andere Essstörung ?

neu an Bord! 2 Hamburg W, 20

Hallo!
ich habe eine Essstörung, kann sie jedoch nicht zuordnen und habe auch noch niemanden gefunden der diese hat. ich werde mal kurz schildern wie sie ist:
früher hab ich ganz normal gegessen und ich habe auch keine figur probleme,. ehrlich esagt ist es mir sogar egal wie dick oder dünn ich bin, hauptsache ich bin gesundheitlich nicht eingeschränkt. also alles ganz normal. jedoch ist mir eines tages essen im hals stecken geblieben und ich hab keine luft mehr bekommen und angst. das gefühl blieb den ganzen tag über im hals und war sehr unangenehm. danach konnte ich zunächste noch normal esse, jedoch ist es immer wieder passiert und wurd immer häufiger. mittlerweile kann ich nichts festes mehr schlucken, nur flüssiges und breiiges auch nur teilweise. körperlich wurde jedoch nichts festgestellt.

sporadischer Gast 13 Rhein-Main-Gebiet, D W, 29

Hallo Franca,

so, wie du dein Problem schilderst, scheint es sich m.E. eher um eine Angststörung im Zusammenhang mit Essen zu handeln.

Du schreibst, dir blieb Essen im Hals stecken und du bekamst keine Luft mehr und deshalb Angst. Blieb das Essen in der Speiseröhre stecken oder hast du dich richtig verschluckt? Denn Atemnot durch Essen würde man ja nur bekommen, wenn Essen in die Luftröhre statt in die Speiseröhre gelangt ist.

Wie kam es, daß du nichts mehr festes schlucken kannst? Seit wann besteht das Problem überhaupt (wann war dieses "eines Tages"?), gab es Phasen, wo es doch wieder besser ging? Und was passiert, wenn du es doch versuchst? Welche Nachrungsmittel kannst du essen, was nicht? Gibt es Ausnahmen?
Wie geht dein Umfeld damit um? Welche Erklärung hast du selbst dafür, wieso du nichts festes essen kannst?

Ich kann mir vorstellen, daß du dadurch ziemlich stark eingeschränkt bist z.B. auf Feiern oder bei anderen Anlässen, bei denen üblicherweise gegessen wird. Gibt es (psychische) Folgen durch dieses Problem? Und hast du schon mal an eine Therapie gedacht oder erste Schritte unternommen?

Sorry für die vielen Fragen, aber um dich besser zu verstehen, brauche ich auch erst mal mehr Infos. Smile

Gruß,
Aurora Borealis

neu an Bord! 2 Hamburg W, 20

ok, ich probiere dir jetzt alle fragen der reihe nach zu beantworten *g*
also:
es war schon in der speiseröhre, aber die hat so ein würgen verursacht so heftig das man keine luft mehr holen konnte.
eibnes tages war ungefähr vor 4 jahren. und es gab auch keine phasen wo es mir besser ging.
hab es öfter nochmal versucht aber es ist immer wieder passiert.
ich kann so etwas wie suppe, brei, pudding, joghurt, quark, schokolade und sowas essen.
die meisten wissen nix, ich sag immer ich hab keinen hunger, nur meine eltern, schwester und die besten freunde wissen es und die gehn haben mir am anfang auch immer positiv zugesprochen und jetzt haben sie aber verständnis für mich und sind sehr nett. is natürlich auf festen immer sehr unangenehm und ich hab auch angst mich mit einen jungen mehr einzulassen, hab angst das e rmich auslacht usw.
hab dadurch so etwas wie asthma bekommen und panikattacken bekomme ich auch. hat sich aber erst so ein oder zwei jahre später entwickelt.
ich war dann mal vor ca. 3 jahren in einer klinik für esstörungen was mir jedoch nichts geholfen hat, da ich ja keine typische essstörung hatte.
ich hoffe das hilft dir alles weiter um mir vielleicht tipps zu geben.
LG Franca

sporadischer Gast 13 Rhein-Main-Gebiet, D W, 29

Hallo,

so wie du das beschreibst, leidest du ja doch sehr unter deinem Problem.

Pauschale Tips auf die Entfernung kann ich schwer geben, aber ich an deiner Stelle würde mich um eine Therapie kümmern. Denn langfristig wird dir dein Vermeidungsverhalten nicht helfen, und vorausgesetzt du bist organisch wirklich gesund gibt es ja physiologisch gesehen keinen Grund, warum du nicht wie jeder andere auch feste Nahrung zu dir nehmen kannst.

In einer Therapie könntest du aber lernen, deine Ängste, ausgelöst durch die traumatische Erfahrung des "Steckenbleibens von Essen" in der Speiseröhre, zu überwinden. Das wird nach 4 Jahren sicherlich nicht einfach sein, aber das, was du dadurch an Lebensqualität zurückgewinnst, motiviert dich hoffentlich genug, daß du den Schritt wagst.

Gruß,
Aurora Borealis

neu an Bord! 2 Schweiz M, 23

Hallo Franca

Seit Du diesen Eintrag (auf der Psychotherapiepraxis-Website) geschrieben hast, sind nun 2 Jahre vergangen. Als ich auf der Suche nach in etwa "deinem" Krankheitsbild war, bin ich auf diese Seite gestossen.
Dein Eintrag könnte genauso von meiner Freundin geschrieben worden sein, welche das selbe Problem hat wie Du.
Sie "kann" keine feste Nahrung mehr zu sich nehmen seit ca. 2 Jahren (nur Joghurt, etc) und wie auch bei dir wurde körperlich nichts festgestellt. Allerdings kennen wir die Ursache nicht, welche zu diesem Zustand führte.
Es war bereits ein riesiger Schritt, bis wir (Freundin und ich) zusammenkamen und auch im Alltag gibts täglich Einschränkungen.

Da dies schon so lange her ist bei dir möchte ich gern fragen, wie's mit dir weiterging und hoffe Du kriegst diese Nachricht irgendwie.

Gruss aus der Schweiz,
Christoph

sporadischer Gast 20 NRW W, 25

Hallo Christoph,
bin zwar nicht Franca, aber vielleicht hilft dir ja meine Erfahrung. Hab ein ähnliches Problem denk ich. Leider schreibst du nicht, wie das Problem deiner Freundin sich genau äußert. Hat sie Angst/Panik beim Essen? Angst zu Ersticken?
Das ist nämlich mein Problem bzw. war mein Problem. Es ist zwar nicht völlig verschwunden, aber ich habe gelernt damit umzugehen und dadurch ist es um einiges besser geworden.

Hat deine Freundin schon mal eine Therapie gemacht oder vielleicht darüber nachgedacht eine zu machen?
Hoffe ich kann dir bzw. deiner Freundin durch meine Erfahrung helfen.

LG Nanny

neu an Bord! 2 Schweiz M, 23

Tschau Nanny

Schön dass doch noch jemand schreibt. Sie hat einfach Angst und gemäss ihr "kann" sie nichts Festes essen, es "gehe" nicht. Aber ich weiss nicht ob es Angst ist, ich denke schon.
Du kannst also auch keine feste Nahrung zu dir nehmen? Wie lange schon. Was sagt der Arzt (gesundheitliche Einbussen?).
Wie lernt man damit umzugehen, denn das Problem holt sie immer wieder ein. Irgendwann hat man genug Yoghurt gegessen.
Eine Therapie hat sie kurz (d.h. Beratung) gemacht. Da sie sich aber nicht wohl fühlte bei dieser Psychologin hat sie's wieder aufgegeben. Der Schritt da neu einzusteigen ist gewaltig und wie Du schreibst hat man sich daran gewöhnt und man lebt ja trotzdem. Wie bist Du vorgegangen?

Beste Grüsse,
Christoph

Psychotherapeut 1589 Wien M

@Teilnehmerinnen in diesem Thread: es gibt die Gruppe der sog. EDNOS Essstörungen ("Eating disorders not otherwise specified"), ein wenig mehr darüber findet sich in meinem Übersichtsartikel auf dieser Website:
http://www.psychotherapiepraxis.at/pt-art_esstoer.phtml#ednos

mfg,
R.L.Fellner

sporadischer Gast 20 NRW W, 25

Hallo Christoph,
also ich kann schon feste Nahrung zu mir nehmen und mein Essverhalten ist eigentlich wieder recht normal.
Du schreibst, dass deine Freundin sagt "sie KANN nichts festes essen". Genau das hab ich auch immer getan. Ich wusste nicht warum nicht, es ging einfach nicht, weil jedesmal diese Angstgefühle kamen. Durch meine Therapie hab ich gelernt, dass ich schon KANN. Frag deine Freundin doch mal, warum sie glaubt nicht essen zu können. Meint sie, dass bei ihr irgendetwas anders ist, als bei anderen Menschen? Wenn schon, soll sie sich von einem Arzt bestätigen lassen, dass das nicht so ist. Ich war zum Beispiel bei so einer Röntgenuntersuchung, bei der ich ein Kontrastmittel schlucken musste (ist flüssig Wink

) und wobei dann raus kam, dass ich ganz normal schlucke, wie jeder andere auch und das körperlich alles in Ordnung ist.

Bei mir war das allerdings nie so, dass ich über einen längeren Zeitraum gar keine feste Nahrung zu mir nehmen konnte. Immer wenn das so zwei Tage anhielt, dass ich nur Joghurt oder Suppe gegessen hab, bin ich wieder zum Arzt gerannt, weil ich so fertig war und endlich wissen wollte woran das liegt. Dadurch, dass ich jedesmal die Bestätigung bekommen hab, dass keine körperliche Ursache vorliegt, war ich wieder für ein paar Tage beruhigt und konnte wieder einigermaßen essen, bis der Spaß von vorne los ging.
Irgendwann, als es wieder ganz schlimm war, bin ich ins Krankenhaus in die HNO-Ambulanz gefahren, wo sie auch nichts feststellen konnten und mich zum Neurologen schickten. Die Neurologin fragte mich dann, ob ich schon mal beim Psychologen gewesen sei, was ich damals auch noch ein wenig belächelt hab, weil ich dachte "ich bin doch nicht verückt, ich merk doch, dass was nicht stimmt". Hätte zu dem Zeitpunkt auch nicht gedacht, dass die Psyche einem so einen Streich spielen kann.
Irgendwann wusste ich allerdings auch nicht mehr weiter und hab meinen Arzt selbst auf die Möglichkeiten angesprochen, die ich hab. Konnte quasi zwischen Nichts-Tun mit Beruhigungsmitteln (die auf Dauer abhängig machen) und einer Verhaltenstherapie wählen und hab dann letzteres genommen.

Ich habe das bisher nicht bereut, im Gegenteil. Deine Freundin kann dadurch lernen wieder normal zu essen. Bei der Verhaltenstherapie geht es darum, dass man Dinge die man erlernt hat, auch wieder verlernen kann. Also diese "Gewohnheit" des "nicht-essen-können" wieder zu verlernen.
Ich rate dir also dringend dazu deiner Freundin den Vorschlag mit der Therapie noch mal zu machen. Es muss ja nicht heißen, dass es mit der/dem nächsten Psychologin/Psychologen nicht klappt. Es gibt halt Menschen mit denen kommt man nicht klar, aber davon soll sie sich nicht entmutigen lassen. Sie muss mit dieser Sache nicht leben, nur du kannst ihr dabei nicht helfen. Das muss sie allein tun und am besten mit deiner Unterstützung.

Ich wünsche Euch alles Gute und denkt mal über meinen Vorschlag nach.

Viele liebe Grüße
Nanny hallo

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