Auskunft an Berufsunfähigkeitsversicherung in D

Forums-Gruftie 917 Deutschland W, 35

Hallo,

ich wollte, sowie ich eine Arbeit gefunden habe, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Jetzt vermutet mein HAusarzt bei mir Rheuma. Da ich vor 2 Jahren schonmal unklare gesundheitliche Beschwerden hatte (zu denen mein Arzt einen Zusammenhang vermutet), die mich ziemlich fertig gemacht haben, möchte ich auch gerne in der Therapie darüber reden. Nun ist meine Frage (bezogen auf Deutschland), muß ich den Therapeuten von seiner Schweigepflicht entbinden, wenn ich eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen will? So daß er dann sagen muß, über was wir geredet haben und die Versicherung auf diesem Wege von dem Verdacht erfährt? Muß ich überhaupt angeben, daß ich eine Psychotherapie mache (ist vielleicht auch erschwerend bei Abschluß)? Das Problem ist ja, wenn die Versicherung von einer Krankheit erfährt, daß sie einen nicht nimmt oder es wird u.U. wesentlich teurer. Habt ihr mit sowas Erfahrung?

Wenn mir jemand was dazu sagen könnte, wäre ich super dankbar.
Außerdem würd mich auch interessieren, welche Rolle es überhaupt spielt, wenn die Diagnose noch gar nicht sicher ist (nur abgetastet usw., aber kein Bluttest). Letzteres vielleicht als PM, wenn jemand was weiß... Mit so rechtlichen Sachen kenn ich mich nämlich leider gar nicht aus und das neben all meinen anderen Problemen ist grad einfach zuviel Sad

Danke und viele Grüße
Stöpsel

Forums-InsiderIn 387 Wien M, 33

Hi Stöpsel!

Ein Therapeut muss sicher nicht sagen was du so erzählst, Diagnosen solltest du aber angeben und die Versicherung kann ev. nachfragen. Wenn er sich dann weigert Auskunft zu geben kann die Versicherung den Vertrag ablehnen.

Ich würde wirklich alles angeben. Den Grund (und ein paar Tipps) findest du hier:
http://www.zeit.de/2001/42/Wirtschaft/200142_g-berufsunfaehig.html

lg,
v.

[nicht mehr wegzudenken] 2093 Wien W, 42

Stöpsel2 wrote:

ich wollte, sowie ich eine Arbeit gefunden habe, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen.

Mich würde interessieren, warum du überhaupt eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen willst? Was versprichst du dir davon?

Im Falle, dass du wirkliche eine abschließen möchtest, würde ich auch raten, dass du die Wahrheit angibst, sonst zahlen die im Ernstfall ziemlich sicher nicht.

lg, Naomi

Forums-Gruftie 917 Deutschland W, 35

Hallo,

danke für Eure Antworten!

Quote:

Ein Therapeut muss sicher nicht sagen was du so erzählst

Das beruhigt mich schon mal ungemein. Ich weiß nämlich grad nicht mehr, wo mir der Kopf steht. Sad

Quote:

Diagnosen solltest du aber angeben und die Versicherung kann ev. nachfragen.

Meinst Du jetzt bezogen auf das Rheuma oder auf die Therapie? Und wo nachfragen bzw. wie genau nachfragen? Ich steh grad ein bißchen auf dem Schlauch...

Quote:

Wenn er sich dann weigert Auskunft zu geben kann die Versicherung den Vertrag ablehnen.

Na gut ,wenn sie es im Vorfeld ablehnen, ist es mir ja egal.

Quote:

Was versprichst du dir davon?

Ein gewisses Maß an Sicherheit. Daß ich, falls ich wieder wegen irgendwas krank werde, nicht nur von Sozialhilfe leben muß. Im Moment hab ich auch nicht mehr, aber wenn man gesund ist, ist das nicht ganz so schlimm.
Aber ich fand es eine ganz üble Erfahrung, alles mögliche Medizinische selbst zahlen zu müssen (vor 2 J., weil keiner was gefunden hat und es nur ein rumprobieren war. Hätte z.B. damals gerne Hypnose gemacht, konnte ich mir nicht leisten) und gleichzeitig nicht zu wissen, wovon man im nächsten Monat leben soll.

Du hörst Dich so skeptisch an, hab ich da falsche Vorstellungen von so einer Versicherung?

Quote:

würde ich auch raten, dass du die Wahrheit angibst, sonst zahlen die im Ernstfall ziemlich sicher nicht.

Aber was ist die Wahrheit? Eine sichere Diagnose oder ein Schildern von Beschwerden, ohne daß die Sache weiterverfolgt wurde? Ich will nicht lügen, aber ich will die Wahrheit z.Zt. nicht rausfinden, damit ich sie nicht angeben muß Wink

Viele Grüße
Stöpsel

[nicht mehr wegzudenken] 2093 Wien W, 42

Hallo Stöpsel,

Stöpsel2 wrote:

Ein gewisses Maß an Sicherheit. Daß ich, falls ich wieder wegen irgendwas krank werde, nicht nur von Sozialhilfe leben muß.

Okay, das kann ich verstehen. Aber wenn du ein halbes Jahr gearbeitet hast, würdest du Arbeitslosengeld bekommen und wärst somit auch krankenversichert, zumindest ist es in Ö so. Wäre für dich nicht etwa eine Zusatz-Krankenversicherung die bessere Variante?

Stöpsel2 wrote:

Du hörst Dich so skeptisch an, hab ich da falsche Vorstellungen von so einer Versicherung?

Ich selbst würde nicht auf so eine Idee kommen, da ich glaube, dass die von vornherein schon so viele Fälle ausschließen, aber im Detail kenne ich mich nicht so aus. Auch haben alle Versicherungen unterschiedliche Sachen im Angebot. Deswegen würde ich mir an deiner Stelle vor Abschluss den Vertrag und auch die angebotenen Leistungen und die Bedingungen genauestens durchlesen. Damit du deine Prämien nicht umsonst einzahlst. Gibt es bei euch in D sowas wie eine Konsumentenberatung? Dort kannst du dich bestimmt auch beraten lassen. Würde ich an deiner Stelle machen, wenn du dir selbst so unsicher bist.

lg, Naomi

Forums-InsiderIn 387 Wien M, 33

Quote:

Meinst Du jetzt bezogen auf das Rheuma oder auf die Therapie? Und wo nachfragen bzw. wie genau nachfragen?

Du wirst auf jeden Fall Vorerkrankungen angeben müssen. Und behandelnde Ärzte und Therapeuten. Kann sein, dass die Versicherung von diesen Information einholt. Basierend auf dieser entscheiden sie dann, ob sie dich als Kunden wollen oder nicht. Natürlich darf dein Therapeut oder Arzt nicht einfach was erzählen. Da musst du schon zustimmen. Sie sind an Diagnosen interessiert.

Quote:

Na gut ,wenn sie es im Vorfeld ablehnen, ist es mir ja egal.

Seh ich auch so.

Problem ist, wenn sie im Nachhinein nicht zahlen wollen. Daher mein Link zum Artikel in der "Zeit". Solltest du tatsächlich die Leistung haben wollen fangen die mit ziemlicher Sicherheit an in allen ihnen zugänglichen Unterlagen zu stochern.

Schon im Vertrag ist eine Klausel enthalten, indem du zustimmst im Leistungsfall die Ärzte von der Schweigepflicht zu entbinden (bzw. dass du sonst halt nichts kriegst).

Wenn du natürlich ganz privat Psychotherapie machst, alles selbst bezahlst und den Therapeuten im Antrag nicht erwähnst st es sehr unwahrscheinlich, dass die Versicherung jemals draufkommen kann. Musst du wissen ob du das riskieren willst. Kann schon daran scheitern, dass du mit deinem Hausarzt darüber geredet hast und er es irgendwo vermerkt hat.

Ich würde den Rheumaverdacht jedenfalls angeben. Dann können sie dich akzeptieren oder nicht oder eine Untersuchung veranlassen. Jedenfalls kanns dir dann nicht passieren, dass du krank wirst und letztlich entschieden wird, dass das die gleichen Ursachen wie dieser Rheumaverdacht hat, daher eine Vorerkrankung ist und du daher kein oder weniger Geld bekommst.

lg,
v.

Forums-Gruftie 917 Deutschland W, 35

Hallo,

hab mich jetzt ein bißchen bei Verbraucherberatung, im Internet und bei einem Versicherungsmakler erkundigt und weiß jetzt ein bißchen genauer Bescheid. Über die Rheumasache hab ich in der Therapie geredet und das war schon ganz hilfreich.

Inzwischen hab ich aber rausgefunden, daß das viel größere Problem die Psychotherapie an sich ist. Denn die meisten Versicherer lehnen einen wohl von vornherein ab, wenn man Psychotherapie gemacht hat und fragen dann auch nicht mehr nach den Gründen. Lt. dem Makler gäbe es 2-3 Versicherungen, die einen dann trotzdem nehmen, aber nur wenn man leichtere Probleme hat, worüber sie dann wohl bei dem/der TherapeutIn Auskunft einholen. (Ob genau diese paar Versicherungen dann auch das akzeptieren, was ich sonst noch habe, ist die Frage)

Tja, dann werd ich erstmal abwarten, aber werde mir wohl demnächst überlegen müssen, ob ich die Therapie selber bezahle (hatte bis letztes Jahr Therapie bei einer Frau gemacht, über die KK und bin dann zu meinem jetzigen Therapeuten gewechselt, was ich aber noch selber zahle, da er noch keine Kassenzulassung hat, die eigentlich schon lange gekommen sein soll). Wobei da in der Tat das Problem besteht, daß ich nicht mehr weiß, was ich meinem Hausarzt gesagt habe. Ach so, das Ganze, um es in ein paar Jahren noch einmal zu versuchen.

Ist schon echt ärgerlich, daß die Versicherungen einen da rundheraus ablehnen und nicht genauer nachfragen. Ich mache doch die Therapie u.a. damit ich nicht soviele Probleme habe. Ich könnte mich genauso durchwurschteln wie die meisten, bis ich dann mit 55 halbtot und fertig mit den Nerven aufhören müßte. Na ja, das übliche Problem mal wieder... Sad

Viele Grüße
Stöpsel

Forums-InsiderIn 387 Wien M, 33

Quote:

Denn die meisten Versicherer lehnen einen wohl von vornherein ab, wenn man Psychotherapie gemacht hat

Ist es offiziell, also von der Kasse finanziert? Dann wirds vielleicht wirklich schwer. Ist schon arg, oder?

lg,
v.

Forums-Gruftie 917 Deutschland W, 35

Hallo Vilareal,

Quote:

Ist es offiziell, also von der Kasse finanziert?

Letztes Jahr schon, jetzt zahle ich bei dem anderen Therapeuten selber und geplant war, es wieder über die Kasse laufen zu lassen.

Quote:

Ist schon arg, oder?

Ja, wirklich. Na ja, das mit meiner Vorerkrankung und dem Rheuma oder was auch immer machts ja auch schwer, kann mir dann raussuchen, über was ich mich mehr ärgere Wink

. Ist schon bitter, dabei fühle ich mich eigentlich ziemlich gut.

Viele Grüße
Stöpsel

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