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Jeannie
Guest
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Tue, 29.Jun.04, 15:30 irgendwie heimatlos... |
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hallo an alle,
jetzt hab ich ein eigenes thema, mit dem ich einfach nicht klar komme. jede anregung von euch ist mir willkommen.
ich bin vor einem 3/4 jahr von nö nach wien gezogen. aufgewachsen bin ich im burgenland.
als kind fühlte ich mich dort wohl, als jugendliche weniger, als erwachsene überhaupt nicht mehr. war mir zu eng, zu dörflich, zu konservativ.
habe dann mit einer freundin ein jahr in wien im 2.bezirk gewohnt. bin aber am woe und in den ferien wieder am land gewesen.
dort hatte ich ein eigenes haus mit schönem garten, den ich zu einer art blumenidylle (riesige sonnenblumen, bunte blumen rundherum, gemüsebeet usw.) machte und wo ich wahnsinnig gerne ganze abende - auch alleine - saß. meine schwangerschaft und die ersten 5 lebensjahre meines kindes wohnte ich auch dort. aber als alleinerziehende mutter - war damals die einzige im dorf - wurde ich so hart ausgegrenzt, dass ich schließlich mit meinem kind nach wien zog, weil ich mir dort mehr soziale möglichkeiten erhoffte. das war begrenzt auch der fall, aber nicht ganz so wie ich mir das vorgestellt hatte. das haus hatte ich dennoch weiterhin fürs woe und urlaube.
vor 6 jahren habe ich geheiratet, das haus verkauft und mit meinem damaligen mann ein gemeinsames in nö gekauft. es war noch viel schöner als mein eigenes und stand in einer art siedlung, die wirkte wie ein feriengelände - mit blick auf den schneeberg. viele menschen machten mir komplimente (eine bezeichnete es sogar als wohn-paradies) , wie schön und liebevoll ich es eingerichtet hatte - wände selber bemalt (bin künstlerisch begabt), offener kamin im wohnzimmer, maisonettenhaft auf 3 stockwerken die räume. es war einfach wunderschön für mich.
die ehe hielt aber nicht lange. ich hab dort auch keine leute kennen gelernt, weil ich ja jeden tag morgens nach wien zur arbeit fuhr und erst gegen 19 h wieder zu hause war.dann war ich sehr müde und musste auch noch etliches im haushalt erledigen. mein mann war ein eigenbrötler, der nur meine (wenigen) freunde als sein soziales leben sah, von ihm selber kam nichts dazu.
2 jahre lang hab ich nach der trennung ohne meinen mann dann noch im haus gelebt. und war sehr einsam. aber die umgebung war einfach schön und ich brauche das. als mein sohn die matura hatte, musste ich das haus auch verkaufen (meinen ex-mann auszahlen).
seither lebe ich in wien. in einer (sehr gemütlichen) 2zimmer-wohnung ziemlich zentral.
ich brauche 20 min. ins büro, bin in ganz wien in höchstens einer halben stunde per öffis.
mein sohn hat seine eigene wohnung - von meiner ca. 15 min. entfernt.
soweit, so gut.
aber - ich fühle mich hier so fremd und fehl am platz, wie ich das noch nie erlebt habe. da ich ja schon einige umzüge hinter mir habe und noch nie ein fremdheitsgefühl am neuen platz hatte, frage ich mich immer öfter, was da los ist.
ich hab auch für die wohnung schon einige komplimente geerntet - sie habe eine sehr harmonische ausstrahlung, ist hell und freundlich, (wieder) künstlerisch gestaltet, wände bemalt usw. das sehe ich selber auch, anders könnte ich nicht wohnen.
aber wenn ich bei der haustür raus gehe und den trubel, den verkehr, die vielen fremden menschen sehe, legt sich ein schleier über mein wohlbefinden. ich fühle mich wie auf einem fremden planeten und heimatlos. es gibt keine rückzugs- und erholungsmöglichkeit mehr in mein haus. das ist ja verkauft.
ich fühle mich hier schrecklich einsam und entfremdet. was soll ich nur tun? ich weiß es echt nicht. und reagiere so sensibel auf umgebungen.
ich kann doch nicht nach knapp einem jahr schon wieder umziehen. und wohin?
lg
jeannie
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HappyCrashkid
Helferlein
116
Wien M, 28
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Tue, 29.Jun.04, 15:58 Re: irgendwie heimatlos... |
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tja, ich kenn das auch irgendwie... aber ich wohn in wien nicht an einer einkaufs- oder trubelstrasse sondern an einem netten alten ruhigen park mit grünblick. die meisten orte in wien zentral bieten nicht wirklich sowas wie heimat, weil zuviele pendeln oder schnell umziehen. am besten, man sucht halt in der nächsten kirche, da gehen auch viele leute regelmässig hin oder macht chorgesang oder so. oder mach am wochenende ganztagswanderungen, da ist man dann auch wieder froh, in die stadt zurückzufahren.
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_________________ Life is a bitch, and then you marry one |
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Jeannie
Guest
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Tue, 29.Jun.04, 16:05 Re: irgendwie heimatlos... |
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@happycrashkid:
ich bin leider kein "gruppenmensch". war ich nie, werde ich nie sein.
ich fühl mich seelisch einfach total überfordert damit, nur in wien zu leben. hätte ich hier einige tiefergehende kontakte, wäre es ja besser. aber die hab ich auch nicht. und fühl mich damit doppelt vereinsamt. ja, leider.
lg
jeannie
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SilentWatcher
Helferlein
97
Wiener Neustadt M, 31
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Tue, 29.Jun.04, 16:28 Re: irgendwie heimatlos... |
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Hallo Fantaghiró
Ich kann deine Lage verstehen, ich fühle ähnlich, aber nicht genauso. Da ich aus der gleichen Gegend stamme, und meine Freundin vom Land ist (will den Ort nicht nennen, aber es ist sehr tief in den Hügeln der Buckligen Welt), weiß ich, daß man sich dort leicht ausgegrenzt vorkommen kann. Ich finde auch keinen Zugang zu der Landbevölkerung. Obwohl ich in einem Dorf aufgewachsen bin, waren meine Eltern nie "Eingeborene", sondern "Zugereiste" und ich hatte keinen einzigen Freund dort. Das war mir egal, weil ich ja meine Schulfreunde hatte (die immer noch meine besten sind) aus der Stadt.
Als ich vom Dorf in eine kleine Wohnung in der Stadt zog, fühlte ich mich auch komisch, aber meinen Freunden war ich jetzt näher und ich erspare mir heute die Pendlerei zwischen Dorf und Stadt.
Da ich auch in Wien arbeite, muß ich täglich pendeln (Zug).
Ich könnte nie in Wien wohnen, weil es, wie du sagst, keine unmittelbare Rückzugsmöglichkeit gibt. Ich brauche das Grün, die Ruhe im Wald, die offenen Felder und den Blick auf den Schneeberg beim joggen... Keine Menschenmassen, keine Hektik und keine lauten Straßenbahnen.. Ich würde vergehen wie eine Frühlingsblume in den Betonflocken des urbanen Winters.
Schade, daß dein Haus verkauft ist... Ich kann dein Bedürfnis nach Natur und Rückzug sehr gut verstehen, auch wenn ich dir keine große Hilfe bin... kannst du niemanden Besuchen? Keine Bekannten?
Fahr doch am Wochenende nur für einen Tag mal in der buckligen Welt rum, nimm kleine Strassen über die Hügel, schau dir die Landschaft an... Setz dich unter einen Baum und lass die Sonne, die Weite und den Frieden auf dich wirken... Mach Fotos von schönen Motiven... Atme die frische, unverbrauchte Luft... Jetzt im Sommer ist das ganz toll !!
Wenn du dann am Abend oder in der Nacht nach Wien zurückfährst, fühlst du dich sicher besser und hast eine Erinnerung dabei, die dir hilft, über die Woche zu kommen. Häng dir die Fotos an die Wand... (Ich mach das mit meinen Fotos aus Schweden, und fühle mich jedesmal besser, wenn ich sie ansehe... So etwas kriegt man in Ö nicht zu sehen.. seufz..)
In diesem Sinne (mein Zug fährt bald) fahre ich jetzt aus Wien weg!
Hoffe, dir einen kleinen Ratschlag gegeben zu haben.
Alles Liebe und bis später
~~SilentWatcher
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Jeannie
Guest
W
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Tue, 29.Jun.04, 20:15 Re: irgendwie heimatlos... |
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@silentwatcher:
ja, besuchen könnte ich schon meine freundin draußen. aber es ist etwas ganz anderes als selber da ein haus zu haben.
ich komme damit einfach nicht klar. wien ist toll - lebendig, interessant, viele kulturelle möglichkeiten. so sah ich das früher immer. aber wenn es nun nur mehr mein einziges zuhause ist, finde ich es nicht mehr so toll. eher wie einen ort, in dem ich niemals heimisch sein werde. auch wenn ich am land einsam war - einsamer als hier habe ich mich überhaupt nie gefühlt. ich tu mich total schwer mit allem, was man hier so sieht - fremde menschen ununterbrochen, obdachlose, vor allem auch die extreme anonymität. ich mag es einfach nicht. jeden tag denke ich mir das aufs neue. meine wurzeln sind am land, wo die menschen - abgesehen von der engstirnigkeit - ganz anders miteinander umgehen. ich spüre, dass es mich sehr viel kraft kostet, das hier auszuhalten.
abhilfe wären ein paar gute, nahe freunde und bindungen an menschen hier. auch das kann für mich heimat sein. aber die habe ich ja auch nicht.
und alleine am land (oder in der kleinstadt) oder in wien hat für mich komplett unterschiedliche auswirkungen. am land ging ich radfahren, schwimmen usw. hier mag ich derzeit kaum aus der wohnung gehen.
irgendwie kann das nicht so weiter gehen. aber ich weiß wirklich nicht, was ich daran ändern soll.
lg
jeannie
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SilentWatcher
Helferlein
97
Wiener Neustadt M, 31
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Tue, 29.Jun.04, 21:49 Re: irgendwie heimatlos... |
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Mir gehts genauso in Wien, deswegen freue ich mich jeden Tag aus heimfahren. Leider hast du diese Möglichkeit nicht... Und ohne gute Freunde ist das Leben wirklich äußerst langweilig.
Vorschlag: Ich kenne ja deine finanzielle Situation nicht, aber könntest du dir nicht einen kleinen "Schrebergarten" oder Waldgarten oder so etwas kaufen, wo du ein kleines Holzhäuschen fürs Wochenende hinstellst und dort auch hinfährst? Oder wär dir das zu einsam? Zu aufwendig?
Deine Situation läßt mich sehnsüchtig an mein Haus im Wald von Värmland denken... Ich wollt ich wär schon dort, aber ich muß noch 3 Wochen arbeiten bevor ich Urlaub habe...
Du musst irgendwie aus der Stadt weg, sonst ändert sich das nie
~~SilentWatcher
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SilentWatcher
Helferlein
97
Wiener Neustadt M, 31
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Tue, 29.Jun.04, 22:07 Re: irgendwie heimatlos... |
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Und wenn du den Schritt von Wien wegzugehen wirklich wagst, wirds auch funktionieren. Eine Freundin von mir hat sich nach 15 Jahren Texas dort nicht mehr wohlgefühlt und hat mit unserer Unterstützung innerhalb von 2 Monaten in Österreich einen Job gefunden und eine Wohnung und ist am Donnerstag angekommen, um für immer zu bleiben... Sie dachte auch nicht, daß sie es schafft und hatte, wenn sie im Urlaub zu Besuch kam, immer in etwa deine Gefühle gezeigt.. Sie fühlte ish dort heimatlos, fehl am Platz usw. Man muß den Schritt nur wagen.
Gibt es denn keine Menschen, die dich unterstützen würden?
Und wie mit vielen Dingen im Leben (und das hab ich von dir auch gehört), wenn du darauf wartest, daß es besser wird, wirst du ewig warten. So wie du mir geraten hast, etwas AKTIV an meiner Situation zu ändern, so rate ich dir nun, das gleiche zu tun - in welcher Form, bleibt dir überlassen ... Ich würd halt mal klein anfangen.
Meine Ausflugsidee hat dir ja nicht so behagt, bleibt noch der Garten, oder du wagst den großen Schritt, suchst dir einen Job hier draußen und brichst das camp ab.
Ich glaube, daß es dir helfen würde, einfach mal Wochenends über deinen Schatten zu springen und einfach in der Gegend rumzufahren, wie ich es beschrieben habe... Mir hilft das erstens beim Nachdenken, und nachher fühle ich mich viel viel ruhiger und ausgeglichener.
Finde Geborgenheit für ein paar Stunden in der sanftprickelnden, raschelnden Umarmung eines Baumschattens, während keine Betonklötze dich daran hindern, mit deinen Augen tief aus der wogenden Landschaft zu trinken. Brich einen Grashalm ab und spiel damit, leg deine Hand auf die Haut der Erde und spüre das Leben - dein Leben in dich zurückfliessen. Schliess die Augen, und das Bild wird bleiben. Dort solltest du nachdenken und eine Entscheidung treffen.
(Verzeih meine beflügeten Worte, aber so kann ich auch Gefühl in kalten Text einfliessen lassen)
Also, Kopf hoch und raus zum Denken. In der Wohnung wirst du das nicht tun können, da erschlagen dich die Wände. Du mußt in Freiheit sein, damit auch dein Geist frei ist.
Alles Liebe
~~SilentWatcher
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Jeannie
Guest
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Tue, 29.Jun.04, 22:25 Re: irgendwie heimatlos... |
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hallo silentwatcher,
ja, das mit einem garten hab ich mir auch schon überlegt. aber ich glaube, das problem liegt bei mir woanders.
ich fürchte, ich hab es total unterschätzt, wie sehr meine wurzeln doch am land sind. mein haus - das erste - hatte ich immerhin fast zwei jahrzehnte und es war einfach selbstverständlich. und solange es selbstverständlich war, wusste ich nicht, wie wichtig es für mein gleichgewicht war.
ich bin kein ausflugstyp, hab ich selten gemacht. es war mir aber viel wert, in meiner eigenen "oase" meine freien tage zu verbringen. jeder kleingarten oder sonstwas in die richtung wäre für mich nur wieder etwas fremdes.
ich weiß auch nicht, aber mir wird immer bewusster, dass ich etwas aufgegeben habe, das mir viel wichtiger war als ich jemals dachte. mein erstes haus war schön, mein zweites noch schöner. und plötzlich sitze ich mitten in wien in der wohnung und weiß nicht mehr, wo ich hin gehöre. als zuhause empfinde ich die wohnung bis heute nicht. und das alte zuhause ist weg.
mir geht das so ab, ich kann's gar nicht sagen.
wien ist schön, ich mag die stadt grundsätzlich. aber nicht als dauerwohnsitz. zwei, drei tage pro woche würden mir vollauf reichen. so hab ich das früher auch immer gemacht - mit kleiner zweitwohnung in der stadt. seit ich nur mehr hier sein muss, mag ich die ganze stadt nicht mehr.
eigentlich sollte ich jetzt einen neubeginn starten - mein sohn lebt in seiner eigenen wohnung, mein alleinerzieherleben ist vorüber. aber ich kann nicht. ich fühle mich wie irgendwo abgestellt und halte es einfach nur aus.
aktiv wäre ich gerne - wenn ich nur wüsste, in welche richtung. aber das weiß ich einfach nicht.
lg
jeannie
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SilentWatcher
Helferlein
97
Wiener Neustadt M, 31
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Tue, 29.Jun.04, 22:43 Re: irgendwie heimatlos... |
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Wie wärs dann mit einem Haus in der Nähe deiner alten Heimat? Es gibt doch so viele schöne Plätze, oder willst du bloß dein altes Haus, vielleicht gar dein altes Leben zurück?
Fehlt dir dein Sohn? Vermisst du vielleicht die Geborgenheit deines "früheren"Lebens?
Ich glaube du vermisst nicht nur das Haus, aber da kann ich falsch liegen...
SilentWatcher
P.S. Und ich vermisse deinen Positivismus
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Jeannie
Guest
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Tue, 29.Jun.04, 22:59 Re: irgendwie heimatlos... |
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nun ja, ein haus kann ich mir nicht mehr leisten. für die wohnung kriege ich kein haus. und meinen sohn sehe ich ohnehin jede woche mehrmals, das ist es nicht.
das alte leben zurück wünschen? mag sein, dass das teilweise stimmt. ich war zwar viel alleine, aber doch sozial eingebundener als jetzt. das haus meist voller jugendlicher (freunde meines sohnes), ich hatte das gefühl, für etwas gut zu sein, eine aufgabe zu haben.
das gefühl habe ich jetzt nicht mehr. ich arbeite, um leben zu können und das war's dann auch schon.
grundsätzlich mögen mich die meisten menschen. ich krieg sehr viele positive rückmeldungen. aber nur auf distanz. wenn ich mehr nähe suche, werde ich zurück gewiesen. jeder führt sein eigenes leben und jeder gibt mir das gefühl, das solle ich auch tun. nur so alleine ist das nicht gerade einfach.
lg
jeannie
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SilentWatcher
Helferlein
97
Wiener Neustadt M, 31
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Tue, 29.Jun.04, 23:09 Re: irgendwie heimatlos... |
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Quote: | ich arbeite, um leben zu können und das war's dann auch schon. |
Tja da haben wir was gemeinsam. Müsste ich das nicht, wär ich schon in Schweden. Und würde Fische fangen.
(Oder Wunderlampen aus dem See fischen, wo dann Jeannies raushüpfen )
Quote: | wenn ich mehr nähe suche |
Wünscht du dir wieder einen Partner oder nur richtig wahre Freunde? Willst/Kannst du mir ein Beispiel für so eine Zurückweisung nennen, damit ich dich besser verstehe, bevor ich irgendeinen unsensiblen Quatsch schreibe...
~~ ()
~~SilentWatcher
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Jeannie
Guest
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Tue, 29.Jun.04, 23:25 Re: irgendwie heimatlos... |
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Quote: | Wünscht du dir wieder einen Partner oder nur richtig wahre Freunde? |
im grunde beides. wahre freunde vielleicht sogar noch mehr als einen partner. die reihenfolge fände ich jedenfalls besser.
beispiel für zurückweisung: na ja, da gibt's einige. vielleicht ist zurückweisung gar nicht das richtige wort. eher ein "nicht einlassen wollen" auf mehr als doch eher distanzierten kontakt. der kann schon (verbal) tief gehen, aber es bleibt immer alles unverbindlich.
ich glaube, "unverbindlich" ist überhaupt das wort, nach dem ich gesucht habe. ich leide an der unverbindlichkeit meiner mitmenschlichen kontakte.
da kann man sich so nach lust und belieben aussuchen, wann man wie weit geht - aber letztendlich ist man an nichts gebunden.
(hey, du rufst ja indirekt wirklich neue erkenntnisse in mir hervor).
diese unverbindlichkeit war in den letzten vielen jahren vorherrschend. ich hatte alleine ein kind aufzuziehen, manche waren nett und freundlich und riefen auch immer wieder an, wie's mir geht. aber wenn es mir wirklich schlecht ging, hielten sie sich fern. wenn es mir besser ging, wollten sie sich dann mit mir treffen, ausgehen etc.
also nur "schönwetter-freundschaften", wenn auch mit mitgefühl. aber davon hatte ich nichts, wenn ich dann doch wieder alleine mit allem fertig werden musste.
und genau so läuft es heute weiter. deshalb fühl ich mich auch so allein gelassen. einziger - momentan - nicht ganz so unverbindlicher mensch - ist derzeit meine therapeutin. bei ihr hab ich echt das gefühl, ihr liegt viel an mir, sie sieht in mir ein potential, für das es sich lohnt, zu kämpfen.
kritisiert mich nicht, hält mir keine fehler vor, versteht meine lage wohl besser als sonst jemand.
lg
jeannie
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SilentWatcher
Helferlein
97
Wiener Neustadt M, 31
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Wed, 30.Jun.04, 16:27 Heimatsuchender Flaschengeist |
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Liebe Jeannie
wie weit bist du mit der Liste ?
Schon einen Punkt 1 festgelegt?
Oder nur faul zu Hause herumgehangen ?
~~ SilentWatcher ~~[/b]
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Jeannie
Guest
W
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Wed, 30.Jun.04, 17:00 Re: irgendwie heimatlos... |
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hallo silentwatcher,
noch nicht begonnen. komme gerade von der therapie. aber da ging es heute um andere themen - nämlich ums "innere kind". das ist bei mir einigermaßen angeschlagen und nun versuchen wir, seine probleme besser zu verstehen. da steckt meine ganze vitalität drinnen, aber die ist derzeit komplett blockiert.
faszinierendes thema.
lg
jeannie
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Incah
[nicht mehr wegzudenken]
1213
@ home W
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Thu, 01.Jul.04, 13:44 Re: irgendwie heimatlos... |
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also ich hab die Erfahrung gemacht dass man, wenn man gute Freunde um sich herum hat, sich überall wohl fühlen kann. Ich denke nicht dass es an der Umgebung liegt.
Wie du sagst, jetzt wo die Alleinerzieher-Zeit vorbei ist,solltest du vielleicht vermehrt daran denken, wie du neue Leute und Freunde kennenlernen könntest, anstatt schon wieder umzuziehen. Nur durchs Umziehen kommen die sozialen Kontakte auch nicht von alleine.
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