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Girasolina
sporadischer Gast
5
Germany ,
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Fri, 28.Feb.03, 17:40 Meine Gedanken |
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Ich habe Angst. Doch wovor? Ich habe Angst vor dem Alleinsein. Das ist paradox. Ich bin allein. Innerlich. Ich weiß nicht mehr weiter. Ich weiß nicht, wohin mit mir. Kennt das jemand? man sitzt in einer eigentlich vertrauten Umgebung. man wehrt sich, mit seinen Gedanken auseinander zu setzen. Was für Gedanken? Keine bestimmten. Irgendwelche Lieder gehen einem durch den Kopf. Man hört Sachen und vergisst sie gleich wieder. Alles ist so gleichgültig. Aber da ist noch ein Fünkchen Verstand, der einem sagt: NEIN! Mach was! Aber man fühlt sich wie gelähmt. Man kann einfach nicht. Man weiß ja nicht einmal was man machen soll.
Am Morgen wenn ich aufwache will ich am liebsten in dieser Traumwelt bleiben, aus der ich gerade aufgetaucht bin. Es ist so schön dort, alles so einfach. Man kann reden, man ist mit Menschen zusammen. Aber ich muss aufstehen. Ich will das Dunkel besiegen das mich umgibt. Dann beginnt mein Tag. Ich erledige tägliche Dinge, die im Haushalt zu tun sind. Fahre einkaufen. Das lenkt mich ab, mich mit mir selbst auseinander zu setzen. Ich bin erschöpft von meinen ständigen Gedanken, die ich nicht genau definieren kann. Nach dem Mittag kommt dann das Aus. Ich setze mich hin, schaue Fern. Talkshows. Die ich früher verspottet habe. Ich schaue es und bin in einem Zwiespalt. Einerseits bin ich froh über die Ablenkung, andererseits kommt mein Gewissen. Solltest Du nicht nach Stellen suchen? Solltest Du nicht Dein Zimmer aufräumen? Solltest Du nicht Bewerbungen schreiben? Solltest Du nicht sehen, dass Du klar mit Deinem Leben kommst? Solltest Du nicht Deine Depressionen überwinden? Verdammt, ich will doch! Aber WIE? WIE? WIE? WIE? Ich gehe doch schon zum Psychologen. Ich nehme Tabletten, dass ich Nachts schlafen kann! Ich habe selbst keine Kraft mehr. Ich fühle mich selbst nicht mehr, bin nur noch eine Marionette meiner selbst, bewegt durch Dinge, die ich tun muss, dass unser Haushalt wenigstens noch aufrecht erhalten wird! Das keine dummen Kommentare kommen wie: Na du bist doch den ganzen Tag zu Hause, da wirst du d a s doch mal machen können.
Das ist auch mein Zwiespalt: ich kann nicht unter Menschen gehen, fühle mich aber zu Hause auch nicht mehr wohl. Fühle mich am wohlsten wenn ich allein bin, aber auch wieder nicht. Ich bin gereizt. Ich bin unfreundlich und aggressiv gegenüber dem Rest meiner Familie. Nicht mal meine Katzen erfreuen mich. Sie sind mir nur noch eine Last! Dabei waren sie früher mein Ein und Alles...
Ja, ich denke manchmal über den Tod nach. Einfach Schluss machen mit allem. Tabletten nehmen, einfach wegschlafen und nie mehr aufwachen. Aber NEIN! NEIN NEIN NEIN ! Das kann ich nicht zulassen. Nicht wegen mir selbst sondern wegen meinen anderen Familienmitgliedern. Ich glaube, das würden die nicht verkraften. Meine Mutter ist schon depressiv genug und das würde ihr den Rest geben. Aber wenn ich ganz allein wäre, dann würde ich Schluss machen. Aber dann kommt plötzlich noch ein Fünkchen Hoffnung – vielleicht vergeht diese beschissene Depression wieder? Du hast ja schon genug davon gehabt, und sie sind alle vergangen! Ja, wenn ich jetzt so zurück denke – mit meinem Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein war es noch nie weit her! Ein ständiges Auf und Ab, und ich bin mir jetzt sicher, dass ich schon in meiner frühen Jugend unter Depressionen litt. Und das Lustige daran ist – es hat keiner aus dieser Familie bemerkt. Hauptsache nach Außen hin ist alles gut! Meine Mutter hatte schon immer Depris und hat nichts dagegen gemacht! Und ich bin mir sicher sie wusste es. Ja, sie hat schon immer Angst gehabt! Hat unter Verfolgungswahn gelitten kurz nachdem ich geboren war. Hat mal kurz Tabletten genommen dagegen und das wars. Hat uns, meinen Bruder und mich immer mit einer Angst aufgezogen. Ständige Angst dass was passiert, was die Leute sagen, wenn auch oft unterschwellig geäußert. Hat einem ständig das Gefühl gegeben, dass sie einem nichts zutraut. Wo, Gottverdammt, soll da ein Selbstbewusstsein her kommen? WER BIN ICH SELBST? Mein Psychologe hat mir gesagt, ich muss seelische Arbeit leisten, herausfinden, wer ich selbst eigentlich bin. Doch wie soll ich das machen wenn ich hier gefesselt bin? Es ist so paradox. Ich möchte hier weg, kann aber nicht, weil ich die verdammte Angst habe dann allein zu sein und keinen Anschluss zu finden. Dabei sehe ich gut aus, bin nett und eigentlich auch nicht dumm. Aber trotzdem gelingt es mir nicht! Ich bin so gefesselt und werde erdrückt. Ich sehne mich nach jemanden der mich in den Arm nimmt, mich auffängt, für mich da ist! Wo ich ich selbst sein kann. Ich möchte wieder lachen können, Spaß haben können, mir endlich mal keine Gedanken machen was die anderen von mir denken, ich möchte einfach so sein wie ich bin, möchte mir Ziele setzen und sie verfolgen und sie erreichen. Ich möchte wissen, ob eines Tages alles Gut wird. Weil ich dann etwas hätte worauf ich mich freuen kann. Ich möchte nicht mehr wütend sein über mich selbst. Ich möchte mich nicht mehr gehetzt fühlen von meinen Gedanken. Ich möchte entspannen, wieder ein Auge für Schönes bekommen, lachen. Eine schöne Zeit haben.
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Loneliness
Helferlein
32
Germany - Berlin , 23
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Hallo Girasolina,
tschuldigung das ich dir erst jetzt schreibe (habe gerade gesehen, das dir noch "garkeiner" geantwortet hat), habe deinen Beitrag eigentlich schon vor ein paar Tagen gelesen, aber hab irgendwie keine Motivation zusammenbekommen was zu antworten. Deine Beschreibung kommt mir sehr bekannt vor (könnte fast von mir sein ). Mir geht es genauso, es kommt ein irgendwie alles gleichgültig vor, vegetiert mehr vor sich hin und ist, so wie du es so schön beschrieben hast, eigentlich eher nur eine "Marionette" seiner selbst. Ich hab zwar Arbeit (ist aber eher Zufall, dass mich bei den wenigen Bewerbungen die ich geschrieben habe jemand genommen hat), aber zuhause komm ich zu gar nichts mehr, ich schiebe alles vor mir her und muss mich mehr zu allem Zwingen was ich mache. Was man dagegen machen kann kann ich dir leider auch nicht sagen (würd´s selbst gern wissen ), aber ich denke zu wissen das man nicht der einzige ist, ist auch schon ein (wenn auch nur ein kleiner) Trost.
Den einzigen Tip den ich dir geben kann ist, gib dich nicht auf, zwing dich !
Ich weiß wie schwer das ist, bekomm es ja selber kaum hin, aber das ist der einzige Weg aus diesem Trott wieder herauszukommen (denke ich).
Liebe Grüße
Mike
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_________________ Das Leben ist zu kurz um es nicht in vollen Zügen zu genießen |
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lindl
Helferlein
54
Wien W, 24
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Hi Girasolina und Mike,
Ich kenn das auch.
Ich hasse es, wenn ich mich wie gelähmt fühle, entweder aus Angst, vor ich weiß nicht was, oder einfach aus Gefühllosigkeit.
Schlimm ist es, wenn ich meiner Schwester zuschau, wie sie mit so viel Energie und Lebenslust ihre Zukunft plant und einfach nur ihr Leben lebt: Fortgeht, Freunde trifft, usw. Einfach nur Spaß hat. Da komm ich einfach nicht mit.
Manchmal denk ich über die nächsten Tage nach und denk mir, wie ich das bloß alles schaffen soll was ich da zu tun hab, obwohl es nichs besonderes ist. Wie ich die nächsten Tage einfach nur durchleben soll. Das kommt mir alles so mühsam vor, als ob ich ins Schwarze hineinleben würde, und bei jedem Schritt Gefahr laufen würde mich irgendwo zu verlieren.
Kann das also sehr gut nachvollziehen, und kann dazu nur sagen: weiter machen. Ich glaub schon, dass irgendwann eine Zeit kommt, wo sich vieles ändert, wo ich auch glücklich bin. Und dann denk ich zurück und bin froh, dass ich durchgehalten hab, und versucht hab wie es nur geht was dagegen zu tun.
Send euch liebe Grüße, lindl
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Loneliness
Helferlein
32
Germany - Berlin , 23
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Also die Meinung von Lindl kann ich nur vertreten: weiter machen !!
Am besten vorwärts schauen und die grauen Tage hinter einem vergessen, auf bessere Tage hoffen. Das ist zwar einfacher gesagt als getan, aber der beste Weg vorran zu kommen. Wer daran glaubt das bessere Tage kommen, der wird diese auch erleben. Und vorallen Dingen müssen wir lernen die positiven Dinge (Erfahrungen und so) im Leben mehr zu schätzen als die negativen (ich sag bewußt "wir", weil ich das auch noch nicht so ganz geschafft habe). Wer nur an das Negative denkt und die positiven Dinge (auch wenn es nur ein paar sind) kaum noch beachtet, wird nur immer tiefer sinken.
Versucht optimistisch zu sein und ihr werdet auch positive Dinge erleben.
Es kann nur besser werden
Liebe Grüße
Euer Mike
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_________________ Das Leben ist zu kurz um es nicht in vollen Zügen zu genießen |
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Lloyd
sporadischer Gast
12
Gelsenkirchen M
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oh ja, dieses gefühl kenne ich nur zu gut. und im moment habe ich auch noch das gefühl dass alle da mit absicht drauf rumtrappeln.
abba eins kann ich dir sagen
1. du hast es bemerkt
2. du willst so nich weiter machen, du willst es einfach nicht.
und somit hast du schon die halbe miete.
es ist wirklich verdammt viel arbeit, wie loneliness schon sagte, ich bekomme es genausowenig auf die reihe.
abba ich geb nie auf, bin ein stehaufmännchen
denn das leben geht nunmal weiter, ob man will odda nich, und deswegen sollte man sich nich zu schade sein, alle kraft die man vielleicht noch besitzt, in sich selber zu stecken und man sollte sich dafür nich schämen.
ich fühle mich im moment auch verdammt allein und brauche auch eine person an die man sich vielleicht mal anlehnen kann und es tut verdammt weh, wenn man drüber nach denkt. abba ich stecke all meine kraft in mich hinein, damit ich mir sagen kann, diese zeit geht vorbei.
und sobald man sich das einfache ziel gesetzt hat, diese zeit hintersich zu bringen, freut man sich richtig auf sein neues leben und es geht einem schon schlagartig besser.
ich hoffe ich habe mich jetzt nich zu undeutlich ausgedrückt. kann mich im mom net so gut ausdrücken
yours lloyd
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_________________ .....and don't forget to keep breathin' |
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Girasolina
sporadischer Gast
5
Germany ,
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Hallo Mike, Lindl, Loneliness und Lloyd!
Vielen Dank für Eure Antworten. Es tut gut zu wissen, dass es tatsächlich noch andere Menschen gibt, die sich so fühlen wie ich mich im Moment fühle. Heute ist wieder so ein besch*** Tag, an dem ich die ganze Zeit im Bett liegen könnte. Ich weiß einfach nicht wohin mit mir, habe ein schlechtes Gewissen, weil ich so drauf bin und nicht zustande bringe! Es soll verdammt nochmal vorbei gehen!
Am Samstag hatte ich mich wirklich gut gefühlt und gedacht: yeah, langsam wird es wieder. Hatte mir sogar Pläne geschmiedet zu Hause auszuziehn. Am Abend war ich dann zu einem Klassentreffen - und da war es wieder aus. Ich saß unter den Leuten, hatte keine Lust mich zu unterhalten, bzw ich habe einfach kein Gefühl gehabt, saß nur da wie betäubt! Zwar hab ich mich mit dem einen oder anderen unterhalten aber irgendwie war das nicht so wie immer. Ich kam mir vor als ob ich keinerlei Gefühlsregung hätte! Habt ihr auch schon mal so eine Erfahrung gemacht?
Ich weiß dass meine Depris von den Zuständen hier zu Hause bei mir kommen und dass ich eigentlich ausziehen müsste. Aber ich schaffe es nicht! Ich kann es nicht obwohl ich von meiner Vernunft her wüsste, dass es eigentlich das Beste wäre. Aber dann sehe ich mich allein irgendwo in einer Wohnung sitzen und alles ist noch schlimmer! Habt Ihr viell. einen Rat für mich oder seid in einer ähnlichen Situation?
sorry, wollte mich nicht selbst bemitleiden! Danke schonmal für Eure Antworten!
Ciao
Girasolina
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lindl
Helferlein
54
Wien W, 24
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Hi Girasolina,
Zuerst einmal: Ich glaub mit Selbstmitleid hat das nix zu tun. Es ist doch wichtig jemanden von seinen Problemen zu erzählen.
"Ich saß unter den Leuten, hatte keine Lust mich zu unterhalten, bzw ich habe einfach kein Gefühl gehabt, saß nur da wie betäubt! "
Oh ja, das kenne ich sehr gut. Da ist so eine innere Leere und Gefühllosigkeit. Da will ich am liebsten nur meine Ruhe. Mir fällt dann auch gar nichts ein, was ich sagen sollte, und in so einer Situation mich dann mit jemanden zu unterhalten ist total anstrengend. Das bringt mich dann echt zum Verzweifeln, weil ich doch weiß, dass ich Freunde brauch, und nicht irgendwann alleine sein will, aber ich hab halt gar keine Lust auf das alles.
Bei mir kommt das glaub ich auch von den Zuständen zu Hause, bzw. von einem bestimmten Problem mit einem Familienmitglied. Ich fühl mich aber echt noch zu unselbständig zum Ausziehen, und hab auch Angst vorm Alleine-Sein.
Was kann man da tun? Also ich hab grad eher ne Hochphase, letzte Woche ist es mir dafür echt besch..... gegangen. Also ich versuch möglichst viel raus zu kommen, Kontakte zu pflegen, auch wenns schwer ist. Mir gehts besser, wenn ich meinen Tag plane, und mir vornehme was zu machen. Am schlimmsten ist es, wie du eh schon geschrieben hast, echt nach Mittag, wenn man sich vor die Klotze setzt und nicht mehr wegkommt. Das zieht irgendwie echt runter. Stattdessen schlafe ich lieber ein bisschen am Nachmittag, obwohl das ja auch nicht so gut ist.
Aber naja, wenn ich micht echt so richtig schlecht fühl hilft das dann auch wenig.
Ich kann dir nur sagen, dass du mit deinen Problemen echt nicht alleine bist. Hab mir grad deinen ersten Eintrag in dem Thread nochmal durchgelesen und viele Dinge könnten genauso gut von mir geschrieben worden sein.
Wie lange machst du eigentlich schon eine Therapie und hilft sie dir?
Liebe Grüße, lindl
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Girasolina
sporadischer Gast
5
Germany ,
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Hallo Lindl
Vielen Dank für Deine Antwort.
Ich bin seit Mitte Januar in Therapie. Hatte mich Wochen vorher schon so gefühlt. Ich konnte mir denken, dass es eine Depression ist, hatte aber nicht den Mut, zu einem Therapeuten zu gehn, weil ich dachte, ich rede mir das alles nur ein, und ich wusste auch nicht, wem ich mich anvertrauen soll, weil sich da ein Außenstehender nicht rein versetzen kann. Und dann kommen Kommentare wie "das wird schon", "reiß dich mal zusammen" etc., die einem dann den ganzen Mut nehmen und man fühlt sich noch schlechter.
Ich habe jetzt schon 5 Sitzungen beim Psychologen hinter mir. Am Anfang konnte ich nocht nicht so gut über mich reden, aber jetzt geht es besser. Nach meiner letzten Sitzung habe ich bedeutend besser gefühlt, so dass ich gleich noch shoppen gegangen bin (das hatte ich vorher lange nicht gemacht). Aber leider halten diese Hochgefühle nicht lange an...
Was ich komisch an den Sitzungen finde ist, dass ICH nur reden soll und der Therapeut gibt ab und zu mal einen Kommentar dazu. Ist das so üblich bei einer Therapie? Vielleicht soll ich ja von selbst auf mein "Problem" kommen, das die Depris verursacht. Ich glaube, das weiß ich schon. Es sind Schuldgefühle die ich seit meiner Kindheit habe... Ich meine, es ist "schön" wenn ich das jetzt weiß, aber wie kann man diese Schuldgefühle verarbeiten?
Ich danke Dir, dass Du mir zuhörst!
Bis bald
Girasolina
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Time
[nicht mehr wegzudenken]
2687
Deutschland W, 70
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hallo gira,
Quote: | Ist das so üblich bei einer Therapie? |
ja denn:
Quote: | Vielleicht soll ich ja von selbst auf mein "Problem" kommen, das die Depris verursacht. |
ja sollst du - zumindest grundsätzlich, er schubst nur...
das hat was damit zu tun ( kannste vielleicht nachvollziehen), dass dinge und zusammenhänge auf die man selbst gekommen ist, sich besser "umsetzen" lassen.
aber du bist erst ganz am anfang....es hört sich aber gut an!
wünsche dir weiterhin alles gute für die therapie.
liebe grüsse
Time
ps. ich sprach von analytischen therapieformen. bei verhaltenstherapie ist es anders.
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lindl
Helferlein
54
Wien W, 24
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Hi Girasolina,
Also der Therapeut darf zu dem was du sagst auch gar keine Wertung abgeben. Ich find das auch so schwer. Manchmal hätte ich es am liebsten, wenn meine Therapeutin mir mal ihre Meinung dazu sagt, wie sie das alles sieht. Ich bin so verwirrt und kenn mich bei mir selber gar nicht mehr aus, da wärs toll, sie würde da ein bisschen Ordnung reinbringen. Aber das muss ich wohl selbst tun, sie kann mir dabei nur helfen.
"...ich wusste auch nicht, wem ich mich anvertrauen soll, weil sich da ein Außenstehender nicht rein versetzen kann. Und dann kommen Kommentare wie "das wird schon", "reiß dich mal zusammen"
Hast du dich jetzt schon jemandem (außer deinem Therapeuten) anvertraut? Weiß deine Familie, dass du eine Therapie machst? Wenn ja, was sagt sie dazu? Ich frage, weil bei mir das keiner weiß. Ich hab auch erstmal nicht vor, das jemandem zu erzählen, kanns mir auch nicht richtig vorstellen.
Liebe Grüße, lindl
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Girasolina
sporadischer Gast
5
Germany ,
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Hallo Lindl!
Meine Familie und eine Freundin wissen dass ich in Therapie bin. Aber das ist auch alles. Ich werde genau so normal von denen behandelt wie vorher auch. Ist vielleicht auch gut so. Manchmal erzähl ich auch meinem Bruder oder meinem Vater was der Therapeut so gesagt hat. Aber, wie gesagt, man erzählt es und die können sich da eh nicht rein versetzen. Das ganze spielt sich ja auch nur in meinem Kopf ab...
Ich muss dazu sagen dass meine Mutter selbst unter Depris leidet und scheinbar schon immer gelitten hat. Sie ist momentan in einer Klinik. Ich glaube, dass ist auch der ganze Grund warum ich so geworden bin. Ich fühle mich jetzt im Moment irgendwie verantwortlich für alles und kann mich garnicht auf mich selbst konzentrieren. Obwohl ich weiß, dass ich das unbedingt muss, aber es geht einfach nicht. Wie soll ich mich abgrenzen wenn ich nicht mal die Kraft habe hier auszuziehen? Heute ist wieder mal so ein Tag wo ich nur im Bett liegen könnte. Aber da habe ich wieder Wut auf mich selbst! Vom Verstand her weiß ich ja, dass ich mich nicht hängen lassen darf und was machen muss, aber es fällt so verdammt schwer.
Lindl, ich würde Dir auf jeden Fall raten, Dich jemandem anzuvertrauen und das mit der Therapie nicht mit Dir herum zu schleppen. Wie lange gehst Du eigentlich schon zum Therapeuten? Nimmst Du sonst noch Medikamente gegen die Depression?
Würde Dir jetzt gern etwas motivierendes schreiben, mir fällt aber nix ein, da ich mich selbst nicht motivieren kann. Ich kann nur sagen: ich freu mich auf Deine Antwort!
Alles wird gut!
Viele Grüße
Christiane[color=darkred][/color][color=red][/color]
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lindl
Helferlein
54
Wien W, 24
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Hi Christiane.
Also anvertrauen kann ich mich jemandem aus meiner Familie glaub ich im Moment gar nicht. Die wissen einfach null von meinen Problmen und würden gar nicht verstehen, warum es mir so schlecht geht. Ihnen das erklären kann ich dann nicht, weil das ganz viel mit meiner Mutter zu tun hat mit der ich seit Jahren ein ziemliches Problem hab, von dem eben auch keiner weiß. Ich habs aber vor einer guten Freundin von mir in nächster Zeit zu erzählen. Muss nur den richtigen Zeitpunkt finden und mich überwinden. Ist halt schwer, weil sie von all dem auch nichts ahnt. Nach außen hin lass ich mir eben nichts anmerken und es kommt mir schon so vor als würde ich ein Doppelleben führen.
Ich bin aber schon froh, dass ich es geschafft hab mich meiner Therapeutin anzuvertrauen. Ich hab da 2 Jahre gebraucht bis ich mich getraut habe dort hinzugehen. Nun mach ich erst seit ca. 5Wochen eine Therapie. Irgendwie komm ich mir seit dem so anders vor, weil ich zum ersten mal ca 6Jahre lang gehütete "Geheimnisse" ausspreche. Bin deshalb total verwirrt und kenn mich selbst nicht mehr. Gehts dir da auch so?
Medikamente dagegen nehm ich nicht. Ich glaub das ist bei mir eher psychisch bedingt.
"Ich fühle mich jetzt im Moment irgendwie verantwortlich für alles "
Was meinst du damit? Verantwortlich, dass es dir so schlecht geht, oder deiner Mutter so schlecht geht?
"Wie soll ich mich abgrenzen wenn ich nicht mal die Kraft habe hier auszuziehen?"
Du könntest dich doch abgrenzen indem du dich darauf vorbereitest auszuziehen. Ich mein in beruflicher Hinsicht, oder was Freunde betrifft, weil du ja gesagt hast du hast Angst allein in deiner Wohnung zu sitzen. Also ich besuche Kurse, die mich interessieren und die ich später brauchen kann. Ich studiere gerade und versuch da weiter zu kommen. Du kannst dich abgrenzen indem du deine eigenen Interessen und Fähigkeiten ausbaust. Was machst du denn zur Zeit? (ich mein beruflich)
Ist natürlich schwer wenn man grad total schlecht drauf ist, aber kleine Schritte bringen doch auch weiter.
Alles wird gut - Ja das ist ein guter Satz, sag ich mir auch immer wieder,
Liebe Grüße, lindl
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