Angst, nie gesund zu werden

neu an Bord! 3 Norderstedt W, 17

ich bin durch zufall und wie ich denke durch glück auf diese Seite geraten.
Ich habe mir einige Texte hier durchgelesen und kann vieles bei mir wiedererkennen.
Kurz etwas zu mir. Ich bin 17 Jahre und seit kurzer Zeit in therapeutischer Behandlung. Wahrscheinlich ist es normal, dass man nach so kurzer Zeit keine Verbesserungen bemerkt, jedoch bin ich der Meinung, dass sie ( meine Therapeutin) nicht wirklich erkennt, dass ich gar nicht so glücklich bin, wie ich aussehe. Ihre Worte waren: "du bist ein Rätsel." Überwiesen wurde ich aus dem Grund, dass ich seit über vier Jahre unklare Magen-Darmschmerzenn habe, die mich so sehr isoliert haben, dass ich zweimal sitzengeblieben bin.
Das ich ziemlich depressiv bin, habe ich nach langer Zeit feststellen müssen. Nur mein einziges Problem ist, ich weiß nicht was der Auslöser für meine Art zu denken und meine Launen hätte sein können. Mir macht es nur angst nie wieder "normal" sein zu können und kein Spaß mehr am Leben zu finden.

Forums-Gruftie 917 Deutschland W, 35

Hallo shian,

was meinst Du mit "kurz"? Hattest Du vorher mal andere Therapeuten ausprobiert?

Ich hab im Moment ein ähnliches Problem. Ich muß meinem Therapeuten begreiflich machen, daß irgendwas für mich ein Problem darstellt, was er gar nicht so sieht (äußert sich auch in der Kommunikation mit ihm). Bis vor kurzem habe ich noch geglaubt, er müsse das von sich aus sehen. Ich hab das geglaubt, weil ich das Problem selbst ja auch nicht so genau sehe, ist eher so schwammig, und demzufolge auch nicht beschreiben kann. Ich glaube mittlerweile, es hilft nichts, auch wenn es schwammig ist, werde ich beharrlich bleiben müssen und mit meinen Beschreibungen immer wieder drumherum kreisen müssen, bis ihm und mir das Problem klarer ist (manchmal denk ich mir, jemand anderes könnte das vielleicht intuitiver erfassen, was bei mir los ist, aber ob das nicht nur Wunschdenken ist?!)

Ich nehme mal an, daß das bei Dir ähnlich ist, da Du schreibst, daß Du unglücklich bist, aber gleichzeitig nicht weißt, was der Auslöser für Deine Art zu denken ist. Versuch ihr doch zu beschreiben, warum Du unglücklich bist. Wann bist Du unglücklich? Wie äußert sich das? Hat Deine Therapeutin das mit den Depressionen erkannt? Was sagt sie dazu? Frag sie konkret, welche Probleme sie bei Dir erkannt hat, ob sie glaubt, daß Du glücklich bist. Sag ihr doch, daß Dich Ihre Aussage "Du bist ein Rätsel" verunsichert hat.

Viele Grüße
Stöpsel

Psychotherapeut 1589 Wien M

Liebe shian,

zunächst mal, nur damit darüber keine Unklarheit besteht: ich glaube, daß Du eine sehr gute Entscheidung getroffen hast, mit einer Psychotherapie zu beginnen.

shian wrote:

jedoch bin ich der Meinung, dass sie ( meine Therapeutin) nicht wirklich erkennt, dass ich gar nicht so glücklich bin, wie ich aussehe. Ihre Worte waren: "du bist ein Rätsel."

eine Anregung: frag' sie, "und, gehst Du davon aus, daß Du es mit mir lösen und mir helfen kannst?"

Herzliche Grüße und alles Gute
Richard L. Fellner

Helferlein 98 W, 27

Hallo,

ich kann dich sehr gut verstehen. Very Happy

Diese ständigen Schmerzen können einem die letzte Lebensfreude nehmen. traurig

Ich hatte auch immer Schmerzen und habe vor 3 Jahren eine Psychotherapie angefangen. Die Therapie hat am Anfang auch nicht gewirkt. Und bei Schmerzen muss nicht nur die Psyche behandelt werden. Wie lange hast du die Schmerzen schon. Question

Sind diese schon chronisch Question

Ist deine Therapeutin psychologische Schmerztherapeutin. Hat sie dich über das Schmerzgeschehen aufgeklärt? Bekommst du Antidepressiva? Antidepressiva wirken auch auf das Schmerzgeschehen und die Schmerzen können so gelindert werden. Warst du schon mal bei einem Arzt einem sog. Schmerztherapeuten? Schmerzbewältigung muss immer interdisziplinär erfolgen. Also Arzt, Medikamente und Psyche also alles zusammen nur so kann es besser werden.

neu an Bord! 3 Norderstedt W, 17

ersteinmal danke ich für die antworten.

also, mit "kurz" meine ich seit knapp 3 Monaten und ich bin mir bewusst, dass das wirklich sehr kurz ist und man Geduld mit sich und der Therapeutin sein muss, jedoch denke ich auch wenigstens eine Sache schonmal genauer durchleuchtet zu haben und Dinge anders zu sehen. oder bin ich da zu ungeduldig?

Dass ich ihr versuche zu erklären wann ich unglücklich bin und wie es sich äußert habe ich versucht. Nur leider kann ich es dann selbst nicht mehr erklären. Ich müsste in genau der Situation, wo ich so fühle, gefragt werden, obwohl ich bezwifle, dass ich dann darüber reden möchte.

Mit meinen Schmerzen habe ich seit über 4 Jahren zu kämpfen und bin auch von einem Arzt zum anderen geschickt worden, habe Magen-und Darmspiegelung über mich ergehen lassen ud nichts wurde gefunden.
Daraufhin wurde ich nach langem überreden und nachdenken zu einer Verhaltenstherapeutin überwiesen.Medikamentös werde ich in dieser Therapie nicht behandelt und sie hat auch in diesem Konsiliarbericht(?) keinen Antrag darauf gestellt.

MfG

Helferlein 98 W, 27

Hallo,

3 Monate sind nochkeine lange Zeit für eine Therapie. Wenn du deine Schmerzen schon 4 Jahre hast sind diese schon chronisch. Also das Schmerzgeschehen hat sich schon verselbstständig, d. h. die Schmerzen sind da, aber es ist keine Ursache mehr zu finden. Wenn es Dir möglich ist, versuche mal zu einem Schmerztherapeuten zu gehen. Jede größere Klinik hat eine Schmerzambulanz. Von denen z. B. musst du dann einen Fragebogen ausfüllen welche Ärzte aufgesucht, Diagnose, Medikamente usw. und dann bekommst du einen Termin. Kann aber bis zu 3 Monate dauern. Dass du bei einer Verhaltenstherapeutin bis finde ich schon mal gut....

Forums-Gruftie 917 Deutschland W, 35

Hallo Shian,

ja, ich denke auch, daß 3 Monate noch nicht so lange ist.

Quote:

Nur leider kann ich es dann selbst nicht mehr erklären. Ich müsste in genau der Situation, wo ich so fühle, gefragt werden, obwohl ich bezwifle, dass ich dann darüber reden möchte.

Das mit dem in der Situation selbst drüber reden kenn ich auch. Mir hat es geholfen, die Dinge in der Situation aufzuschreiben und es meinem Th. zu geben. Ist zwar nicht dasselbe wie darüber zu reden, aber es gibt wenigstens ein bißchen einen Anhaltspunkt. Noch besser war, daß wir die letzten Male zwischen den Sitzungen, IN der Situation, telefoniert haben. Vielleicht wäre das mit dem Aufschreiben bzw. Telefonieren auch etwas für Dich?!

Viele Grüße
Stöpsel

neu an Bord! 3 Norderstedt W, 17

ich denke wirklich, dass die Idee mit dem Aufschreiben eine gute Sache sein könnte, vorausgesetzt ich kann und möchte nach einem solchen Moment schreiben. Ich werde es wohl ausprobieren müssen, da ich es ja nicht zuvor versucht habe. Das ´Telefonieren wäre natürlich auch nicht schlecht, aber bei dem Gedanken bekomme ich ein merkwürdiges Gefühl.
Manchmal ertappe ich mich selbst, dass ich selbst vor meiner Therapeutin stark wirken möchte und meine Gefühle, Probleme, Ängste herunterspiele. Daher vielleicht auch der satz "Du bist ein Rätsel" Mir ist natürlich bewusst, dass mein Verhalten falsch ist, was mir dann meist allerdings erst nach der Sitzung auffällt. Und dann bin ich enttäuscht, dass sie meine wahren Gefühle nicht erraten hat. eigentlich unfair, oder?

MfG

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