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doubt
Helferlein
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Post Tue, 08.Jun.04, 10:45      Forum in der Therapie Reply with quoteBack to top

Hallo Ihr!

Ich wüsste mal gerne wie ihr mit diesem Forum hier umgeht.

Soll heißen: Sagt ihr euren Therapeuten, dass ihr auch in diesem Forum über Probleme sprecht, oder auch nur hier drin lest?

Ich habe ein echtes Problem damit das zu offenbaren. Warum? Keine Ahnung! Vielleicht weil ich für mich selbst nicht wahrhaben möchte, dass mir das alles sehr wichtig ist.

So, bin gespannt, ob ich mit dieser Einstellung alleine bin oder nicht.

LiGru
doubt

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Ann
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Post Tue, 08.Jun.04, 11:04      Re: Forum in der Therapie Reply with quoteBack to top

Hallo doubt!

doubt wrote:
Soll heißen: Sagt ihr euren Therapeuten, dass ihr auch in diesem Forum über Probleme sprecht, oder auch nur hier drin lest?


Nein. Ich deutete es ihm nur einmal an und er fragte mich dan, was ein Forum ist Wink Habs ihm erklärt und er fands toll.
Hab es dann nie wieder erwähnt und ich denke, er hat es längst wieder vergessen (war vor ca. 40 Thera-Stunden gewesen).

Ich hab irgendwie ein schlechtes Gewisse hier zu schreiben, weil ich mich fühle, als ob ich "fremdgehe". Ich hab mal gehört, man sollte hier nichts schreiben, was man dem Thera vorenthält und irgendwie tue ich das schon ab und an. Früher oder später kamen manche Dinge ja schon zur Sprache, aber viel abgeschwächter als hier im Forum.

Andererseits hätte ich Angst, dass er hier rein kommen könnte um hier zu lesen, weil ein/e ander/e Patient/in von ihm auch hier wäre und ihm von diesem Forum erzählen würde.
Ich schreibe hier viel gefühlsbetonter und impulsiver, als ich ihm manches erzähle und oft denkt er wohl dann, es sei ja nicht so furchtbar schlimm, wie es eigentlich ist, etc. Hoffe das war jetzt verständlich Mr. Green
Und ich hätte Angst, dass wenn er hier lesen würde, dass er dann diese Impulsivität, die ich i der Therapie nicht habe mitbekommen würde.

doubt wrote:
Ich habe ein echtes Problem damit das zu offenbaren. Warum? Keine Ahnung! Vielleicht weil ich für mich selbst nicht wahrhaben möchte, dass mir das alles sehr wichtig ist.


Es scheint dir aber wichtig zu sein, denn sonst würdest du dir keine Gedanken drüber machen. Hättest du Angst, dass dein Thera dir das Forum "verbietet"?

LG Ann

So, bin gespannt, ob ich mit dieser Einstellung alleine bin oder nicht.

LiGru
doubt[/quote]

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joana
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W


Post Tue, 08.Jun.04, 11:06      Re: Forum in der Therapie Reply with quoteBack to top

Hallo doubt,

ja, meine Therapeutin weiß, dass ich mich viel in Internetforen wie diesem austausche Wink - nicht, in welchem genau, denn sonst hätte ich die Befürchtung, dass sie mal vorbeischaut und unter Umständen einen Beitrag von mir entdeckt, der vielleicht Dinge enthält, von denen ich nicht möchte, dass sie sie weiß. Aber es macht mir nichts aus, ihr davon zu erzählen, ganz im Gegenteil, da ich mir sicher bin, dass sie es gut findet, dass ich mir auch noch außerhalb der Therapie zu helfen weiß, mich mit Themen, die mich unmittelbar oder auch nicht direkt betreffen, auseinandersetze. Hier kann ich sogar Themen weiterführen und von anderen Seiten betrachten, die ich vielleicht schon in der Therapie angetastet habe, und das zeigt ihr ja auch, dass ich die Therapie und das, was darin passiert, wirklich ernst nehme, dass ich bereit bin, auch andere Sichtweisen anzuerkennen oder auch mal etwas an meiner Situation zu verändern.

Hast Du denn die Befürchtung, sie könnte vielleicht gekränkt sein, wenn sie erfährt, dass sie nicht die einzige ist, mit der Du über Probleme etc. sprichst ? Und was ist Schlimmes daran, dass Dir dieses Forum wichtig ist ? Zeugt das nicht gerade von..weiß nicht, einem gewissen Niveau......oder so Cool ...?

Liebe Grüße,
joana
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doubt
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Post Tue, 08.Jun.04, 11:24      Re: Forum in der Therapie Reply with quoteBack to top

Nein, ich habe keine Angst das Forum verboten zu bekommen.
Was wäre sie dann auch für eine Thera, wenn sie nicht sehen würde, dass es im Moment wohl wichtig für mich ist.
Und ich glaube auch nicht, dass sie gekränkt wäre.

Aber ich habe auf jeden Fall Angst, dass sie es lesen könnte.
Auch deswegen, wie ihr schon gesagt habt, dass sie plötzlich sehen würde, dass es Probleme gibt, die vielleicht doch gravierender sind als ich es ihr sage.
Ich denke nämlich doch häufig, dass ein Problem erst dann wirklich ernst wird, wenn ich es wirklich (also ihr ins Gesicht) sage.
Vorher sind es nur Gedanken, die ich mir mache und wo ich immer noch sagen kann: das bildest du dir alles nur ein.

Ob ich ein schlechtes Gewissen deswegen habe weiß ich nicht. Vielleicht etwas? Oder... Nein ich glaube nicht wirklich. Warum sollte ich es auch haben? Schließlich beschäftige ich mich mit meinen Problemen, weswegen ich ja auch zu ihr gehe. Und wenn das auf diesem Weg vielleicht auch ein kleines Stückchen möglich ist, ist das wohl kein schlechtes Gewissen wert.

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Stöpsel2
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Post Tue, 08.Jun.04, 13:34      Re: Forum in der Therapie Reply with quoteBack to top

Hallo,

na, das nenn ich passend. Darueber mache ich mir in der letzten Zeit ohnehin Gedanken, weil wir in der Therapie ueber aehnliches geredet haben.
Da ich neulich dicke Probleme mit der Th. hatte, irgendwie versuchte, es mit meinem Therapeuten zu klaeren und da aber zunaechst nichts dabei rauskam, bin ich -weil mich das sehr mitgenommen hat und ich nicht weiterwusste- zu einer anderen Therapeutin gegangen. Ich hab ihm das hinterher mitgeteilt, er fand das bloed, weil er meinte, er wuerde sich so bemuehen und wuerde sich kontrolliert vorkommen. Na ja, ich hab das letztes Mal noch mal angesprochen und wir haben dann ueberhaupt darueber geredet, inwiefern es gut ist, mit anderen darueber zu reden. Er hat auch was aus therapeutischer Sicht dazu gesagt. Damit wuerde ich eine Tendenz verstaerken, die bei mir ohnehin vorhanden waere. Ich hab ja auch sehr haeufig mit meinem Exfreund darueber geredet. Mein Th. meinte, er koennte mir das nicht verbieten und ich wuerde das ohnehin tun, um mich zu entlasten.

Vom Forum hab ich ihm vor Monaten mal in einer Mail geschrieben, weil die Diskussionen hier und der Austausch mit meinem Exfreund dazu gefuehrt haben, dass mir bestimmte Sachen aufgefallen sind, die ich in der Therapie falsch gemacht habe. Ohne den Austausch weiss ich nicht, ob/wann ich bestimmte Dinge ueberhaupt gemerkt/angesprochen haette. Insofern finde ICH den Austausch hier gut. Aber so ganz klar sind mir seine Bedenken nicht, ich werde nochmal nachfragen.

Was ich sonst gemerkt habe, ist, dass ich mich sehr leicht verunsichern lasse durch jegliche Info von aussen ueber Therapie i.a. und meine im speziellen. Aber gut, dadurch habe ich auch gelernt, solche Infos generell kritischer zu beurteilen, hat ja auch was.

Mein Th. wusste aber auch nicht, was ein Forum ist ("Ist das sowas wie ein Chat?"). Insofern glaub ich nicht, dass er mich hier suchen wird. Aber etwas unangenehm waers mir schon (weiss selbst nicht mehr, ob ich vielleicht irgendwelchen Mist geschrieben habe Wink ), aber ein Riesenproblem waere es auch nicht.

Viele Gruesse
Stoepsel
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Helene T.
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Post Wed, 09.Jun.04, 9:39      Re: Forum in der Therapie Reply with quoteBack to top

hmm.... also ich habe Transaktionsanalyse gemacht. Ein Ziel in dieser Therapieform ist es, die "Verbote" die wir als Kind mitbekommen haben auszuforschen, auf ihre heutige Tauglichkeit zu überprüfen und wenn sie sinnlos oder sogar kontraproduktiv sind durch eine Erlaubnis, die das Verbot aufhebt, zu ersetzten.

Es wäre aus dieser Sicht her totaler Schwachsinn, wenn ein Therapeut ein Verbot ausspricht, weil er den Klienten nur weiter in seiner Unselbstständigkeit bestärkt, in dem er/sie sich zum/zur Vater/Mutter hochspielt, von denen wir uns ja in der Therapie ablösen sollen.

Ich würde mal sagen, ein Therapeut der ein Verbot, egal in welcher Form auch immer, ausspricht hat in meinen Augen den falschen Beruf erlernt!

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Liebe Grüße aus Wien,
Helene
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Fantaghiro
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Post Wed, 09.Jun.04, 10:25      Re: Forum in der Therapie Reply with quoteBack to top

hallo helene,

da muss ich dir absolut recht geben. ich meine auch, dass manche ihre therapeuten in die elternrolle setzen. ob jemand im forum schreibt oder was er schreibt, ist meiner meinung nach seine entscheidung. ein therapeut, der das ablehnt - noch schlimmer "nicht erlaubt", fördert sicherlich eine abhängigkeitsrolle. meiner therapeutin erzähle ich das ohne probleme, sie hat auch keines damit, findet das sogar eher interessant.
lg
f.
Stöpsel2
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Post Wed, 09.Jun.04, 10:54      Re: Forum in der Therapie Reply with quoteBack to top

Hallo Helene, Fantaghiro,

wenn ich meinen Th. richtig verstanden habe, meint er, daß es einen auch in der Unselbständigkeit bestärken kann, wenn man woanders Meinungen einholt, um sich zu vergewissern, statt nur auf sich zu gucken, was man selber meint und das dann in der Therapie auszusprechen. Nicht im Sinne, daß er Vater/Mutter-Ersatz ist, der einem stattdessen sagt, wo es lang geht, sondern in dem Sinne, daß er anders auf Äußerungen reagiert als es normale Menschen tun, daß man in der Therapie andere Erfahrungen machen kann als gewohnt und das nutzen sollte. Ich finde, dieser Aspekt hat was, andererseits sehe ich auch bei anderen Aspekten Vorteile von Forum usw.
Ein Verbot würde ich mir nicht gefallen lassen. Mir muß mein Th. schon plausibel machen, was er meint. Tut er aber.

Das alles bezieht sich aber natürlich auf mich, mein Problem, meine Therapie, meinen THerapeuten. Ich glaube, allgemeine Aussagen dazu kann man nicht treffen, jedenfalls nicht, was den Zusammenhang zwischen Ablehnung durch den Therapeuten und Abhängigkeitsrolle betrifft.

Viele Grüße
Stöpsel
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deranat
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Post Wed, 09.Jun.04, 10:58      Re: Forum in der Therapie Reply with quoteBack to top

Halloooo,

ich gehe selber nicht zu einem Therapeuten, bin überhaupt zufällig hier hereingeschneit aber ich verstehe es absolut nicht, warum man Hemmungen haben soll darüber zu reden. Therapeut ist in meinen Augen auch ein Freund, sogar ein guter Freund. Einem guten Freund kann man doch alles sagen oder erzählen. Und wenn er/sie negativ reagiert dann ist er /sie weder ein Freund noch ein guter Therapeut.

Auch wenn er es lesen würde, was man hier schreibt. Warum nicht? Alles was mich innerlich beschäftigt, ist wichtig es zu erzählen, damit eine Therapie auch Erfolg hat. Wenn ich alles weiterhin in mir "verstecke" oder mich fürchte etwas zu sagen ist das sicherlich nicht der Sinn der Therapie.

Ich finde es sogar sehr wichtig, wenn man selber Probleme hat, hier im Forum zu sein. Es hilft ungemein wenn man merkt, dass andere auch Probleme haben die sie belasten und auch einen Weg suchen um sie zu verarbeiten.

Liebe Grüße...Deranat
Helene T.
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Post Wed, 09.Jun.04, 12:12      Re: Forum in der Therapie Reply with quoteBack to top

Hallo Stöpsel!

Stöpsel2 wrote:
wenn ich meinen Th. richtig verstanden habe, meint er, daß es einen auch in der Unselbständigkeit bestärken kann, wenn man woanders Meinungen einholt, um sich zu vergewissern, statt nur auf sich zu gucken, was man selber meint und das dann in der Therapie auszusprechen.


Wie immer liegt der entscheidende Unterschied im Motiv. Wenn jemand eine Problemstellung hat die er auf den Tisch legt um sich mal die Lösungsansätze anderer anzuhören um dann daraus die für ihn passende Entscheidung zu treffen, dann ist das nicht nur eine legitime Möglichkeit sondern eine absolut erwachsene Handlungsweise.
Wenn jemand grundsätzlich und immer mit: Was sagst denn du dazu? Weil er sich kein eigene Entscheidung oder erst recht persönliches Urteil zutraut, also eine massiver verunsicherte Persönlichkeit vorliegt die gar keine Bezug zu sich selbst hat weil dieser Mensch z.B. immer allen alles recht machen möchte, was natürlich absolut unmöglich ist, dann hat dein Therapeut sicher recht.

Aber selbst da wäre ein Verbot des Therapeuten extrem fragwürdig! Denn dann ist es ein Spiel: Vertrau mit Kleines, ich weiß was für dich gut ist! - und sorry, dieses Spiel ist in jeder Form zum vomit

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Liebe Grüße aus Wien,
Helene
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Fantaghiro
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W


Post Wed, 09.Jun.04, 12:47      Re: Forum in der Therapie Reply with quoteBack to top

@helene:
muss ich dir wieder recht geben. es ist schon ein großer unterschied, ob man informationen und meinungen einholt, um sich daraus vielleicht neue impulse zu holen oder ob man nur ängstlich fragt, ob das, was man tut, anderen gefällt.
ich bin eine ausgesprochene informationssammlerin, wenn ich vor entscheidungen stehe oder probleme zu lösen habe. und bin drauf gekommen, dass das nicht nur den horizont erweitert, sondern auch selbständiger und sicherer in der eigenen meinung macht. wissen halt ich immer für gut!

lg
f.
tanzendes_irrlicht
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Post Wed, 09.Jun.04, 13:18      Re: Forum in der Therapie Reply with quoteBack to top

Hi doubt,


ich hab meinem Thera auch vom Forum erzählt gehabt - mit dem Resultat, dass er mich fragte, WARUM ICH IHM das erzähle?.
Öhm.
Irgendwie fand ich das Gespräch doof, ohne dass ich genau sagen könnte, warum. Ich hab mich gedrängt gefühlt, mich zu rechtfertigen, warum ich davon erzähl, warum ich das Forum toll fand(find) und dies als so wichtig erachtete, dies in der Thera mitzuteilen.

Weitergebracht hatte mich diese Stunde dann aber doch ein bisschen. Die Freude/Interesse an etwas rechtfertigen, erklären zu müssen ist irritierend, stellt den Grund des Interesses eben direkt in Frage.
Was ich draus mache bleibt aber meins.
Da kann er es noch wie bewerten, was ich in meinem Lebe tue oder lasse (was er streng genommen nat. nie getan hat, sondern ich habe ihm Wertungen zugeschrieben, so funktioniert ja Thera)...es kommt auf meine Bewertung meines Motivs (Motive) an, nicht auf das, was ich vermute, dass der andere denkt oder fühlt. Und das gilt eben Thera-übergreifend Wink

Liebe Grüße,

Irrlicht

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Toleranz ist, wenn sich die Menschheit in die Menschlichkeit verliebt. C.M.
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