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Fantaghiro
Guest
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Mon, 21.Jun.04, 18:55 totale verzweiflung |
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mittlerweile wird mein zustand immer schlimmer. ich sitze in meiner wohnung und weine sehr.
morgen sollte ich arbeiten gehen - keine ahnung, ob ich das schaffe. glaube es eher nicht. ich bin so traurig und so verletzt, dass ich mir nicht mal mehr vorstellen kann, jemals wieder bessere zeiten zu erleben.
war 7 monate wegen eines burnouts mit depressionen und angstzuständen krank geschrieben. arbeite nun seit fast 3 monaten wieder. aber die kleinste kleinigkeit an belastung wirft mich total zurück. ich versuche alles, um mich nicht unterkriegen zu lassen, aber ich schaffe es einfach nicht. falle immer wieder ins elend zurück. habe 1000 bücher über psychologie gelesen, mache therapie.
doch langsam denke ich, das hilft mir alles nicht wirklich. ihr seid alle so therapiebegeistert. warum hilft sie mir nicht? ich bin dafür total aufgeschlossen und auch sehr bemüht. doch nichts und niemand kann mir wirklich helfen.
lg
f.
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vilareal
Forums-InsiderIn
387
Wien M, 33
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Mon, 21.Jun.04, 20:08 Re: totale verzweiflung |
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Schade.
Du kümmerst dich hier sehr viel um Probleme anderer. Und jetzt plötzlich lese ich "nicht mal mehr vorstellen kann, jemals wieder bessere zeiten zu erleben". Hätte ich nicht rausgelesen aus den anderen Beiträgen, kenne aber natürlich nicht alle.
Immerhin arbeitest du wieder. Heisst doch, dass du zumindest auf dieser Ebene "funktionierst". Klingt blöd. Aber das ist doch ein Fortschritt, oder?
Quote: |
falle immer wieder ins elend zurück
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Heisst du bist oft auch schon wieder draussen. Nimms nicht schlimm zurückzufallen. Das kommt vor.
Kümmert sich jemand um dich?
Quote: |
ihr seid alle so therapiebegeistert
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Muss lächeln. bei mir viele, viele jahre. mit unterbrechungen zugegeben. Begeistert bin ich nicht davon. Ein weg knapp über dem wasser zu bleiben und die hoffnung den kopf doch noch mal ein wenig höher zu kriegen.
Mir gehts auch schlecht die letzten Tage. Heute weine ich zur Abwechslung aber mal nicht.
Helfen wird dir mein Geschreibe leider kaum.
lg,
v.
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Fantaghiro
Guest
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Mon, 21.Jun.04, 20:23 Re: totale verzweiflung |
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hallo vilareal,
na ja, sich um die probleme anderer zu kümmern, ist ja kein widerspruch dazu, eigene probleme zu haben.
ich bin ja nicht nur auf mich selbst bezogen.
Quote: | Kümmert sich jemand um dich?
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nein, um mich hat sich nie jemand gekümmert. das ist nicht gerade leicht zu ertragen. ich kümmere mich trotzdem um andere, denn ich finde schon, dass das, woran man glaubt, wichtig ist.
hatte eine brutale kindheit, habe aber diese NICHT an mein kind weiter gegeben. ganz im gegenteil.
dein "geschreibe" hilft mir aber schon - indem ich ein bisschen kontakt zu jemandem spüre. das ist mir sehr wichtig. auch wenn's nur übers schreiben geht.
lg
f.
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Helene T.
Forums-Gruftie
897
Wien W, 47
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Mon, 21.Jun.04, 23:27 Re: totale verzweiflung |
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Hallo Fantaghiro!
Meine Therapiebegeisterung hält sich in Grenzen seit ich weiß, dass ich mit meiner Therapeutin echt Glück gehabt habe. Wenn ich da über Schilderungen von jahrelangen Therapien ohne sichtliche Besserung der Lebensqualität und dem Quatsch den manche Theras von sich geben lese, also ich weiß nicht. Da halte ich eine Qualitätskontrolle dieser Fachgruppe doch für sehr sinnvoll.
Aus meiner Therapieerfahrung, Rückschläge sind einfach "normal". Ist mir auch passiert, bloß nicht so heftig wie bei dir offenbar.
Fühlst du dich bei deiner Thera wohl? Kommst du gut klar damit? Mit dem was du hier über Therapie gelesen hast, wie ordnest du deine Therapie ein? Könnte es sein, dass Person und/oder Therapieform für dich nicht passend sind, du mit der Therapie nicht die richtigen Werkzeuge in die Hand bekommst um dir selbst zu helfen?
Oder andere Richtung, könntest du dir vorstellen, dass ein Klinikaufenthalt eine Entlastung für dich bringen könnte?
Und was bei mir persönlich zur Zeit extrem relevant ist, ich bin einfach in den Wechsel gekommen und die Hormongeschichte verstärkt zur Zeit alle Befindlichkeiten bei mir ganz extrem, natürlich auch meine depressiven Phasen aus denen ich normalerweise seit der Therapie leicht aus eigener Kraft raus komme. Jetzt brauche ich zusätzliche Medikation und die dauert noch etwas bis sie voll wirkt.
Passt dein Hormonstatus?
Ich hatte in der Therapie eine Phase, da haben sich Depression und Hormone, bei mir war's auch Schilddrüse, einfach gegenseitig runter geschraubt. Hat eine Zeit lang gedauert bis sich das beruhigt hat.
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_________________ Liebe Grüße aus Wien,
Helene |
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Helene T.
Forums-Gruftie
897
Wien W, 47
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Mon, 21.Jun.04, 23:32 Re: totale verzweiflung |
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Und habe ich noch vergessen....
Ich habe für mich beschlossen, dass ich mir einen 30 Stunden Job suchen werde. Ich habe einfach keinen Bock mehr mich für Gewinne von Konzernmanagern und die Geldtaschen anderer aussaugen zu lassen. Manche Firmen und Geschäftsleitungen sind einfach eine Zumutung.
Mit 30 Stunden geht es sich bei mir finanziell aus und mir bleibt einfach mehr Freiraum den ich brauche. Jetzt muss nur noch der passende Job her.
Wäre das vielleicht für dich eine Lösung?
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_________________ Liebe Grüße aus Wien,
Helene |
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deranat
Guest
W
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Tue, 22.Jun.04, 7:09 Re: totale verzweiflung |
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Hallo Fantaghiro
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Quote: | war 7 monate wegen eines burnouts mit depressionen und angstzuständen krank geschrieben. arbeite nun seit fast 3 monaten wieder. |
Das mit dem burnout ist so eine Sache. Es gibt sicherlich verschiedene Ursachen warum es dazu kommt. So wie ich das verstanden habe, passiert es meistens bei den Menschen die sich selber zurückstellen, sich alles "aufladen lassen" , um alles und jeden kümmern und ihnen dann plötzlich die Energie ausgeht. Wie wenn eine Batterie plötzlich leer ist.
Nur man kann eine Batterie wieder aufladen, also denke ich das muß bei uns Menschen auch gehen. Eine neue Energie bekommt man wenn man bestimmte Vorgänge und Lebensrichtung ändert.
Das kann sein sich in der Firma etwas zurückzunehmen, wieder lernen vieles an andere weiter zu delegieren. Sich mehr mit sich selber beschäftigen und herausfinden was einem Spaß macht ( Hobby suchen, Sport betreiben, seinen Körper pflegen ecc.)
Genauso wichtig ist sich neue Freunde zu suchen, eine neue Umgebung und Atmosphere schaffen.
Es klingt blöd aber wann immer ich ausgepowert war, habe ich gestrickt. Das hat mich immer beruhigt, auf andere Gedanken gebracht und ich konnte trotzdem eine " Leistung" erbringen.
Bücher schön und gut, diese können aber auch einen verwirren. Man kann vieles sicher als Leitfaden benutzen aber alles anzuwenden und dann plötzlich ändert sich die Welt um einen herum , nein das glaube ich nicht.
Es muß alles von innen kommen und man muß es langsam aufbauen. Man muß versuchen den Tagesablauf aufzuschreiben. Dann fällt einem auf wieviel Monotonie man oft im eigenem Leben hat. Und da muß man ansetzen, Veränderungen suchen und sich auch zwingen diese konsequent durchzuziehen.
Kopf hoch und alles Liebe .....Deranat
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vilareal
Forums-InsiderIn
387
Wien M, 33
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Tue, 22.Jun.04, 8:15 Re: totale verzweiflung |
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Quote: |
na ja, sich um die probleme anderer zu kümmern, ist ja kein widerspruch dazu, eigene probleme zu haben
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Natürlich nicht. Ist etwas positives. Mir fällt es nur auf. Sehe es in etwa so wie Deranat ("aufhalsen lassen").
Hast du es mit einer Selbshilfegruppe probiert? Denke das kann ein guter Weg sein.
lg,v
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Harmattan
Forums-InsiderIn
312
NÖ W, 33
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Tue, 22.Jun.04, 12:14 Re: totale verzweiflung |
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Hallo Fanthagiro!
Das mit der verringerten Arbeitszeit kann ich nur unterstreichen. Ich habe das auch nach und nach so gemacht, weil mir das sonst einfach ein Übermaß an Belastung bringen würde, das das Geld nicht wert ist. Wenn die Regenerationszeit nihct ausreicht, akkumuliert sich das.
Der Großteil meiner Kollegen macht viele Überstunden (großteils freiwillig), und da ist schon manchmal so ein Gefühl von: Wieso kann ich das nicht (langfristig) auch? Aber es nützt nichts, nach den anderen zu schielen, ich muß mit meinem Potential arbeiten und nicht mit dem der anderen.
Kann es sein, du versuchst das Leben eines Getreides zu führen, bist aber eine Mohnblume?
Traust du dich, das für DICH passende Leben zu leben? Vielleicht hast du Vorstellungen, Ansprüche an dich, die mit der Realität einfach nicht übereinstimmen. Vielleicht hängt dein Selbstbild sehr daran, was du leistest statt daran, wer du bist.
Meine Erfahrung ist: Solange man unter Bedingungen lebt, die einem sehr stark nicht entsprechen, besonders wenn man eine geringe Kapazität hat, Abweichungen davon schadlos zu tolerieren, können auch andere Maßnahmen nicht gut greifen.
Wie weit bist du damit, zu wissen, was dir entspräche? Oder liegt es nur an der Umsetzung?
Ist das Thema in deiner Therapie?
LG
H.
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andreji69
neu an Bord!
3
Innsbruck W, 35
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Fri, 02.Jul.04, 11:18 Re: totale verzweiflung |
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lieber Fantaghiro
kann deine stimmung gut nachvollziehen...
leider hilft einem da nicht viel...man will einfach niemanden nerven, kann eigentlich keine hilfe annehmen, kann nicht vertrauen...freunde wäre in dieser phase gut, freunde, die einen nicht verurteilen, die ein dickes fell haben...
das schlimme ist, man weiß, dass es so ist, man weiß, wo das problem liegt, man weiß es und alles hilft nichts...man kann diesen zustand nicht aushalten, kann sich selbst nicht ertragen, aber man weiß, man muss. sprüche von angeblichen gesunden, machen einen noch fertiger, wie, reiß dich doch zusammen, und so...
ich kenne das, leider, mir hilft dann, wenn ich ich mir vornehme nichts mehr zu erwarten....ich sage mir das laut vor, ich erwarte mir nichts und ich bin allein, ok, ich akzeptiere das...manchmal hilft mir das. verlass dich nur auf dich, denn letztendlich hilft dir keiner, wenn du nicht willst.
auch wenns nicht gleich geht, sag dir einfach, du bist allein, ist auch irgendwie schön, allein sein zu können, denk vielleicht mal verkehrt, mach dein leiden, zu deiner stärke..ich sag mir, ok, ich bin irgendwie verrückt, bin schwierig, ich bin depressiv, ich ertrage oft das leben nicht, usw und dann antworte ich mir: na und....wenigstens bin ich in dieser hinsicht genial...dass muss einer einem mal nachmachen, dieser pessimismus ist erkämpft!....und plötzlich muss man über sich lachen...probiers...man muss einfach alles probieren...
liebe grüße
andrea
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LukeSpencer
Helferlein
67
Berlin M, 38
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Thu, 08.Jul.04, 18:48 Re: totale verzweiflung |
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Ich bin auch sehr verzweifelt und weine auch öfters mal und das als Mann!
Ist das normal?
Ich bin seit 1996 ohne Job und habe große Angst vor der Zukunft. Aber habe ich denn eine Zukunft? Hartz 4 Gesetz wird mich voll treffen, was soll ich nur tun?
Bin seit September in Behandlung, aber sehr unzufrieden mit dem Arzt, weil er mir immer nur neue Tabletten verschreibt, ohne mir richtig zu helfen oder helfen zu wollen
Kann mir eine Psychotherapie helfen?
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Jeannie
Guest
W
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Thu, 08.Jul.04, 19:10 Re: totale verzweiflung |
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hallo an euch,
ich habe meinen nick ändern müssen - entspricht "Fantaghiro", ist nun halt "Jeannie".
eigentlich hatte ich vor, nicht mehr im forum zu schreiben. dafür gibt's div. gründe. aber wenn ich nun zwei antworten im juliauf meinen beitrag bekomme, möchte ich das nicht so übergehen.
@harmattan: ich arbeite ohnehin nur 30 wochenstunden. da lasse ich mir nicht mehr aufhalsen als ich möchte. abgesehen davon bin ich sehr leistungsfähig, weil ich sehr effizient arbeite. daran liegt es nicht.
@andreji:
weißt du, ich war schon viel zu lange alleine. mir zu sagen, das sei schön, klappt nicht.
@lukespencer:
es ist normal, d.h. natürlich, auch als mann zu weinen. du bist ein mensch und wenn du großen kummer hast, weinst du. ich finde das verständlich und rührend. echte tränen sind ausdruck von großem kummer - den sehe ich bei frauen und männern nicht unterschiedlich.
@all:
mein burnout war fast "erzwungen". ich hatte ein kind alleine aufzuziehen. dieses war äußerst schwierig und hat mich bis an meine grenzen gefordert. alternative hatte ich keine. als trotz allem, was ich schon in meiner kindheit vermisst habe, lebensfreudiger mensch, war ich mit 30 vor die tatsache gestellt - steck in allem total zurück, halte die luft an, bis du es geschafft hast, aber nun hast du ganz alleine ein kind aufzuziehen, das viel braucht und da niemand sonst da ist, vor allem von dir alleine abhängig ist. das sah ich als eine sehr große und wichtige aufgabe an. denn ich gehöre zu den seltsamen menschen, die in manchem wirklich idealistisch sind und sich davon nie distanzieren könenn. ich musste wirklich alles zurück stecken - beruf, beziehungen, freiheit usw. irgendwann wusste ich nicht mal mehr, wie es ist, auch eigene bedürfnisse erfüllt zu bekommen.
aber das heißt nicht, dass ich mich damit abgefunden habe. ich habe gelitten darunter. all die jahre. und doch mein ziel nie aus den augen verloren.
ich hab's auch geschafft, gut geschafft. aber ich bin total auf der strecke geblieben, bin alleine und habe eine menge bedürfnisse aufgestaut - die ich wohl heute kaum mehr erfüllen werde können.
das verlangt große trauerarbeit - und so fühle ich mich auch derzeit. die tränen kullern schneller als je zuvor. ich habe auf soviel verzichtet und so wenig dafür bekommen. es war meine entscheidung - mit guten grund - dazu stehe ich weiterhin. aber es macht nicht wett, was ich hingenommen habe.
ich bin in therapie - sogar in äußerst guter - und arbeite daran. aber meine traurigkeit geht davon nicht so einfach weg. ich habe - meiner ansicht nach sehr tapfer - nach meinen idealen gelebt und sie waren auch die richtigen.
aber es ist ganz hart, heute mit den folgen für mein seelenleben da zu stehen und von den meisten nicht mal verständnis erwarten zu dürfen.
lg
jeannie
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Harmattan
Forums-InsiderIn
312
NÖ W, 33
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Thu, 08.Jul.04, 19:23 Re: totale verzweiflung |
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Hallo Jeannie!
Das klingt so, als wüßtest du eh schon, wie´s weitergehen muß für dich. Das Trauern, das ist sicher wichtig. Hast du das Gefühl, daß es im Moment ein "produktives" Trauern ist, oder hängst du da wo fest?
Quote: | aber ich bin total auf der strecke geblieben, bin alleine und habe eine menge bedürfnisse aufgestaut - die ich wohl heute kaum mehr erfüllen werde können. |
Das würde ich mir nicht einreden an deiner Stelle. Alles wird vielleicht nicht gehen, aber gar nix auch nicht.
Hast du eigentlich irgendeinen spirituellen Bezug, der dich nähren könnte?
lg
H.
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Jeannie
Guest
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Thu, 08.Jul.04, 19:40 Re: totale verzweiflung |
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liebe harmattan,
ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob das produktives trauern ist. es ist einfach trauern. und wenn ich da drin stecke, ist alles trauer.
mich trifft alles sehr, das mich wieder in die position der unverstandenen wirft. denn viele haben mich ja wirklich nicht verstanden in meiner konsequenten art, meinem sohn das bestmögliche zu bieten, weil er eben mein sohn ist und ich sehr genau weiß, wie dramatisch sich schlechte anfangsjahre auf die entwicklung eines menschen auswirken.
noch dazu hat er enormes potential - ich hab das immer gesehen - und war deshalb umso umsichtiger. aber eben alles auf meine kosten.
doch wenn das leben so eine aufgabe an dich stellt - wie kannst du da mit halbheiten glücklich werden? ich konnte es nicht.
er wäre damit auf der strecke geblieben. und ich werde nie wieder 30 sein, ich werde nie wieder eine familie haben, ich werde nie wieder eine junge, attraktive frau sein.
das alles habe ich damals hinter mir lassen müssen. nicht ohne schmerzen. und die werden mir erst jetzt so richtig bewusst. aber mir ist klar, ich muss sie annehmen.
lg
jeannie
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Jeannie
Guest
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Thu, 08.Jul.04, 19:45 Re: totale verzweiflung |
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nochwas, harmattan,
wenn ich keinen spirituellen halt hätte, wäre ich wohl schon am boden zerstört. ja, den habe ich. auf meine art.
lg
jeannie
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deranat
Guest
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Thu, 08.Jul.04, 20:08 Re: totale verzweiflung |
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Hallo Jeannie,
Im Prinzip ist es so, das jeder von uns sein Päckchen zu tragen bekommt. Ich glaube auch nicht, das es Menschen gibt die immer nur glücklich sind. Vieles im Leben ist vom Zufall bestimmt, manches können wir aber duch unsere Entscheidungen beeinflussen und ein bisschen lenken.
Wir haben alle eine begrenzte Energie in uns. Wenn wir alles zu schnell verpulfern, hat man diese Leere in sich. Es ist aber schwer sich diese Energie auch richtig einzuteilen. Menschen die sensible sind brauchen oft mehr, weil sie sich auch mit kleineren Problemen intensiv auseinandersetzen .Manche sind einfach stärker im nehmen, weil sie vieles ignorieren und es rechtzeitig abblocken. Wenn man ein großes Problem hat, setzt man sich damit auseinander, sucht einen Weg und versucht das Beste daraus zu machen. Es sind eher die vielen kleinen Probleme die einen dann zusätzlich erdrücken und wo man diese Energie unnötig verpulvert.
Ich glaube nicht, das du jetzt in diesem Zustand bist, weil du eine alleinerziehende Mutter warst. Denn das war eine wichtige Aufgabe, du warst dir dessen bewußt und die hast du gerne gemacht hast. Wenn alles andere rundherum gepasst hätte, hättest du das alles nicht so schwer empfunden.
Es ist nicht immer so, das es leichter ist wenn man einen Mann hat. Für viele Frauen ist das zu der Kindererziehung,Hausarbeit, arbeiten gehen, manchmal ein zusätzliches Problem. Ein Mann der nicht in die selbe Richtung blickt ist oft ein Klotz am Bein. Wenn man sich für Kinder entscheidet, dann muß auch einem bewußt sein, das man über lange Jahre auf vieles verzichten muß. Es sind nun mal 20 oder mehr Jahre wo man sich und seine Bedürfnisse auf die Seite schiebt. Wenn man noch dazu nicht über das notwendige Kleingeld verfügt , ist es noch ärger.Manchmal sogar katastrophal.
Irgendwann, und das war sicher schon später wo dein Sohn größer war, ist was vorgefallen wo du " umgefallen " bist. Es war vielleicht sogar auch etwas Unwichtiges, vielleicht erinnerst du dich gar nicht mehr drann. Dann warst du schon "frei" und konntest dich wieder bewegen. Das pasiert in unserem Leben laufend, man fühlt sich aber Innerlich wieder mit positiven Energie auf durch irgendwelche schönen Erlebnisse. Wenn jedoch nichts Neues passiert, man sich in sich zurückzieht, dann bleibt man ausgelaugt und leer.
Denn größten Fehler den wir alle machen ist, wir blicken zu gerne in die Vergangenheit, wir ziehen uns im Schmerz zurück, wir blocken alles ab und warten. Das kann nicht gut gehen. Wenn man selber bewegungslos ist, dann ist alles um uns herum bewegungslos. Man muß raus, etwas neues entdecken, neues suchen und die Welt wieder "angreifen".Statt dessen versinken wir in Selbstmittleid und bedauern uns schwer.
Alles Liebe , schlafe gut......Deranat
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