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Kleine Prinzessin
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Post Sun, 20.Jun.04, 1:31      Angst vor Therapiebeginn Reply with quoteBack to top

Hallo flower

ich habe mich zu einer Psychotherapie entschlossen, und nun renne ich schon seit über einem Monat mit der Überweisung von meiner Hausärztin herum.
Ich habe einfach Angst, DEN Anruf zu tätigen. Einmal hab ich es geschafft, die Nummer einer Therapeutin zu wählen, aber dann ging der AB ran, und der Mut, den ich gesammelt hatte, war "aufgebraucht".
Ich weiß auch nicht so genau, was mich hindert... Schließlich gehe ich schon seit Februar zur psychosozialen Beratungsstelle meiner Uni (ca. alle 2-3 Wochen), und dort anzufangen war nicht schwer. Vielleicht, weil eine "Beratung" nicht so weitgehend ist wie eine Psychotherapie?
Manchmal glaube ich auch, dass ich eine Psychotherapie nicht nötig habe und nur anderen, die sie dringender benötigen, den Platz wegnehme. Im Grunde weiß ich aber (und meine Hausärztin hat mich darin bestätigt), dass eine Therapie mir gut tun würde...

Kennt ihr diese "Startprobleme"? Wie seid ihr damit umgegangen?

Liebe Grüße hallo

Kleine Prinzessin

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Jelka
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Post Sun, 20.Jun.04, 9:59      Re: Angst vor Therapiebeginn Reply with quoteBack to top

Vor allen Dingen musst du dich an die AB's gewöhnen, fürchte ich. Du wirst ganz selten mal jemanden direkt am Telefon habe. Entweder versuchst du es zwischen 10 vor und der vollen Stunde, da hast du manchmal Glück und jemand geht direkt ran oder einige haben auf ihrem AB eine Ansage, wann sie telefonisch zu erreichen sind, wobei viele das dann wieder nicht unbedingt einhalten.

Am besten geht es also, wenn du mal mit dem AB sprichst. Du musst auch nicht viel sagen. Ich habe immer nur gesagt "Guten Tag, meine Name ist Jelka und ich wäre an einer Therapie interessiert. Bitte rufen sie mich unter 123456 zurück. Vielen Dank." Die meisten rufen dann auch tatsächlich noch an dem Abend oder am nächsten Tag zurück. Der Vorteil daran ist, dass du also zu jeder Zeit etwas Mut sammeln kannst und den Anruf tätigen kannst - und wenn es 2 Uhr in der Nacht ist.

Außerdem habe ich die AB's vorher immer erst mal "abgehört", ob ich der einigermaßen symphatisch klag. Du kannst also auch erst mal einfach so anrufen und die Stimme auf die wirken lassen und nimmst dir dann erst beim zweiten Mal vor, auf den AB zu sprechen. Das hat mir ein wenig geholfen, Mut zu fassen. Denn wenn man den AB zumindest schon mal gehört hat, kommt er einem nicht mehr ganz so fremd vor.

Und dann musst du nur noch warten, bis dein Telefon klingelt und dann auch entsprechend rangehen zwinkernd.. Einige wollen am Telefon schon wissen, warum du eine Therapie machen möchtest, es wäre alsoi vielleicht gut, sich dazu auch schon 1-2 Sätze zu überlegen. Zu viel würde ich da aber nicht sagen, sondern dann sagen, dass du das lieber im persönlichen Gespräch klären möchtest.

Am Anfang ist es mir auch sehr schwer gefallen, diese Anrufe zu tätigen. Aber man gewöhnt sich dran. Mit der Zeit bin ich richtig zum Profi geworden zwinkernd..

Viel Erfolg!
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Post Sun, 20.Jun.04, 14:46      Re: Angst vor Therapiebeginn Reply with quoteBack to top

Hallo,
ja Startprobleme kenne ich. Bei mir hat es Jahre gedauert bis ich mich überhaupt dazu entschliessen konnte.
Danach habe ich mir eine Adresse einer Praxis ausgesucht die über eine Website verfügte. So konnte ich mir das Team schon einmal anschauen.
Dann habe ich meine Anfrage mal per Mail gestellt und erst nach der Mailantwort habe ich mich entschlossen anzurufen.
Reflektierend würde ich sagen , nur Mut das sind Menschen die machen ihren Job freude .
Drücke die Daumen !
LG

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Post Mon, 21.Jun.04, 14:40      Re: Angst vor Therapiebeginn Reply with quoteBack to top

Hallo Jelka, hall blackwhite

@ blackandwhite

Das ist natürlich auch eine Methode Wink
Allerdings haben die Therapeuten, die meine Hausärztin mir empfohlen hat (sie kennt mich recht gut, und gerade in der Hinsicht vertraue ich ihr) kein Internetangebot, also fällt deine Methode leider weg...

@ Jelka

Ja, das mit den ABs scheint mir logisch. Ich hätte ja auch keine Lust, mitten in der Therapiestunden durch einen Anruf gestört zu werden...
Zwischen 10 vor und der vollen Stunde haben wir gleich, vielleicht probier ichs einfach mal, hab grad wieder spontan Mut gesammelt. Evtl. ruf ich dort an, wo ich schon mal den AB dran hatte, die Stimme hat mir gefallen. Allerdings habe ich dort schon auf den AB gesprochen, war aber sehr verunsichert und habe nur rumgestammelt, evtl. hat sie meine Nummer nicht verstanden, auf jeden Fall kam kein Rückruf...
Vielleicht ist es bei mir im Moment auch besser, direkt anzurufen und nciht auf den AB zu quatschen, ich traue mich oft nicht, ans Telefon zu gehen, wenn ich die Nummer nicht sehe....

Was mich auch noch irritiert, ist, dass ich gar nciht so genau weiß, was ich antworten soll, wenn die Frage kommt, warum ich eine Psychotherapie machen will... Hmm, ich hab Probleme, klar. Aber was es genau ist, kann ich auch nicht sagen. Vielleicht reicht es aus, wenn ich sage, mein Stiefvater ist im Februar gestorben, seitdem habe ich Probleme? Oder evtl, dass meine Hausärztin meinte, eine Therapie täte mir sicherlich gut?
Vielleicht schreib ich mir einfach 1-2 Sätze vorher auf, sonst ist mein Kopf auf einmal ganz leer und ich stammel (wie letztens auf dem AB) nur irgendeinen Mist zusammen...

Ich melde mich, wenn ich mich getraut habe!

Kleine Prinzessin

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Post Mon, 21.Jun.04, 21:32      Re: Angst vor Therapiebeginn Reply with quoteBack to top

Liebe kleine Prinzessin,

diese Ängste hinsichtlich der Therapeutensuche kenne ich auch, obwohl ich schon bei vielen TherapeutInnen Probesitzungen nahm. Bei mir war es wiederholt die Angst, mich ausgeliefert zu fühlen.

Wie vordem schon vorgeschlagen kann es sehr hilfreich sein, die AB`s einige Male abzuhören und auf die Stimmen zu horchen.

Was mir sehr geholfen hat, war - wie Du schreibst - ein paar Eingangssätze aufzuschreiben. Im weiteren, diese einige Male laut zu sprechen, bevor Du auf einen AB sprichst.
Und einige Sätze mehr (z.B. warum Therapie, welche Beschwerden etc.) für ein Telefonat aufzuschreiben, auch diese einige Male laut zu sprechen. Das hat meine Ängste gemildert, dann konnte ich auch in den Telefonaten ruhiger und freier sprechen.

Nach meiner Erfahrung ist leichter, sich für eine Probesitzuung zu verabreden und hinzugehen, wenn am Telefon schon ein kleines Vorgespräch stattfand, denn dann verfügt man schon über ein paar Erfahrungen, wie die Therapeutin oder der Therapeut auf die eigenen Worte reagieren und was für Fragen sie stellen.
Wenn Du große Angst hast, solltest Du es auch aussprechen.

Zu Deinen Zweifeln, ob Du jemandem einen Platz wegnimmst oder eine Therapie gar nicht nötig hast, möchte ich Dir sagen - wenn Du eine Therapie brauchst und das hat Deine Hausärztin bestätigt und Du fühlst es auch, dann kannst Du sie in Anspruch nehmen. Es entscheidet, soweit die Therapie von der Krankenkasse übernommen werden soll, ja ein Gutachter über die Notwendigkeit. Hierfür schreiben die TherapeutInnen nach 5 Probesitzungen und einer Sitzung für die Anamnese ein sogenanntes Antragsgutachten - soweit sich über eine gemeinsame therapeutische Arbeit verständigt wurde.

Und weißt Du, ich finde es gut, dass Du jetzt eine Therapie absolvieren möchtest.
Oft habe ich schon gedacht, dass es für mich hilfreich gewesen wäre, wesentlich früher an einer therapeutischen Behandlung teilzunehmen. Dann wäre mir einiges viel eher klar geworden.
Und in meinem "Keller" hätte sich wohl nicht so Vieles angesammelt, bzw. in den Ecken verkrochen. Das Aufräumen wirbelt jetzt auch viel Staub und so auf.
Es ist m.E. eine große Chance, seinen "Keller" - wenn dort so einiges in den hintersten Winkeln versteckt ist, sich verkrochen oder angesammelt hat - so bald wie möglich aufzuräumen. Und wenn da jemand in einem selbst ist, der noch nicht so richtig akzeptiert und liebgehabt wird, diesen lernen zu akzeptieren und zu lieben.

Viel Erfolg bei der Therapeutensuche wünsche ich Dir. Und eine wirksame Therapie.
Hast Du schon die Themenangebote von Herrn Fellner (s. oben, z.B. ´gute` Therapie) gelesen ?

Mit liebem Gruß,
Ele

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Post Thu, 24.Jun.04, 16:08      Re: Angst vor Therapiebeginn Reply with quoteBack to top

Kleine Prinzessin wrote:
Oder evtl, dass meine Hausärztin meinte, eine Therapie täte mir sicherlich gut?


Davon würde ich abraten. Die meisten wollen schon merken, dass man selber eine Therapie machen möchet und nicht nur, dass man das macht, weil es irgendjemand gesagt hat. Abgesehen davon, wem würde eine Therapie nicht gut tun? zwinkernd..
Nimm lieber ersteren Grund oder überlege dir mal, was du gerne verändern möchtest, womit du nicht zufrieden bist in deinem OLeben. Irgendwie werden sich deine Probleme ja auch ausdrücken. Vielleicht kannst du das einfach beschreiben.
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Kleine Prinzessin
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Post Thu, 01.Jul.04, 15:34      Re: Angst vor Therapiebeginn Reply with quoteBack to top

Bin immer noch so verdammt unsicher...
Das mit der Hausärztin leuchtet ein, Jelka!
Die Themenangebote von Herrn Fellner habe ich gelesen, allgemein lese ich im Moment viel über das Thema.
Dass ich mich jetzt ranwage, ist wohl echt nicht verkehrt... jetzt kann ich ja noch einiges rumreißen. Andererseits bin ich schon wieder am Zweifeln...
Meine 10 Beratungstermine in der Uni sind fast vorbei... Und ich glaube inzwischen, mein größtes Problem ist, dass ich mich einfach mal zusammenreißen muss. Würd mir eine Therapie wirklich was bringen? Am Anfang war ich ganz "scharf" darauf, aber jetzt, wo die Beratung in der Uni fast vorbei ist und ich damit nicht wirklich viel erreicht habe, weiß ich nicht, ob eine Therapie nicht einfach rausgeschmissenes Geld wäre...
Und wie ich damit umgehen würde, wenn es nach 5 probatorischen Sitzungen hieße - ok, tschüss - ich weiß nicht!
Ich wünsche mir für eine Therapie, dass der/ die Therapeutin erkennt, dass ich ga nciht immer die bin, für die mich alle halten.. Dass ich Schwächen habe... Dass ich gar nicht so sehr "Gutmensch" bin, wie manche vielleicht denken... Aber gerade so etwas kann ich gut verbergen... Die Therapeutin an der Uni hat mich, glaube ich, nicht wirklich durchschaut. Ja wenn das so einfach wär!
Ratlose Grüße
Kleine Prinzessin

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Post Thu, 01.Jul.04, 16:37      Re: Angst vor Therapiebeginn Reply with quoteBack to top

Hallo Kleine Prinzessin,

also, ich denke, Du kannst Beratung nicht wirklich mit Therapie vergleichen. Ich hab auch mal Beratung an der Uni gemacht und fand, dass mir das nicht wirklich was gebracht hat. Und ich hab mich gewundert, dass die Psychologin dort fast so getan hat, als braeuchte ich keine Therapie (ein Wunder, dass sie mir nicht davon abgeraten hat). Was ich ziemlichen Unsinn finde, jetzt, Jahre spaeter, wo ich ernsthaft Therapie mache, merke ich, dass es mir gut getan haette, wenn ich das damals durchgezogen haette (hab damals angefangen, aber nach 12 Stunden wieder abgebrochen).

Quote:
Und wie ich damit umgehen würde, wenn es nach 5 probatorischen Sitzungen hieße - ok, tschüss - ich weiß nicht!


Das wird bestimmt nicht passieren. Du hast doch nen Grund, warum Du zu der Beratungsstelle gehst, bist mit irgendwas unzufrieden, Deine Aerztin raet Dir auch dazu, warum sollten Du und Deine Aerztin der Meinung sein, dass sich was bei Dir aendern muesste und ausgerechnet ein Therapeut sollte das anders sehen? Dass die Probleme vielleicht nicht so offensichtlich sind, aber trotzdem vorhanden, wird einem guten Therapeuten klar sein. Von daher wird er Geduld haben und NICHT nach 5x sagen "was wollen Sie eigentlich hier?"

Quote:
Dass ich gar nicht so sehr "Gutmensch" bin, wie manche vielleicht denken... Aber gerade so etwas kann ich gut verbergen... Die Therapeutin an der Uni hat mich, glaube ich, nicht wirklich durchschaut.


Ich denke, das ist eben der Unterschied zwischen Beratung und Therapie. Bei einer Therapie hast Du mehr Zeit, der Therapeut lernt Dich besser kennen und dementsprechend einschaetzen, es ist nicht so oberflaechlich wie in einer Beratung.

Viele Gruesse
Stoepsel
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doubt
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Post Thu, 01.Jul.04, 21:43      Re: Angst vor Therapiebeginn Reply with quoteBack to top

Hallo Prinzessin!

Als ich "damals" in der Beratung der Uni war, habe ich der Psychologin gleich nach der ersten Stunde einen langen Brief geschrieben mit allen Themen die mich beschäftigten und die mir Probleme bereiteten.

Die Termine alle paar Wochen (auf ein halbes Jahr verteilt) haben mir auch nicht unbedingt viel gebracht, allerdings auch nicht gar nichts. Eines Tages sagte sie mir (aus heiterem Himmel, denn ich hatte vergessen, dass die Stunden dort begrenzt sind), dass sie glaube, dass ich doch größere Probleme mit dem gerade besprochenen Thema hätte (und sie ja durch den Brief wüsste, dass es da noch einiges gibt) und ob ich mir vorstellen könne eine "richtige" Therapie zu machen. Sie hielte es für sinnvoll.
Sie gab mir Zeit zum Überlegen.

Nachdem ich mich entschlossen hatte, dass ich es wagen will, half sie mir eine Therapeutin (ich wollte zu einer Frau) zu finden, rief wohl auch da an um sicher zu sein, dass dort auch noch ein Platz frei war, und gab mir die Telefonnummer.
Anrufen für einen ersten Termin musste ich dann natürlich selbst. (So kann man wenigstens bestimmen, wann man wirklich so weit ist es "durchzuziehen").

Wegen des "rausgeschmissenen" Geldes würde ich mir an deiner Stelle die wenigsten Gedanken machen. Denn solltest du eine anerkannte Therapierichtung wählen übernimmt ja die Kasse die Kosten. Und wozu hat man schließlich eine Versicherung Wink

Auch, dass nach den Probestunden jemand sagt, dass das doch nichts für eine Therapie ist, kann ich mir nicht vorstellen. Ich hatte meiner Therapeutin auch zu Anfang gesagt, dass andere doch bestimmt größere Probleme hätten, doch das sah sie nicht so (obwohl ich immer noch der Meinung bin).
Probleme sind in einer Therapie so groß wie man sie selbst erlebt. Hast du deines Gefühls nach Probleme und merkst du, dass sie dich beeinträchtigen, dann ist es wohl auch wert daran zu arbeiten. Da wird dir wohl kaum ein Therapeut widersprechen.

Und ich kann sagen, dass ich, wenn auch nur langsam (was meine Geduld ganz schön strapaziert) Fortschritte mache. Denn die Situation jetzt ist viel intensiver als in der Uni-Beratung.

Ich wünsche dir, dass du den Mut findest es zu versuchen. (Was hast du schon zu verlieren?)

LiGru
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p.s.: Und wenn du Angst hast nicht durchschaut zu werden, dann lasse doch ein klein wenig "durchscheinen". Oder sage zumindest, dass du einiges "noch nicht gleich am Anfang" zeigen kannst (wenn es auch nicht unbedingt leicht ist!)

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Post Tue, 06.Jul.04, 18:34      Was wird mit mir passieren? Reply with quoteBack to top

Hallo!
Ich bin neu in dem Forum... aber leider nicht auf dem Gebiet des Leidens.
Ich habe in wenigen Wochen einen ersten Termin beim Psychologen.

Ich habe mich an meinen Vater gewendet... er denkt, ich würde mich wegen "Konzentrationsstörungen" behandeln lassen wollen.

Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs. Seit einem halben Jahr denke ich "du kannst in wenigen Minuten Schluss machen"...
Ich verliere die Kontrolle über mich selber, mein Körper spielt verrückt und ich hab milde gesagt das Gefühl wahnsinnig zu werden.

Was wird der Psychologe machen, wenn ich ihm sage:
-Ich beabsichtige seit einiger Zeit ernsthaft, mir das Leben zu nehmen
-Ich bin am Ende
-Ich komme an Waffen heran

Wird er mich sofort in eine Kinik überstellen?
Werde ich dann stationär behandelt?
Ist es ratsam, sich in dieser Form zu öffnen?
Werde ich in der Schule fehlen?

Ich übertreibe in keinster Weise. Ich habe Angst.

Und vor allen Dingen: Wird es jemand aus meinem Freundeskreis mitbekommen?

(Niemand weiß es...)
Das ist meine Frage

thx

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Post Wed, 07.Jul.04, 22:00      Re: Was wird mit mir passieren? Reply with quoteBack to top

Hallo du!

Es ist ja schon mal super, dass du den Schritt zu einem Psychologen wagst und den Mut dazu aufgebracht hast, dir Hilfe zu holen! gut

Was der Psychologe genau machen wird, das kann dir wohl keiner zum voraus sagen. Ich denke jedoch, je offener du über deine Probleme mit ihm reden kannst, desto besser kann er dir auch helfen. Dazu gehört auch, dass du ihm sagen kannst, dass du Angst hast vor den Bemerkungen deiner Freunde, vor einem evtl. stationären Aufenthalt etc. hast. Es wird dir auch helfen, wenn jemand wirklich Bescheid weiss, du abladen kannst. Versuche es als ganz grosse Chance für dich zu sehen - der Psychologe ist da, um dir zu HELFEN, dass du langsam wieder den Schritt zurück ins "Leben" findest. Es lohnt sich, das Leiden durchzustehen - ich spreche aus eigener Erfahrung und kann dir gut nachfühlen, wie du dich fühlst. Versuche dich dem Psychologen gegenüber zu öffnen, ehrlich zu sein, nur so kann er dir wirklich helfen.

Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass es klappt! Und viel Mut und Kraft!

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Post Sun, 05.Sep.04, 2:59      Re: Angst vor Therapiebeginn Reply with quoteBack to top

Hi Leute,

ich bin nicht wirklich neu hier im Forum, ich lese hier ziemlich oft. Es ist fast wie ein Ersatz für einen Anruf bei der Seelsorge (was ich noch nie getan habe und wohl auch nicht tun werde, bezweifle stark dass mir das irgendwas bringt), wenn ich meine eigenen Probleme und Gedanken anderswo wiederfinde. Ergo stecke ich auch diesmal wieder ziemlich tief drin, seit ein paar Tagen.

Dieser ganze Therapie-Mist ... Ich hab vor Jahren schon angefangen, darüber nachzudenken, aber ich hatte immer viel zu viel Angst. Erstens die Telefoniererei (bei Fremden anrufen ist mir ein echter Greuel), dann die Frage ob meine Probleme nicht viel zu klein wären, und allgemein die ganze Anfangsphase .. Wenn das Vertrauen erstmal da ist kann ich mit fast jedem über alles reden, idiotischerweise habe ich umso mehr Angst vor der ersten Zeit. Immer auch die Frage "Was zum Teufel soll ich sagen ..." - ich stelle sie mir immer noch. Hoffe auch drauf dass mich nie ein Thera am Telefon schon fragt worum es geht.

Hab's inzwischen geschafft ein paar Mal zum Telefonhörer zu greifen, nachdem ich mir von einer Freundin, die in Sachen Therapie einige Erfahrung hat, einen Standardsatz besorgt habe. Irgendwie schaff ich's trotzdem nur, alle halbe Jahre mal einen Versuch zu starten, also nicht "einen", sondern einfach mal einen Tag lang Rundrufe machen.

Die Angst ist immer da .. In dem Bereich hab ich aber festgestellt dass "es einfach tun" ziemlich gut funktioniert. Saß erst vorgestern wieder mit dem Telefonbuch in der Hand minutenlang wie erstarrt da, und dann hab ich mich einfach selbst überlistet und die erste Nummer gewählt. Und mit besagtem Standardsatz ergibt sich der Rest dann auch von alleine. ("Der Rest" = Fehlanzeige; frag mich ob das jemals klappen wird ...)

Was mich erstaunt hat, Kleine Prinzessin, ist die Tatsache dass du einerseits Angst hast, bei nem Doc anzurufen, aber andererseits ohne Probleme zu der Beratungsstelle gegangen bist ... Sowas gibt's an meiner Uni auch (ist vielleicht dieselbe ..?), aber die Vorstellung da hinzugehen ist mir ein echter Horror. Ich krieg beim Gedanken schon Panik. Da wüsste ich erst Recht nicht was ich sagen soll. Bei zehn Stunden lohnt es sich m.E. gar nicht, mit den "großen" Problemen anzufangen, und ob die mir in Sachen Therapeutensuche weiterhelfen können weiß ich auch nicht.

Wieso hattest du denn damit keine Probleme? Wüsste ja echt zu gern wie du das gemacht hast ... Manchmal würde mir ein bisschen "seelischer Beistand" ja schon helfen .. Keine Ahnung was ich da sonst sollte. Aber HILFE bräuchte ich wohl ziemlich dringend. Hab mehr und mehr den Eindruck, ohne werd ich niemals klarkommen.

Ach ja, das mit den ABs hab ich auch oft gemacht. Und ich glaub ich probier das jetzt einfach gleich nochmal. So langsam kommt mir der Verdacht, dass ich nie zu meiner Therapie kommen werde wenn ich mich nur auf Dipl.-Psych.s beschränke. Und ich hab hier jetzt so oft gelesen dass es bei dem Thera vor allem auf den Menschen ankommt, dass ich mich einfach mal anderweitig um"hören" werde. Und wenn mir eine Stimme sympathisch ist kann es ja vielleicht nicht schaden, auch mal tagsüber anzurufen.

Aber echt ... Manchmal hab ich das Gefühl, dass die Therapeutensuche schon ein erster Therapieschritt ist. Frustrierend ...


Grüße, thorn
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Post Sun, 05.Sep.04, 3:03      Re: Angst vor Therapiebeginn Reply with quoteBack to top

Hm, noch was. Davon, nem Thera auf den AB zu quatschen und sich zurückrufen zu lassen, halte ich inzwischen gar nichts mehr. Das hab ich einmal gemacht, vor anderthalb Jahren, und die Zeit nach dem Anruf war pure Qual. Hab mich kaum getraut, mein Zimmer zu verlassen, aus Angst ich könnte das Telefon überhören, hatte aber gleichzeitig auch Angst, dass sie anrufen würde. Bah .. Das war zwar mein erster Versuch überhaupt, aber ich glaube, heute wär's nicht anders. Dann lieber so versuchen, einen Thera ans Telefon zu kriegen, das begrenzt die Zeit des Leidens doch enorm *schief grinst*
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Post Tue, 14.Sep.04, 11:38      Re: Angst vor Therapiebeginn Reply with quoteBack to top

ich häng mich da mal dran, und hoffe, ihr seid mir nicht böse...

...ich nehme mir nun schon sehr lange vor, zumindest einmal eine beratungsstelle aufzusuchen. ich meine, dass ich eine art esstörung habe. keine klar einteilbare, sondern eher so eine mischung. manchmal leide ich darunter, manchmal nicht (das geht im monats oder tagesrytmus so).
nun ist es so, dass WENN ich den größten leidensdruck verspüre (in der nacht) ich keinen anrufen kann. aber tagsüber habe ich immer das gefühl, ich hätte gar kein ECHTES problem sondern würde mich nur reinreden. mit etwas willen, etwas sport und ein bisschen buddismus schaffe iches auch so...
ich glaube, ich glaube nicht an mein problem obwohl ich weiß, dass ich eines habe. schwer zu sagen. ich habe angst, einfach grinsend vor der beraterin zu sitzen, stark zu glänzen und mir blöd vorzukommen, weil ich ja eh gesund bin.... bin nicht zu dick, nicht zu dünn, kotze nicht und hungern halt ich eh nie länger als einen tag durch. meine essanfälle übersteigen selten 3000kcal/stunde... also alles schaut so normal aus und klingt so normal...
ach ich weiß nicht. ich nehme mir seit fast einem jahr vor, anzurufen, verschiebe es immer durch ultimaten die ich mir stelle. ich habe schon zig ultimate auch gebrochen - aber nie angerufen, weil ich ja dann plötzlich erkenntnisse habe die das nicht mehr nötig machen...
dennoch stehe ich ständig vor der frage.

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Post Thu, 01.Dec.05, 12:11      Re: Angst vor Therapiebeginn Reply with quoteBack to top

Schon so lange ist es her, dass ich meine erste Überweisung in der Hand hielt - nächsten Montag habe ich meinen ersten Probetermin - und nun fast noch mehr Angst als vor dem Telefonieren. Schon als ich meinen neuen Hausarzt (bin umgezogen) um eine Überweisung gebeten hab - er wollte natürlich ein wenig mit mir drüber reden - hab ich kaum ein Wort rausgebracht, meine ganze äußerliche Sicherheit war wie verschwunden, ich hab kaum das gesagt, was ich wollte...
Ich befürchte, dass ich in der Therapie gar nicht das anspreche, worum es mir geht - schließlich tut es ja auch weh, über gewisse Dinge zu reden. Und was, wenn mir die Nase der Therapeutin einfach nicht passt? Mich noch einmal überwinden wird sicherlich schwer werden.
Und ist eine Therapie überhaupt sinnvoll? Werden da nicht unnötig Dinge aufgewühlt, die sich schon längst erledigt haben?

Auf einmal wieder diese ganzen Zweifel - auch nicht gerade eine tolle Voraussetzung für eine Psychotherapie, oder?

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