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Anna-Lena
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Post Sat, 24.Jul.04, 13:17      Psychoanalyse Abbbruch? Reply with quoteBack to top

Seit 3 Jahren mache ich (38 Jahre, Kinderpf, Studentin, politisch tätig, Job in Sonderpädagogischer Einrichtung und Förderschule) eine Psychoanalyse. Meine Analytikerin sprach schon bei Beginn der Behandlung davon das ich aufgrund meiner schweren Kindheit (in einer Sekte mit einer alkoholkranken Mutter und einem paranoid schizophrenen Vater) länger als die Kasse die Analyse zahlt brauchen würde, es war immer wieder Thema was mich daran hindern würde Geld für die Analyse zu verdienen. Seit 6 Monaten zahle ich nun 4 St. im Monat selber. Ich empfinde die Analyse als erziehend und direktiv, meine Analytikerin redet ungefähr die Hälfte der Zeit und meint auf meine Kritik das würde ich so brauchen. Zu einer Krise ist es gekommen als sie meinte ich müsse mein Leben auf eine unbestimmte Zeit auf die Analyse einstellen, d.h. nur noch arbeiten und analysieren. Dabei bin ich zeitlich total an sie gebunden, weil es nicht, möglich ist Stunden ab zu sagen oder außerhalb ihrer Ferienzeiten zu vereisen. Ich solle mir einen Job suchen wo ich mehr verdiene als jetzt, dann könne ich mir die Analyse leisten, außerdem hätte ich Schuld an der Situation weil ich nicht schon seit 3 Jahren für die Analyse arbeiten würde. Ein Abbruch wie ich ihn nun in Erwägung gezogen habe, würde für sie bedeuten das ich wieder in meine alten Beziehungsmuster verfalle, und eine Vertagung wenn die Kasse wieder zahlt, ginge auch nicht, da der Prozess dann abgebrochen sei.
Aus analytischen Gründen sei es aber auch nicht möglich den Betrag geringer zu machen, weil ihr Honorar eine Reaklität sie die ich zu akzepieren habe.

Ich weiß das dies Verhalten zu einem Ausbruch einer negativen Übertragung geführt hat, so das jetzt auch alle alten Gefühle an ihr kleben. Ich empfinde mich gerade als orientieruingslos und habe Angst (Sekte) manipuliert zu werden. Sie hat auf mein Ansinnen die Analyse zu beenden ernsthaft gefragt ob ich ohne die Analyse leben könnte?

Hat jemand ähnliche Erfahrungen oder eine Einschätzung.

würde mich freuen

Danke

Anna-Lena
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lilian
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Post Sat, 24.Jul.04, 14:51      Re: Psychoanalyse Abbbruch? Reply with quoteBack to top

Hallo Anna-Lena!

Also zu der Übertragung: Die hat sicher ihren Sinn.. und es ist sicher gut, dass du eben diese Angst manipuliert zu werden jetzt auf die Analytikerin übertragen hast. Du solltest das zum Thema machen!

Eigenartig und fast schon unverschämt finde ich, dass von dir verlangt wird, du sollst mehr arbeiten bzw. einen besser bezahlten Job finden, um damit die Analyse zu bezahlen. Finde ich sehr sehr fragwürdig! Das würde mir eindeutig zu weit gehen und ich frage mich, ob sie damit ein bestimmtes Ziel erreichen will und ob das nicht mit anderen Mitteln erreicht werden kann.. oder ob es ihr wirklich nur ums Geld geht? soll das einen therapeutischen Sinn haben? Hast du das mal angesprochen?

Ich weiß jedenfalls, dass es schon möglich ist, den Betrag zu verringern. Es kommt halt drauf an, wenn du das Geld definitiv nicht hast, kann der Analytiker schon mit dem Preis runter gehen. Wie stellt sie sich das denn vor, woher sollst du so einfach einen besser bezahlten Job kriegen? Außerdem bist du ja auch Studentin, ist doch klar, dass deine Finanzen eingeschränkt sind.

Das mit den Ferienzeiten ist wirklich heftig. Ich konnte anfangs auch schlecht damit umgehen, aber inzwischen geht es. Das ist anscheinend normal so bei Analysen ...

Lass dich bloß nicht unterkriegen!

lg lilian
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juna
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Post Sun, 25.Jul.04, 9:06      Re: Psychoanalyse Abbbruch? Reply with quoteBack to top

hi anna-lena,

meine ehrliche meinung dazu ist: die frau ist unprofessionell! es geht sie doch nichts an, wie und was du arbeitest! also das ist deine entscheidung (so meine ich das)

Ich will mich da nicht zu weit aus dem fenster lehnen, aber ich vermute, dass sie deine situation ausnutzt u.a. wegen deinen problemen in der vergangenheit + weil sie die höhere position hat (sowas solls geben).
Ich würde mich von Ihr verabschieden (falls du das kannst).
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philipp
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Post Sun, 25.Jul.04, 9:47      Re: Psychoanalyse Abbbruch? Reply with quoteBack to top

Hallo Anna-Lena,

seit einigen Jahren bin ich selbst auch in Analyse und kann deine Gedanken und Gefühle gut nachvollziehen. Ich hatte vergleichbare Erlebnisse, habe aber meine Analyse nicht abgebrochen, sondern immer wieder weitergemacht. Das ist es auch, was ich dir empfehlen würde. Mein Analytiker würde beispielsweise sein Honorar auch nicht verringern. Es ist auch meine Erfahrung, dass es für Menschen, die keine Psychoanalyse machen, nur sehr schwer verständlich ist, dass ein Therapeut in dieser Art und Weise reagiert.

Ich kann versuchen, dir eine Erklärung zu geben: das Ziel einer Analyse ist es, unbewußte Prozesse, Motive und Verhaltensweisen verstehbar und damit veränderbar zu machen. Vordergründig, also auf einer bewußten Ebene, benutzt du die Argumente kein Geld, keine Arbeit, direktive Art der Analytikerin etc. um für dich selbst einen Abbruch zu rechtfertigen. Keine Frage ein Teil dieser Gründe ist auch real und vorhanden. NUR ist es eben nicht das wirkliche Motiv. Deine unbewußten Motive und Ängste suchen sich einen realen Grund, der völlig logisch und einsichtig ist, "hängen sich da an" und schieben ihn vor, damit du dich nicht mit ihnen beschäftigst. Genau das sind Abwehrmechanismen, sie dienen dazu, das Verdrängte verdrängt zu lassen, sich den Gefühlen und Ängsten nicht aussetzen zu müssen. Um sie aufzudecken, machst du eine Analyse.

Eine provokative Frage: was ist es dir wert, dass sich dein Leben ändert? Ich meine dies auf allen Ebenen: emotional, finanziell, zeit- und aufwandsmäßig... Es geht um dein Leben, es ist deine Entscheidung, was du dafür tust.

Das äußere, strenge Setting einer Analyse wie Urlaubsregelung, Absagen von Stunden, regelmäßiges Kommen, freie Assoziation usw. ist einfach so und das muß man als Analysand akzeptieren. Der analytische Prozeß beruht darauf. Sich auf eine Analyse einzulassen, heißt sie anzuerkennen und die Abweichungen davon zu analysieren.

Es ist genaugenommen unmöglich Aussagen deiner Analytikerin, die außerhalb des Kontextes und der konkreten Situation sind, als Außenstehender zu beurteilen. Ich denke z.B. an diese Aussage hier:
Anna-Lena wrote:
Sie hat auf mein Ansinnen die Analyse zu beenden ernsthaft gefragt ob ich ohne die Analyse leben könnte?

Ich weiß nicht, was du selbst schon alles zu diesem Thema gesagt hast, ob sie dir nicht nur eine frühere Aussage von dir selbst gespiegelt hat. Ich kenne solche Situationen sehr gut aus meine eigenen Analyse. Mein Analytiker zeigt mir dann auf, dass er mir nur meine von mir selbst laut geäußerten Gedanken und Gefühle zusammenfaßt und wiederholt. Das tut manchmal sehr weh. Wie ist deine Vorstellung und dein Gefühl dazu, ohne Analyse zu sein? Wie wäre es, ab morgen keine Stunden mehr zu haben?

Alles Gute für Dich
Philipp
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Jeannie
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Post Sun, 25.Jul.04, 11:44      Re: Psychoanalyse Abbbruch? Reply with quoteBack to top

liebe anna-lena,
ich denke, du bist in einer schwierigen situation. so wie philipp schrieb, ist das seine sichtweise und vermutlich für ihn auch die richtige. aber ob sie genau so auf dich zutrifft, kann man davon nicht unbedingt herleiten.
ich möchte es vorsichtig ausdrücken: nicht jede(r) therapeut(in) ist ohne die geringsten zweifel gut für einen selbst. das muss nicht mal mit dem therapeuten selber zu tun haben, kann auch einfach eine art unvermögen sein, sich genau in diesen menschen gut einzufühlen. wir sind alle sehr verschieden voneinander und ich halte wenig davon, dass der therapeuten-status in jedem fall bedeutet, er würde schon wissen, was für einen selbst gut ist. das ist nicht als kritik an therapeuten gemeint, nur als denkanstoß. denn in jeder therapie geht es doch im grunde darum, die eigene individualität zu finden - und zu leben. wenn du nun bei jemand in therapie bist, der ganz andere vorstellungen davon hat, kann das auch kontraproduktiv sein.
ich denke, das ist die eigenverantwortlichkeit in therapien für die klienten. ansonsten kann's leicht dazu führen, sich wie ein kind in jemandes hände zu begeben, der einen auch in die falsche richtung führen kann.
aber du bist kein kind mehr. spür in dich hinein, ob du dir wirklich und ernsthaft gutes von dieser therapie versprichst. wenn ja, bleib dran, wenn nein, lass es.
es gibt viele therapeutInnen und jede(r) ist ein eigener mensch mit unterschiedlichem zugang zum leben. das kann auch phasenweise für dich ganz unterschiedlich passen. ich habe das jedenfalls bei mir so erlebt. meine jetzige therapeutin gesteht mir ohne die geringsten probleme zu, dass ich jederzeit wechseln kann, wenn ich das gefühl habe, es "passt" nicht mehr. soviel freiheit habe ich bisher nie in therapie erlebt - und es fühlt sich gut an, ich fühle mich als mensch total ernst genommen.
aber das ist mein thema, deines mag ein ganz anderes sein. denke einfach darüber nach, was du dir wünscht von so einem "wegbegleiter". es ist dein leben und deine wahl.
lg
jeannie
Anna-Lena
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Post Wed, 04.Aug.04, 14:14      Re: Psychoanalyse Abbbruch? Reply with quoteBack to top

Vielen Dank für Eure Beiträge Smile
sie haben mir dabei geholfen innere Klarheit zu finden, was ich eigentlich möchte.
Ich habe mich entschieden die Analyse weiterzumachen. Ich wollte vór meiner Angst vor Abhängigkeit und dem eigenem Bedürfniss abhängig sein zu dürfen, davonlaufen.
Verbunden war das noch mit vielen anderen negativen Gefühlen, die ich mit für mich noch immer berechtigter Kritik rationalisiert habe. In der letzten Stunde vor den Analyseferien ,hatte ich dann das Gefühl das ganz klar ist, das ich weitermachen möchte.
Nach dieser Entscheidung fühle ich mich wieder freier. Ich glaube wenn es mir gelungen ist, meine Gefühle (auch negative Übertragung) auszuhalten ohne flüchten zu wollen, bin ich soweit mich von der Analyse zu verabschieden. Ich selber schätze das dauert noch 2-3 Jahre.


alles Liebe für Euch

Anna-Lena Wink
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Anna-Lena
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Post Sat, 25.Sep.04, 16:35      Re: Psychoanalyse Abbbruch? Reply with quoteBack to top

Hallo Ihr Smile ,

ich streite mich gerade mit meiner A. um die Ferienregelung. Evil or Very Mad
Ich habe mich auf die Urlaubs Absprache eingelassen, als ich noch von einer begrenzten Analysezeit ausging. Jetzt ist es so das ich mich fast auf eine unbegegrenzte Zeit eingelassen habe. Ich habe ihr im Sept. angekündigt, das ich mitte Okt. zum ESF (Europäischem Sozialforum) nach London möchte.
Dies ist Teil eine Arbeitsgruppe (AG) in der mitarbeite, fahre ich nicht hin, fehlt mir eine wesentlicher Aspekt für die AG.
Mitte Sept. kurz vor ihrem Urlaub, den sie auch ohne Ankündigung verlängert hat, habe ich das Thema nochmal angesprochen und vorgeschlagen andere Termine für die St. zu suchen. Darauf hat sie sich auch häufig eingelassen, wenn es irgend etwas war, was mit meiner Erwerbsarbeit zu tun hatte, d.h. da war ihre die nicht Ausfall oder Verschiebe-regel nicht so wichtig.
Jetzt meint sie ich hätte ja schon beschlossen gehabt, nach London fahren zu wollen, damit hätte ich sie übergangen und deshalb müsse ich jetzt alle 3 Stunden bezahlen, die ich dann fehlen würde Exclamation Das sei keine Bestrafung und auch keine Unterwerfung meinerseits. Sie konnte mir nicht erklären was es dann ist?
Sie wäre dann ja für mich da, auch wenn ich dann in London bin. Sie nimmt ständig wegen ihres Hausausbaus unangekündigt Ferien.
Darauf angesprochen, meint sie das wir ein ungleiches Verhältnis zueinander haben, d.h. sie könne ihre Ferien nehmen wann sie wolle. Ich könne dies jedoch auch nach längerer Ankündigung nicht. Vor 5 Monaten hat meine Vater Selbstmord begangen, das war auch gerade, als sie kurz vor ihren Ferien stand, die sie dann auch genommen hat. Auf ihr Angebot evt. anzurufen und einen Extra-Termin zu machen konnte ich nicht eingehen, hätte mir glaub ich nicht gereicht.
Ich kann mit so einem ungleichem und für mich willkürlichem Verhältnis nicht umgehen. Sie möchte das ich nur Analyse mache und Erwerbsarbeit, zur Not sollte ich sogar das studieren einstellen, damit ich sie bezahlen kann. Meine politisch/alternativen Ziele findet sie überfüssig und psychologisiert diese nur.
Ich fürchte das mit London ist keine therpeutische Massnahme, um meinen Umgang mit Autoritäten auf die Probe zu stellen, ich denke sie meint es so wie sie es sagt. Ihrer Meinung nach können Analytiker die nicht ihre Ferienregelung haben keine funktionierende Analyse machen!

Ich glaube, das es gut war das ich meine Angst vor Abhängikkeit überwunden habe und beschlossen habe weiterzumachen. Ich möchte dabei aber nicht bis zur Selbstaufgabe gehen. hammer
Ich habe das Gefühl, das sie in keinster Weise in der Lage ist meinen etwas ungewöhnlichen Lebenslauf zu akzeptieren. Ich habe das Gefühl sie möchte mich anpassen.
Wenn ich wieder hingehe habe ich das Gefühl von wieder umgedreht werden, weil ich dann solange ich da bin wieder drohe ihre Sichtweise anzunehmen. Das erinnert mich an die Sektenerfahrungen (Kindheit und Jugend), die ich habe, das habe ich ihr auch gesagt, aber sie sieht das nicht so. Sie meint das sei nur meine Furcht mich einzulassen, nachdem ich mich weiter eingelassen habe.

Was meint Ihr dazu?
Ich bin soweit einfach formal zu kündigen und meine letzten immer noch 60 St. woanders zu machen. verzieh mich...

LG

Anna-Lena Confused
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Post Sat, 25.Sep.04, 18:18      Re: Psychoanalyse Abbbruch? Reply with quoteBack to top

Hallo, Anna-Lena! Smile

Im Moment bin ich schon einigermaßen verblüfft und recht nachdenklich.
Auch auf die Gefahr hin, durch meine eigene Geschichte zuviel in deinen Bericht hineinzuinterpretieren (auch ich bin in einer Quasi-Sekte aufgewachsen), möchte ich einige Gedanken einbringen: Analyse gilt doch als die „Kür“ unter den Psychotherapieverfahren, ist äußerst zeit- und kostenintensiv, kommt nur für ein eingeschränktes Klientel in Frage und ist bei diversen Symptomen nicht einmal sonderlich effektiv. Das heißt, wer sichs leisten kann und will, gönnt sich diesen Luxus.

Dennoch gibt es mit Sicherheit günstigere Psychotherapieverfahren, die nicht so elendslange dauern.

Ich empfinde es ja schon fast als Zeichen deiner psychischen Gesundheit, wenn du die Autorität deiner Analytikerin in Frage stellst! Gerade mit einer Sektenvergangenheit ist es eine der leichtesten Übungen, sich von jemandem mit Haut und Haar abhängig zu machen und ihn auf ein Podest zu stellen, das so hoch ist, daß oben Luftmangel herrscht. Mit meinen unqualifizierten Äußerungen will ich keineswegs dazu beitragen, deine Analyse zu unterwandern und duck mich schon ein wenig, jetzt könnte es Haue geben von (zu Recht) überzeugten Analyse-Befürwortern. Seis drum.

Jeannie spricht mir mit ihrem Beitrag vom 25.7.04 aus dem Herzen. Fühlst du dich bei deiner Analytikerin abgesehen von den aktuellen Problemen eigentlich gut aufgehoben?
Wie sehr würde dich ein Abbruch treffen, auch im Hinblick auf Abhängigkeit?

Ich halte es durchaus für möglich, daß deine Therapeutin – im Rahmen einer Analyse – korrekt handelt. Vielleicht könnte jemand dazu Infos geben, der sich damit auskennt.

Sind deine Symptome eigentlich nur durch eine Analyse optimal behandelbar? Oder geht es um eine „Runderneuerung“, Restrukturierung der Persönlichkeit (gibt es sowas tatsächlich?)

Dennoch: Du hast geschrieben, daß du noch 60 Stunden offen hast. 4 Stunden pro Monat zahlst du selber. Ich finde, damit stehen dir alle Türen offen, das reicht doch locker für einen guten Therapiebeginn bei jemand anderem, bei dem du dich gut aufgehoben fühlst. Weitere Stunden selbst zu bezahlen dürfte danach kein Problem sein, in diesem Ausmaß machst du das doch jetzt auch schon.

*Widerstände stärk´*????

loreleY
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lilian
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Post Sat, 25.Sep.04, 19:11      Re: Psychoanalyse Abbbruch? Reply with quoteBack to top

Hallo Anna-Lena!

Warum zahlst du die drei Stunden nicht einfach? Oder fehlt dir momentan das Geld dazu?

Ich verstehe dich allerdings so, dass es dir im Grunde ums Prinzip geht, ist das richtig? Du siehst es nicht ein, dass du zahlen sollst. Ich kann das sehr gut verstehen Rolling Eyes, aber ich glaub, es bringt gar nix, sich da aufzuregen, da du nur verlieren kannst und es dir deine Energie raubt, wenn du dich aufregst. Die Analyse-Regeln sind eben streng und unflexibel. Also ich würde mir da nicht so viel Stress machen.. wenn du es zahlen kannst, würd ich's bezahlen. Wenn nicht, dann wirst du wohl leider nicht fahren können. Aber wenn du ansosnten gut mit deiner Therapeutin auskommst, dann würde ich wegen diesem Thema nicht die Analyse abbrechen, da du was diese Urlaubs- und Ferienregelung betrifft, wohl bei jedem Analytiker auf dieselbe Problematik stoßen wirst!

Viele liebe Grüße hallo

lilian
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Stöpsel2
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Post Sat, 25.Sep.04, 19:36      Re: Psychoanalyse Abbbruch? Reply with quoteBack to top

Hallo Anna-Lena,

meine Antwort wird kritisch ausfallen, weil ich Psychoanalyse gegenüber skeptisch bin und an genau solchen Punkten merke ich es. Ich hoffe, Du kannst meine Antwort dann richtig einsortieren...

Ich versuche mal, zu verstehen, wie die Argumentation von Psychoanalytikern sein wird. Ok, so ein Prozeß sollte in Gang bleiben und wenn jeder dann fährt, wann es ihm/ihr beliebt, klappt nicht mehr viel. Auch daß es dann schwierig wird, die Stunden anderweitig zu vergeben, kann ich auch nachvollziehen und da der Therapeut wirtschaftlich denken muß und es sein Alltag ist, sein Leben lang, kann er i.d.R. nicht auf jeden Einzelfall eingehen. Es ist ja sein Beruf, so wie der von anderen Leuten auch, mit bestimmten Rechten und Pflichten für den Arbeitnehmer. Also kann nur der Urlaubstermin des Therapeuten maßgeblich sein. Hab ich zwar schon Bauchschmerzen mit, aber ok.

Nur kann sich kein Arbeitnehmer irgendwelche Sonderregelungen herausnehmen und mal kurzerhand den Urlaub verlängern oder wenn's mal ansteht wg. Hausbau kurz einen Urlaub einschieben (vor allem unangekündigt!). Es gibt Rechte UND Pflichten. Ich selbst bin kein Mensch, der abgeneigt ist, Sonderregelungen zu finden, wenn es den Betroffenen das Leben leichter macht, aber dann sollte das bitte für alle gelten. Und in welchem Ausmaß, kann man ja vorher festlegen. Wäre ja ok zu sagen, der Therapeut nimmt soviel Tage Urlaub im Jahr und soundsoviel bei Bedarf und dieses "soundsoviel bei Bedarf" steht den Klienten auch zu.
Ich finde es wichtig, daß es prinzipiell gleiche Rechte gibt, denn sonst weiß ich nicht, wo der Unterschied zur Erziehung zu Unterwürfigkeit besteht. In der Praxis kann es nicht gleich sein, das ist mir schon klar, aber ein Bemühen darum sollte es schon geben.

>Darauf angesprochen, meint sie das wir ein ungleiches Verhältnis zueinander haben, d.h. sie könne ihre Ferien nehmen wann sie wolle. Ich könne dies jedoch auch nach längerer Ankündigung nicht.

Ungleiches Verhältnis ja, aber auf was bezieht sie das alles? So, wie Du das beschreibst, finde ich das echt willkürlich.

> Ihrer Meinung nach können Analytiker die nicht ihre Ferienregelung haben keine funktionierende Analyse machen!

Ok, aber dann sollte diese Ferienregelung doch eine echte Regelung sein, wo jedem klar ist, was Sache ist. Beinhaltet schon das Wort.

> Sie möchte das ich nur Analyse mache und Erwerbsarbeit, zur Not sollte ich sogar das studieren einstellen, damit ich sie bezahlen kann. Meine politisch/alternativen Ziele findet sie überfüssig und psychologisiert diese nur.

Das ganze Leben dreht sich nur um die Analyse, oder was??? Also, mir ist meine Therapie ja viel wert, aber ich würde dafür weder ein Studium einstellen noch mein politisches Engagement. Alles mögliche zu psychologisieren finde ich ziemlich daneben, das ist genau das, womit ich bei Psychoanalyse Schwierigkeiten hätte. Also, irgendwo gibt's doch Dinge, die gehören zu einem dazu, die legt man nicht ab wie ein Kleidungsstück. Es gibt ja genügend Leute, die sich politisch engagieren und keine Probleme haben.

> Ich möchte dabei aber nicht bis zur Selbstaufgabe gehen.

Eben, sehe ich auch so.

> Ich habe das Gefühl, das sie in keinster Weise in der Lage ist meinen etwas ungewöhnlichen Lebenslauf zu akzeptieren. Ich habe das Gefühl sie möchte mich anpassen.

Ich finde es mit den von Dir geschilderten Aussagen schwierig. Ich würde mir jedenfalls nicht sagen lassen wollen, wieviel ich arbeite, ob ich studiere und ob ich mich politisch engagiere. Das sind Lebensentscheidungen, Grundsatzeinstellungen und wenn da nicht grad was ganz daneben läuft oder Du wegen genau dem zu ihr gehst, finde ich, muß sie das akzeptieren, andernfalls finde ich das grenzüberschreitend. Vielleicht sind das eben meine Vorbehalte Psychoanalyse gegenüber, aber vielleicht liegts an der Therapeutin, und jemand anders handhabt das ganz anders.

Viele Grüße
Stöpsel
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Aisha
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Post Sat, 25.Sep.04, 20:08      Re: Psychoanalyse Abbbruch? Reply with quoteBack to top

Hallo Anna-Lena,

ich habe selber eine Analyse hinter mir und von dieser Ferienregelung hab ich noch nie was gehört. Deine Analytikerin würd nun sagen, ich hätte somit keine funtionierende Analyse gemacht, was ich nicht bestätigen kann, sie hat mich sehr weit gebracht.
Wie ich mein Leben einrichten soll, ob studieren oder mich anderswie engagieren, da hätte mir meine Therpeutin nie rein geredet. Sie hat immer alles unterstützt was ich gern tat und zu meinem Wohl war und das mich in die Selbständigkeit und Eigenverantwortung führte. Du weisst was Dir gut tut und meiner Meinung nach sollte einem ein Therapeut darin unterstützen auf diese innere Stimme zu hören. Manchmal kann es besser tun, halt in ne Weiterbildung zu fahren als zur Therapie zu gehn. Wenn Du ehrlich mit Dir selbst bist, dann fühlst Du ob Dein Engagement ein ausweichen ist, eine reine Egobestätigung oder Dir wirklich ein tiefes Bedürfnis ist und so kannst selber entscheiden ob dies für Dich persönlich überflüssig ist oder nicht. Und Deine Entscheidungen sollte Deine Analytikerin respektieren. Du weisst immer am besten was Dir gut tut, was Dir Freude bereitet und kein anderer Mensch, auch kein Analytiker.
Also von mir wurde nie verlangt, dass ich meine ganzes Leben der Analyse unterwerfe, ich wurde viel mehr begleitet, wie ich es jedem wünschen würde.

liebe Grüsse
Aisha

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Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit. (Ellie Wiesel)
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Anna-Lena
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Post Sat, 25.Sep.04, 22:56      Re: Psychoanalyse Abbbruch? Reply with quoteBack to top

Hallo Loreley, Lilian, Stöpsel, Ashia,
Danke für Eure schnellen Antworten!!!

Stöpsel: "denn sonst weiß ich nicht, wo der Unterschied zur Erziehung zu Unterwürfigkeit besteht. " Das seh ich eben auch so.
Ich fühle mich nicht aufgehoben in der Analyse und komme meinem Ziel mich an meine stark verdrängte Kindheit zu erinnern nicht näher, weil ich mich nicht von ihr verstanden fühle. Sie interpretiert anders als ich empfinde und zweifelt dann meine Gefühle an, weil sie meint ihre Deutung sei wahr.
Ich will mir auch nicht vorschreiben lassen wie ich zu leben habe. Das was ich tue, tue ich aus innerster Überzeugung, auch wenn sicher der Anlass dazu in einer unterdrückten und ungeliebten Kindheit liegt.
Danke für eure raschen Antworten, die ich mir morgen nochmal genauer durchlesen werde.

LG Wink

Anna-Lena
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Post Mon, 27.Sep.04, 21:17      Re: Psychoanalyse Abbbruch? Reply with quoteBack to top

Hallo Ihr Alle,
ich kann dem zustimmen was ihr schreibt, ich habe heute die Analyse schriftlich gekündigt. Ich habe nachgerechnet, das Sie dadurch 900 E verliert. Ich fühle mich so ähnlich wie bei meinem Sektenaustritt, schechtes Gewissen, Angst für mein eigenes Leben verantwortlich zu sein.
Ich habe Angst, das sie gemein wird.
Da ich für morgen nicht telefonisch absagen konnte, musste ich ihr einen Brief einwerfen und habe dann per Post gekündigt.
Man kann nicht einmal wenn man die 24 St. Regelung noch gilt absagen da kein AB an ist, die neuen Patienten können gar nicht absagen. Das Haus in dem auch die Analyse stattfindet ist eine einzige Baustelle.

Vielleicht ist es feige, aber ich wollte gehen ohne noch eine Stunde zu machen, weil ich schon häufiger vor hatte zu gehen und dann immer wieder schwach geworden bin. Sie will ihr Geld bar auf die Hand, die St. die sie noch bekommt werden ich ihr einwerfen. Vielleicht schreibe ich auch noch einen Abschiedsbrief. Kennt Ihr das auch das Analytiker nicht wollen das man das Honorar überweißt - aus analytischen Gründen?

Ich hoffe ich habe mich richtig entschieden. Exclamation

alles Liebe

Anna-Lena Rolling Eyes
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Post Tue, 28.Sep.04, 8:10      Re: Psychoanalyse Abbbruch? Reply with quoteBack to top

Hallo Anna-Lena,
dass sie nicht möchte, dass das Geld überwiesen wird, hat wohl kaum analytische Gründe, sondern steuerliche Gründe.......
Wie Du schreibst, ist sie gerade am Umbauen. Da kann man jeden Pfennig gebrauchen. Ist natürlich eine Unterstellung aber was Du so beschrieben hast, ist ja wirklich haarsträubend. Sei froh, dass Du da weg bist.
Alles Gute!
Daggi
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Post Tue, 28.Sep.04, 9:58      Re: Psychoanalyse Abbbruch? Reply with quoteBack to top

Hallo Anna-Lena,

Quote:
ich habe heute die Analyse schriftlich gekündigt (…)
Ich habe Angst, das sie gemein wird.


Mir stellen sich die Haare auf..
Angst, dass sie ärgerlich sein könnte, das kann ich gut verstehen,
obwohl auch da zweifelhaft ist, ob sie das Recht dazu hat.
Aber die Vorstellung, jemandem dem man zutraut, dass er „gemein“
gegen einen sein kann, eine verdrängte Kindheit zu erzählen,
dass das nicht funktioniert liegt auf der Hand.

Es dürften deine gesunden Anteile sein, die dich davon abhalten..

Quote:
Sie will ihr Geld bar auf die Hand, die St. die sie noch bekommt werden ich ihr einwerfen.
Kennt Ihr das auch das Analytiker nicht wollen das man das Honorar überweißt - aus analytischen Gründen?


Nein, das kenne ich nicht. Ich halte das für verlogen, sorry.
Allerdings ist es üblich am Ende des Jahres bzw. bei Abschluss der Therapie,
wenn es unterm Jahr ist, sich eine Quittung über die gezahlten Beträge ausstellen zu lassen.
(Fürs Finanzamt zwecks Absetzen z.B)

Ich gehe mal davon aus, dass du keine Quittungen bekommen hast, oder?

Vorschlag:

Du gibst ihr das Geld, das sie noch bekommt gegen deine fehlenden Quittungen.
Schließlich ist es nicht einzusehen, dass du auf eventuelle Steuerrückzahlungen durch fehlende Quittungen verzichten sollst, nur damit sie deine „Gage“ steuerfrei einstecken kann.
(Das sind fast 50% mehr Verdienst, die sie durch unversteuerte Einnahmen von bestimmten Klienten für sich verbuchen kann ! So was nennt man ausnutzen.)
Ich gehe davon aus, dass sie an dem Geld unter diesen Umständen nicht sehr interessiert sein wird.
Aber das ist ihre Entscheidung.

Es tut mir leid, dass du diese Erfahrung machen musstest.
Aber vielleicht kannst du das eingesparte Geld als Startguthaben für eine neue Therapie (vielleicht mal eine andere Therapieart?) einsetzen.

Ich überlege gerade, ob es nicht Sinn macht, mit deiner Krankenkasse über die Sache zu sprechen?

Wenn ich an der Stelle deiner Analytikerin wäre, würde ich mir weniger Gedanken darüber machen,
wie ich gemein zu dir sein könnte, als darüber, wie gemein du zu mir sein könntest und vor allem, was das für mich an Konsequenzen haben kann.

Alles Gute!

Nele
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