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farraquda
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Post Sun, 23.May.04, 15:22      kein interesse Reply with quoteBack to top

hallo.
ich brauche ein paar ratschläge in punkto umgang mit nervtötern.

folgendes:

ich persönlich hatte noch nie eine freundin und auch keinen sex, bin weder bi noch schwul, aber interessiere mich auch nicht sonderlich für frauen.
zwar ist dass für mich völlig in ordnung so, aber meine mitmenschen scheinen damit grundlegend ein problem zu haben.
auf der arbeit z.B. oder im frundeskreis interessieren sich die anderen ja für die eigenen hobbys, music die man so hört, usw. und halt auch dafür, ob man 'ne freundin hat.
viele können nicht verstehen, dass ich bislang noch keine freundin hatte und stempeln mich gleich als schwul ab.
das finde ich absolut zum kotzen. zwar interessiere ich mich nicht für männer und kann mir eine beziehung(sexueller natur) mit einem überhaupt nicht denken, aber das gleiche gilt bei mir halt auch für frauen.
zwar finde auch ich, dass bestimmte frauen totschick und erotisch aussehen, habe aber halt keine sexuellen fantasien mit ihnen.
dazu muss ich noch sagen, dass ich große schwierigkeiten im sozialen bereich habe, z.B. neue menschen kennenlernen usw., aber auch komplexe und ein geringes selbstwertgefühl wegen meines äußeren und meiner allgemeinen unzulänglichkeiten, auf die ich hier jetzt nicht näher eingehen möchte, weil dass sicherlich den rahmen sprengen würde.

ich bin auch schon einmal bei einem psychotherapheuten gewesen, welcher mich dann fünf sitzungen lang den mund hat fusselig reden lassen, nur um mir dann mitzuteilen, das ich angeblich nach seinem ermessen keine behandlungsbedürftigen probleme hätte und er mir nicht weiterhelfen könne. das hat absolut gesessen.

so, aber eigentlich möchte ich gerne wissen, wie ich mit menschen umgehen soll, die mir dann das schwul sein nachsagen, bzw. wie ich allgemein diese situation handhaben soll.
eines werde ich zukünftig auf jedenfall machen, lügen, dass sich die balken biegen, wenn mich einer fragt ob ich eine freundin habe oder schon mal eine hatte !
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Amatio
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Wohnort Köln
M, 38


Post Sun, 23.May.04, 15:41      Re: kein interesse Reply with quoteBack to top

Hallo farraquda,

>>ich persönlich hatte noch nie eine freundin und auch keinen sex, bin weder bi noch schwul, aber interessiere mich auch nicht sonderlich für frauen.<<

Ich hatte auch noch nie eine Freundin und bin nun schon 38 (gerade geworden).
Der Unterschied zu Dir ist, daß ich mir immer schon eine Freundin gewünscht habe (seit 25 Jahren, als ich gerade 13 war!). Außerdem bin ich etwas bisexuell veranlagt.

>>zwar ist dass für mich völlig in ordnung so, aber meine mitmenschen scheinen damit grundlegend ein problem zu haben.<<

Ja, das ist wohl heute so üblich, eine Freundin zu haben!

>>auf der arbeit z.B. oder im frundeskreis interessieren sich die anderen ja für die eigenen hobbys, music die man so hört, usw. und halt auch dafür, ob man 'ne freundin hat.<<

Kenn ich auch, diese Fragen!

>>dazu muss ich noch sagen, dass ich große schwierigkeiten im sozialen bereich habe, z.B. neue menschen kennenlernen usw., aber auch komplexe und ein geringes selbstwertgefühl wegen meines äußeren und meiner allgemeinen unzulänglichkeiten, auf die ich hier jetzt nicht näher eingehen möchte, weil dass sicherlich den rahmen sprengen würde.<<

Darauf kannst Du ohne Weiteres eingehen! Hier wird sehr offen gesprochen, da brauchst Du Dich nicht zu schämen! Nur Mut!

>>ich bin auch schon einmal bei einem psychotherapheuten gewesen, welcher mich dann fünf sitzungen lang den mund hat fusselig reden lassen, nur um mir dann mitzuteilen, das ich angeblich nach seinem ermessen keine behandlungsbedürftigen probleme hätte und er mir nicht weiterhelfen könne. das hat absolut gesessen.<<

Das war mit Sicherheit kein guter Psychotherapeut!
Vielleicht wäre eine Selbsthilfegruppe besser für Dich!

>>so, aber eigentlich möchte ich gerne wissen, wie ich mit menschen umgehen soll, die mir dann das schwul sein nachsagen, bzw. wie ich allgemein diese situation handhaben soll.
eines werde ich zukünftig auf jedenfall machen, lügen, dass sich die balken biegen, wenn mich einer fragt ob ich eine freundin habe oder schon mal eine hatte !<<

Am Besten ist es natürlich, die Wahrheit zu sagen und drauf zu pfeifen, was die anderen sagen!
Dazu bräuchtest Du mehr Selbstbewußtsein!
Das solltest Du trainieren!

Viele Grüße sendet Dir

Amatio Smile

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lebe Deine Träume!
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esstisch
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Post Sun, 23.May.04, 20:28      Re: kein interesse Reply with quoteBack to top

Da Du Dich offensichtlich in Deiner Haut wohlfühlst und nichts vermisst und der Therapeut zum gleichen Ergebnis gekommen ist, musst Du an Deiner Situation auch nichts ändern. Du hast nicht so viele Hormone, welche Dich antreiben eine Partnerschaft oder sonstige Beziehung zu suchen bzw. zu haben. Das ist nicht mal wert darüber nachzudenken, eben weil es Dich nicht belastet.
Allerdings würde ich mich nicht auf das Niveau des Lügens herablassen. Die Sprache hilft, Selbstbewusstsein heißt: "sich selbst bewusst sein!"
Bestehe, mit Deiner (selbstbwussten) Stärke, dass Du nichts vermisst oder ändern willst, auf Deine Intim- und Privatsphäre, welche niemand etwas angeht! Basta!! Du bist keine Rechenschaft schuldig.
Selbst wenn Du aussiehst wie ein Monster oder Dir sexuelle Neigungen angedichtet werden, stehe eiskalt drüber und die Schwätzer werden sich mit der Zeit im Sand verlaufen, weil Du keinen Nährboden (geschweige denn Fakten) für Gerüchte lieferst.
Gruß vom esstisch

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Ich bin O.K. und Du bist O.K.!
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farraquda
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M, 24


Post Mon, 11.Oct.04, 14:09      Re: kein interesse Reply with quoteBack to top

danke schön, für die antworten.
es ist zwar jetzt schon ein bisschen her, aber ich habe mich trotzdem weiterhin mit meiner situation auseinander gesetzt und drüber nachgegrübelt, was ich hier geschrieben habe.
erst einmal muss ich sagen, dass das von mir geschriebene nur so in etwa stimmt. ich musste es mir wohl erst einmal von der seele schreiben, irgendwie, und dann dazu etwas abstand gewinnen, um es besser beurteilen zu können...
dabei bin ich mir bewusst geworden, dass ich zwar eine prinzipielle ablehnende haltung gegenüber jedweder engeren form einer beziehung habe, als wie die einer kollegialen zusammenarbeit am arbeitsplatz, in der form, wie ich es handhabe, aber meine argumente wohl doch eher nur ein vorwand zu sein scheinen, selbst für mich.
die situation ist zur zeit etwas verwirrend für mich, weil ich plötzlich, auch durch das lesen hiesiger beiträge und beschäftigung mit entsprechender lektüre, auf gänzlich andere beweggründe gestossen bin, mich beziehungen gegenüber zu verschliessen.

es scheint mir eine grundlegende furcht vor emotionaler verletzung durch andere eigen zu sein.

ich kann nur sehr schlecht aus mir heraus gehen und mit anderen in kontakt treten. immer müssen andere für mich den ersten schritt tun. wenn ich aber zeit habe, wenn ich genügend distanz einnehmen kann, um die anderen schritt für schritt kennen zu lernen, zu beschnuppern und immer wieder abstand nehmen kann, dann ist es auch mir möglich, mich anderen anzunähern. das, so finde ich, wird sehr schön im "kleinen prinzen" von antoine-saunt-expuerie(au wei, hab ich das richtig geschrieben?) an der stelle mit dem fuchs beschrieben.
so geht es mir immer mit fremden menschen.

zusätzlich aber bin ich sehr verunsichert, wenn es um mein körperliches aussehen geht. durch mehrere sehr peinliche ereignisse in meiner jugend, bin ich besonders schamhaft. ich kann mich in gegenwart anderer kaum umkleiden, war sogar eine ziemlich lange zeit beim arzt sehr zimperlich und deswegen auch in der sportumkleide während meiner schulzeiten sehr darauf bedacht, solange herum zu trödeln, bis das ich mich alleine schnell umziehen konnte. aber auch eigentlich pupertäre ängste, wie z.B. ist mein penis zu klein, bin ich gross genug, finden mich andere attraktiv usw. schwirren mir immer noch im kopf herum.
dadurch bin ich im laufe der zeit agressiv und gereizt geworden. ich bin unfreundlich geworden, um mir so meine mitmenschen vom hals zu halten, um anderen nicht meine, in meinen augen, körperlichen unzulänglichkeiten, welche überhaupt nicht dem zeitgeistlichem chick entsprechen, als angriffsfläche preis zu geben.

leider habe ich erst vor einiger zeit gemerkt, das mir die oft freundliche, manchmal sogar fürsorgliche, ja fast väterliche art mir gegenüber einiger meiner ehemaligen kollegen sehr gut getan hat.
zur zeit wird mir schmerzlich bewusst, was ich eigentlich vermisse.
es ist (noch) nicht die nähe einer sexuellen beziehung mit dem anderen geschlecht, welche ich so ersehne, sondern vielmehr die mir in meiner kindheit vorenthaltene väterliche wärme und ein vorbild in einer ungezwungenen männlichen freundschaft, ähnlich zwischen vater und sohn.
natürlich bin ich nicht einer naiven illusion von einer absolut harmonischen vater-sohn beziehung geblendet, doch ich wünschte, ich hätte wie ganz selbstverständlich diese erfahrung machen dürfen.
auch mein familienleben damals war durch ständige agressionen meines vaters uns gegenüber stark geprägt, was sich auch teilweise bei mir zu manifestieren scheint, und das ist etwas beängstigndes, denn ich habe seit jeher versucht, nicht meinem vater gleich zu werden, indem ich auf alkohol und zigaretten verzichtet habe,welche er(beides) stets stark zu konsumieren pflegte und mich stets freundlich (im sinne von höflich) gegeben habe.

so, für heute erst mal genug
bis bald
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