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amanda_73
sporadischer Gast
5
Deutschland W, 31
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Thu, 20.May.04, 15:15 Kiffen und Gefühllosigkeit? |
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Hallo ihr Lieben!
Seit ein paar Tagen bin ich von meinem Freund getrennt und würde euch gerne kurz schildern, was das mit dem Thema kiffen zu tun hat.
Also, bevor wir zusammenkamen hat er täglich super viel geraucht und sich auch nur mit Leuten umgeben, die genauso lebten. Wir kamen zusammen und die Kifferei nahm (angeblich) ab, aber dann, als Probleme wie Arbeitslosigkeit u.ä. hinzu kamen, war fast alles beim Alten.
Er war super depressiv, kalt, lieblos und desinteressiert. Ich habe darunter sehr gelitten. Auch darunter, dass er so wenig bereit war sich in Konflikten klar und deutlich zu postionieren und zu mir zu stehen.
Wir haben uns also getrennt. Das ging nicht von mir aus, da ich bei ihm ja durchaus Bereitschaft gesehen habe das mal zu lassen. Aber ich sehe ein, dass es in einer Krisensituation wie ARbeitslosigkeit wahrscheinlich doppelt schwierig ist. Und wenn man seine eigenen Freunde eigentlich gar nicht kennt - und die einen natürlich auch nicht - ist auch niemand da, der wirklich unterstützt. Ich hätte ihn wirklich gerne unterstützt, aber ich konnte ihn nicht mehr erreichen.
Nun sagte er mir also, dass er nichts mehr fühlen würde - weder für mich, noch für sonst irgendwas. Ich frage mich nun, ob das an der depressiven Phase liegt, an der Kifferei oder an mir? Also, ob da einfach wirklich keine Liebe mehr ist oder ob er "nur" keinen Zugang zu seinen Gefühlen hat.
Ich hoffe sehr, dass mir jemand von eigenen Erfahrungen berichten kann oder auch sonst irgendeine Meinung/Einstellung zu diesem Thema hat. Kann Kiffen diese Wirkungen haben und was kann man tun, wenn jemand nur so halbherzig bereit ist, was daran zu ändern bzw. sagt, er würde es einfach nicht schaffen!
Vielen Dank im voraus. Bin wirklich dankbar für jede Meinung!
VLG Amanda
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skunk
Helferlein
56
nirgends W, 22
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Thu, 20.May.04, 15:29 Re: Kiffen und Gefühllosigkeit? |
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Hallo Amanda,
das kommt mir sehr bekannt vor. ich lebe mit meinem freund in ner WG, insgesammt sind wir zu viert. nun, ich bin diejenige, die ständig kifft. täglich, und genau wie dein Ex bin ich arbeitslos.
Ich merke soetwas auch oft, gefühlskälte, manchmal will ich einfach nur allein sein, schmeiße dann selbst meinen freund raus, will ihn tagelang nicht sehen, und ich denke dann auch nicht an ihn. Es ist komisch, ich hab sogar festgestellt, das ich mich nicht wirklich für das interessieren kann, was er tut. wir leben nebeneinander her und ich denk öfter mal drüber nach, das wir uns trennen sollten.
Allerdings hab ich ab und zu noch Lichte Momente in denen ich spüre wie viel ich für ihn empfinde.
Wie ist dein Freund aufgewachsen? familiär und so? würde mich echt interessieren was andere in so eine Lage treibt, und ob man Paralelen ziehen kann.
Ich zum Beispiel hatte immer das Gefühl im Weg zu sein. Von den Eltern ignoriert. Mit 9 hab ich alle meine reunde durch einen Umzug verloren. Den hab ich nicht verkraftet. Ich wurde ruhiger, verschlossen. Fand keine neuen Freunde. Und in der 7. Klasse ging es los mit Mobbing, Alle gegen mich. Es war die Hölle. Meine Eltern wollten nicht erkennen das ich litt.
Mfg skunk
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amanda_73
sporadischer Gast
5
Deutschland W, 31
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Thu, 20.May.04, 15:48 Re: Kiffen und Gefühllosigkeit? |
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Hallo skunk!
Vielen lieben Dank für Deine Antwort.
Es ist sehr interessant, das Ganze aus der anderen Perspektive zu hören. Witzig - Du kommst aus Dresden - da sind mein Ex und ich zusammen gekommen.
Was seine familiäre Situation anbetrifft: es war wohl so, dass er sich immer alleine gefühlt hat und dass es wenig emotionale Zuwendung gab - eher Geschenke oder so, aber die ersetzen ja keine menschliche Wärme. Außerdem ist sein Vater Alkoholiker und das hat sicher die ganze Familie geprägt. Also, ein Suchtproblem kennt er schon durch seine Familie.
Er beschreibt es so, dass es natürlich eine Flucht sei vor lauter Angst vor der Welt da draußen. Außerdem müsse er sich dann nicht mit sich, seinen Gefühlen, seinen Ängsten auseinandersetzen und er sagt, dass sein Herz versteinert sei. Und es ist natürlich schwer, wenn der Freundeskreis komplett nur aus Kiffbrüdern besteht, die das alles total verherrlichen. Weißt Du, ich hatte eigentlich nie ein Problem mit diesem Thema, aber ich fürchte, dass es Menschen einfach sehr verändern kann, gleichgültig macht und vom Leben abwendet. Stimmt das? Und wie sieht es mit Deinem Freundeskreis aus?
Warum möchtest Du Dich denn evtl. trennen? Wenn ich Dich richtig verstanden habe, gibt es doch die Momente, in denen Du ganz klar weißt, dass Dir viel an ihm liegt.
Und ist es wirklich zufriedenstellend,nichts mehr zu fühlen? Ich kann mir das so wenig vorstellen... Oder ist die Sucht (?) einfach stärker?
Und wie geht Dein Freund mit der Situation um? Ist er für Dich da, "belabert" er Dich oder wo siehst Du ihn da?
Fragen über Fragen....sorry, will Dir auch gar nicht zu nahe treten, würde mich aber freuen, wenn Du mir mehr erzählen magst!
VLG Amanda
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rockstarbaby
sporadischer Gast
24
Sachsen W, 22
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Thu, 20.May.04, 16:05 Re: Kiffen und Gefühllosigkeit? |
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ist bei mir auch so ähnlich. nur das ich in keiner festen beziehung lebe....aber vielleicht gerade deswegen. in letzter zeit hat das rauchen irgendwie zugenommen. im moment ist alles so schwierig!
es gibt da jemanden den ich über alles mag, aber leider wohnt er nicht gerade um die ecke. das ist so depremieren wenn du jemanden magst (und er dich auch) aber eine beziehung weniger sinn macht.....aber man es sich nix anderes wünscht....*hmm*
und vor vielen wochen hab ich eine alte bekannte wiedergetroffen und (nach jahren) hab wiedermal eine tüte geraucht. ich weiß das es nicht unbedingt klug ist....aber das gefühl das man eine kurze zeit hat ist schon klasse.....!
der kopf ist irgendwie total leer....alle probleme verschwunden und man kann einfach mal abschalten....naja, und stunden später geht der ganze mist von vorne los....!
aber warum macht man sowas...? diese frage stell ich mir jedesmal.....wenn der "rausch" weg ist....! *hmm*
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skunk
Helferlein
56
nirgends W, 22
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Thu, 20.May.04, 16:14 Re: Kiffen und Gefühllosigkeit? |
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@rockstarbaby
genau das! und um nicht mehr darüber nachzudenken wie man sein Leben einfach wegschmeißt ... ich denke du kennst das! Dazu das schlechte Gewissen. Und das ständige Versteckspiel! Ich war schon bei etlichen Ärzten wegen meiner Depressionen, aber das ich kiffe weiß niemand. Standardantwort bei solchen Fragen: Ich habs mal probiert, war aber nichts für mich.
Wie bewältigst du den restlichen Alltag? Hast du nen Job?
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amanda_73
sporadischer Gast
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Deutschland W, 31
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Thu, 20.May.04, 16:25 Re: Kiffen und Gefühllosigkeit? |
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Hi rockstarbaby!
Aber hast Du denn das Gefühl, dass es Dein Leben negativ beeinflußt und wenn ja, inwiefern?
Also, ich kenne halt auch einige Leute, die ständig nur erzählen, wie supi das doch ist - coole Kifferwelt etc. und für sich gar keine Probleme daraus sehen - oder es nicht zugeben?
Tut mir leid, dass der Typ so weit weg wohnt Da trifft man jemanden, mit dem man es sich vorstellen könnte und dann so was!
LG Amanda
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skunk
Helferlein
56
nirgends W, 22
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Thu, 20.May.04, 16:55 Re: Kiffen und Gefühllosigkeit? |
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@Amanda
freut mich,dass es Dir hilft.Da bestätigt sich wohl das Sprichwort: „Niemand ist unnütz, er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen“
Irgendwie schockiert mich deine Antwort.Also die familiäre Situation deines Ex. Bei mir war es genauso. Die Liebe hat gefehlt,Statt Zuneigung gab es Geschenke.Und immer wenn ich etwas dagegen sagte meinten Sie,dass ich undankbar wäre,denn ich könne froh sein über das was Sie mir alles ermöglichen.Mittlerweile denken sämtliche Verwandte dasselbe über mich. Nur die Eltern meines Vaters und sein Bruder halten zu mir.Doch ich zog zu spät zuhause aus.Meine Seele war bereits zu gebrochen.Die Liebe die ich immer suchte fand ich in den Drogen.Dennoch kämpfte ich jahrelang um die Liebe meiner Eltern.Ich wollte dass Sie mir ein Stück Kindheit zurückgeben.Stattdessen reden Sie kein Wort mehr mit mir.
Na ja, und mein Vater säuft auch.Eigentlich seit ich denken kann.Damals kam das allerdings nicht oft vor.Als ich dreizehn wurde,war’s ganz schlimm.Er hat jedes zweite Wochenende gesoffen,immer wenn meine Mutter auf Arbeit war. Mein Vater lag dann von Freitagabend bis Sonntag sturzbetrunken im Bett. Während der zeit musste ich mich um meinen Bruder kümmern. Er war 3. als meine Mutter abends heimkam, schrie sie mich an, gab mir die schuld an allem,meckerte über den dreckigen Abwasch in der Küche und schickte mich ins bett.
Ja, es ist eine Flucht vor der Welt da draußen. Wenn man nie Liebe, Zuneigung und Vertrauen erhalten hat, wie soll man dann lernen, sich selbst zu lieben? Anderen seine Zuneigung zu zeigen oder sich einfach selbst zutrauen das leben zu bewältigen? Wenn man nie gelernt hat, mit Problemen fertigzuwerden, dann bleibt nur die Flucht. Und jeder Rückschlag bestätigt den Glauben man ist nichts wert. Und irgendwann setzt der punkt ein, wo alles egal ist. Warum anderen beweisen was man drauf hat, wenn man dabei Gefahr läuft wieder verletzt zu werden? Ja, irgendwann wendet man sich von allem ab.
Ich selbst hab nicht allzu viele Freunde. 4 Jahre Mobbing in der Jugend haben viel in mir zerstört. Einige haben sich abgewendet, weil sie nicht damit klar kamen das ich Depressionen habe. Dazu kommt, dass ich mit Frauen nicht wirklich befreundet sein kann. Aber es sind schon noch einige übrig, paar von denen rauchen gelegentlich mal, andere gar nicht, allerdings ist keiner dabei, der ständig was raucht.
Ich glaube ich spiele mit dem Gedanken, mich von ihm zu trennen, weil ich mir einbilde, das ich ihm schade. Sein Vater hat mir das auch schon gesagt. Und genau weil ich ihn liebe, will ich ihn nicht runterziehen. Die guten Phasen sind zu wenig um die schlechten aufzuwerten. Er sieht mich öfter heulen als lachen. Wenn ich nicht glücklich bin, kann er es auch nicht werden.
Es ist alles andere als zufrieden stellend so ein Leben zu führen.Und wie das mit dem „nichts mehr zu fühlen“ aussieht,kann ich so direkt nicht sagen. Ich weiß nicht, wie es ist, glücklich zu sein, fröhlich,unbeschwert,doch ich fühle.Anders als andere,es ist mehr Trauer,Schmerz, Selbstzweifel,Hass.Eine andere Art von Gefühl,und dennoch unerträglich.Wenn ich kiffe lässt sich diese negative Energie umwandeln. Alles wird leicht,sorglos,bunt.Für einige Zeit, bis zum morgen danach, alles so grau wie immer. Und dann der einzige Gedanke an den Rest Dope von gestern. Und dann gibt’s eben wieder ne Tüte. Wieder künstlich erzeugtes Glück in unvorstellbar hohen Weiten. Nach zu langer Anwendung des Suchtstoffes schlägt alles um, Gleichgültigkeit, Sucht.
Nein, mein Freund sagt nichts. Er hat Angst dass ich ihn verlasse. Dazu kommt das er meine Vergangenheit ganz genau kennt. Vielleicht zu gut. Mittlerweile hat er auch meine Mutter mal live erlebt. Er akzeptiert es, weil er nicht weiß was er sonst tun sollte.
Ups! Das ist jetzt wohl richtig viel geworden... aber wenn sich die Ereignisse in meinem Kopf erstmal überschlagen, dann geht alles ganz schnell. Ich hoffe du kannst einigermaßen was damit anfangen!
skunk
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amanda_73
sporadischer Gast
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Deutschland W, 31
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Thu, 20.May.04, 17:59 Re: Kiffen und Gefühllosigkeit? |
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Hallo skunk,
da möchte ich doch direkt noch mal antworten, denn Deine Antwort hat mich wirklich sehr berührt. Ich kann damit sehr wohl etwas anfangen, denn einige Punkte Deiner Geschichte kenn ich selbst zu gut von mir, z.B. die Depressionen. Vielleicht klingt das naiv, aber ich glaube ganz fest daran, dass man sie behandeln kann! Hast Du das mal probiert? Therapie, Medikamente o.ä.?
Das, was Du schilderst sind ja wirklich krasse Erlebnisse. Von der Zeit zu Hause bis zur Schule - wirklich heftig.
Ich kann das gut verstehen, dass es verdammt schwierig ist, dann Vertrauen zu entwickeln und sich wirklich einzulassen auf andere Menschen. Das ist sicher eine Art Selbstschutz, oder?
Und ich sehe Dich ganz bestimmt nicht als "schlechtes Beispiel", sondern ich bin froh, dass Du Deine Sicht der Dinge schilderst!
Es tut halt weh, wenn der Mensch, den man liebt, sich selbst so fertig macht (was Du geschrieben hast...man fühlt sich, als sei man nichts wert, wenn es Rückschläge gibt), denn man liebt ihn ja! Und man würde denjenigen so furchtbar gerne erreichen, ihm das Gefühl von Wärme, Liebe und Geborgenheit geben und es ihm ermöglichen, sich fallen zu lassen und mehr an sich zu glauben.
Das habe ich bei meinem Ex immer wieder versucht, aber ich bin nicht zu ihm durchgedrungen. Er konnte es mir nicht wirklich glauben.
Und das andere ist halt, dass er zeitweise echt Mist gebaut hat und ich dann schon sauer war und dachte, es kann auch nicht sein, dass ich ihn nur schone. Klar, ich hab Rücksicht auf die schwierige Situation bei ihm genommen, aber es ging dann auch auf meine Kosten, denn immer nur zu schlucken ist auch scheiße.
WEißt Du, warum Du mit Frauen nicht befreundet sein kannst/magst?
Dass Menschen Probleme im Umgang mit Depressiven haben kenn ich auch. Ich denke es liegt oft daran, dass die meisten Menschen zu wenig darüber wissen.
Sind Dir denn Deine Freunde eine Stütze oder hast Du das Gefühl, sie können Dir auch nicht wirklich helfen?
Und was wäre das, was Du bräuchtest? Eher einen Tritt in den Arsch oder eher Verständnis?
Hm, was Du zur möglichen Trennung von Deinem Freund schreibst, kann ich zwar irgendwie nachvollziehen, aber auf der anderen Seite müßte er es doch entscheiden, wenn er meint, Du wärest nicht gut für ihn oder? Also, ich würde denken, dass man mir diese Entscheidung selbst zutrauen sollte. Weißt Du was ich meine?
Wie fühlt es sich an, wenn Du Dir vorstellst Dich zu trennen? Meinst Du, es wäre eine Chance für Dich besser klar zu kommen oder hättest Du die Befürchtung noch mehr zu rauchen?
Würde mich freuen, wenn Du noch ein wenig erzählen magst!
LG Amanda
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rockstarbaby
sporadischer Gast
24
Sachsen W, 22
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Thu, 20.May.04, 20:34 Re: Kiffen und Gefühllosigkeit? |
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amanda_73 wrote: | Hi rockstarbaby!
Aber hast Du denn das Gefühl, dass es Dein Leben negativ beeinflußt und wenn ja, inwiefern?
Also, ich kenne halt auch einige Leute, die ständig nur erzählen, wie supi das doch ist - coole Kifferwelt etc. und für sich gar keine Probleme daraus sehen - oder es nicht zugeben? |
na sicher beeinflußt es das leben.....das gefühl an sich ist super...aber was kommt danach....die probleme die man hat verschwinden ja nicht. sie sind da....in der gleichen weise oder schlimmer......ich denke das die meisten das nicht zugeben.....spätestens am nächsten morgen merkt man was sache ist.......und was macht man dann? man nimmt den nächsten joint.....und so geht das tag ein, tag aus.....!
das einzige was mich beunruhigt ist, das man irgendwann vielleicht mal die kontrolle darüber verliert. bis jetzt kann ich das gut einschätzen....aber wie mag es in ein paar monaten aussehen *hmmm*
Quote: | Tut mir leid, dass der Typ so weit weg wohnt Da trifft man jemanden, mit dem man es sich vorstellen könnte und dann so was!
LG Amanda |
ja, ich find das auch irgendwie schade.....man trifft jemanden und dann kann man so gut wie keine chance haben nur weil man weiter weg wohnt......das leben meint es manchmal nicht gerade gut mit einem.....*hmpf*
tschöööö rockstarbaby
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skunk
Helferlein
56
nirgends W, 22
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Thu, 20.May.04, 23:39 Re: Kiffen und Gefühllosigkeit? |
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@Amanda
zuerst mal, kennst Du die CD zu Tanz der Vampire? Da ist ein Lied drauf, was mir genau aus dem Herzen spricht, ich hör`s grad.
Das mit der Therapie ist da so ne Sache ... ich war schon bei ner Menge Ärzten, eine Psychologin, die mir total unsympathisch war, und bei einer Neurologin, die nichts mit mir anfangen konnte. Jetzt steh ich auf ner Warteliste bei einem Psychologen. Mindestens noch 3 Monate. Nebenbei krieg ich seit fast nem halben Jahr Antidepressiva. So richtig hilft es nicht. Künstlich erzeugter Gedankenstop.
Durchgedrungen ist zu mir auch noch keiner. Ich weiß nicht woran das liegt. Es gab mal für ne Weile einen Typen in meinem Leben, für ihn hätte ich mich wahrscheinlich geändert. Doch als ich es versuchte war es zu spät. Ich hab ihn vor drei Jahren kennen gelernt. Irgendwann hab ich mich Hals über Kopf in ihn verliebt
und bin super gut mit ihm klargekommen. Bis er mehr von meinem Leben und meiner Vergangenheit wusste... er wollte nichts mehr mit mir zu tun haben. Bis wir uns ein Jahr später bei einer Dorfdisko wieder sahen. Ich war sofort begeistert, er scheinbar auch. Er brachte mich heim, erzählte mir, das es mit uns nicht funktionieren würde, das alles so schwierig ist, und das er mittlerweile 800 km weit wegwohnt. Trotzdem kam er mit rein und wir schliefen miteinander. Es war total schön. Am nächsten morgen war er weg. Seitdem haben wir uns öfter gesehen, aber nie wieder miteinander geredet. Er hat mir mit dieser einen Nacht das Herz erneut gebrochen. Und er wusste das er das tun würde. Seit ihm sehe ich alle Typen in einem anderen Licht. Ich würde mit ihm gehen, wenn er vor mir steht. Ja, er wäre beinah zu mir durchgedrungen.
Ich denke es liegt an meiner Mutter, dass ich mit Frauen nicht so gut klarkomme. Ich mach auch nen großen Bogen um Frauen in Ihrem Alter. Die Mutter meines Freundes zum Beispiel, ich krieg jedes Mal Schweißausbrüche, wenn ich mit ihr was in der Küche mache oder so.
Wahrscheinlich bräuchte ich nen Tritt in den A***. Das komische ist nur, das die wenigsten Menschen Einfluss auf mich ausüben können. Wenn mir mein Freund zum Beispiel sagt, ich soll was machen, nehme ich das nichtmal ernst. Wahrscheinlich müsste bei mir einfach jemand da sein, der mich mit zieht, ohne mich ständig zu belabern. Jemand der mir das schöne im Leben zeigt, ohne mir vorher zu sagen, wir gehen jetzt dorthin und danach da hin ... weißt du wie ich das meine? Manchmal denke ich, es würde mir besser gehen, mal für ne zeit aus dem Umfeld hier rauszukommen. Ich kenn jemanden, der in Regensburg wohnt. er kennt mich nicht gut genug um mich zu hassen. Und er ist immer gut drauf gewesen. Na ja, und wenn ich näher darüber nachdenke, verwerfe ich die Idee. So wie 99% der Gedanken, die mein leben ändern KÖNNTEN.
Ich bin wohl eher eine Belastung für die leute. Dazu meine ständige Kifferei in der Wohnung. Die Eltern meines Mitbewohners wollten mir letzten Sommer die Polizei in die Bude schicken. So wie meine Mutter damals als ich auszog. Und helfen kann mir hier niemand. Meinen Freund kenn ich seit fünf vier Jahren, die anderen seit drei Jahren. Und besser geht es mir nicht. Obwohl ich ohne sie wahrscheinlich komplett durchdrehen würde.
Was hast du denn schon konkret unternommen um deinem Ex zu helfen? Und wie siehst du ihn? Klingt jetzt vielleicht blöd, aber wie sollte der Alltag in ner „normalen“ Beziehung aussehen?Ich kenn das nicht. Meine mutter hat meinen vater immer unterdrückt, und selbst alle entscheidungen getroffen. Wenn was daneben ging war mein vater dann schuld. Ich fang genauso an. Die drei Jungs in der WG hab ich im Griff ... und ich hasse es so zu werden wie sie, doch je mehr ich mich dagegen wehre umso schlimmer wird es.
Bis morgen!
Skunk
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amanda_73
sporadischer Gast
5
Deutschland W, 31
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Fri, 21.May.04, 14:17 Re: Kiffen und Gefühllosigkeit? |
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Hallo skunk!
Nee, die CD kenne ich leider nicht....
Aber ganz ernsthaft: da kommt doch eine Perspektive in Dein Leben! Du wirst den Therapieplatz bekommen, Du versuchst, welches Medikament Dir helfen könnte - das heißt ja einfach, Du TUST was! Und somit gibt es berechtigte Hoffnung, dass Du Dich bald besser fühlst. Leider braucht es ja relativ lange, bis solche Medikamente anschlagen und manchmal muß man wohl auch mehrere probieren, bis man das hat, was einem wirklich hilft. Aber Hauptsache, Du bleibst am Ball!
Dass dieser eine Typ wiederum dazu beigetragen hat, dass Du Dich schlecht fühlst, ist mehr als verständlich. Blöde Erfahrung. Aber Dein Freund scheint es doch ernst mit Dir zu meinen, oder? Er liebt Dich doch offensichtlich und will für Dich da sein... Aber ich verstehe schon, dass man sich darauf dann einfach nicht so richtig einlassen kann - nach all diesen Erfahrungen.
Du schreibst, jemand sollte Dir das Schöne im Leben zeigen. Aber hätte das denn Eingang in Dein Herz, würdest Du es fühlen können? Ich denke, ich weiß schon, was Du meinst, aber vielleicht ist es auch für das Gegenüber hart, wenn er merkt, dass es Dich nicht wirklich erreicht?
Tja, was habe ich in Bezug auf meinen Freund unternommen. Ich habe versucht da zu sein, Verständnis zu haben, Liebe und Wärme zu geben, ihm das GEfühl zu geben, dass ich ihn so liebe, wie er ist. Ich habe versucht, ihm bei der Therapiewahl zu helfen und ihn zu unterstützen, es auch durchzuziehen, Mut zu machen, an sich zu glauben.
Was heißt es, dass Du die Jungs in der WG im Griff hast? Wodurch?
Manchmal frage ich mich, warum das Leben nicht einfach mal ein wenig unbeschwerter und leichter sein könnte.... und warum Liebe so kompliziert und schmerzhaft sein muß.
LG amanda
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Sandy31
Helferlein
64
Nahe Köln W, 34
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Mon, 24.May.04, 18:41 Re: Kiffen und Gefühllosigkeit? |
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Hallo Skunk,
hallo Amanda,
muß mich jetzt mal Eurem "Austausch" anschließen. Also, ich selber habe auch mit Depressionen sowie mit Ängsten und Panik zu tun. Ich nehme Remergil, was mir das Leben erträglicher macht. Hat auch nicht so viele Nebenwirkungen wie andere Ad´s. Also, ich finde Skunk ist doch auf dem richtigen Weg, denn sie hat die Einsicht, dass sich was ändern muß. Das ist doch schon mal ein Anfang, und viele andere Kiffer sind Lichtjahre davon entfernt einzusehen, dass das Kiffen nicht nur positive Seiten hat. Mein Mann kifft auch regelmäßig, und sein gesamter Freundes-und Bekanntenkreis auch. Aber da wird eben auch nur erzählt, dass es absolut harmlos ist. Ich habe eine zeitlang mitgekifft (allerdings gegen meine Einstellung), und ich denke, dass das ein Fehler war. Für mich war es nicht gut- dadurch wurden wahrscheinlich die Panikattacken ausgelöst. Ich habe auch an mir selber gemerkt, wie mir alles gleichgültig wurde und ich immer träger wurde. Und an meinem Mann ist das eben auch zu merken. Er ist in einer Familie aufgewachsen, wo Gefühle nicht gezeigt wurden und wo alle Probleme unter den Tisch gekehrt wurden.Ich hingegen bin in einer Familie aufgewachsen wo Depressionen, Tablettenabhängigkeit und Gewalt eine große Rolle gespielt hat. Liebe und Geborgenheit habe ich auch nie kennengelernt. Mein Mann hasst es Trauer zu zeigen und auch mitzuerleben. Er hasst es down zu sein und kommt damit in keinster Weise zurecht. Er kommt auch mit Konflikten nicht zurecht. Immer, wenn wir uns gestritten haben (einer der Gründe ist das Kiffen), läuft er weg oder aber er kifft sich eine, was ja auch eine Art von weglaufen ist. Nur leider löst das keine Probleme. Er sagt ja zwar selber, dass er abhängig ist vom Dope, aber er will das auch nicht ändern. Er sagt, es gehöre zu seinem Leben dazu und das wäre auch kein Problem. Aber für mich ist es ein Problem. Vielleicht gar nicht mal das Kiffen an sich, sondern viel mehr die Art und Weise, wie er damit umgeht, und wie es sich auf unser Leben auswirkt. Aber ich habe mittlerweile eins kapiert: Man kann eine Sucht nur besiegen, wenn man es selber will.
Ich habe nun, nach 3 Jahren, keine andere Möglichkeit mehr als mich von zu trennen.
Dir, Skunk, wünsche ich ganz viel Kraft, um Dein Leben zu ändern und glücklich und zufrieden zu werden.
Liebe Grüße,Sandy
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Linkinpark
sporadischer Gast
9
dortmund W, 24
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Tue, 25.May.04, 20:29 Re: Kiffen und Gefühllosigkeit? |
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hallo!also,das mit der gefühlslosigkeit kommt mir bekannt vor.nicht bei mir.sondern bei meiner freundin.sie sagt,sie habe damit aufgehört-schon seit monaten,auch das allg.ziggi rauchen.aber so wirklich glaub ich ihr das nicht.kann man sowas sehen an der person?
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