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Anaxagoras
neu an Bord!
2
Bremen M, 19
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Fri, 23.Jul.04, 10:38 Sich an Neurologen wenden unabhängig von Therapie? |
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Hallo
Ich mache seit einiger Zeit eine reine Gesprächstherapie bei einem Diplom-Therapeuten. Es geht dabei um ein bestimmtes, nicht unwichtiges, aber eben eher "harmloses" Thema.
In den letzten Monaten sind allerdings andere, massive Probleme, auch Symptome wie Schlafstörung hinzugetreten, wegen denen ich mich gerne an einen Psychologen oder Neurologen wenden würde.
Allerdings wäre es mir lieb, wenn kein Austausch zwischen meinem Gesprächstherapeuten und dem Psychologen bzw. Neurologen stattfinden würde, und auch keine Überweisung von dem Therapeuten nötig wäre (ich habe da meine Gründe). Abbrechen möchte ich meine Gesprächstherapie nach Möglichkeit aber auch nicht.
Daher meine Frage: Ist es überhaupt möglich sich unabhängig von der Gesprächstherapie von einem Neurologen/Psychologen betreuen zu lassen? Macht die Krankenkasse das mit?
Ach und bitte keine Detailfragen bezüglich der Hintergründe...ich würde wirklich gerne erstmal nur wissen, ob das machbar ist oder nicht.
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Fallen.Angel
Moderatorin
1117
Wien W, 24
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Fri, 23.Jul.04, 11:21 Re: Sich an Neurologen wenden unabhängig von G.-Therapie? |
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hallo
zuerst sollten wir die begriffe ordnen.. du bist bei einem therapeuten in g therapie und du möchtest zu einem neurologen/psychiater.. ein psychologe.. ist jemand der psychologie studiert hat, der wird dir vermutlich nicht weiterhelfen können
also natürlich kannst du nebenbei zu einem psychiater/neurologen gehen.. zur medikamentösen unterstützung.. und meisten sprichts sich der therapeut mit dem psychiater auch nicht ab.. du kannst aber wenn du willst deinen therapeuten fragen, ob er es für eine gute idee hält.. wenn du ihn nicht fragen willst, geh gleich zu einem psychiater.. und die krankenkasse sagt da sicher nix.. ist ja ein ganz normaler facharzt..
grüße fa
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_________________ SvV Selbsthilfeseite |
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Anaxagoras
neu an Bord!
2
Bremen M, 19
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Fri, 23.Jul.04, 12:04 Re: Sich an Neurologen wenden unabhängig von G.-Therapie? |
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Hi
Ich meinte natürlich Psychiater und nicht Psychologe
Und G-Therapie (im Titel war nicht genug Platz) meint Gesprächstherapie - steht aber auch noch mal im Thread.
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nele
Forums-Gruftie
672
im Urlaub :-) W
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Fri, 23.Jul.04, 15:05 Re: Sich an Neurologen wenden unabhängig von G.-Therapie? |
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Hallo Anaxagoras,
Quote: | In den letzten Monaten sind allerdings andere, massive Probleme, auch Symptome wie Schlafstörung hinzugetreten, wegen denen ich mich gerne an einen Psychologen oder Neurologen wenden würde. |
Weiß dein behandelnder Psychotherapeut von deinen hinzugetretenen Problemen und was sagt er dir dazu?
So etwas kann durchaus mit deiner jetzigen Therapie zusammenhängen
(dürfte sogar relativ wahrscheinlich sein) und sollte auch in Zusammenarbeit mit deinem Thera angegangen werden.
Sich über längere Zeit von jemandem anderen in gleicher Sache zusätzlich betreuen zulassen, ohne dass der eine vom anderen weiß,
ist irgendwie nicht so ganz schön und fair - das wäre einer der wenigen Punkte in denen ich mir vorstellen kann, dass das kein Psychotherapeut freiwillig mitmacht.
Mal bei jemandem anderen vorbeischauen dürfte legitim sein, aber auch das würde ich zumindest im nachhinein sagen.
Du weißt selbst, dass es eigentlich besser wäre, du würdest das mit deinem jetzigen Therapeuten besprechen..
lg
Nele
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vilareal
Forums-InsiderIn
387
Wien M, 33
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Fri, 23.Jul.04, 16:25 Re: Sich an Neurologen wenden unabhängig von G.-Therapie? |
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Quote: |
Sich über längere Zeit von jemandem anderen in gleicher Sache zusätzlich betreuen zulassen, ohne dass der eine vom anderen weiß,
ist irgendwie nicht so ganz schön und fair -
das wäre einer der wenigen Punkte in denen ich mir vorstellen kann, dass das kein Psychotherapeut freiwillig mitmacht.
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Doch. Es ist durchaus üblich gleichzeitig psychotherapeutische und psychiatrische Behandlung zu bekommen, bei verschiedenen Personen und ohne Absprache zwischen denen. Bei meinem letzten Klinikaufenthalt war der Stationspsychiater mein persönlicher Psychotherapeut (er war zu beidem ausgebildet). Ich wurde psychiatrisch daher von einem anderen Arzt betreut um diese beiden Aspekte nicht zu mischen!
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nele
Forums-Gruftie
672
im Urlaub :-) W
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Fri, 23.Jul.04, 17:46 Re: Sich an Neurologen wenden unabhängig von G.-Therapie? |
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@ vilareal
Quote: | Bei meinem letzten Klinikaufenthalt (..) |
Bei einem stationärer Aufenthalt in der Psychiatrie ist das ein andere Fall.
Ich gehe davon aus, dass Anaxagoras sich in ambulanter Psychotherapie befindet.
Wenn ein Psychotherapeut die alleinige Verantwortung für einen psychotherapeutischen Prozess übernimmt, gehe ich davon aus,
dass er über wesentliche, seine Arbeit betreffende Maßnahmen unterrichtet sein will z.B Medikamenteneinnahmen.
Es ist also in meinen Augen nur fair ihm derartige Informationen nicht vorzuenthalten.
lg
nele
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r.l.fellner
Psychotherapeut
1589
Wien M
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Fri, 23.Jul.04, 23:04 Re: Sich an Neurologen wenden unabhängig von Therapie? |
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@vilareal:
"ohne Absprache" heißt aber nicht ohne beidseitiges Wissen über die aktuellen therapeutischen Maßnahmen!
Es ist in fast allen Psychotherapien von eminenter Bedeutung für den Behandlungserfolg (und für die Vermeidung von womöglich schädlichen Auswirkungen einzelner Maßnahmen!!), daß die behandelnden Fachleute voneinander wissen und im Idealfall auch ihre Maßnahmen aufeinander abstimmen können. Die einzige Person, die von allen Beteiligten wissen kann, ist der/die KlientIn -> und sollte somit auch für den erforderlichen Informationsfluß sorgen!
Meiner Ansicht nach gibt es keinen rationalen Grund (höchstens emotionale, aber auch die gehörten dann eigentlich in der Therapie besprochen..), der es nötig machen würde, etwa einen Bedarf nach medikamentöser Unterstützung vor dem Psychotherapeuten oder umgekehrt ein Bedürfnis nach Psychotherapie vor dem Psychiater "geheim zu halten". Ein professionell und seriös arbeitender Therapeut/Psychiater/Neurologe/.. wird immer das Interesse des/r Patienten(in) im Auge haben und ihn im "schlimmsten" Fall von einem bestimmten Schritt abraten (und dies dann wohl auch nachvollziehbar begründen können). Es wird aber nicht das therapeutische Verhältnis stören - diesbezüglich braucht und soll man sich als Patient/Klient meiner Ansicht keine Sorgen machen!
Unabhängig von alldem geht es, wie nele dies treffend beschreibt, natürlich auch um eine zwischenmenschliche Vertrauensfrage. Es wäre enttäuschend für mich als bemühten Therapeuten, wenn ich über wesentliche Vorgänge, die das Therapiethema berühren, nicht informiert werden würde. Unweigerlich würde ein Gefühl entstehen, nicht am selben Seil zu ziehen (bzw. ziehen zu können).
@Anaxagoras: meiner Ansicht nach sollten Sie Ihre Absicht unbedingt mit Ihrem Therapeuten besprechen. Was genau sind Ihre diesbezüglichen Sorgen (hier können Sie's ja schreiben, Sie sind hier anonym)?
Ich hoffe, mein Beitrag trägt ein wenig zur Klärung der obigen Fragen bei.
Lieben Gruß
Richard L. Fellner
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MartinM
Forums-InsiderIn
301
D-Xanten M, 39
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Fri, 23.Jul.04, 23:13 Re: Sich an Neurologen wenden unabhängig von Therapie? |
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Hallo Zusammen,
@Anaxagoras
Sorry das ich mich hier mit meiner Frage reinhänge.
@All
Mich würde mal interresieren wo der Unterschied bzw. die Schnittmenge bei Therapeut und Neurologe liegen.
Danke
MartinM
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r.l.fellner
Psychotherapeut
1589
Wien M
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Fri, 23.Jul.04, 23:29 Re: Sich an Neurologen wenden unabhängig von Therapie? |
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Lieber MartinM,
dies ist im Forum schon mehrmals und zusätzlich auch auf den Infoseiten meiner Website recht genau erklärt:
-> Link "Psychotherapie" rechts oben auf jeder Seite des Forums
-> und (eines von mehreren Suchergebnissen im Forum) http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?t=9806
Weitere Fragen dazu bitte ausschließlich in einem der themenbezogenen Threads.
mfg, Fellner
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