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kleinesichbinich
neu an Bord!
1
Wien W, 19
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Thu, 24.Jun.04, 15:55 Methadon....wie wahrscheinlich ist ein Rückfall? |
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Hi!
Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen...... Ich habe mich zum 1.Mal seit Jahren wieder richtig verliebt... Könnte wirklich wunderbar sein wenn da nicht ein Problem wäre: Er ist seit etwa einem Jahr auf Heroin-Entzug (nimmt Methadon u.senkt die Dosis monatlich im Schnitt um 5mg). Zur Zeit kifft er ziemlich viel und nimmt auch alle heiligen 3 Zeiten beim Fortgehen Kokain ("um wachzubleiben").
Von den Freunden, die früher auch Heroin genommen haben ist einer seit letzdem Jahr tot und der andere auch auf Entzug.
Er meint durch mich hätte er jetzt noch mehr Motivation die Finger von dem Zeug zu lassen weil ich auf dem Gebiet so gut wie keine Erfahrung hab und auch nicht vorhabe so mehr zu sammeln.
Was meint ihr....Wie hoch stehen die Chancen, dass er den Absprung schafft und nicht wieder rückfällig wird sobald ihm der Arzt/die Apotheke kein Methadon mehr gibt???
Danke jetzt schon für alle kommenden Antworten (falls welche kommen),
das kleine Ichbinich
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maia
Helferlein
30
Bayern W, 22
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Thu, 01.Jul.04, 12:44 Re: Methadon....wie wahrscheinlich ist ein Rückfall? |
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Hi,
mein freund bekommt auch methadon, ich steckte in der gleichen situation wie du. Ich hatte am Anfang von tuten und blasen was drogen angeht keine ahnung, nicht mal gekifft hab ich.
Jetzt ist das anders. ich weiss über koks, über heroin über methadon, polamidon, lsd, usw. mehr als ich es jemals wollte.
es kam einfach so, ich meine, wenn man einen heroinabhängigen freund hat sind die anderen drogen nicht mehr weit. Ich selbst hab ich einmal dazu verleiten lassen etwas lsd und koks zu nehmen und kann dir nur raten das zu lassen. denn du bist der pfeiler für deinen freund, derjenige an den er sich anlehnen kann und 100% weiss, du kommst aus der anderen welt, eine welt ohne drogen. Das ist es was er an dir so toll findet.
Ich lernte meinen freund kennen da war er noch voll drauf, spritzte vor mir und hatte da auch keine scham. Irgendwann hat er sich in mich verliebt, er wollte das nicht, doch ich war eben immer present und lies mich nicht abschrecken, das ist nun 6 Monate her. Er hatte während des Polamidon programmes 2 oder 3 Rückfälle, mit dem Methadon wohl noch nicht. Doch das ist keine garantie das er es nicht machen würde wenn ihm danach wäre. Er hat angst vor heroin bekommen und das ist gut so, denn das 1. mal möchte er einen entzug machen und das ist ein grosser vortschritt. Ich kann dir nur sagen, leute die methadon nehmen sind nicht, auf keinster ebene, vor einem Rückfall geschützt. Denn methadon hemmt nicht, er würde das heroin merken wenn er es gescheid dosieren kann. wenn er sich verschetzt... merkt er nichts oder merkt er zuviel und das kann böse ausgehen. Mein freund hat sich mal speed gespritzt während er auf substitution war, das war fatal und ich konnte ihn darauf im krankenhaus besuchen gehen. Ich glaube, sicher kann man sich nie sein, und wenn dann schlag ihm doch mal das Medikament Supertex vor, ich weiss nicht genau wie man es schreibt aber es soll das beste substitutionsmittel sein das man kriegen kann. darauf würde er kein heroin der welt merken, und keinen kick bekommen können. methadon ist scheisse, auch wenn ich glücklich war das er substituiert worden ist, muss ich dazu sagen - methadon ist auf entzug noch schlimmer als heroin, aber das bekommt man legal und man muss es schlucken. alles dinge die wichtig sind. er hat nach und nach das bedürfniss an nadeln verlohren und das bedürfniss an dieser ganzen sache drum herum, wie zum kaufen gehen und zu assligen leuten sitzten. usw. usw. sein lebenstil eben geändert, und das ist sehr wichtig.
hoffe konnte etwas auf dine frage eiongehen, viel glück euch zwei
maia
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_________________ Was soll man schon sagen? |
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HerrRossisuchtdasGlück
Forums-Gruftie
660
Funkhaus Europa M, 35
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Fri, 02.Jul.04, 15:39 Re: Methadon....wie wahrscheinlich ist ein Rückfall? |
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Eigentlich gibt es Fragen über Fragen.
Zu meinen Glück betrifft es mich nicht so weit.
Aber aus Interesse schreibe ich.
kleinesichbinich schrieb:
Quote: | Zur Zeit kifft er ziemlich viel und nimmt auch alle heiligen 3 Zeiten beim Fortgehen Kokain ("um wachzubleiben"). |
Kokain ist keine "bessere" Droge, oder was denkst Du.
Zur Frage nach der Rückfall-Wahrscheinlichkeit:
Sch*** auf Statistiken !!!!!!!
Solange Dein Freund kein Heroin (und Kokain) nimmt,
solange ist ein Rückfall unwahrscheinlich.
Wenn er es nimmt, ist der Rückfall eingetreten.
Wenn ihr im ersten Schritt einen Unterschied macht zwischen den Drogen,
dann hat er keinen Rückfall solange er keinen Rückfall hat.
Seine Suchtstruktur erhält er jedenfalls mit Rauschmitteln
aufrecht (Cannabis, Kokain, ???, ???), oder was denkst Du ?
Mag Cannabis-Konsum keine schwerwiegende Konsequenzen mitbringen,
ist Kokain-Konsum höchstschädlich für Gesundheit von Psyche und Körper.
Ist das klar ?
"Harmreduction" kann ein Anfang sein, ein erster Lernschritt oder ein Kreislauf.
Was ist mit stationärer Therapie. Pro & Contra.
Was ist mit kontinuierlichen Aufsuchen von Beratung,
um sich weiterzuentwickeln,
oder holt er sich "nur" das Methadon.
Angenommen,
wenn ein trockener Alkoholiker nicht Maß findet beim Alkohol trinken
...
kann ein Schwerst-Drogenabhängiger im Entzug dann ein bißchen harte Drogen nehmen ?
Darüber streiten sich die Gelehrten und die Betroffenen
mit verschiedenen Standpunkten.
Mag sein, es ist Typ-abhängig.
Wie lange kennst Du Deinen Freund.
Leidest Du. Ist das gut so.
Ich hab nur einen (!) Rat hier: Informiere Dich wenn Du willst & magst
über Co-Abhängigkeit. Es gibt gute Literatur.
Damit setzt Du Dich nicht nur mit Dir auseinander
mit der Beziehung
genauso mit ihn auseinander
und wie Du ihn unterstützen kannst
ohne irrtümlich
trotz guten Willen
seine Sucht zu unterstützen !
Eigentlich gibt es Fragen über Fragen.
Gruß,
HerrRossi
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sunny42
sporadischer Gast
11
Wegberg W, 42
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Fri, 20.Aug.04, 22:10 Re: Methadon....wie wahrscheinlich ist ein Rückfall? |
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Hallo,
was ist der Unterschied zwischen Methadon und Heroin??
Susanne
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Mira 81
Helferlein
55
OB W, 23
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Sat, 21.Aug.04, 14:20 Re: Methadon....wie wahrscheinlich ist ein Rückfall? |
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Hi........
Methadon ist ein synthetisch hergestelltes Opioid, das in der BRD im Rahmen der Substitution als Ersatzmittel für Heroin eingesetzt wird. Es hat ebenso wie Morphin und Heroin eine stark schmerzmindernde Wirkung ohne starke Rauschzustände zu erzeugen, sprich: Der „Kick“ fehlt. Bei gegebener Heroinabhängigkeit kann es die Entzugssymptome lindern, macht aber ebenso abhängig, wenn es über einen längeren Zeitraum verabreicht wird. Daher wird die Dosis schrittweise verringert.
Methadon wird, anders als Heroin, geschluckt. Wegen des unangenehmen Geschmacks wird es meist mit Orangensaft vermischt. Im Vergleich zum Spritzen setzt die Wirkung erst später ein (ca. 30 bis 60 Minuten), hält dann aber auch länger an.
Nach dem Konsum von Methadon kann es zu Schlaflosigkeit und Unruhe kommen. Des weiteren sind eine Verlangsamung der Herztätigkeit und ein Schwächeanfall infolge eines Kreislaufversagens möglich. Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sowie Mundtrockenheit, Schwitzen, Juckreiz, Libidoverlust und Harnverhaltung (akutes Unvermögen, die gefüllte Harnblase zu entleeren) sind weitere mögliche unangenehme Wirkungen.
Eine Überdosierung von Methadon ist genauso gefährlich wie die von Heroin: Atemschwierigkeiten bis hin zum Atemstillstand sowie Schock, Kreislaufstillstand, Lungenödem und Krämpfe können die Folge sein. Insbesondere bei der gleichzeitigen Einnahme von Alkohol, Barbituraten, Benzodiazepinen und/oder Antidepressiva werden die Nebenwirkungen und Risiken von Methadon verstärkt.
Methadon ist eine legale Substanz, deren Verwendung durch das Betäubungsmittelgesetz geregelt wird. Demnach ist Methadon sowohl verkehrs- als auch verschreibungsfähig. Nach den Regeln der Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung (BtMVV) wird die Verschreibung aber kontrolliert, also beschränkt. Jeglicher nicht genehmigter Handel und Besitz ist strafbar.
Mfg., Mira
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_________________ Nie die Hoffnung aufgeben..... |
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sunny42
sporadischer Gast
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Wegberg W, 42
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Sat, 21.Aug.04, 15:47 Re: Methadon....wie wahrscheinlich ist ein Rückfall? |
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hi Mira
Danke für die "Aufklärung". Nu8n kann ich mir etwas unter Methadon vorstellen. Aber ich frage mich jetzt natürlich, was denn der Unterschied ist, ob jemand Methadon oder Heroin nimmt?? Die Sucht bleibt doch bestehen! Es kommt mir vor, wie eine legalisierte Sucht??
Verzeih die dummen Fragen, aber ich möchte diese Menschen besser verstehen können, bzw. überhaupt verstehen können, was in einem süchtigen Menschen vorgeht.
Liebe Grüße
Susanne
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konrad_40
sporadischer Gast
5
Ruhrpott M, 40
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Sat, 21.Aug.04, 17:39 Re: Methadon....wie wahrscheinlich ist ein Rückfall? |
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Hi Kleinesichbinich,
ich bin auch erst wieder seit ein paar tagen clean und weiss wie es ist .
an deiner stelle würde ich vor allem erstmal nicht mit ihm zusammenziehen. wenn er wirklich jeden tag "nur" sein metha nehmen würde und zwischendurch zum relaxen was kifft wäre es ok. das mit dem koks sehe ich nicht so cool da er damit nur in die nächste vorprogrammierte schei... rutscht ...... muss er selber wissen.
gruss konrad
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_________________ jeder Tag ist gleich lang aber unterschiedlich breit |
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sunny42
sporadischer Gast
11
Wegberg W, 42
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Sat, 21.Aug.04, 20:02 Re: Methadon....wie wahrscheinlich ist ein Rückfall? |
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hallo,
wenn ich Euch so "lese", es scheint ein Unterschied zu sein, wonach ein Mensch süchtig ist?
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Mira 81
Helferlein
55
OB W, 23
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Sat, 21.Aug.04, 20:05 Re: Methadon....wie wahrscheinlich ist ein Rückfall? |
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Hi Sunny 42,
Methadon ermöglicht Suchtkranken ein halbwegs geregeltes Leben zu führen..... Methadon bekommt der Süchtige von einem Arzt.....d.h. das natürlich die Beschaffungskriminalität wegfällt etc......
Natürlich macht es genauso abhängig, aber die Wirkung wie beim Heroin gibt es nicht.... !!! Man erlebt also keinen Rausch oder ähnliches.....
In diesem Sinne viele Grüsse , Mira.
Ps: Warum interssiesrt Du Dich dafür ??? Einfach so ??
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_________________ Nie die Hoffnung aufgeben..... |
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sunny42
sporadischer Gast
11
Wegberg W, 42
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Sat, 21.Aug.04, 20:16 Re: Methadon....wie wahrscheinlich ist ein Rückfall? |
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HiMira,
warum ich mich dafür soo sehr interressiere, möchte ich , bin ganz ehrlich, nicht vor allen Menschen sagen.
Verstehe dann immer noch nicht( ) den Unterschied zwischen Mehadon einnehmen oder Heroin spritzen. Wenn ich jetzt Heroinabhängig wäre, bräuche ich, soweit ich Dich verstanden habe, nur zu einem Arzt gehen, der würde mir dann dieses Methadon aufschreiben, das würde ich von der krankenkasse bezahlt bekommen, würde es jeden Tag bekommen, bräuchte mirkeineSorgenmehrmachen woher ich den Stoff bekomme, und könnte immer schön ruhig weiter süchtig bleiben??? Ist das der Sinn der ganzen Sache
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Mira 81
Helferlein
55
OB W, 23
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Sat, 21.Aug.04, 20:36 Re: Methadon....wie wahrscheinlich ist ein Rückfall? |
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Hi...
natürlich brauchst Du die Gründe für Dein Interesse nicht verkünden.....
Also.....Du hast recht, eigentlich ist es so, wie Du es siehst aber............
seh es mal so, für Süchtige, die jahrelang Heroin konsumiert haben, kann es das Sprungbrett zum Ausstieg sein.
Denn....Heroin ist teuer....um es sich zu beschaffen, werden die meisten Süchtigen Kriminell. Beschaffungskriminalität hindert diese Menschen ein ,,normales ´´ Leben zu führen.....
Methadon hingegen lässt die Süchtigen wieder am Leben teilhaben....
Nicht jeder hat die Chance an ein solches vom Arzt begleiteten Methadonprogramm teilzunehmen.... Man muss schon ernsthaft wollen auch irgendwann ohne Methadon leben zu wollen.......
Man fängt mit einer bestimmten Dosis an, die dann nach und nach reduziert wird....bis man es dann irgendwann gar nicht mehr benötigt....
Aber diesen typischen Heroinrausch erlebt man nicht mehr..... das Methadon lindert also praktisch die Entzugssymptome vom Heroin....macht aber wiederrum auch abhängig....!!
Viele Süchtige konsumieren deshalb nebenher weiterhin Heroin....wenn das vom Arzt festgestellt wird, wird das Methadonprogramm beendet....denn dies ist nicht der Sinn dieses Programmes.......leider können viele Süchtige nicht auf das Gefühl des Rausches verzichten, deshalb missbrauchen sie das Methadon......
Viele Grüsse Mira
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_________________ Nie die Hoffnung aufgeben.....
Last edited by Mira 81 on Sat, 21.Aug.04, 20:49; edited 1 time in total |
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sunny42
sporadischer Gast
11
Wegberg W, 42
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Sat, 21.Aug.04, 20:50 Re: Methadon....wie wahrscheinlich ist ein Rückfall? |
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Hi........
........wahrscheinlich kannst Du mir nicht beantworten, was dieser typische Heroinrausch ist, den man Methadon nicht empfindet.
Und......... ..........ich fragemich,woher Du Dich so gut auskennst
Liebe Grüße
Susanne
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sunny42
sporadischer Gast
11
Wegberg W, 42
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Sat, 21.Aug.04, 22:35 Re: Methadon....wie wahrscheinlich ist ein Rückfall? |
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bis ich das gelesen und VERNÜNFTIG VERARBEITET habe..............das dauert schon etwas,denn das ist ja nicht gerade ein leicher text
Liebe Grüße Susanne
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sunny42
sporadischer Gast
11
Wegberg W, 42
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Sat, 21.Aug.04, 23:49 Re: Methadon....wie wahrscheinlich ist ein Rückfall? |
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Wobeiich mir die Frage stelle, warum nicht gleich Heroin verschrieben wird, sondern statt dessen eine weitere Abhängigkeit in Kauf genommen wird ... ?!
Liebe Grüße
Susanne
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Frieda
sporadischer Gast
6
Schleswig-Holstein W, 33
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Sun, 22.Aug.04, 9:42 Re: Methadon....wie wahrscheinlich ist ein Rückfall? |
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Hi!
Methadon beseitigt die Entzugserscheinungen und kann so ein geregeltes Leben ermöglichen. Das stimmt.
Aber: es verschafft nicht den Kick, der durch den Heroinkonsum entsteht. Und es befriedigt auch nicht die Sehnsüchte der Drogis, die hinter dem Konsum stehen. Viele andere Dinge, die mit zum Drogenkonsum gehören, die die Sucht ausmachen fallen auch weg: die Szene, die anderen Leute, die bstimmte Atmosphäre, der Reiz des Illegalen etc.
Das führt dazu, dass viele Substituierte während ihrer Methadonzeit noch weiterhin zu anderen Drogen greifen.
Gruß,
Frieda
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_________________ Leben und leben lassen! |
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