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Sandkorn
sporadischer Gast
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Post Sat, 19.Jun.04, 0:39      erster Versuch in Richtung Therapie - weia! Reply with quoteBack to top

Heute erster Versuch eine Therapie zu beginnen (Zielsetzung: Beratung mit einem Fachmenschen über Ausrichtung und Planung einer Therapie, Therapeuten finden)

beklemmende Stimmung - Sessel total unbequem, nur ein nach hinten gekipptes Sitzen möglich, Sitzhaltung nach vorne gezogen, verspannt - Zimmer mit vielen Gegenständen, aber kalt, nüchtern, leicht schmuddelig (will umziehen?).

kein Anknüpfen an die Supervision bei ihm vor 3-4 Jahren; kommt von meiner Seite.

Nun erzählen Sie mal! Mühsames Vorankommen meinerseits, keine Reaktion d. Therapeuten. Versuche auf den Punkt zu kommen. Verschiedene Problemfelder von mir - keine Reaktion - ich schlage mich weiter durch, versuche offen zu sein - ich brauche meine Liste (habe ich mir vorher gemacht) um einen wichtigen Punkt für mich (Süchte) zu erinnern - keine Reaktion/Schweigen - ich spreche an, dass ich jetzt Gesprächsleitung erwarte/brauche - weiß nicht mehr, welche Reaktion, hat dann auch was gesagt - komme mit meinen Punkten zuende, fühle mich aber mehr wie ein Schüler, der sich durch ein peinliches vorbereitetes Referat gequält hat.

Jetzt Nachfragen, aber ich fühle mich nicht wohl; ich stottere zwar nicht, aber ich fühle mich, als wenn meine Seele stottert. Ich muss die Worte und Zusammenhänge aus meinem Rückenmark kratzen; Gespräch sehr gequält - ich kann mich nicht öffnen.

Fazit Therapeut: eine Finanzierung durch die Kasse ist nicht zu erwarten, denn meine Probleme (Ehe, latente Suizidalität, usw. - Sexualität konnte ich gar nicht ansprechen) zeigen ja eine Tendenz zur Besserung, ich sei ja in einem Aufwärtstrend - insofern haben meine Probs keinen Krankheitswert. Hilfen zur Lebensgestaltung (mit Abenteuerwert) finanziere die Kasse nicht.

Danach Gespräch über verschiedene Ausrichtungen von Therapie wie an eine Adressenliste zu kommen sei. Sehr sachlich orientiert, fest greifbar und nicht auf persönliche Beziehung angewiesen - Zeitfüller, aber immerhin mit zwei brauchbaren Hinweisen für meine weitere Suche nach einem geeigneten Therapeuten. Meine beabsichtigte Therapierichtung (Tiefenpsychologie - immerhin ein Begriff, den er mir auf den Weg geben konnte) sei an sich aus Sicht der Krankenkassen (und für mich fühlbar aus seiner Sicht) nicht angesagt, eher Verhaltenstherapie. VT ist aber für mich (nach meinem Gefühl) eher punktuell der richtige Ansatzpunkt, ich will eine grundlegendere Auseinandersetzung mit mir selber. Darauf hat er (Analytiker) sich dann auch eingelassen; naja ein Punkt für ihn.

Gefühl danach: DER ganz bestimmt nicht; er nimmt mich überhaupt nicht ernst. Irgendwie das Gefühl, er mag mich nicht. Auf meiner Seite: Scham über das, was ich einem wildfremden Menschen gesagt habe, Deprimiertheit darüber, dass das, was für mich so wichtig ist, so völlig irrelevant ist und (mir noch am liebsten) Wut.

Der ganze Tag war versaut (deprimierte Stimmung bis jetzt gerade eben) - das war ja mein Debut in Richtung auf Einstieg in Therapie und (das finde ich jetzt eigentlich selber lächerlich) irgendwie wieder suizidale Gefühle und Gedanken (aber natürlich nicht richtig ernstzunehmen).

The Show must go on! Und ich wusste ja vorher, dass man mehrere Kontakte haben muss, bis man einen Therapeuten findet, bei dem man sich aufgehoben fühlt.

Grüße

Sandkorn
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zizibe
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Post Sun, 10.Oct.04, 12:22      Re: erster Versuch in Richtung Therapie - weia! Reply with quoteBack to top

hi sandkorn!

wünsch`dir, dass es beim nächsten Versuch besser läuft!

lg zizibe
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