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Holger
sporadischer Gast
11
Österreich M, 29
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Tue, 01.Jun.04, 15:15 Psychiatrie- Hilfe diese Gedanken machen mich fertig! |
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Hallo!
Kurz zu meiner Vorgeschichte:
Vor ca. 4 Jahren hatte ich eine Überlastungsdepression und war freiwillig für ca. 2 Wochen in einer Psychiatrie. Mir ging es zum Glück bald wieder besser und ich wurde schnell wieder gesund.
Seitdem ich mit einer psychischen Krankheit konfrontiert wurde bzw. in einer Psychiatrie war, habe ich ständig Probleme mich damit abzufinden bzw. damit normal umzugehen (Angst davor).
Meine Gedanken kreisen dann immer und immer wieder(den ganzen Tag), ich war schon in einer Psychiatrie(Klapsmühle) und was würden die anderen sagen (Gesellschaft), wenn sie das wüssten, oder würden Sie mich für verrückt halten, oder können Sie vielleicht doch damit umgehen und von meinen Freunden war auch sicher noch keiner in einer Psychiatrie usw.
Oder wenn ich wieder einen Film sehe, wo auch eine Psychiatrie vorkommt, wo man nur extreme Fälle sieht, Zwangsjacken usw., dann kommen immer diese Komplexe, da war ich auch drinnen.( Ich weiß auch das im Film alles übertrieben wird, aber die Anderen die keine Ahnung davon haben, sehen das auch und haben dann natürlich eine andere Vorstellung davon. Auch im Radio und Fernsehen bringen Sie ständig, er oder Sie wurde in eine geschlossene Anstalt eingeliefert.
Mein Selbstwertgefühl ist dadurch doch auch etwas angeschlagen.
Auch wenn ich z.B.: über Schizophrenie was höre steigt bei mir Angst auf.
Manchmal geht es mir auch richtig gut, denn dann denke ich nicht daran! Aber wenn ich wieder etwas von dem ganzen Sch... was höre, dann fängt das hineinsteigern wieder an und
dann bin ich unruhig und geistig erschöpft, da diese Gedanken ständig da sind.
Ich habe mich auch im Forum umgesehen, und die meisten sehen das ganz locker und freuen sich das es Ihnen geholfen hat, darum verstehe ich nicht, warum ich mich da so hineinsteigere?!!
Aber ich kann leider nicht aus meiner Haut heraus, aber vielleicht könntet Ihr mir Tipps geben, wie man das ganze lockerer sehen kann bzw. was ich machen soll um endlich wieder
„frei“ Leben zu können.
Momentan geht es mir deswegen wirklich schlecht, denn ich komme aus den Gedanken nicht mehr heraus und habe riesige Angst das es nicht weg
geht und das ich es nie schaffen werde es zu akzeptieren und keine Angst mehr deswegen zu haben!!!!
Holger
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Last edited by Holger on Fri, 04.Jun.04, 11:02; edited 1 time in total |
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ladyamarzia
sporadischer Gast
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traumwelt W, 18
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Tue, 01.Jun.04, 16:56 Re: Komplexe wegen Psychatrie (Selbstwertgefühl) |
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verstehe dich, ich glaube das is der grund wieso ich keien therapie machn will oda so. hätte angst vor dem geltungwert danach
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_________________ die liebe ist schön,doch verliebt sein ist die hölle |
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aura
Helferlein
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wien W, 25
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Tue, 01.Jun.04, 17:25 Re: Komplexe wegen Psychatrie (Selbstwertgefühl) |
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hi,
als ich meine therapie begonnen habe, hatte ich das gefuehl, das gegenueber anderen geheimhalten zu muessen, aber als ich dann ein bisschen nachgefragt habe, ist herausgekommen, dass gleich mehrere arbeitskollegen entweder gerade zu einem therapeuten gehen oder schon waren oder einen psychologen aufgesucht haben. aber die meisten erzaehlen es eben nicht. dadurch kriegt man das gefuehl, dass es eh allen gut geht, und nur man selber der durchgeknallte ist, aber das ist nicht wahr. jeder hat so seine probleme und jeder hat das recht dazu, hilfe zu bekommen. natuerlich gibt es immer wieder leute, die eben glauben, boh, der is ja verrueckt und wird jetzt gleich ausflippen. aber wie gesagt, viele leute kennen so manche probleme selbst und haben sowas selbst schon erlebt.
liebe gruesse,
aura
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Holger
sporadischer Gast
11
Österreich M, 29
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Wed, 02.Jun.04, 16:34 Re: Komplexe wegen Psychatrie (Selbstwertgefühl) |
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Hallo ladyamarzia !!
Also......, eine Therapie bei einem Psychologen, da würde ich mir nichts denken, da ja soviele zum Psychologen gehen.
Komisch! - Bei mir ist es nur auf bezug Psychiatrie so!!
Holger
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Siebenstein
sporadischer Gast
9
Weener W, 23
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Tue, 08.Jun.04, 13:13 Re: Psychiatrie- Hilfe diese Gedanken machen mich fertig! |
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Hallo Holger!
Bei mir war der Gedanke bevor ich in die Klinik ging ähnlcih. Darum hat es (leider!) auch viel zu lange gedauert bis ich in die Klinik gegangen bin.
In der Anfangszeit habe ich auch immer noch gedacht, ich müßte es geheim Halten aber irgendwann hat sich bei mir ein Schalter umgelegt. Warum soll ich eine Krankheit und deren Therapie, die in 10 Jahren die häufigste Krankheit ist (laut Weltgesundheitsorganisation), verschweigen?
Das Bild in den Köpfen anderer Menschen über Psychiatrie wird solange bleiben, bis Menschen wie wir Ihnen erzählen wie es wirklich ist oder sie es selbst erfahren müssen!
Meine Umgebung geht super damit um. Wir sind selbstständig und ich hatte große Sorge um den Ruf der Firma. Heute fragen mich viele Kunden wie es mir geht oder sagen mir das ich schon viel besser aussehe. Das gibt mir persönlich Kraft. Auch bin ich schon manchmal angesprochen worden von Kundinnen, die ähnliche Probleme haben und Mut und Hilfe suchen.
Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen,
Gruß
Anke
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problemliese
Helferlein
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Wels Land W, 33
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Sun, 13.Jun.04, 18:31 Re: Psychiatrie- Hilfe diese Gedanken machen mich fertig! |
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Hallo Holger!
Ich glaube mir gehts zum Teil genauso wie dir!
War vor 2 jahren das erste Mal in der Psychiatrie! Ich hätte mich am liebsten in den Boden geschämt wegen dem, vor allem die ersten Tage!
Doch dann war ich heilfroh dass mir da endlich geholfen wurde!
Jetzt war ich von Ende März bis fast Ende April wieder in der Psychiatrie - bin freiwillig hinein, weil ich nicht mehr weiter wußte!
Dieses mal war ich froh drinnen sein zu können! Das Pech war dass ich in der ersten Woche einen blöden Arzt hatte, glaubte dann nach 10 Tagen schon heimgehen zu können!
Na ja, war gut einen Tag daheim und dann kam ich wegen einem Suizidversuch wieder rein!
Diesesmal aber dann zu dem Arzt den ich vor 2 Jahren schon hatte!
Ich war echt froh mich dazu entschlossen zu haben, jedoch sind bei mir dennoch auch die Gedanken da, jetzt bin ich schon das zweite Mal hier!
Und es ist ja nicht unbedingt recht aufbauend wenn man mit einigen Menschen konfrontiert wird, die psychisch bzw. geistig nicht mehr ganz da sind!
Da hat man schon Angst davor, dass man auch mal so wird!
Ich kämpfe auch oft damit, dass ich nicht 100 pro zu diesem Krankenhaus stehen kann, aber ich bemühe mich es mir trotzdem einzugestehen!
Ich habe es sogar geschafft einigen Kundschaften von mir zu sagen, dass ich nervlich bedingt krank war!
Hatte mir nämlich vorgenommen nicht mehr so ein Geheimnis daraus zu machen, denn das ist so!
Und wirklich jeder der da drinnen war und wieder rauskam, sagt Gott sei Dank gibt es dieses Krankenhaus!
Was würden wir denn tun wenn es die Psychiatrie nicht gäbe????
Versuche vielleicht mal deine Umgebung zu beobachten! Welche Leute würdest du deiner Meinung nach auch reinschicken die du kennst??
Wie kannst du jetzt, nach diesem Aufenthalt, mit Situationen besser umgehen als diese Menschen?
Ich denke da jetzt vor allem an meinem Vater! Ich sehe dass er mit dem Alkohol immer mehr Probleme hat, trinkt immer mehr! Aber es wird nicht darüber geredet!
Eigentlich sollte er ja sehen, dass man Probleme auch anders behandeln lassen kann, nachdem ich ja im Krankenhaus war!
Ich habe doch ihm gegenüber einen großen Vorteil, denn mir wurde geholfen und das nicht mit Alkohol!
Mein Papa hätte das auch dringend nötig!
Vor ein paar Jahren kam ich auch mit meinem Leben nicht zurecht und "vegetierte" so dahin! So möchte ich nicht mehr leben ehrlich!
Ja ich hatte heuer einen Rückfall, aber weil mir alles zuviel wurde!
Aber ich war dann gleich bereit zu mir selbst zu sagen "So du schaffst das nicht mehr alleine, jetzt schau dass du da rein kommst!"
Ich versuche diese Gedanken der Psychiatrie so abzulegen, indem ich mir andere Leute vor Augen halte, wie es denen geht ohne Psychiatrie!
Denn ich finde, wir können nach so einem Aufenthalt mit Sicherheit wesentlich besser mit manchen Situationen umgehen als die anderen!
Findest du nicht dass wir diesbezüglich einen Heimvorteil haben?!
Denn hier wurden wir mal darauf aufmerksam gemacht dass WIR wichtig sind und wir unsere Grenzen einschätzen lernen!
UND - dass wir unsere Mitmenschen und uns selbst auch dadurch anders behandeln - nämlich liebevoller!
Die anderen die abfällig von der Psychiatrie denken, denken nur oberflächlich!
Wir sind imstande uns die Menschen auch erst mal genauer von innen anzuschauen, bevor wir über sie urteilen!
Hoffe habe da jetzt nicht irgendeinen Schmarrn geschrieben
Siebenstein hat vollkommen recht, WIR müssen den Menschen vermitteln was eine Psychiatrie ist und sie aufklären!
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penelopeia
sporadischer Gast
26
Göttingen W, 20
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Sun, 13.Jun.04, 19:45 Re: Psychiatrie- Hilfe diese Gedanken machen mich fertig! |
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Hallo!!
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Wichtig ist es die scheinbar "normalen" Menschen aufzuklären.
Ich war 2002 in der Klinik, d.h. auf einer Psychiatriestation in einem normalen Krankenhaus. Wurde dort von einer Freundin hingebracht, weil sie gemerkt hat, dass es mir immer schlechter ging und ich kurz vor einem Suizidversuch stand. Nach ein paar Tagen ging es mir dann besser und ich durfte in Begleitung die Station verlassen und einen Spaziergang machen. Ausgerechnet dann musste ich auf Bekannte meiner Mutter stoßen, die natürlich gleich nachgefragt haben. Es hat mich Überwindung gekostet die Wahrheit zu sagen. Leider haben sie es nicht richtig verstanden und Schauermärchen verbreitet. Auch so etwas kommt vor, aber es gab auch Menschen, die mich im Krankenhaus besucht haben, einfühlsam und verständnisvoll waren. Sie waren es, die mich mitunter wieder aufgebaut und mir neuen Lebensmut gegeben haben. Und es waren zum Teil Menschen, von denen ich es nicht gedacht hätte.
Nur wenn wir öffenlich zu uns, unserem Körper und unserer Seele stehen können, ist es möglich Brücken über Täler tiefster Intolleranz und Arroganz zu schlagen!!
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