Freundin - Ausländerin

neu an Bord! 1 München M, 27

Hi,
ich habe keine Ahnung wo ich anfangen soll.

Kurzer Hintergrund: Mein Vater is allgemein prak. Arzt und läßt sich im Moment von meiner Mutter (Hausfrau) scheiden. Mein Bruder ist dipl. Informatiker, meine Zwillingsschwester Rechtsanwältin. Mein Stief-Großvater väterlicherseits hat seinen doktor in Chemie.
Meiner einer hat nun bereits 7 Schulen incl. Internatsaufenthalt hinter sich.
Nachdem ich endlich mit 19 dann mein Fachabi hatte, besuchte ich die Bundeswehr und begann danach eine Lehre.

Naja in diesem Familienkreis kann man nicht einfach normal Leben, sondern man muß natürlich die Möglichkeit haben eine Führungsposition zu erhalten, also versuche ich meinen Meister.

ok nun zu meinem Problem: ich war 5 Jahre ein single und bin dann einem Online spiel verfallen welches ich bis letzen Dezember 4 Jahre lang sehr oft gespielt habe. In diesem Spiel lernte ich meine heutige Freundin kennen, eine Amerikanerin. Sie war zu diesem Zeitpunkt arbeitslos und hatte daher Zeit nach Deutschland zu fliegen, da in ihrer heimatstadt keine Arbeit in aussicht war. Sie selbst hat keine sozialkontakte, Mutter ist tot und sie lebt im Streit mit ihrer Familie. Sie kam letztes Jahr im September nach Deutschland und obwohl wir die Arbeitsämter durchgewühlt haben, hat sie ihr nichtmal eine Stelle als Putzfrau bekommen. Ihr Bachelor Diploma ist in Deutschland nicht anerkannt.

Meine Meisterprüfung werde ich wohl dieses Jahr nicht bestehen, keine Ahnung wie meine Familie dies aufnehmen wird. Ebenfalls weiß ich nicht ob ich den Meister nochmal versuchen soll oder nicht.
Zur Zeit lebe ich mit meiner Freundin in einer Wohnung meiner Eltern, die sie jedoch wegen der Scheidung verkaufen wollen.

Ich weiß auch nicht was ich mit meiner Freundin machen soll, da sie hier nicht krankenversichert ist und ebenfalls in Depressionen, Lustlosigkeit etc verfällt wie ich. Ich weiß auch nicht ob sich durch sie meine Augen geöffnet haben oder eher verschlossen. Mittlerweile ist mir menschlicher Kontakt unangenehm, ebenso wenn das telefon klingelt erwarte ich das sich ein neues Problem auftut.
Meine Familie ist voller Intrigen und jeder muß sein Wort erst auf die goldene Waagschale legen bevor es ausgesprochen wird, da es ansonsten gegen einen selbst verwendet wird.

Ich weiß nicht ob ich einfach in die USA abhauen soll mit ihr und es dort versuchen (dort braucht man wenigstens keine 3 Jahresausbildung als Putzfrau wie man es in Deutschland anscheinend braucht am besten mit 5 Jahren mind. Berufserfahrung und deutsch fließend in Wort und Schrift) oder einfach sagen ich breche den Meister ab sowie Kontakt zur Familie (nach 7 Schulwechseln wird man nicht wie viele vermuten zum super kontaktfreudigen Menschen, sondern eher zum Eigenbrödler) und suche mir irgendwo in Deutschland einen job, heirate und lebe dann ein normales Leben.

Am besten wäre natürlich sie könnte zu jemanden nach Amerika gehen und dort nach einem Job suchen während ich meine erste Ehrenrunde hier mache und meinen Meister beende (Würde sich wohl nach 2 Jahren studieren auch besser im Lebenslauf machen).
Keine Ahnung im Moment herrscht hier eigentlich nur Depression. Wir streiten uns eigentlich relativ wenig, mitunter auch deswegen weil ich angst habe sie könnte aus irgendeiner trotzreaktion heraus einfach davonlaufen und wohin sollte sie dann gehen?

Vor allem will ich ihr auch nicht vor Augen führen wie sehr sie im Moment von mir abhängig ist und damit das letzte bißchen Ehre nehmen was sie noch hat.
Oder ist das Blödsinn? Soll ich sie vielleicht in ein Flugzeug setzen und zurück schicken wo keiner ist der auf sie wartet? Ich meine ich liebe sie, aber vielleicht muß ich auf sie verzichten damit "vielleicht" meine Motivationslosigkeit und Lustlosigkeit von mir fällt? Aber das kann doch auch nicht die Lösung sein. Sie ist nun seit 4 Jahren arbeitslos also auch eine denkbare schlechte startposition in Amerika so ohne Rückendeckung!

Helferlein 91 Wien M, 30

Das ist echt schlimm. Ich wollte selbst vor kurzer Zeit nach Deutschland ziehen, und hatte auch den Eindruck, daß man selbst als Straßenkehrer eine langjährige Ausbildung braucht. Das ganze System ist darauf ausgerichtet, daß man eine konkrete Ausbildung machen muß, und danach keine Arbeit findet in dieser Branche.
Obwohl es auch in Wien schwer ist, so ist es nicht so arg, wie in Deutschland. Ich weiß leider in diesem Fall keinen konkreten Rat, aber gib die Hoffnung nicht auf, und schreib Dir alles von der Seele.

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