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devoto
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Post Sat, 05.Jun.04, 12:41      Masochismus und Therapie? (M) Reply with quoteBack to top

Hallo,

ich habe folgendes Problem: ich bin verheiratet und habe eine kleine Tochter. Schon seit frühester Kindheit (ca. 8 Jahre alt) habe ich das Bedürfnis mich einer Frau zu unterwerfen.

Nachdem ich lange nach einer "Herrin" gesucht habe, begegnete ich meiner jetzigen Frau, die ich auch heute noch sehr mag. Leider ist meine Frau absolut nicht dominant veranlagt.

Vor ca. 1 Jahr habe ich mich ihr als Masochist geoutet, was mich große Überwindung gekostet hat. Meine Frau war total entsetzt, hat es aber akzeptiert, mir jedoch auch klar gemacht, dass sie mit dieser Neigung nichts anfangen kann.

Wir sind beide zu dem Schluss gekommen, dass wir uns, jeder für sich, einen "passenden" Partner suchen, jedoch weiter verheiratet bleiben. (alleine schon wegen der kleinen Tochter)

Mittlerweile habe ich eine "Herrin" gefunden, die leider ca 20 Jahre älter als ich ist und die mich Stück für Stück weiter unterwirft. Das Problem: langsam verlangt sie auch Sex von mir. Obwohl es mich auf der einen Seite erregt, habe ich auf der anderen Seite immer meine Frau im Kopf. Ich habe eine psychische Blockade sie sexuell zu befriedigen.

Wenn ich von meiner "Herrin" nach Hause zurückkomme, denke ich immer: "Wie kannst du kranker Idiot dich einer fast unbekannten Person so total ausliefern."

Jetzt habe ich das Internet schon hoch und runter gesucht. Alle möglichen Psychologen beschreiben was Masochismus ist, (ganz toll, jetzt weiß ich bestimmt, dass ich einer bin) aber keiner schreibt, wie eine Therapie aussieht, bzw. ob sowas überhaupt Erfolg hat. Deshalb habe ich mich jetzt zu diesem Artikel durchgerungen.

Ich persönlich glaube fast, dass ich an meiner Veranlagung nichts ändern kann und es ausleben "muss".

Was meint Ihr dazu?

Es würde mir vielleicht auch schon etwas weiterhelfen, wenn sich hier mal Leute mit ähnlichen Problemen melden würden.

Danke
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kleiner wast
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Post Sat, 05.Jun.04, 13:12      Re: Masochismus und Therapie? Reply with quoteBack to top

Hallo, devoto,

bei mir ist es noch ein Stückchen komplizierter, ich habe beide Seiten in mir, die devote UND die dominante (mal überwiegt die eine, mal die andere).

Ich habe das in den letzten beiden Jahren in wechselnden Kurzbeziehungen ausgelebt, bin seit acht Jahren verheiratet, mit einer total lieben Vanilla (heisst, sie kann mit SM nichts anfangen).
Wir haben zwei Kinder, einen siebenjährigen Jungen und ein fast dreijähriges Mädchen.
Ich hab meiner Frau VOR unserer Heirat von meinen teils sehr heftigen und deftigen Embarassed Neigungen erzählt, die sich in ihrer Intensität in letzter Zeit auch wieder arg steigern.

Inzwischen lebe ich es überwiegend wieder mit kommerziellen Frauen aus (beide Seiten), wobei meine Masoseite mich zuletzt weit über meine Grenzen getrieben hat und die Sado-Seite rational ganz beherrschbar geblieben ist.

Wir werden uns auch nicht trennen, zumal ich meine letzte Beziehung, die über 14 Monate ging und in der ich mich vollkommen verliebt hatte, schon seit einem halben Jahr nicht mehr habe.
Meine Frau und ich sind in unserem Sexleben völlig auf eine Fetish-bondage-Schiene eingebogen, die uns beiden sehr zusagt; Schläge und Schmerzen und Extremes gehen mit ihr nicht und ich würde sie dazu auch nicht überreden wollen, es wäre einfach unglaubhaft.

Zu einer Therapie würde ich nicht raten, warum soll man sich dieses Zaubers berauben ?

Lass weiter von Dir hören !

Der kleine wast

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http://elrayossb.blogg.de
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Helene T.
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Post Sat, 05.Jun.04, 20:18      Re: Masochismus und Therapie? Reply with quoteBack to top

Hallo devoto!

Wenn du hier im Forum mit den Stichworten Sadomasochismus und Fetisch suchst bekommst du jede Menge Info und weiter führende Links.

Grundsätzlich, wenn du Therapie machen möchtest, in Deutschland bekommst du sie, wenn du dich auch beim Arzt outest sogar kostenlos auf Krankenschein verschrieben, das da Sadomasochismus unter dem Schlüssel F65.5 in der ICD-10 unter den "Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen" aufgeführt ist. Es wurde zwar international durch die DSM IV von den psychischen Erkrankungen rausgenommen, aber es gibt offenbar noch genug Psychotherapeuten die dafür von der Krankenkasse Geld kassieren wollen. Also kann man diesen Umstand wohl auch einmal zu seinem Vorteil nützen.

Ich gehe zwar nicht davon aus, dass man deine Leiden-Schaft behandeln kann bzw. sollte, ich würde mal sagen, was du da über dich schreibst ist einfach o.k. Aber.... um deine privaten Situation für dich einmal grundsätzlich mit einem Außenstehenden durchsprechen zu können ist die Hilfe eines Therapeuten sicher von Vorteil!
Grundsätzlich, SM ist Sex und wenn du Geschlechtsverkehr oder andere Varianten der geschlechtsorganbezogenen Stimulation ablehnst, warum auch immer, dann hat das deine "Herrin" zu akzeptieren. Basta. SM beruht auf Einvernehmlichkeit auf beiden Seiten und wenn es für dich nicht o.k. ist, das ist es eben nicht und aus. Wenn ihr das nicht passt, such dir eine Neue. Wo die herkommt gibt es noch viele.
Lass dich zu nichts drängen womit du dich nicht wohl fühlst.
Neue Partnerin findet man am einfachsten über SM-Stammtische und Vereine, das dauert zwar, weil die dort auch nicht zum Abholen sind, aber dafür lauft das alles auch noch auf der absoluten Non-Profit-Ebene. Links dazu findest du auch hier unter den angegebenen Stichworten.

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Liebe Grüße aus Wien,
Helene
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devoto
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Post Sat, 05.Jun.04, 21:29      Re: Masochismus und Therapie? Reply with quoteBack to top

kleiner wast wrote:
bei mir ist es noch ein Stückchen komplizierter, ich habe beide Seiten in mir, die devote UND die dominante (mal überwiegt die eine, mal die andere).


Hallo kleiner Wast,

bei mir ist es ähnlich. Auch ich habe eine Dom-Seite in mir, die ich bereits real ausgelebt habe. Allerdings habe ich festgestellt, dass es zumindest dauerhaft nicht mein Ding ist.

kleiner wast wrote:
Inzwischen lebe ich es überwiegend wieder mit kommerziellen Frauen aus (beide Seiten), wobei meine Masoseite mich zuletzt weit über meine Grenzen getrieben hat und die Sado-Seite rational ganz beherrschbar geblieben ist.


Das Kommerzielle wollte ich mir bis jetzt nicht antun, obwohl diese sicherlich die meiste Erfahrung auf dem Gebiet besitzen.

Was die Maso-Seite bei mir betrifft genau das Gleiche: Ich gehe von Mal zu Mal weiter und tue Dinge, von denen ich (wenn ich mal wieder den "Normalzustand" erreicht habe) nur denke: wie konntest du sowas mit dir machen lassen?

kleiner wast wrote:
... Schläge und Schmerzen und Extremes gehen mit ihr nicht und ich würde sie dazu auch nicht überreden wollen, es wäre einfach unglaubhaft.


Kommt mir bekannt vor. Meine Frau hat es kurze Zeit auch einmal als "Herrin" versucht, was furchtbar schief gegangen ist. Es wirkte genau: "unglaubhaft", da sie einfach nicht dominant ist.

kleiner wast wrote:
Zu einer Therapie würde ich nicht raten, warum soll man sich dieses Zaubers berauben ?


Weil ich vermute, dass mich dieser "Zauber" früher oder später meine Ehe kosten wird. Wie gesagt: wir haben uns darauf geeinigt, dass jeder sich einen Partner für seine Neigungen sucht, aber ich merke jedesmal wenn ich wegfahre, wie es meiner Frau im Magen liegt und sie jedesmal danach versucht herauszufinden, was bei dem Treffen genau gelaufen ist.

Vielen Dank "Kleiner Wast". Es tut unheimlich gut zu hören, dass es noch andere mit diesem Problem gibt. Und natürlich auch: wie sie dieses Problem für sich lösen konnten.
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beerchen
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Post Wed, 23.Jun.04, 20:21      Reply with quoteBack to top

Hallöchen Devoto Smile

Zuerst einmal Kompliment dazu, dass du den Mut gefunden hast, dich vor deiner Frau bezüglich deiner geheimen Träume zu öffnen! Stell ich mir als RIESENüberwindung vor!
Schade, dass sie keine dazu passenden Phantasien hat UND/ODER zu sehr von dem Bild erschreckt, das man in den Medien vom sm bekommt(Kunde steht gefesselt vor bezahlter Dommse und lässt sich ohne große Umstände verhauen) Evil or Very Mad
Mein Tipp an dich: Bevor du anfängst gegen deine Phantasien anzukämpfen, überlege gut.... was genau stört dich an ihnen... stört es dich , dass du nicht so durchschnittlich bist, glaubst nicht "normal"(wie die meisten) zu sein? Stört es dich, was "die Anderen" von dir halten könnten?
Was genau, bringt dich durcheinander?
Wenn es nur die anderen sind, dann sollte es KEIN Grund sein, gegen dich selbst zu kämpfen,... du führst dein Leben nicht für die Anderen.

Ich sehe sm als etwas wertvolles an, was ich nicht mehr vermissen möchte *lächel*
beerchen
PS: Wenn du keinen Sex mit deiner Dommse haben möchtest, dann sag das klar und deutlich... etwas das nicht beide wollen ist kein sm sondern Verletzung von Grenzen.
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devoto
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Post Wed, 23.Jun.04, 21:27      Phantasien Reply with quoteBack to top

Was mich an meinen Phantasien stört? Das sie zur Sucht werden. Ich bin nicht mehr Sklave weil es mir Spaß macht (tut es auch manchmal), sondern weil ich muß.

Das ist auch das Problem beim Sex mit meiner Herrin. Ich will es eigentlich nicht, aber meine Sucht nach Unterwerfung zwingt mich dazu.
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Helene T.
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Post Thu, 24.Jun.04, 6:40      Re: Masochismus und Therapie? (M) Reply with quoteBack to top

devoto wrote:
Was mich an meinen Phantasien stört? Das sie zur Sucht werden. Ich bin nicht mehr Sklave weil es mir Spaß macht (tut es auch manchmal), sondern weil ich muß.

Dann mach Therapie.
devoto wrote:
Das ist auch das Problem beim Sex mit meiner Herrin. Ich will es eigentlich nicht, aber meine Sucht nach Unterwerfung zwingt mich dazu.

Dann mach Therapie.

Oder was erwartest du als Antwort?
Gute Ratschläge sind bei jeder Form von Suchtverhalten sinnlos. Die helfen nur dem der sie erteilt, sonst niemandem. Das weiß jeder, der schon mal in die Suchtfalle gegangen ist. Darüber lamentieren hilft auch nichts. Also, Ärmel aufkrempeln und Therapeuten suchen.

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Liebe Grüße aus Wien,
Helene
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