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Cloud
neu an Bord!
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Wohnort Dublin
M, 29


Post Wed, 30.Jun.04, 17:20      29, maennlich, lebensfroh kann nicht essen, was tun? Reply with quoteBack to top

Hallo

ich schreibe euch, weil ich Rat brauche wie ich einem Freund helfen kann. Er ist 29 und kann nicht mehr essen. Mehr als eine Banane oder so was isst er nicht am Tag. Er sagt wenn er sich zwingt zu essen kommt, muss er sich uebergeben. Seine Augen sehen aus als ob er 60 waere und seine Haende zittern. Wie viel er wiegt weiss er nicht und will es auch nicht wissen. Ich schaetze so 55kg. Er bemueht sich wirklich zu essen, aber es funktioniert nicht. Als ich Ihn fragte wann er das letzte Mal geniessen konnte zu essen meinte er das sei so 1,5 bis 2 Jahre her. Er ist sich inzwischen bewusst, dass was nicht stimmt aber wir wissen nicht wie man an die Sache herangehen soll. Psychologen sind hier sehr teuer und ich bin nicht sicher wie die helfen sollen. Das Problem ist aller Wahrscheinlichkeit nach durch Nachtschicht entstanden. Um die Ursache zu finden braucht er keinen Psychologen. Was kann ein Psychologe wirklich tun? Gibt es jemanden der einen guten Tipp hat wie man lernen kann hungrig zu sein?

Danke fuer eure Hilfe
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Pitty
sporadischer Gast
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Wohnort Südniedersachsen
W, 29


Post Thu, 01.Jul.04, 10:32      Re: 29, maennlich, lebensfroh kann nicht essen, was tun? Reply with quoteBack to top

Lieber Cloud,

hat sich Dein Freund medizinisch schon durchchecken lassen? Es könnte ja auch medizinische Gründe haben, dass er nicht essen kann.
In jedem Fall aber braucht er professionielle Hilfe, medizinisch oder psychologisch/psychotherapeutisch - meiner Ansicht nach. Die Ursachen einer Essstörung sind unglaublich vielschichtig. Ich glaube nicht, dass die Nachtschicht da alleine schuld ist. Du fragst, was ein Psychologe wirklich tun kann. Ich kann nur sagen, wie es in meiner Therapie war: die richtigen Fragen stellen, dass man selbst auf die Antworten kommt. Denn helfen muss man sich letztendlich selbst. Aber Psychologen helfen anders als Angehörige/Freunde, weil sie natürlich ausgebildet sind, aber auch emotional nicht so mit drinhängen. Da relativiert sich einiges. Wenn die Psychologen so teuer sind, dann sollte er sich unbedingt eine Selbsthilfegruppe suchen. Die bietet jedenfalls die Möglichkeit, sich auszutauschen und gibt das Gefühl, nicht allein zu sein und sich nicht als "völlig irr" zu fühlen. Gibt ja noch andere mit dem Problem.

Wie lernt man, hungrig zu sein? Ich habe es wieder erlernt, in dem ich wieder gegessen habe. Hatte ja gar keine Gefühle mehr. Durch essen, habe ich den Unterschied der Gefühle "satt" und "hungrig" wieder gelernt. Dieses Gefühl ist mir total abhanden gekommen. Ich musste klein wieder anfangen mit dem Essen. Erst mal wieder wissen, welche Mengen so normal sind. Das war schwer, weil für meinen Körper normale Mengen zunächst absolute Riesenmengen waren - war ja nicht mehr dran gewöhnt. Ich habe mich an meinem Dad orientiert. Geguckt, wie viele Kartoffeln er sich auf den Teller nimmt.
Ich wünsche ihm alles alles Gute! Und viele Grüße ins wunderbare Irland... träum, bin in ein paar Wochen auch da.
Pitty
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