Angst vorm Kotzen

Helferlein 65 Thüringen W, 18

Hallo ihr!

Ich hab nen Peoblem, was mein Leben seit Januar diesen Jahres extrem einschränkt.
Schon in den zwei Jahren von der 5.-7. Klasse ging es mir ebenso, dann hörte es auf, es ka´men erst Magersucht, dann Fressanfälle und nun haben diese aufgehört, und ich habe tägl. mindestens in einer Situation panische Angst, dass ich gleich kotzen muss.
Ich werde dann immer total hektisch, bekomm Schweissausbrüche und bin am Suchen von Klo's bzw. Türen, hinter denen ich kotzen könnte.
In Restaurants war ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr, einen Kaffee in der Öffentlichkeit zu trinken ist mir nicht möglich, weil sich mein Hals zuschnürt und aus dem Bauch das Gefühl kommt, alles, was ich runterschlucken würde, würde mir sofort wieder hochkommen.
Andere Situation: das Kino.
Sobald das Licht ausgeht und ich nicht am Rad einer Reihe sitzen und die beleuchteten Türen sehen kann, bekomm ich auch dort Panik und fuchtele hektisch rum, um die Angst wegzubekommen, die dann immer und immer stärker wird, bis ich kurz davor bin, mich an den anderen Leuten aus dem Kinosaal herauszuwinden.
Meinen Freund nervt das logischerweise auch nach so lange Zeit schon... was ich auf jeden Fall verstehen kann.
Mit ihm kann ich immermal zusammen essen; mit seiner Familie natürlich nicht.
Bei meiner letzten Fahrstunde ist mir auch übel geworden, sobald ich über 40 km/h gefahren bin, weil ich das gute Auto nicht vollkotzen wollte...
Und vorhin, als ich einkaufen war, habe ich in der Kaufhalle wie doof nach Türen gesucht, wo ich mich dahinter begeben und kotzen kann.
Ich will das so nicht mehr weiter erleben, weil ich mich auch nicht mehr mit anderen Menschen als meinem Freund, dem ich vollkommen vertraue und den ich so liebe wie nie einen Menschen zuvor, treffen kann.
Ich möchte aber auch nicht immer nur in meinem Zimmer hocken....
Meine eine Therapie ist nun zu Ende, aber die Therapeutin konnte mir dabei nicht helfen..... und nun versuche ich, ab Oktober in Dortmund oder Bochum wen zu finden.
Weiß denn vllt jmd von euch, obs dort in der Umgebung nen guten Therapueten gibt, der insbesondere diese Emetophobie behandeln kann?
Ich will so nicht mehr leben müssen!
Ehrlich nicht!

Helferlein 53 wien W, 24

Hallo!

Ich habe schon lange das gleiche Problem, mal mehr mal weniger. Leider konnte mir meine Therapeutin auch nicht wirklich helfen, und ich wollte, seit ich im Frühjahr meine Therapie beendet habe, auch keine neue anfangen. Jetzt kommt langsam wieder das Bedürfnis, mir professionelle Hilfe zu suchen. Ich bin mir schon ziemlich sicher, dass es Therapeuten geben muss die auf solche Fälle wie uns spezialisiert sein müssen, nur kommt mir die Suche extrem mühsam vor. Nimmst Du eigentlich Medikamente? Nicht das ich dir was einreden will, aber mir schaffen sie schon eine erhebliche Erleichterung, wenn ich auch weiss dass es keine Lösung ist. Auf jeden Fall lass denn Kopf nicht hängen, als bei mir alles angefangen hat war ich auch komplett verzweifelt aber man lernt immer besser damit umzugehen!

Helferlein 65 Thüringen W, 18

Hi,

danke für deine Antwort. Hab mich wirklich gefreut, denn ich dachte, dass mir niemand hier mehr antworten würde!
Zu deiner Frage: nein, ich nehme keine Medikamente. Meine Therapeutin wollte sowas nicht wirklich verschreiben glaube ich...
Würde aber gern etwas nehmen, damit ich mich zumindest mal wieder mit anderen Menschen treffen und reden kann...

Hab gerade eben bei Arte nen Beitrag gesehen, der zum Thema die "Virtuelle Therapie" hatte.
Sehr interessant, und ich denke das wäre für mich/uns hilfreich!
Du kannst dich wohl auch nicht mit dieser Links-Rechts-Stimulation in vergangene Angst-Situationen hineinversetzen?
Jedenfalls bekommt man da so ne Art Rundumkopfhörer aufgesetzt (wie's das auch für PC-Spiele gibt!?) und nen Joystick in die Hand. Dann geht man in die Situation hinein, die Angst bereitet, und so wird dann therapiert.
Lässt sich schlecht erklären, aber ich werde bei meiner Krankenkasse mal nachfragen, obs in Deutschland Therapeuten gibt, die das anwenden!
Schreib dann hier rein, was dabei herausgekommen ist!!!
Kannst du mit den Medikamenten ein normales Leben führen?

Liebe Grüße
PoppyRed

Helferlein 53 wien W, 24

wow, das hört sich sehr... spacig an!! Wink

Naja wenns hilft..?

Zu den Medikamenten muss ich folgendes sagen: ein Psychiater, zu dem ich nicht mehr gehe weil er wirklich abscheuliche Fehler in meiner Behandlung begangen hat, hat einmal gemeint, mir könnte man Heroin spritzen, ohne dass ich davon abhängig werden würde, einfach weil ich ich mich so vor Abhängigkeit fürchte. Gut, diese Aussage war wie so viel anderes von ihm absoluter Bulls***, aber es trifft schon den Kern Confused

Damit meine ich: ich nehme Antidepressiva, und im Notfall Xanor, einen Tranquilizer. Wenn ich sehr schlechte Phasen habe, muss ich das Xanor auch mehrmals hintereinander, zB mehrmals an einem Tag oder je eine an aufeinanderfolgenden Tagen einnehmen. Allerdings hab ich auch dann schon ein mulmiges Gefühl, weil Tranquilizer stark süchtig machen, und man sie deswegen wirklich nur sehr vorsichtig einnehmen darf. Ich muss aber sagen dass ich schon sehr von dem Wissen, eines in der Tasche zu haben, profitiere. Das heisst ich kann mich freier bewegen, weil ich weiss, wenn eine Attacke kommt, kann ich sie mildern. Bei mir haben Tranquilizer den Zustand von mehreren Monaten durchgängiger Übelkeit beendet, so gesehen sind sie meine Rettung gewesen. Aber das Psychopharmaka auch grossen Schaden anrichten können, ist mir halt sehr bewusst. Ich würde sagen: gerade wo Du noch so jung bist solltest Du versuchen ohne Medis auszukommen, aber vielleicht hilft dir das Bewusstsein, dass es Medikamente gibt, die Deinen Zustand sofort "bessern" könnten, du bist also nicht hilflos bis an dein Lebensende diesem Gefühl ausgeliefert, dass du jetzt erlebst. (So hat mir das Wissen über diese Medis geholfen, ich versuche ohne auszukommen, aber wenn alles nicht mehr geht dann gibt es Hilfe)

Ich hoffe das war jetzt einigermassen verständlich Wink

Helferlein 65 Thüringen W, 18

Hallo nochmal grinsend

Najas, so spacig ist diese Virtuelle Therapie gar nicht. Je nach Angst - Bsp. jetzt mal Höhenangst - fotografieren und filmen die nen Fahrstuhl, in den man sich dann per Joystick wie in nem PC-Spiel eben reinbegibt und gleichzeitig dem Therapeut sagt, welche Angststufe das gerade ist, was man fühlt etc. Und dann wird daran gearbeitet, und es wurde eben herausgefunden, dass dieses "Training" sich dann auch im realen Leben bewährt.
Naja, denke mal die Forschung ist damit noch nicht allzu weit, und wenn doch, werden das erstmal sicher nur Therapeuten in großen Städten wie Berlin oder so anbieten.
Ich stütz mich da auch erstmal nicht drauf, zumal ich nicht glaube, dass man die Angst vorm Kotzen so behandeln kann. Was will man denn da als Bilder reinsetzen?
Antidepressiva helfen gegen Übelkeit in dem Falle? Oder nimmste die -sozusagen zweckmäßig- gegen Depressionen?
Ja, ich denke auch, dass man schon mit dem Gefühl, in der Tasche "die Lösung" bereit zu haben ne Menge erreichen kann, sobald man einmal gemerkt hat, dass das was nützt.
Nunja, das bloße Wissen, dass es solche Medikamente gibt hilft mir nicht weiter im Moment.
Denn ich vermute, es ist recht schwer, erstmal einen Psychiater zu finden, der einem sowas dann so schnell wie möglich verschrieben kann.
Bist du über nen Arzt zu dem Psychiater gekommen, oder einfach so zu einem hingegangen?
Es wird bei mir wirklich jeden Tag schlimmer...
Normalerweise war mir nämlich nicht übel, wenn ich allein in meinem Zimmer war.
Seit gestern ist auch das der Fall....
Außerdem hab ich morgen Fahrschule und davor schon jetzt wieder Angst, weil mir bei der letzten Fahrstunde eben so sehr übel war.
Überlege gerade, ob ich das einfach absage!?
Erzähl mal bitte, wie du zu dem Tranquilizer gekommen bist!
Wie gesagt, bei mir ist das auch keine Angelegenheit von ein paar Wochen o.ä. (was ja auch scvhon nicht schön wäre...) sondern mir ist seit Beginn diesen Jahres täglich mindestens einmal so übel, dass ich panische Angst bekomme, mich versichern muss wo ein Klo oder Türen sind etc etc..
Das kann so nicht mehr gehen..... finde ich.

Liebe Grüße
PoppyRed

Helferlein 53 wien W, 24

Hi!

Sag mal hat Deine Therapeutin Dir eigentlich nie geraten zusätzlich einen Psychiater aufzusuchen? Ich finde das grundsätzlich nie schlecht, auch um im Fall der Fälle bereits einen zu haben.. Also ich hab meine Medikamente vom Arzt im Krankenhaus, wo ich ambulant war, zum ersten Mal verschrieben bekommen, dann von meinem ehemaligen Psychiater und jetzt krieg ich es von meiner Hausärztin. Am besten gehst Du zu einem Psychiater der auf Angststörungen spezialisiert ist oder in eine Angstambulanz, das gibt es in vielen grösseren Krankenhäusern. Antidepressiva, zumindest die dich ich nehme (Fluoxetin) wirken auch etwas angstlösend, daher auch indirekt gegen die Übelkeit, weil meine Angst davor nicht so gross ist. Selber auf eigene Faust irgendwelche Medis nehmen würde ich dir auf keinen Fall raten oder an der verschriebenen Dosis rumzudrehen, das macht alles nur noch schlimmer. Aber um dir mal wieder eine "Pause" zu gönnen denke ich das dir Tabletten jetzt schon helfen könnten, um runterzukommen.

Helferlein 65 Thüringen W, 18

Nee, das wurde mir nie geraten.
Es ging mal, als ich Depressionen hatte über ne längere Zeit darum, dass ich wg. Antidepressiva zu ner Neurologin sollte. Ist aber nie dazu gekommen, weil ich da noch 17 war und weder die Neurologin, die auf Kinder, noch die, die auf Erwachsene ausgerichtet war, für mich zuständig sein konnten......
Sehr angenehm immer zu wissen, dass keiner für einen zuständig ist Evil or Very Mad

...
Danke auf jeden Fall für den Notfall-Tipp mit dem Krankenhaus etc.!!!
Werde das alles jetzt erstmal noch ne Weile so versuchen, und vorallerm mit Hilfe meines Freundes, der gestern meinte er würde mich da 100%ig unterstützen (woran ich fast nicht mehr geglaubt hatte, weil ihn das Thema doch ziemlich zu nerven schien...).
Und wenns nicht klappt, weiß ich ja jetzt dank dir, wohin ich mich wenden kann grinsend

.
Gabs denn bei dir auch Phasen, wo dir mal n paar Tage nicht übel war?

Liebe Grüße
PoppyRed

Helferlein 53 wien W, 24

Hi!

Also bei mir ist so dass ich nur mehr zu bestimmten Situationen Übelkeit verspüre, wenn ich Angst bzw. Panik habe oder extrem bedrückt bin. Sonst ist mir seit 4 Jahren nicht mehr durchgehend schlecht gewesen ohne aussergewöhnliche Belastung. Ich hatte aber letztes Jahr eine Phase in der es mir durch verschiedene Umstände, sehr starke Zwänge und Depressionen mehrere Wochen gleich nach dem Aufwachen sehr sehr übel war und es immer erst ein paar Stunden später besser wurde. Damals habe ich allerdings auch versucht ohne Antidepressiva auszukommen, darum ist die ganze Situation bei mir so eskaliert. Wenn mein Leben in Ruhe dahinplätschern würde bräuchte ich vermutlich gar keine AD, sobald Unruhe hinzu kommt, bin ich ohne mehr oder weniger lahm gelegt. Ich hoffe das ich irgendwann wieder ohne auskommen kann, es ist nicht schön zu wissen, dass man ohne nicht normal leben kann.

Helferlein 65 Thüringen W, 18

Ja, wenn ich den ganzen Tag zuhause bleiben könnte/müsste, wäre mich sicher auch nicht übel.
Aber man möchte ja auch ein bisschen leben...
Und denke schon, dass du es schaffst von den AD wieder wegzukommen. Vorallem, da du eine Abneigung gegen jegliche Abhängigkeit hast, wie du ja meintest.
Ist ja soweit ne gute Voraussetzung!

[nicht mehr wegzudenken] 1213 @ home W

@ PoppyRed:

Quote:

Meine Therapeutin wollte sowas nicht wirklich verschreiben glaube ich...

also wenn sie nur Therapeutin ist, kann sie auch gar nichts verschreiben. Kann nur der Psychiater, Neurologe, etc. also ein richtiger Mediziner.

Was sagt dein hausarzt denn dazu? An den könntest du dich wenden, der würde dich dann überweisen

Helferlein 53 wien W, 24

Hi!

Da hat Incah natürlich recht, Therapeuten können keine Medis verschreiben, aber drum wundert es mich, dass sie Dir nicht geraten hat, mal zu einem Arzt zu gehen. Hausärzte verschreiben meines Wissens eher nur Medikamente, die einem vorher von einem FA verschrieben wurden!

Helferlein 65 Thüringen W, 18

Danke für eure Beiträge!
Und wie schon gesagt, werde es - vorallem auch auf Wunsch meines Freundes, der was gegen "solche" Medikamente hat - erstmal ohne medikamentöse Unterstützung versuchen, und ansonsten mal über die von euch genannten Wege drum kümmern.

sporadischer Gast 6 Wien W, 18

Bei mir ist das so ähnlich!!

Ich glaub dauernd das ich speiben muss.. ich hab tierisch angst davor weiss aber nicht warum!

Wenn ich schlafen gehe wird mir schlecht weil ich dran denke, den ganzen tag denk ich dran, wenn ich was essen will denk ich gleich "davon könnt ich kotzen".. ich nehme keine medikamente gar nichts wo bei nebenwirkungen "Erdbrechen" steht... das ist schon echt schlimm und ich halt das nicht mehr aus!!

Bin ich reif für die Klappsmühle? Sad

(

neu an Bord! 4 Berlin M, 16

Hallo =)
ich hab dieses Forum grade erst gefunden und auch nach meinem Problem geschaut und da schau... das is ein Thread =)

Zu meiner Geschichte:
Ich bin 16 Jahre alt und leide seit 11 Jahren an Emetophobie.
Jeden Tag , steh ich auf und habe diesen Druck auf der Brust , diese Übelkeit ,einen zugeschnürrten Hals und 1000 zerfressende Gedanken "Wir mir schlecht , kotze ich heute??".... Das Problem ist nur das ich nich unterscheiden kann zwischen Angst-Schmerz und zB Magen-Darm-Grippe , was für mich wirklich der Worst-Case wäre.
Ich gehe jetzt wieder seit einem Jahr zu einem Psychologen (habe aber schon 10 Jahre hinter mir, mit 3 Jahren Pause .. da hatte ich gar keine Probleme). Wenn ich morgens in die Sbahn einsteigen muss , oder im Klassenraum sitze , das is wirklich das schlimmste. MIttlerweile bekomm ich das hin , aber langsam nervts. Ich will diesen Text nur schreiben , damit du PoppyRed dich nicht alleine fühlst , (ich weiss , das klingt bescheuert Confused

) aber wenn man weis das es noch andere Leute auf diesem Planeten gibt , denen es genauso geht , dann macht es das Leben gleich lebenswerter

MfG phiL =)

Helferlein 42 Wien 2 W, 23

ich trage deswegen immer ein Plastiksackerl mit mir herum, denn im Fall das ich Kotzen muss kann ich ja da hineinkotzen... und das gibt mir sicherheit

lg
kat

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