Finde meinen Platz in dieser Welt nicht

Helferlein 36 heidelberg M, 27

Muss das mal loswerden glaube ich, auch wenn es lang wird.
Ok, ersteinmal ein wenig Hintergrundinfo zu meiner Person.
Vielleicht erklärt sich dadurch ja schon das eine oder andere.
Kindheit zum größten Teil die Hölle.
Mutter Alkoholikerin und als ich 12 war ist sie abgehauen und habe seit dem keinen Kontakt mehr zu ihr...ach ja, ich bin 27 mitlerweile.
Vater ist ok und mein Verhältniss zu ihm ist gut.
Mit 18/19 bekam ich Krebs und musste 1 Jahr lang Chemotherapie machen und mich damit abfinden bald zu sterben, da dieser Tumor als schwer heilbar galt.....tsja ich hatte Glück und bin immernoch da und gelte als geheilt....yay
Während dieser Zeit habe ich trotzdem n 1'er Abi hingelegt und danach Medizin studiert.
Habe mich aber ca 5 jahre volkommen zurückgezogen, kaum kontakt zu anderen Menschen gehabt, alleine vor mich hinstudiert.....ach ja, mit 22 musste ich mitansehen wie meine Schwester an einer Hirnblutung stirbt....
Während dieser Zeit habe ich 3 Therapien gemacht, bei 2 Psychologen und 1 Psychater/Psychologen und wirklich alle möglichen Anti-depressiva ausprobiert...ohne Erfolg, bin nicht aus mir rausgekommen und habe weiter vor mich hingelebt.....ich weis von diesen 5 Jahren mitlerweile auch kaum noch etwas....
Mit 25 habe ich irgendwann gemerkt daß es so nicht weiter gehen kann und habe angefangen unter Leute zu gehen und meine alten Freunde die ich alle verstoßen hatte zu reaktivieren.
Seit 2 Jahren führe ich sozusagen ein fast "normales" Leben, mit großen Freundeskreis aber es stimmt trotzdem irgendwie immernoch nichts in meinem Leben.
Manchmal habe ich das Gefühl daß meine Seele mit 19 gestorben ist und jetzt nurnoch eine Hülle von mir weiterbesteht.
Ich schaffe es kaum mit neuen Menschen in Kontakt zu treten oder den Kontakt aufrechtzuhalten,besonders Frauen.Meine alten Freunde sind kein Problem komischerweise.
Eine Freundin finde ich auch nicht, hatte ich auch noch nie.
Ich sehe nicht schlecht aus, bin groß,sportlich usw und Frauen stehen auf Anhieb auf mich, das ist also nicht das Problem.
Nur sobald ich anfange mich für jemanden zu interessieren kipt das Interesse der Gegenseite auf einmal....ich glaube Frauen merken daß tief in mir etwas nicht stimmt....
Tsja, nur wie soll das weitergehen ? in 8 wochen werde ich mein Medizinstudium beenden und bald anfangen zu Arbeiten.
Ich bin mitlerweile fest davon überzeugt daß ich es nie auf die Reihe bekommen werde den richtigen Anschluss ans Leben wieder zu finden....
Ich habe so viel verpasst und konnte niergendwo possitive Erfahrungen machen.
Mir kommt es so vor als würde mein Ganzes leben nur von Pech und sich schlecht fühlen dirigiert werden...
Ich will nicht ewig so weitermachen wie jetzt , arbeiten/studieren, nach hause kommen, essen, schlafen...und von vorne.
All die Sachen die mir wiederfahren sind haben mich wohl zu sehr geprägt...es ist aber nicht so daß ich ständig daran denken muss.
Was mir mitlerweile am meisten zu schaffen macht ist das alleine sein...keine Frau zu finden die sich ernsthaft für mich interessiert.
Ich habe es halt nie gelernt eine Beziehung aufzubauen und wie soll ich es jetzt lernen wenn ich ständig abgewiesen werde ?
Ich glaube langsam daß es keinerlei Hoffnung mehr für mich gibt und tragischerweise der einzige Gedanke der mir Hoffnung und Erleichterung bringt ist daß ich selbst entscheiden kann wie lange das noch so weitergehen soll...
Danke fürs "zuhören"...

Helferlein 51 Köln M, 38

Hallo Dan27,

Deine Geschichte macht mich sehr betroffen!
Und ich finde es ganz bemerkenswert, daß Du es dennoch fertiggebracht hast, ein Einser-Abitur hinzulegen und Medizin zu studieren! Respekt!

Und Du hast ja auch einen großen Freundeskreis! Ich denke, das ist auch viel wert!

Quote:

Manchmal habe ich das Gefühl daß meine Seele mit 19 gestorben ist und jetzt nurnoch eine Hülle von mir weiterbesteht.

Du lebst wahrscheinlich nur äußerlich; aber Dein Gefühl ist abgestorben! Das ist schlimm! Ich vermute, Du hast sehr schlimme Gefühle in Dir; und weil diese so schlimm sind, hast Du sie verdrängt!
Es gibt wohl keienen anderen Weg für Dich, als diese schlimmen Gefühle wieder zuzulassen! Du mußt mitten durch diese Gefühle hindurch, um sie zu überwinden und liebesfähig zu werden!
Ein guter Spruch hierzu lautet: Geh den Weg der Angst!

Quote:

Eine Freundin finde ich auch nicht, hatte ich auch noch nie.

Das geht mir auch so, nur daß ich schon 38 bin! Du bist noch 11 Jahre jünger! Du packst das!

Quote:

Ich sehe nicht schlecht aus, bin groß,sportlich usw und Frauen stehen auf Anhieb auf mich, das ist also nicht das Problem.

Da hast Du es besser als ich, denn ich bin nur normal groß (1,80m) und bisher auch nicht sportlich (werde ich demnächst ändern!).

Quote:

Nur sobald ich anfange mich für jemanden zu interessieren kipt das Interesse der Gegenseite auf einmal....ich glaube Frauen merken daß tief in mir etwas nicht stimmt....

Sicherlich spüren die Frauen instinktiv Deine Probleme! Vielleicht findest Du mal eine sensible Frau, der Du Deine Probleme erklären kannst!

Quote:

Was mir mitlerweile am meisten zu schaffen macht ist das alleine sein...keine Frau zu finden die sich ernsthaft für mich interessiert.

Ja, die Einsamkeit ist furchtbar!

Quote:

Ich habe es halt nie gelernt eine Beziehung aufzubauen und wie soll ich es jetzt lernen wenn ich ständig abgewiesen werde ?

Hab Mut! Du bist noch relativ jung und hast viele Möglichkeiten, Dein Problem zu lösen!

Quote:

Ich glaube langsam daß es keinerlei Hoffnung mehr für mich gibt und tragischerweise der einzige Gedanke der mir Hoffnung und Erleichterung bringt ist daß ich selbst entscheiden kann wie lange das noch so weitergehen soll...

Ich kann Dich gut verstehen! Ich finde es richtig, diesen Gedanken zu haben, denn er bringt Dir eine psychologische Entlastung!
Falsch finde ich es jedoch, davon (vom Selbstmord) leichtfertig Gebrauch zu machen. Denn wenn Du es einmal gatan hast, dann gibt es keinen Weg zurück! Und ob es im Jenseits besser ist als hier auf Erden, daß weiß man nicht! Du weißt nicht, wo Du hinkommst und als wer Du später wiedergeboren wirst!

Außerdem ist es ja so, daß Du ohnehin eines Tages sterben wirst. Das steht fest! Es ist sogar das Einzige, was in Deinem Leben zu 100% fest steht. Warum also nachhelfen?
Außerdem würdest Du Deinem Vater und Deinen Freunden damit Schlimmes antun!

Ich meine, das sollte man nur tun, wenn es kein Fünkchen Hoffnung mehr gibt! Und ich meine, es gibt bei Dir mehr als ein Fünkchen Hoffnung!
Meine Lebenserfahrung zeigt mir, daß das Leben unendlich viele neue Möglichkeuten bietet! Öffne Dich dieser Vielfalt; und Du wirst neue Erfahrungen machen und aus der Einsamkeit herauskommen!

Viele Grüße sendet Dir

Amatio Smile

sporadischer Gast 22 Hessen W, 16

hi dan27!
ich muss ganz ehrlich sagen, dein Beitrag hat mich toal geschockt!Es ist echt unfähr, was manchen Leuten im Leben passiert! Ich denke nicht, das viele Leute verstehen können, was wirklich in dir vorgeht. Weiterhin denke ich auch nicht, das dir hier jemand wirklich Hilfe geben kann, da, wie oben schon gesagt, kaum einer nachfühlen kann, was dir wiederfahren ist.Aber ich merke, das du noch nicht ganz aufgegeben hast. Sonst würdest du keine Hilfe suchen.Selbstmord ist keine Lösung, sterben müssen wir eh alle irgendwann und solange es nicht soweit ist, kann man immer versuchen, sein Leben auf die Reihe zu bekommen. Und die Hoffnung stirbt zuletzt!! Da du erst vor zwei Jahren gemerkt hast, das dein Leben so nicht weitergehen kann und du aus dieser Isolation raus möchtest, ist es meiner Meinung nach kéin Wunder, das du es noch nicht geschafft hast. Aber du immerhin schon einen wichtigen Anfang gemacht. Ich würde dir raten, noch eine Therapie zu machen oder/und dir eine Selbsthilfegruppe zu suchen, in der du Menschen treffen kannst, die ähnliches erlebt und dich verstehen können. Ich denke, jetzt wo du den Willen hast dein Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen, Wirst du es auch schaffen, aus dir heraus zu kommen, da bin ich mir sicher!ch stimme Amatio übrigens zu, du musst dich deiner Angst/deinen Gefühlen stellen, sonst kannst du das alles nicht überwinden/verarbeiten.
Und zu der Sache mit der freundin. Du musst erstmal selbst mit dir ins Reine kommen und wieder lernen, Gefühle bewusst zu (er-)leben.
Ich hoffe ich konnte dir etwas Helfen und wünsche dir viel Glück bei deinem weiteren Lebensweg, und das du irgendwann wieder glücklich wirst. Bitte gib nicht auf. erst dann bist du verloren!!
liebe grüße, nani
PS:ich würde mich sehr freuen, eine Antwort von dir zu finden!! hug

Helferlein 31 Hechingen M, 18

Coole Story schreib ein Buch !
Ne jez im ernst. Echt krass dein Leben.
boah echt hart zusehen zu müssen wie die Schwester stirbt.
Hab mir das grad versucht vorzustellen. Das muss ne tiefe Wunde in deinem Herzen hinterlassen haben.
Aber ich denk das Problem mit den Frauen oder überhaupt Kontakte zu "fremden" zu knüpfen haben hier mehrere im Forum.

Doch ich beneide dich, dass dus im Beruf geschafft hast.
Nen Schnitt von 1,0 während so ner Zeit zu schaffen ist schon erstaunlich.
Sieh mich an. Ich bin ein Versager in der Schule, hasse mich selbst, will nur noch sterben und bis dahin kiff ich mir die Birne zu um das Leben erträglich zu machen.
Ich denke jeder hat sein Kreuz zu tragen.
Und deine Vergangenheit hat doch nichts mit den Frauen zu tun.
Es sei denn du erzählst ihnen sofort davon, wovon sich dann manche vielleicht "abgeschreckt" fühlen.
Denk einfach nicht an das was passiert ist, wenn du mit Frauen redest.
Und wenn sie irgendwann davon erfahren wollen, und sie dann die Fliege machen, dann haben sie dich nicht verdient.
Irgendwann kommt schon eine Frau die dich so nimmt wie du bist.
Mit all deinen Problemen und deiner harten Vergangenheit.
Du sagst selbst dass du gutaussehend bist und dumm bist du bestimmt auch nicht. Also kanns an deinem Charakter und deinem Äußeren Erscheinungsbild nicht liegen.
Versuch einfach die Vergangenheit zu verdrängen.
Hey was geschehen ist, ist geschehen und du kannst dafür bestimmt am wenigsten ! Das Schicksal spielt manchen einen üblen Streich.
Und du hast es geschafft durch die Zeit zu kommen.
Das soll das was heißen. Also Kopf hoch! Es wird schon irgendwie.
Die Zeit wird die Wunden heilen ... Neutral

Helferlein 36 heidelberg M, 27

Danke ersteinmal für die Antworten...
das Problem bei mir zur Zeit, was heist zur Zeit, eigentlich schon lange, ist daß alles einfach bedeutungslos ist...aber trotzdem mache ich irgendwie weiter....
Ich sitzte zb gerade hier, bereite mich auf mein baldiges letztes Staatsexamen vor, kann alles ,bin gut, aber es bedeutet mir nichts...ich komm mir schon vor wie n Roboter...ich funktioniere einfach...vielleicht gut für meinen späteren Beruf als Arzt aber was soll daß wenn ich nichts dabei empfinde und unglücklich bin ?
Ich weis einfach nicht mehr wofür ich das alles mache, ich glaub sowas nennt man "keine Perspektive haben grinsend

" und damit meine ich nicht den Beruf, da stehen mir alle Türen offen...
Das einzigste was mir etwas Hoffnung geben könnte daß nicht alles umsonst ist wäre endlich mal nicht mehr alleine zu sein...und ich fühl mich immer alleine, auch wenn ich mit nem dutzend Freunden zusammen etwas unternehme, lache, mich unterhalte und keiner etwas merkt...
Ich bin zwar realistich und glaube natürlich nicht daß alle meine Probleme verschwinden werden sobald ich vielleicht endlich mal jemanden finde, aber es würde mir wenigstens zeigen daß es noch Hoffnung gibt und alles nicht so aussichtslos scheint...
Desweiteren sitzt mir diese Angst (unbewusst, aber da) im Nacken das sowieso bald alles vorbei sein könnte, daß ich zb wieder krank werden könnte, sollte es doch mal irgendwo klappen und ich Glück habe zb mit ner Frau.
Ich habe mir auchschoneinmal überlegt daß ich deshalb unbewusst selbst alles sabotiere um bloß nicht glücklich zu werden, so daß es mir einfacher fällt damit umzugehen wenn mir wieder etwas schlimmes passieren sollte...
Was weis ich...eine weitere Therapie kommt bei mir auf jedenfall nicht in Frage da ich einfach keinen Sinn darin sehe...auserdem bin ich ja sozusagen selbst vom "fach" und durchschaue nen Therapeuten sofort, weiß sofort was für ein "Setting" vorherscht und was seine Strategie ist , musste das alles ja selbst lernen während meines Studiums...
Na ja, ich mach halt einfach weiter...bis ich nicht mehr kann, das wird wohl innerhalb der nächsten 2-3 jahre eintreffen wenn sich nichts ändert...das fühle ich, sagt mir mein Instinkt und da liege ich leider immer richtig :/

Forums-Gruftie 885 Köln W, 35

Dan27 wrote:

Was weis ich...eine weitere Therapie kommt bei mir auf jedenfall nicht in Frage da ich einfach keinen Sinn darin sehe...auserdem bin ich ja sozusagen selbst vom "fach" und durchschaue nen Therapeuten sofort, weiß sofort was für ein "Setting" vorherscht und was seine Strategie ist , musste das alles ja selbst lernen während meines Studiums...

Nur weil du es "durchschaust" heißt das nicht, dass es keinen Sinn hat. Es kann trotzdem funktionieren. Vielleicht überdenkst du diese Einstellung noch mal.

Ich glaube auch nicht, dass eine Freundin ein "Allheilmittel" ist. Es wäre vielleicht ganz schön, wenn du eine hättest, aber an deinen Problemen wird das meiner Meinung nach nicht so viel ändern. Du überdeckst damit höchstens einige Probleme. Aber eine Therapie kann das nicht ersetzen.

Helferlein 31 Hechingen M, 18

Dan27 wrote:

Na ja, ich mach halt einfach weiter...bis ich nicht mehr kann, das wird wohl innerhalb der nächsten 2-3 jahre eintreffen wenn sich nichts ändert...das fühle ich, sagt mir mein Instinkt und da liege ich leider immer richtig :/

Da haben wir das Problem !
Wie willst du jemals ne Frau finden, wenn du schon selbst nicht daran glaubst bzw. an DICH glaubst?
Du musst deine Einstellung versuchen zu ändern, sonst wird das nie was mit Frauen.
Think positiv !
Glaub mir ... mit dem Hintergedanken "Ich bins" kommt ein Mensch wesentlich weiter als mit "Ich bin eh ein Versager".
Probiers aus.... wirst sehen Rolling Eyes

neu an Bord! 2 NRW M, 27

Hallo Dan27,

Dan27 wrote:

Was weis ich...eine weitere Therapie kommt bei mir auf jedenfall nicht in Frage da ich einfach keinen Sinn darin sehe...auserdem bin ich ja sozusagen selbst vom "fach" und durchschaue nen Therapeuten sofort, weiß sofort was für ein "Setting" vorherscht und was seine Strategie ist , musste das alles ja selbst lernen während meines Studiums...

Ich habe das auch gemacht/gedacht, als ich eine Therapie angefangen habe. Zwar habe ich kein Medizin studiert, aber mich vorher sehr gründlich über die verschiedenen Therapieformen informiert, ich wußte also auch, "was Sache ist". Und dann habe ich mich am Anfang immer gefragt, was sie jetzt für ein "Register" zieht, mit dem sie versucht, mich zu heilen.

Jetzt im Nachhinein würde ich sagen, daß das genau mein Fehler war. Ich habe immer darüber nachgedacht, was sie macht und und mit mir tun will, anstatt versuchen herauszufinden, was ich denke und fühle und aus dem heraus ein wirkliches Gespräch mit ihr zu führen. Das kann man natürlich jetzt auch - wenn man lustig ist - auf die Beziehung zu anderen Menschen übertragen.

Das sagt sich jetzt so leicht, das war ein "Fehler", da könnte man denken, naja, jetzt weiß ich ja, was für einen Fehler ich machen könnte und dann mache ich ihn halt nicht. Aber so einfach ist das nicht, glaube ich. Den Weg zu seinen Gefühlen wieder zurückzufinden, wenn man sie einmal verloren hat, ist recht lang, man muß wieder lernen, in sich hereinzuhören. Aber es geht.

Was ich sagen will: ob Therapie oder nicht, das ist natürlich ganz allein Deine Entscheidung. Und ich will die Therapie nicht als Allheilmittel hier anpreisen. Ich erzähle nur meine persönliche Erfahrung. Aber ich hatte bei meiner Therapeutin das Gefühl, daß sie mir wirklich zuhört. Auch wenn es noch so abstrus war. Und irgendwann ging es und die Dinge ergaben wieder Sinn. Recht oft geht das auch wieder verloren, aber dennoch: ich habe das Gefühl, daß es aufwärts geht.

Vielleicht gibst Du ja doch nicht auf. Aber es muß sich ja wohl etwas ändern, das merkst Du ja selbst.

Grüße und alles Gute,

Zacki

PS: Daß Seelen "sterben" können, glaube ich nicht. Sie sind manchmal nur mehr oder weniger tief vergraben.
PPS: Ich war zu meiner ersten psychologischen Beratung bei ProFamilia und bin von dort zu meiner Therapeutin gekommen. War garnicht schlecht.

Helferlein 40 Berlin M, 23

hi dan.

ich will dir gerne meine geschichte erzählen. ich bin bald 23. bin im iran geboren. meine eltern waren politisch aktive menschen und haben, als ich schon geboren bin, wenig zeit für mich gehabt.

als ich zwei war, sind meine eltern aus dem iran geflohen. wir haben 3jahre lang in afganistan gelebt. damals herrschte bürgerkrieg dort. mein vater lebte nicht bei uns. er arbeitete in einer anderen stadt. mit 5 sind wir wieder illegal nach iran gefahren und ich habe einen heftigen blutdurchfall gehabt, bei dem der arzt gesagt hat, dass wenn ich 24 h später eingeliefert worden wäre, ich mit höchsterwahrscheinlichkeit tot wäre.

im iran lebten wir illegal, weil meine eltern verfolgte waren. ich lebte mit meiner mutter und meinem bruder zum teil in einem keller, wo wir immer ganz leise sein musste. zu dem war ich ein impulsives und sehr lautes kind, das gerne scheiße baute. nach neun monaten sind wir nach weißrussland gefahren, dort haben wir alle zusammen 1,5 jahre gelebt und dann sind wir nach deutschland gekommen.

ich war neun. nach zwei monaten ist mein bruder vom fenster runtergefallen und gestorben. er war zwei jahre jünger als ich.

Helferlein 40 Berlin M, 23

ich hatte eine strenge mutter, der ich wichtig war, aber von der ich ständig kritisiert und bestraft wurde und die ständig versucht hat ihre ideale an mir auszuleben und mir wenig mütterliche liebe gegeben hat.

mit 16 trennten sich meine eltern nach einem selbstmordversuch von meiner mutter. und meine mutter haute mit ihrem neuen mann nach ami-land ab. und ließ mich und meinen kleinen bruder mit meinem vater allein in dt. ich musste auf einmal viel verantwortung tragen, dem ich nicht gewachsen war.

ich mach jetzt grad meine zweite thera. gestalttherapie. würde ich jedem empfehlen, wenn er sich das leisten kann. wird leider nicht gefördert.

hab auch nen 1er abi und studiere jetzt mathe. komme aber mit dem studium nicht klar. bin nicht sehr gut. was glaub ich am mangelnden interesse oder einfach faulheit liegt. lieg oft depressiv im bett und will auch oft weinen und mich umbringen.

aber ich bin mittlerweile der festen überzeugung, dass alles lösbar ist. ich mag mich für meine geschichte. auch wenn sie der totale chaos ist und alles ander als stabil. ich bin stark innerlich auch wenn ich viele probleme habe. ich bin kreativ und ich bin begabt auch wenn ich nichts daraus mache. aber im endeffekt denke ich, dass ich auch ganz normal bin. halt mensch. einfach mit ner anderen geschichte. übrigens ich komm auch mit meinem vater gut klar. auch wenn ich ihn für ein schwächling halte.

aber ich merke, dass mich viele menschen mögen. aus einem mir unerklärlichem grund, weil ich mich selbst nicht mag. die menschen sind gern mit mir und ich kann auch wirkung auf andere menschen haben.

es gibt eine lösung!!! glaub mir. sonst gebe es den menschen nicht.

sei froh deines schicksals. du bist was besonderes. keine null-acht-fünfzehn. und du wirst auch eine frau finden. als mediziner muss es nicht schwer haben.

vielleicht solltest du nicht mit dem ansatz rangehen, dass deine frau dich verstehen soll. die meisten können das aber, wenn sie wollen. bewahre dein geheimnis für dich. und genieße nur mit ihr das gemeinsame.

hast du irgendwelche interessen? vielleicht darüber.

erstmal lieb gruß.

zm

Helferlein 146 Bayern W, 25

Mein Vater ist Alkoholiker, hat meiner Mutter, mir und meinen beiden jüngeren Schwestern das Leben zur Hölle gemacht. Wenn meine Mutter auf der Arbeit und er zu Hause war, war ich immer in Alarmbereitschaft, hoffte daß er ruhig ist. Schläge gehörten fast zur Tagesordnung. Meine Mutter hatte einfach nur Angst, ging aber nicht mit uns von ihm weg.
Als ich 14 war erkrankte meine Mutter an Krebs. Ich wollte gar nicht darüber nachdenken, ich wollte keine Gefühle mehr haben. Hab ich auch ganz gut abgeschalten. Als ich 18 war starb sie, sie hat lange gelitten, ich mußte sie vor meinem Vater beschützen.
Silvester vor 2 Jahren war er wieder saufen. Hab meine Schwestern weggebracht. Als er früh mit grauem Gesicht und super Laune nach meinen Schwestern rief geigte ich ihm die Meinung. Daraufhin holte er ein Messer und schlitze sich den Arm auf und gab mir die Schuld.
Seit dem trinkt er nicht mehr, hat sich in der Klapse ne Tusse angelacht (die ich bis jetzt nur vom Tel. kenne weil ich sie angerufen hab) hat ihr n Kind gemacht und ihr eingeredet es wäre besser es zur Adoption zu geben. Jetzt säuft seine Tussi vor Kummer.
Meine kleine Schwester ist total intrigant geworden, die Mittlere lebt am WE bei mir und meinem Freund.
Ich hatte schon 2 mal das Glück einen lieben Freund zu finden, der mich versteht. Gefühle kenn ich immer noch nicht so recht. Ich muß immer alles kontrollieren.
Beruflich gehts ganz gut, bin Beamtin, hab ne gute (langweilige, weit weg) Stelle.
Manchmal weiß ich auch nicht wie`s weiter gehen soll.
Daß ich meinen Freund liebe mache ich daran fest daß ich leide wenn etwas nicht klappt. Liebe wie ich es mir vorstelle (Schmetterlinge im Bauch, totales fallen lassen) hab ich noch nie erlebt.
Was würde ich dafür geben?
An Selbstmord denke ich auch manchmal, aber was wär mit meiner Schwester, die hat sonst keinen, ist auch so'n Einzelgänger wie ich. Oder mein Freund?
Weißt du was mir gut geholfen hat? Ein Hund. Mein Hund ist immer da, fordert immer Beschäftigung, läßt mich nicht allein. Gestern hab ich mich ganz leer gefühlt, hab sie bei meiner Schwester, die muß morgen ins Krankenhaus, die Hypophyse (oder wie man das schreibt) wird opperiert. Ich hoffe daß alles gut geht.

sporadischer Gast 20 Berlin, Deutschland W, 35

Dan, du hast eine oft tödliche Krankheit überlebt! Führ dir das vor Augen! Dir ist sozusagen ein neues Leben geschenkt worden. Das kannst du jetzt doch nicht eínfach so wegwerfen!
Versuche herauszufinden warum du dich so leer fühlst. Du hast deine Freunde wiedergewinnen können. Kannst du ihnen von deinem Problem erzählen?
Und was die Freundinnen betrifft, oft klappt es gerade dann wenn man am allerwenigsten damit rechnet.
Du sagst, es ödet dich an Aufstehen/Arbeiten/Essen/ins Bett gehen.
Und wenn du dir ein neues Hobby aneignest? Vielleicht eines wo man unter Menschen beiden Geschlechts kommt?
Das Leben ist nicht leicht, aber es muß doch einen Grund geben warum du und ich und ihr auf der Welt seid...die einen finden in der Religion ihren Weg, ich eher in der Freude an meinen Hobbys und meinen Freunden...
Versuche die Freude am Leben wiederzufinden, so wie das Leben dich wiedergefunden hat... Smile

Helferlein 36 heidelberg M, 27

ich habe im Grunde nichts gegen Therapien, im gegenteil, ich bin überzeugt daß sie wichtig sind und vielen Leuten helfen können.....
Nur wie ich oben ja schon geschrieben habe, war ich schon in 3 Therapien und das waren nicht nur ein paar Termine jeweils, sondern das ging pro Therapie bis über ein Jahr....also ich habe den Therapien schon eine Chance gegeben, auch jeglichen Antidepressiva in Verbindung mit den Therapien.
Nur MIR hatt es jedenfalls nie etwas gebracht...nicht das geringste,zum Teil eher das Gegenteil...und da ist es doch verständlich das ich jetzt nicht mehr glaube daß mir eine 4te Therapie etwas bringen würde, oder ?
Ich weis nicht was mir noch helfen könnte, mitlerweile bin ich sogar am überlegen ob es nicht wieder das beste wäre mich wieder komplett aus dem Leben zurückzuziehen wie bis vor 2 Jahren, jeglichen Kontakt zu jedem Menschen abbrechen und einfach meine Arbeit machen und vor mich hinleben....damals ging es mir zwar nicht gut...aber ich musste wenigstens nicht dauernd erfahren was es heist abgelehnt und abgewiesen zu werden...
In letzter Zeit bin ich, nachdem ich abends mit Freunden aus war, noch schlechter drauf als vorher...ich kann einfach keinen Spaß haben und verstelle mich nur...
Na ja, danke für die Antworten bis jetzt und
@Blue Moon,
alles Gute für deine Schwester, OP's an der Hypophyse (ich nehm mal an sie hatt n Hypophysenadenom,Prolaktinom?) sind in der Regel recht unkompliziert (man macht den Zugang zur Hypophyse ja durch die Nase und die Nebenhölen) und man ist danach schnell wieder fitt, also Kopf hoch.

sporadischer Gast 8 Deutschland M, 22

Dan27 wrote:

Danke ersteinmal für die Antworten...
das Problem bei mir zur Zeit, was heist zur Zeit, eigentlich schon lange, ist daß alles einfach bedeutungslos ist...aber trotzdem mache ich irgendwie weiter....
Ich sitzte zb gerade hier, bereite mich auf mein baldiges letztes Staatsexamen vor, kann alles ,bin gut, aber es bedeutet mir nichts...

Gut so. Auf sowas kommt es auch nicht an im Leben. Sicher muss jeder selbst irgendwo seinen Sinn des Lebens finden, aber bei jedem sind zwischenmenschliche Beziehungen ein grosser Teil dieses Sinns. Ich kann dir in deiner Vergangenheit nicht mitfuehlen und daher auch kein Mitleid haben, aber was ich sehe ist, dass du JETZT ein enormes Potenzial hast, und das meine ich nicht in Bezug auf den Beruf. Du musst natuerlich selbst was draus machen. Allerdings machst du einen sehr melancholischen und gleichgueltigen Eindruck auf mich. Einfach so weitermachen wie bisher bringts da aber nicht - nur die Duemmsten und Weisesten aendern sich nie. Und einen perfekt Weisen Menschen hab ich noch nicht getroffen. Zufriedenheit entsteht im Kopf, nicht durch Staatsexamen, Partys, Antidepressiva oder sonstigen Unsinn.

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