Stecke fest

Forums-InsiderIn 387 Wien M, 33

Hallo!

Mir gehts zur Zeit leider gar nicht gut. Seit Anfang, Mitte Mai geht es stark bergab. Komm nicht auf die Beine.

Anfang April wurde ich aus der Psychiatrie entlassen. War nicht das erste mal dort. Seither komme ich kaum mehr aus der Wohnung. Sitze da und schau in die Luft. Ich bin sehr alleine mittlerweile.

Zur Therapie gehe ich seit langer Zeit. Dazwischen stationär. Das Arbeitsamt hat mir die Berufsunfähigkeitspension eingeredet die ich nun auch bekomme. Ich möchte wieder arbeiten. Um die Chance auf einen Anstellung zu haben muss ich lügen. Bekomm nichts wenn ich die Wahrheit sage. Obwohl ich eine gute Ausbildung habe.

Ich sitze immer alleine daheim. In letzter Zeit trinke ich mehr um die Zeit totzuschlagen. Ich habe Ängste. Weiss nicht weiter, bin völlig zerfahren.
Wenn ich versuche mich auf die Beine zu bringen, Menschen zu treffen falle ich in Borderline Verhaltensweisen. Wenn ich es nicht mache vereinsame ich immer mehr.

Die Aussagen der Ärzte und Therapeuten sind nicht ermutigend. Das geht schon so lange. Und sie reden immer noch von Jahren.

Will das einfach irgendwohin schreiben. Eigentlich wollte ich in diesem Forum nicht jammern, nur "normale" Diskussionen führen. Diesen Vorsatz halte ich auch schon wieder nicht durch.

Danke für das Verständnis von dem wirren Zeug,
v.

Forums-Gruftie 897 Wien W, 47

Hallo vilareal!

Was ist denn deiner Meinung nach nötig, damit es dir besser geht, du dich wohl fühlst?

Forums-InsiderIn 387 Wien M, 33

Hallo Helene!

Leider weiss ich es nicht. Freunde würden mir gut tun. Und Arbeit.

Weiss aber nicht. Weiss nicht ob ich jemals Freunde hatte. Jetzt jedenfalls nicht mehr.

Mir fehlen Menschen. Kann aber nicht mit ihnen umgehen. Bin daher wirklich sehr alleine. Das deprimiert mich zur Zeit sehr.

lg,
v.

Helferlein 100 W

Hallo vilareal,

was meinst du damit "du kannst nicht mit Menschen umgehen"?
Stößt du sie von dir weg, fühlst du dich überfordert oder was ist es?
Das schlimme ist ja, je mehr man sich isoliert und je weniger man am Leben teilnimmt, desdo weniger hat man auch schlichtweg von sich mitzuteilen (bis auf den Psychokram, den man nicht jedem erzählen will, interessiert ja auch nicht jeden).

LG und alles Gute,
Ellen

Forums-InsiderIn 387 Wien M, 33

@Ellen

Ich fühle mich überfordert. Wenn da jemand ist klammere ich mich an und bekomme panische Angst diesen Menschen wieder zu verlieren. Dazu ist gar keine intensive Beziehung notwendig. Mittelmässiger Kontakt reicht. Gleichzeitig entsteht Riesenstress. Also ziehe ich mich wieder zurück um Ruhe zu finden. Ich weiss dann gar nicht was ich machen soll.

So war es früher, vor einigen Jahren. Heute habe ich keinerlei Kontakte mehr. Ich habe Angst davor. Ich verlasse meine Wohnung nur zum einkaufen. Zweimal die Woche eine halbe Stunde oder so.

Ich habe wirklich wenig mitzuteilen, stimmt. Habe das Gefühl ich lebe gar nicht mehr richtig.

lg,
v.

[nicht mehr wegzudenken] 2093 Wien W, 42

Hallo vilareal,

vilareal wrote:

Will das einfach irgendwohin schreiben. Eigentlich wollte ich in diesem Forum nicht jammern, nur "normale" Diskussionen führen. Diesen Vorsatz halte ich auch schon wieder nicht durch.
Danke für das Verständnis von dem wirren Zeug,

Da ist gar nichts wirr, und gerade in diesem Forum bist du gut aufgehoben, wenn du über deine Probleme schreibst. Derlei Vorsätze brauchst du hier also wirklich nicht einzuhalten.

Hast du derzeit irgendwelche Bekannte, Familienangehörige, mit denen du dich halbwegs regelmäßig triffst? Darauf solltest du achten, finde ich.

Welche Berufsausbildung hast du denn? Ich denke jedenfalls, dass du in deiner Situation volles Recht hast, zu lügen. Für dich wäre eine Arbeit sicher wichtig. Hast du schon mal an die Möglichkeit gedacht, an einem Arbeitsintegrationsmaßnahme teilzunehmen, damit du überhaupt mal wieder einen geregelten Tagesablauf kriegst? Gibt´s entweder vom AMS oder auch vom Bundessozialamt. Dein Therapeut kennt sich da sicher aus.

lg Naomi

Forums-InsiderIn 387 Wien M, 33

Hallo Naomi

Ja, die Arbeitsintegration. Das könnte vielleicht wirklich was werden. Bin dabei das zu organisieren.

Ich habe Physik studiert und Informatik, das erste sogar bis zum Doktorat. Aber wenn ich in einer Bewerbung die Wahrheit sage krieg ich einfach keine Chance. Ich möchte einfach nur eine Stelle als Programmierer. Dafür bin ich dann aber angeblich wieder überqualifiziert....

Zum Treffen habe ich leider nur einen Menschen im Moment. Und die hat viel zu tun. Öfter als einmal im Monat geht daher kaum.

Aber es wird schon werden. Bin leider heute wieder sehr niedergeschlagen.

lg,
v.

Forums-Gruftie 897 Wien W, 47

Hallo vilareal!

hmm.... Kompetenz, Autonomie, Bezogenheit, Selbstachtung, Sicherheit werden oft als die Säulen des Glücks bezeichnet.
Gehen wir es mal systematisch durch.

Ausbildung ist nicht unbedingt identisch mit Kompetenz. Auf welchem Gebiet fühlst du dich kompetent? Oder ist es identisch mit deiner Ausbildung?

Autonomie, fühlst du dich in irgend einem Bereich abhängig? Kannst du ohne massive Unterstützung leben?

Bezogenheit, da hast du ja schon geschrieben, dass du damit Probleme hast. Gut. Du bist hier gelandet, warum auch immer. Hier gibt es viele Menschen die sich mit dir unterhalten. Das verteilt schon mal dein "klammern"-Problem. Vielleicht findest du ja so einen Weg damit besser umzugehen...

Selbstachtung, kann es sein, dass du da auch recht große Probleme damit hast?

Und, Sicherheit. Bist du in deinem Umfeld sicher oder fühlst du dich bedroht, besteht die Gefahr, dass deine Existenz gefährdet ist, Wohnung usw.?

In welchem der Bereich siehst du eine Möglichkeit mit einfachen Mitteln eine Besserung herbeizuführen?
Wo ist eventuell sogar Gefahr in Verzug?
Womit bist du zufrieden?

[nicht mehr wegzudenken] 2093 Wien W, 42

Hallo vilareal,

vilareal wrote:

Ja, die Arbeitsintegration. Das könnte vielleicht wirklich was werden. Bin dabei das zu organisieren.

Das finde ich sehr gut. Viel Glück.

vilareal wrote:

Ich habe Physik studiert und Informatik, das erste sogar bis zum Doktorat. Aber wenn ich in einer Bewerbung die Wahrheit sage krieg ich einfach keine Chance. Ich möchte einfach nur eine Stelle als Programmierer. Dafür bin ich dann aber angeblich wieder überqualifiziert....

Ja, die Überqualifizierung ist schon ein Problem bei der Jobsuche. Abe ich denke mir, oder ich hoffe, irgendwann wird´s schon klappen. Und manche Sachen musst du ja beim Bewerbungsgespräch wirklich nicht sagen.

Zum Treffen habe ich leider nur einen Menschen im Moment. Und die hat viel zu tun. Öfter als einmal im Monat geht daher kaum. [/quote]

Das ist zwar nicht viel, aber besser als gar nichts. Aber wird mit der Zeit wieder besser, wenn du z.B. durch die Arbeitsintegration Leute kennenlernen kannst. Und wenn´s geht, unternimm halt Sachen alleine, einfach ins Kaffeehaus gehen und unter Leute gehen, kann die Stimmung schon heben. Oder mal ins Kino gehen.

Gibt´s bei dir in der Nähe vielleicht eine Selbsthilfegruppe oder so?

lg Naomi

Forums-InsiderIn 387 Wien M, 33

Hallo Helene!

Ich beantworte das sehr gerne. Ich könnte mir vorstellen, dass es hilft mich zu orientieren.

Quote:

Auf welchem Gebiet fühlst du dich kompetent? Oder ist es identisch mit deiner Ausbildung

Der Kompetenz aus meiner Ausbildung bin ich mir bewusst. Dass ich die habe ist ja klar. Ansonsten? Ich glaube ich bin fleissig und engagiert. Aber sonst fällt mir leider wenig ein.

Quote:

Kannst du ohne massive Unterstützung leben?

Ich denke schon. Ich tu es ja auch. Die Dinge des täglichen Lebens schaffe ich. Wenn auch auf manchmal etwas seltsame Weise.

Quote:

Bezogenheit, da hast du ja schon geschrieben, dass du damit Probleme hast.

Ich glaube das ist mein Hauptproblem. Leider gelingt es mir nicht das zu verstehen. Ich weiss nicht warum ich niemandem vertrauen kann, immer glaube, dass mich alle verachten.

Quote:

Selbstachtung, kann es sein, dass du da auch recht große Probleme damit hast?

Mal ganz ehrlich: So wie ich jetzt lebe habe ich kaum eine Existenzberechtigung. Ich bin ein Sozialschmarotzer. So denke ich wirklich. Ich würde das niemand anderem jemals vorwerfen. Von mir denke ich es aber. Das ist ganz tief in mir drinnen und rationalen Argumenten kaum zugänglich

Quote:

Möglichkeit mit einfachen Mitteln eine Besserung herbeizuführen?
Wo ist eventuell sogar Gefahr in Verzug?
Womit bist du zufrieden?

Zur Zeit habe ich Angst in Alkoholismus abzudriften. Wenn nicht schon passiert. Ich habe mittlerweile definitiv ein Alkoholproblem.

lg,
v.

Forums-Gruftie 607 Berge M, 32

Hallo vilareal,

deine Gedanken sind zu respektieren, ich möchte dir das auch nicht absprechen. Deine berufliche Lage kann ich gut nachvollziehen, hab ich doch selber auch solche Probleme, mit, wie du´s ausdrückst "überqualifiziert" zu sein.

Das einzige, was ich dir da mitgeben möchte ist, dass es wirklich machbar ist, auch etwas zu tun, was vermeindlich unter deiner Würde ist oder wo du auf nem vermeindlich tieferem Level wieder anfangen musst. Dein Wissen bleibt dir und ich finde es eigentlich nicht wichtig, was andere so manchmal über dieses soziale Ansehen ablassen..., sie meinen zwar in dem Moment dir überlegen zu sein, sie sind es aber definitiv nicht, wenn du verstehst, WARUM ihnen Ansehen wichtig ist.

Was ich von dir lese, sagt mir, dass du von weit mehr, als "nur" deinem Fach was verstehst. Überleg mal...es war keiner von den Leuten, die vielleicht mal schlecht über dich reden (werden) bei dir, als du jemanden gebraucht hättest...dann sollen sie auch schweigen, wenn du eben auf deine Weise wieder versuchst hoch zu kommen. Ich würde wirklich allen Mut zusammennehmen und mir nen Plan machen, wie du deinen Lebenslauf "ordnen" kannst, um als Programmierer arbeiten zu können, nimm dir ruhig Zeit.

Quote:

Mal ganz ehrlich: So wie ich jetzt lebe habe ich kaum eine Existenzberechtigung. Ich bin ein Sozialschmarotzer. So denke ich wirklich. Ich würde das niemand anderem jemals vorwerfen. Von mir denke ich es aber. Das ist ganz tief in mir drinnen und rationalen Argumenten kaum zugänglich

Es ehrt dich, wenn du es so kritisch siehst, aber der Staat gibt das Geld nicht gerecht aus, er gibt es dem, der am lautesten schreit oder dem, von dem er sich etwas verspricht (oder sich selbst). Von dir wird er sich nichts versprechen...und du wirst vermutlich auch nicht laut genug rufen können, hast keine Lobby, aber solange es noch einen Rest von Verteilungsmechanismen gibt, die auch denen Geld zukommen lassen, die es brauchen und nunmal (vorübergehend) nicht für sich sorgen können und dazu zähle ich jetzt mal dich, bin ich fest davon überzeugt, dass du es auch guten Gewissens annehmen darfst.

Glaubs mir, ich weiß beruflich bedingt n bisschen, wo das Geld so versickert, das was dir vielleicht zusteht, ist wirklich gut angelegt, im Vergleich zu den vielen Wiesen, wo es unsichtbar versickert.
Und ich muss dir ehrlich sagen, ich gebe meine Steuern (mittelbar) lieber jemandem, der es braucht, als dass irgendwo neue Kriege davon geführt werden, Wahlplakate gedruckt werden oder sich diverse Leute ihre "schwerverdiente" 3. Vila" davon bauen lassen. Deine Einstellung ist ja lobenswert, aber ich finde, es steht dir zu. Du hast genug andere Probleme mit diesem verflixten BL...und das hast du dir garantiert nicht ausgesucht. friend

Viele Grüße
Hiob

Forums-Gruftie 897 Wien W, 47

Hallo vilareal!

Quote:

Auf welchem Gebiet fühlst du dich kompetent? Oder ist es identisch mit deiner Ausbildung

Der Kompetenz aus meiner Ausbildung bin ich mir bewusst. Dass ich die habe ist ja klar. Ansonsten? Ich glaube ich bin fleissig und engagiert. Aber sonst fällt mir leider wenig ein.

Fleiß und Engagement sind zwar löblich, aber keine Kompetenzen! Hast/hattest du noch Hobbys die dir Freude gemacht haben?

Und dann mal einige Überlegung...
...was würdest du gerne programmieren ganz einfach weil es dir Spaß macht es zu tun?
...kannst du dir vorstellen deine Fähigkeit erst mal sozialen Organisationen kostenlos zur Verfügung zu stellen, z.B. Roten Kreuz, Caritas...?

Quote:

Kannst du ohne massive Unterstützung leben?

Ich denke schon. Ich tu es ja auch. Die Dinge des täglichen Lebens schaffe ich. Wenn auch auf manchmal etwas seltsame Weise.

Das Ergebnis zählt. Aber, da ich eine sehr neugierige Person bin und natürlich in der kleinen Plauderei hier auch meine Spaß haben möchte... was verstehst du unter seltsam? gruebel

Ob du noch seltsamer bist als ich? Ich kann es mir nicht vorstellen... cyclop

Erzähle!

Quote:

Bezogenheit, da hast du ja schon geschrieben, dass du damit Probleme hast.

Ich glaube das ist mein Hauptproblem. Leider gelingt es mir nicht das zu verstehen. Ich weiß nicht warum ich niemandem vertrauen kann, immer glaube, dass mich alle verachten.

War das schon als Kind so, solange du dich erinnern kannst oder kannst du zurück verfolgen wann das begonnen hat ?

Quote:

Selbstachtung, kann es sein, dass du da auch recht große Probleme damit hast?

Mal ganz ehrlich: So wie ich jetzt lebe habe ich kaum eine Existenzberechtigung. Ich bin ein Sozialschmarotzer. So denke ich wirklich. Ich würde das niemand anderem jemals vorwerfen. Von mir denke ich es aber. Das ist ganz tief in mir drinnen und rationalen Argumenten kaum zugänglich

Oky, dann lassen ich das mal. Aber betrachte das bitte nicht als Bestätigung deiner Ansicht.

Quote:

Zur Zeit habe ich Angst in Alkoholismus abzudriften. Wenn nicht schon passiert. Ich habe mittlerweile definitiv ein Alkoholproblem.

- Bringst du die Energie auf zu den Anonymen Alkoholikern zu gehen?
- Hast du dir schon was zu dem Thema hier durchgelesen? Vielleicht findest du ja was hilfreiches für dich...
- Welche Art der Hilfe kannst du dir vorstellen um das Problem besser in Griff zu bekommen?

Forums-Gruftie 917 Deutschland W, 35

Hallo vilareal,

ich möchte nur kurz eine Idee reinwerfen, die Dir vielleicht bei deinem arbeitsproblem auch weiterhelfen könnte. Es gibt ja gerade im IT-Bereich immer wieder Stellen, die als Heimarbeit laufen, sprich, Du arbeitest zu Hause und schickst das Ergebnis zur Firma oder kreuzt da ab und zu auch mal auf. Kannst Du Dich nicht auf eine solche Stelle bewerben oder als freier Mitarbeiter einen Auftrag annehmen? Ich glaube, da wird dann nicht soviel danach gefragt, ob Du überqualifiziert bist. Du müßtest auch zunächst mal nicht mit anderen zusammenarbeiten, d.h. das Problem, daß Du mit anderen nicht richtig umgehen kannst, stellt sich zunächst mal nicht so. Das Gefühl, wieder was sinnvolles zu machen, wird Dir alleine sicher schon weiterhelfen und Du wirst Dir auch praktisch wieder mehr zutrauen. Und wenn Du erstmal so für eine Firma gearbeitet hast, ihnen Deine Arbeit gefällt, hast Du wohl auch bessere Möglichkeiten, in der Firma vor Ort zu arbeiten, da kann man sicher auch fließende Übergänge aushandeln.

Viele Grüße
Stöpsel

Forums-InsiderIn 387 Wien M, 33

@Helene

Quote:

Fleiß und Engagement sind zwar löblich, aber keine Kompetenzen! Hast/hattest du noch Hobbys die dir Freude gemacht haben?

Das war mir schon klar als ich es schrieb. Nur weiss ich auf solche Fragen nie Antworten. Ist ganz ähnlich wie die Frage die mir ein Psychiater vorige Woche gestellt hat: "Wer und wie sind sie?". Grosses schweigen. Hobbys habe ich keine mehr. Dazu fehlt es mir an Kraft.

Quote:

was würdest du gerne programmieren ganz einfach weil es dir Spaß macht es zu tun?

Ich mach das den ganzen Tag. Programmiere wissenschaftliches Zeug vor mich hin. Simulation, Berechnungen usw.. Wenn es für andere wäre, also honoriert in irgendeiner Art (muss nicht Geld sein) dann würde ich auch alles andere machen wollen. Ich möchte mich gern nützlich machen. Gemeinnützige Vereine oder ehrenamtlich wäre ein gute Idee. Zu viel soziale Anforderungen sollte es aber nicht stellen. Altenbetreuer, Behindertenarbeit oder ähnliches kann ich nicht. Den armen Menschen wäre mit mir nicht viel geholfen.

Du fragst wie seltsam: Nun. Es dauert alles lange weil ich mich oft Dinge nicht traue. Etwa einkaufen gehen. Ich mache es schon. Aber ich brauche länger als andere. Z.B. weil ich zuerst horchen muss ob da eh niemand am Gang im Haus ist. Wenn ich jemand höre geh ich zurück und starte den nächsten Versuch einen Tag später. Oder wenn ich um 11.30 Therapietermin habe gehe ich schon mal um 8.00 zuhause weg. Um diese Zeit treffe ich weniger Nachbarn. Auf solche Art seltsam in fast allem was zu tun ist.

Quote:

War das schon als Kind so, solange du dich erinnern kannst oder kannst du zurück verfolgen wann das begonnen hat ?

Ich kenne mich nur so.

Quote:

Welche Art der Hilfe kannst du dir vorstellen um das Problem besser in Griff zu bekommen?

Vorerst einfach nichts mehr trinken. Ist ja eig. ganz einfach. Heute habe ichs bis jetzt geschafft und werde weiter durchhalten. Heute ist aber auch ein sehr guter Tag. Selbsthilfegruppen wie anonyme Alkoholiker sind für mich nicht leicht.

@Stöpsel
Ja. Das ist eine sehr gute Idee. Man muss halt trotzdem zuerst mal was finden. Da bin ich nicht gut (anrufen, sich darstellen, für sich werben). Aber ich bin intensiv auf der Suche und zwar nach jeder Form von Arbeit (Angestellt, freiberuflich, Werkvertrag, Arbeitsintegration).

lg,
v.

Forums-Gruftie 897 Wien W, 47

Hallo vilareal!

vilareal wrote:

Das war mir schon klar als ich es schrieb. Nur weiss ich auf solche Fragen nie Antworten. Ist ganz ähnlich wie die Frage die mir ein Psychiater vorige Woche gestellt hat: "Wer und wie sind sie?". Grosses schweigen. Hobbys habe ich keine mehr. Dazu fehlt es mir an Kraft.

Seine Frage sehe ich als durchaus berechtigt.
Ich tippe einmal vor mich hin wie du bei mir landest mit dem was du hier schreibst:
Sympathisch, angenehm, schreibt dort wo er auch was zu sagen hat und das was dann da steht passt zum Thema und ist gut, verständlich und taktvoll geschrieben.

vilareal wrote:

Ich mach das den ganzen Tag. Programmiere wissenschaftliches Zeug vor mich hin. Simulation, Berechnungen usw.. Wenn es für andere wäre, also honoriert in irgendeiner Art (muss nicht Geld sein) dann würde ich auch alles andere machen wollen. Ich möchte mich gern nützlich machen. Gemeinnützige Vereine oder ehrenamtlich wäre ein gute Idee. Zu viel soziale Anforderungen sollte es aber nicht stellen. Altenbetreuer, Behindertenarbeit oder ähnliches kann ich nicht. Den armen Menschen wäre mit mir nicht viel geholfen.

hmmmm.... was hältst du davon einmal deinen Lebenslauf zu verfassen, klipp und klar kurz deine derzeitige Situation zu Beschreiben und deinen Wunsch dich nützlich zu machen als Volontär bei sozialen Organisationen. Wie man den Lebenslauf verfasst, dass der gut ankommt, da kann ich dir helfen, aber wenn du damit einverstanden bist würde ich da dann doch PM vorziehen.
Als Vorarbeit könntest du dich ja mal durch deine Umgebung surfen, wer da in Frage kommt. Keine Ahnung wo du in OÖ wohnst, aber wird schon einiges geben... Du kannst dich auch per E-Mail bewerben. Habe ich auch gemacht. Erspart dir den Weg zum Postkasten.
Was mir noch einfällt dazu, kannst du auch eine Web-Seite machen? Ich würde einfach mal eine kleine Web-Seite bauen wo du beschreibst was du so programmierst, Kostproben zum Anködern reinhängen und so deine Dienste anbieten... wie klingt das für dich? Kostenloser Web-Space in kleinem Umfang ist noch zu bekommen.

vilareal wrote:

Du fragst wie seltsam: Nun. Es dauert alles lange weil ich mich oft Dinge nicht traue. Etwa einkaufen gehen. Ich mache es schon. Aber ich brauche länger als andere. Z.B. weil ich zuerst horchen muss ob da eh niemand am Gang im Haus ist. Wenn ich jemand höre geh ich zurück und starte den nächsten Versuch einen Tag später...

Kommt mir vertraut vor aus der schlimmsten Zeit meiner Depressionen. Da habe ich in der Früh begonnen zu überlegen, wann ich einkaufen gehe, damit ich möglichst wenigen Menschen über den Weg laufe. Der Weg zum nächsten Billa sind 100 Meter.

vilareal wrote:

Vorerst einfach nichts mehr trinken. Ist ja eig. ganz einfach. Heute habe ichs bis jetzt geschafft und werde weiter durchhalten. Heute ist aber auch ein sehr guter Tag.

Toll! Und wie hast du vor dich für diesen Tag und den Erfolg nichts getrunken zu haben zu belohnen?

vilareal wrote:

Selbsthilfegruppen wie anonyme Alkoholiker sind für mich nicht leicht.

Oky. Kann ich verstehen.

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

Forum:

Mehr über PT:

Stecke fest