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shifra
Forums-InsiderIn
285
Deutschland W, 30
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Tue, 06.Jul.04, 17:50 abruptes Absetzen von Antidepressiva |
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ich war nicht sicher wo genau ich posten sollte, vielleicht müssen die Moderatoren verschieben. Sorry dafür....
Ich habe am vergangen Mittwoch mein AD (fevarin) abgesetzt. Ich weiß, man soll nicht usw.
Fluvoxamin hat eine sehr kurze Halbwertszeit, also glaubte ich, es auch sehr schnell zu spüren.
Es geschah aus der Not heraus, da ich glaubte noch einen Blister zu haben, war nich so, also sagte ich mir, jetzt will ich's einfach wissen.
2 Tage lange war nich nur aufgekratzt und hatte Kopfschmerzen und Magen-Darm-Probleme. Ab Samstag dann starken Schwindel, was mich dann schon mehr beunruhigte. Ansonsten bis dahin nichts, außer regen Träumen und endlich wieder schlafen. und zwar enorm viel am Stück, wasich vorher kaum tat. ich glaubte damit hat sichs, aber dann sonntag fiel ich dann in den keller, verzweifelt, heulflashs.
Heute vormittag wieder sehr extrem, geht dann aber auch weg. Fühel mich zerschlagen, kraftlos,habe keine Appetit.., und vor allem schwach ohne Ende., schweißausbrüche.
Was mir Sorge macht, wie gehe ich danmit um?, ist es schädlich, verhindert es den "weg zurück". soll ich wieder anfangen und dann ausschleichen.
Bin überfordert. Habe meiner Ärztin noch nichts gesagt.
Ich nehme das Medikament seit April 2003. Für mich bedeutender war die angstlösende Wirkung und Besserung der Zwangsimpulse. Depressionen wurden sehr schnell besser, jedoch war ich nie richtig "ich". fühlte mich oft wie in Watte, hatte schlaf- und sexualstörungen. Aber alles in allem gut erträglich. Eigentlich sollte ich das Mediakement bis ins Frühjahr d.J. nehmen, lange Zeit hatte ich Angst vorm Absetzen. Dass ich es jetzt so spontan einfach tat, war für mich selbst eine Überraschung, aber ich hatte das Gefühl, ich bin bereit, jedoch hätte ich es nicht planen können glaube ich.
Ich kann die Zustände aushalten, der schwindel und durchfall ist körperlich das einzige, was mich stark belastet.nur weiß ich nicht wie lange sie andauern, ob es schlimmer wird, wie berechengar das alles ist. und was mich mehr interessiert: ist es "schädlich", kann ich damit zurückfallen o.ä.
Danke vorab....
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Last edited by shifra on Tue, 06.Jul.04, 17:56; edited 1 time in total |
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Jelka
Forums-Gruftie
885
Köln W, 35
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Tue, 06.Jul.04, 17:54 Re: abruptes Absetzen von Antidepressiva |
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shifra wrote: | Habe meiner Ärztin noch nichts gesagt.
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Dann tu das.
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shifra
Forums-InsiderIn
285
Deutschland W, 30
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Tue, 06.Jul.04, 17:57 Re: abruptes Absetzen von Antidepressiva |
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toller tip.
das kann ich erst montag, sonst hätte ich es lang getan.
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Lucia
sporadischer Gast
24
Köln W, 30
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Tue, 06.Jul.04, 18:38 Re: abruptes Absetzen von Antidepressiva |
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Hallo shifra!
Aber wenn Du Deine Ärztin am Montag siehst, dann sag es ihr! Kannst Du nicht schon außer der Reihe, ausnahmsweise früher zu ihr gehen?
Ich kann Dir hier nur etwas als (in 3 Monaten-)Ärztin sagen, was aber eigentlich von Fall zu Fall entschieden werden muß. Wenn du das AD jetzt bereits abgesetzt hast, dann nimm es nicht wieder, dadurch wird es auch nicht besser. Auf keinen Fall hast Du Dich damit so geschädigt, daß Du "nicht mehr zurückkannst". Es ist wie ein harter Entzug und wenn Du denn überstanden hast, dann ist auch alles wieder ganz normal. Beim Ausschleichen passiert der Entzug halt langsamer und freundlicher.
Solltest Du aber jetzt wieder irgendwelche bedrohlichen Zustände, Panikattacken, S**z*dg*d*nk*n spüren, was im Rahmen dieses Entzugs auftreten kann, dann bitte, gehe sofort in eine Klinik und sage was los ist, denn dann mußt Du Gegenmedikamente bekommen.
Ich wünsche Dir aber, das alles gut geht und Du das in Ruhe mit Deiner Ärztin klären kannst.
Lucia
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Littlemaxi
sporadischer Gast
9
Deutschland W, 32
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Wed, 07.Jul.04, 0:08 Re: abruptes Absetzen von Antidepressiva |
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Hallo Shifra!
Es wäre sicher besser, mit deiner Ärztin darüber zu sprechen. Und auch wenn du sie erst am Montag wieder siehst - kannst du nicht anrufen und sie vorab schon telefonisch ansprechen, weil es dir jetzt körperlich so schlecht geht?
Ich habe letztes Jahr lange Zeit das AD Aponal nehmen müssen und bin dann mit Aus- und Einschleichen auf Trevilor umgestellt worden. Kaum war ich allerdings in ambulanter Behandlung, wurde das Trevilor von heute auf Morgen vom Arzt (!) abgesetzt, nachdem ich es fast 6 Monate genommen habe.
Es ging mir etwa ein Woche lang s**schlecht. Mir war dauer-schwindelig, konnte eine Woche nur im Bett liegen. Sogar die Augen nur zu bewegen löste schon Schwindel aus. Es kamen noch ein paar andere körperliche Nebenwirkungen, aber nach etwa einer Woche oder zehn Tagen ging es dann langsam wieder weg... ist eben doch eine Art von Entzug.
Also wieder nehmen würde ich das Medikament auch nicht, wie Lucia schon sagte...
Liebe Grüße,
Littlemaxi
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Ashiama
Forums-InsiderIn
445
Berlin W, 23
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Wed, 07.Jul.04, 0:56 Re: abruptes Absetzen von Antidepressiva |
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Hallo shifra,
mir geht es zur Zeit ähnlich - allerdings habe ich am Ende schon die niedrigste Dosis (Paroxetin) genommen.
Ich denke auch, dass du da jetzt einfach durch musst. Meistens stellt sich das nach circa zwei Wochen auch wieder ein - da kann dir deine Ärztin auch nicht helfen (deshalb solltest du aber trotzdem mit ihr reden).
Ob du ohne Medis noch die alten Symptome hast, wird sich erst nach der Entwöhnung mit Sicherheit sagen lassen - wenn ja, musst du halt mit deiner Ärztin absprechen, wie es weiter gehen soll.
Über die durchschnittliche Behandlungszeit bist du auf jeden Fall weit drüber hinaus, so dass (laut üblichen Packungsbeilagen) die Behandlung abgeschlossen werden kann, vorrausgesetzt das Medikament hat auch richtig gewirkt.
Ich wünsche dir viel Glück und Durchhaltevermögen.
LG Ashiama
ps: und eigentlich sollen ADs ja nicht mehr abhängig machen...^^
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shifra
Forums-InsiderIn
285
Deutschland W, 30
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Wed, 07.Jul.04, 9:53 Re: abruptes Absetzen von Antidepressiva |
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danke für eure Antworten.
meine analytikerin weiß bescheid, aber die ärztin mit der sie zusammen arbeitet wegen Medikation, ist wie gesagt, leider bis montag wie gesagt in urlaub.
hatte mich jetzt entschlossen, dass ich ganz niedrig dosiert wieder anfange, bis die absetzungssymptome weg sind, mich auf dem niedrigsten nieveau stabilisiere, und von da aus wieder runtergehe. klingt theoretisch zumindest für mich sympathisch
umso dummer, dass ich vor montag nichts bekomme. mein hausarzt, der mir das rezept im notfall auch schon mal ausgestellt hatte (unter absprache, weil meine ärztin70 km entfernt wohnt), ist noch bis 22.07. in urlaub und seine vertretung macht das nie und nimmer. als ich das heute morgen erfurh, war ich schon erst mal geschockt.
andererseits ging es mir heute morgen erst mal psychisch nichst so schlecht, das motivierte mich, aber die körperlichen symptome sind der horror. am schlimmsten der schwindel. ich kann nicht mal mehr autofahren, weil beim blick in den rückspiegel und zurück, ich sekundenlang keine orietierung habe. das ist ganz komisch. also sicher so ähnlich, wie littelmaxi es beschreibt. mich beruhigt trotzdem, das es absetzsymptome sind, hatte die befrüchtung, dass ich "so" bin ohne medikamente.
durchfälle und zittern ist dagegen lästig, aber zu ertragen, will auch gar icht rumjammern, habe einfach angst, dass mich das abrupte absetzen zurück wirft.
von paroxetin weiß ich, dass die absetzsymptome enorm sind. aponal habe ich nur versuchsweise mal genommen, weil es mich zur einer schlaftablette gemacht hat.
Also wenn ich lucia richtig interpretiere, kann es mir nichts tun, außer, dass die symptome halt sehr stark sind. hatte mal irgendwoe gelesen, dass das ausschleichen für die physische und psychische stabilisierung wichtig seien. glaube an dem satz habe ich mich festgebissen, seit dem habe ich zumindest die angst, damit etwas "angestellt" zu haben. kenne mich ja im gehirnstoffewechsel nicht aus, bin nur im nachhinein doch erschrocken , wie breitflächig mich das fevarin lahmgelegt hat. ich meine, überall, wo nerven eine rolle spielen merke ich jetzt den unterschied. das einzige, was wirklich anders ist und mir gut tut: meine kontaktlinsen vertrage ich wieder besser, hatte lange ausgetrocknete augen und schleimhäute. und das wurde nach 2 tagen schon besser.
@ashiama....
wenn es wirklich nach 10-14 tagen aufhört, dann halte ich durch. muss dann zwar immer noch damit legen, ir sagen zu müssen, dass ich mir damit was angetan haben, aber das ist vielleicht auch meine übertriebene angst jetzt. mach mir halt vorwürfe.
ja das mit dem nicht-abhängig-machen im sinne von suchtsymptomen und toleranzsteigerung weiß ich auch, aber ganz ehrlich: ich bezweifle mittlerweile, dass man es trotzdem pauschal sagen kann. weiß nicht, wie es ist ,wenn man das zeug jahrelang nimmt...
Liebe Grüße
shifra
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Ashiama
Forums-InsiderIn
445
Berlin W, 23
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Wed, 07.Jul.04, 10:38 Re: abruptes Absetzen von Antidepressiva |
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Hallo Shifra,
ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich Sinn machen würde, wegen den Nebenwirkungen noch mal mit den Medis anzufangen, denn dein Transmitterhaushalt ist jetzt eh erstmal aus dem Gleichgewicht.
Wenn du mit ADs anfängt, dann muss dein Körper erstmal lernen den Wirkstoff bei der eigenen Transmitterproduktion mit einzukalkulieren und wenn du sie absetzt, läuft es genau umgekehrt: dein Körper muss das Fehlen des Wirkstoffes ausgleichen. Die Produktion kann aber nur langsam vom Körper reguliert werden, was erstmal zu gewissen Störungen bei der Komunikation der Nervenzellen führt. Je höher die Dosis am Ende war, desto größer ist erstmal das Ungleichgewicht und desto härter ist der Entzug.
Ich habe aber noch nie gehört, dass ein Ungleichgewicht der Transmitter Schäden hinterlässt - schließlich werden ja trotzdem alle Gewebe etc. versorgt und es sind auch nicht alle Transmitter von der Umstellung betroffen.
Wenn du wieder mit den Medis anfangen würdest, müsstest du auf jeden Fall darauf achten, dass du die Ausgleichbemühungen deines Körpers unterstützt und nicht abbrichst, denn sonst wärst du ja wieder wo du vorher warst.
LG Ashiama
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shifra
Forums-InsiderIn
285
Deutschland W, 30
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Wed, 07.Jul.04, 10:48 Re: abruptes Absetzen von Antidepressiva |
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Hallo Ashiama
das macht mir Mut! das erscheint mir auch sinnig, so dass ich mich etwas beruhigte fühle. Danke!
denn mir geht's wirklich nur darum, keine Schäden zu verursachen. Ich war zuletzt auf 150m nahm bis oktober 300mg und wurde von heute auf morgen auf 150mg runtergefahren, was außer verstärkter angstgefühle kurzezitig keineleir körperliche symptome verursachte.
deshalb war ich jetzt auch so überfordert und überascht, als von 150mg auf 0 die Post in mir abging, und zwar eine schlechte.
Dann werde ich jetzt jetzt mal so lassen, kann ja eh nichts machen, außer mich an eine Klinik zu wenden. Bin morgen 7 Tage ohne... schlimmer kann es also nicht mehr werden.
wie lange bist du jetzt ohne paroxetin (das bekam ich nur kurzeit, hatte aber extreme sexualstörungen und ansosten wenig positives )
LG
shifra
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Littlemaxi
sporadischer Gast
9
Deutschland W, 32
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Wed, 07.Jul.04, 11:37 Re: abruptes Absetzen von Antidepressiva |
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Hallo Shifra.
Ich kann Ashiama da nur zustimmen und halte es auch nicht für klug, die Medikamente wieder einzunehmen. Das ist jetzt leider etwas, was du versuchen musst, auszuhalten... aber es sind "nur" Nebenwirkungen und die gehen wieder weg. Leider wird es einige Tage dauern.
Würdest du jetzt die Medikamente wieder nehmen, denke ich, werden deine Beschwerden eher schlimmer als besser. Bei mir war es jedenfalls so, dass ich in der Anfangsphase auch unter großen Nebenwirkungen litt, bis der Körper sich an das Medikament "gewöhnt" hatte.
Wünsche dir viel Kraft.
Littlemaxi
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shifra
Forums-InsiderIn
285
Deutschland W, 30
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Wed, 07.Jul.04, 11:46 Re: abruptes Absetzen von Antidepressiva |
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Quote: | Würdest du jetzt die Medikamente wieder nehmen, denke ich, werden deine Beschwerden eher schlimmer als besser. Bei mir war es jedenfalls so, dass ich in der Anfangsphase auch unter großen Nebenwirkungen litt, bis der Körper sich an das Medikament "gewöhnt" hatte. |
das glaube ich bei mir jezt nicht, da ich ja nicht entwöhnt bin. aber zu beginn der einnahme, ging es mir ebenfalls nicht gut, wenngleich die symptome da anders, und vor alem nicht so krass waren.
momentan ist es wieder schlimm. schweißausbrüche, zittern, schwindel sowieso, dann wünsche ich mir sofort 100mg , aber ich halte durch....
LG
shifra
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Littlemaxi
sporadischer Gast
9
Deutschland W, 32
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Wed, 07.Jul.04, 11:53 Re: abruptes Absetzen von Antidepressiva |
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Mach dir einen heißen Tee.
Leg dich ins Bett oder schau fern oder beides...
Mach irgendwas, was dich ablenkt und was dir gut tun könnte.
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shifra
Forums-InsiderIn
285
Deutschland W, 30
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Wed, 07.Jul.04, 11:57 Re: abruptes Absetzen von Antidepressiva |
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du ist lieb, danke
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Ashiama
Forums-InsiderIn
445
Berlin W, 23
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Wed, 07.Jul.04, 18:07 Re: abruptes Absetzen von Antidepressiva |
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Hi Shifra,
ja, tu dir was Gutes und versuche erstmal nicht trotzdem zu funktionieren.
Ich habe in letzter Zeit auch schon ein paar Tage im Bett verbringen müssen, weil mir übel war und ich ständig Angst hatte umzukippen (und das bei Weglassen der niedrigsten Dosis!). Körperlich geht's mir inzwischen wieder ganz gut, aber ich bekomme jetzt immer totale Alpträume und Panikattacken im Schlaf... kann nur hoffen, dass sich das in ein paar Tagen wieder legt und nicht zu viele alte Wunden (wegen dem Inhalt der Träume) wieder aufreisst.
Vielleicht kannst du ja mit deiner Therapeutin schonmal reden, um wenigstens die psychischen Symptome des Entzugs betreuen zu lassen - ich halte die (bei mir zumindest) für die schlimmsten.
LG Ashiama
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shifra
Forums-InsiderIn
285
Deutschland W, 30
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Mon, 12.Jul.04, 14:42 Re: abruptes Absetzen von Antidepressiva |
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2 tage war es noch mal richtig heavy mit erbrechen, zittern usw. , eher extremen körperilichen symptomen, habe mich dann im bett zusammen gekauert und ausgeharrt.
seit samstag kein erbrechen mehr und der schwindel auch nur nohc phasenweise. ab da war ich übern berg. alpträume komischerweise hatte ich nur zu beginn, aber bisher immer noch sehr vitale träuem...
bin aber so froh, es los zu sein, obwohl ich meine zwangsimpulse stark spüre und ab und zu ich schon angst habe, die alte mühle geht von vorne los. trotzdem fühle ich mich insgesamt freier und "echter", habe wieder appetit, es schmeckt, riecht besser, alles scheint klarer und heller im leben.
gehe jetzt brav zu meiner thera und warte auf die antwort der bfa für die reha, daran halte ihc mich momentan fest. aber die medis bin ich los und wenn mir keiner überzeugende gründe gib, nehme ich keine mehr nach meinem derzeitigen empfinden.
lg
shifra
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