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Regenbogengelb
Forums-InsiderIn
459
Österreich W, 20
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Wed, 19.May.04, 10:19 Therapieabbruch? "Flucht ins Schmerzlosere" |
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Sonnenscheinendes Hallo!
Ich bitte ganz lieb um ein paar Sonnenstrahlen... ich steck ein wenig in der "Therapiekrise". Also ich hab in der letzten Zeit sehr viel nachgedacht und habe was erkannt...
Ich bin gestern draufgekommen, warum ich das Medikament nicht abgeben möchte, was ja Bedingung/Forderung ist, um die Therapie weitermachen zu können.
Es geht weniger um die Sache an sich.... es ist so...
Wenn ich das nicht abgebe, ist die Therapie aus, ICH hätte diese beendet,
könnte sagen „ging nicht anders“. Dadurch wäre der Trennungsschmerz um einiges geringer... denn es in in ca. einem Monat ohnehin aus. Außerdem hat es das Wort ICH in sich... es wäre dann nämlich anders, als bei vorhergehenden ähnlichen Situationen, sei es die vorhergehende Therapie oder die „ehemalige Bezugsperson Professorin“.
Außerdem... hab ich so einen „stillen Begleiter“ (den i eh nie wirklich
brauchen werd- sag i jetzt mal) der mir nie weh tun könnte (im Sinne von innerlichen Narben)... im Gegensatz zu meiner Therapeutin, denn sie tut mir weh, indem sie „da ist“, also auch, wenn sie nichts tut. Das nehm ich zwar nicht immer so wahr, aber manchmal ist das schon sehr intensiv, v.a. wenn ich an den Abschied denke.
Da hab ich dann auch solche „Berühr mich nicht- geh weg- Distanz Phasen“.
Manchmal tut es einfach schon weh ihre Stimme zu hören.
Also, wenn ich es abgebe, dann sind auch diese Chancen davon...
Na ja, das hab ich gestern so erkannt...und das hab ich dann auch meiner
Therapeutin gemailt. Antwort: Würd dich am Mittwoch schon gerne sehen. Ich glaube, wir haben einige Themen...
Problem jetzt: Ich mag irgendwie nicht hingehen, einerseits weils jetzt eine ungute Situation für mich ist (geh ich hin- ist es klar, dass die Chancen vertan sind) und andererseits ist mir das jetzt „zu blöd“. Das ist ja so wie „Lass mich ja nicht im Stich...“, also so wie ein kleines Kind...
So überlege ich jetzt, ob ich hingehe oder nicht... weiß aber nicht,...
Auf jeden Fall hab ich heute mal Dinge vorbeigebracht, die noch abzugeben sind. Dann bindet mich auch keine „Pflicht“ mehr daran, hinzugehen.
?
Wie seht ihr das?
Schicke euch gaaaanz viele Sonnenstrahlen,
LG,
Ela
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_________________ Viel Sonne im Herzen und Harmonie in der Seele! |
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Naomi
[nicht mehr wegzudenken]
2093
Wien W, 42
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Thu, 20.May.04, 0:05 Re: Therapieabbruch? "Flucht ins Schmerzlosere" |
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Liebe Ela,
Ela wrote: | Ich bin gestern draufgekommen, warum ich das Medikament nicht abgeben möchte, was ja Bedingung/Forderung ist, um die Therapie weitermachen zu können. |
Das verstehe ich nicht. Was heißt das? Dass du nur Therapie weiter machen darfst, wenn du keine Medikamente mehr nimmst? Wer bestimmt das so? Klingt ungewöhnlich, dass eine Therapie von der Medikamenteneinnahme abhängig sein soll. Erklär das bitte.
Ela wrote: | Therapeutin gemailt. Antwort: Würd dich am Mittwoch schon gerne sehen. Ich glaube, wir haben einige Themen...
(....)
So überlege ich jetzt, ob ich hingehe oder nicht... weiß aber nicht,... |
Ich tue mir sehr schwer, dir einen Rat zu geben, weil ich bei der ganzen Sache nicht wirklich durchblicke. Habt ihr keine regelmäßigen Therapietermine mehr? Ist die Therapie eigentlich schon beendet oder wie sieht es aus? Das was du hier schilderst klingt ja nach einer Verabredung, aber weniger nach einer Therapiestunde (Was meint deine Therapeutin mit "wir" haben einige Themen?; da müsste es doch nur um dich gehen).
Ich frage das alles, weil ich ja gelesen habe, wie unklar die ganze Therapiesituation ist, und wie schwer es dir im Grunde deine Therapeutin macht, selbst zu unterscheiden, worum es hier geht, gehen soll. Daher halte ich dir die Daumen, wie auch immer du das über die Bühne bringst, und dass es dir halbwegs gut dabei geht.
Ich kann mir vorstellen, dass du mittlerweile auch ein eine Wut auf deine Therapeutin hast, und daher nicht mehr wirklich hingehen willst. Kann das sein?
*drückdichvirtuell*
lg Naomi
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_________________ I beg your pardon, I never promised you a rose garden.
Last edited by Naomi on Thu, 20.May.04, 16:41; edited 1 time in total |
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HerrRossisuchtdasGlück
Forums-Gruftie
660
Funkhaus Europa M, 35
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Thu, 20.May.04, 8:18 Re: Therapieabbruch? "Flucht ins Schmerzlosere" |
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(Psycho)Therapie ist...
nicht die "Flucht ins Schmerzlosere" ?
(so mag/will es der Klient, also ich,
das ist auch o.k. so)
aber ich zumindest verstehe
jedenfalls mittel- und langfristig
(Psycho)Therapie als
..."Angriff als beste Verteidigung" !
Sicherlich
so weit wie möglich,
so weit wie nötig
vorsichtige umsichtige
aber auch klare
Bearbeitung von Konflikten
und Begleitung in Krisen
(rein
in die Krise,
Krise bewußt erleben,
möglichst...
...mit evtl.Anleitung...
- letzendlich alleine -
raus aus der Krise
mit der Kompetenz
künftige Krisen
besser durchzustehen,
denn Krisen gehören
bei allen Menschen
zum Leben dazu
wie das Glück,
meine ich)
Ich wärmte gerne den ganzen Text mit einen dicken Sonnenstrahl
...und schicke dazu ein paar mit Wehrmutstropfen durchtränkte
Buchstaben = Zeilen, denn:
Die Wehrmutstropfen gehören meinen Gefühl nach zum Prozess der Heilung zu Ela,
Herrn Rossi
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Last edited by HerrRossisuchtdasGlück on Thu, 20.May.04, 16:44; edited 5 times in total |
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juna
Forums-InsiderIn
206
W, 25
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Thu, 20.May.04, 8:33 Re: Therapieabbruch? "Flucht ins Schmerzlosere" |
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Quote: | bin gestern draufgekommen, warum ich das Medikament nicht abgeben möchte, was ja Bedingung/Forderung ist, um die Therapie weitermachen zu können. |
die selbe frage wie meine vorrednerin, nimmst du medikamente? wenn ja welche? warum ist das bedingung? oder meinst du mit medikament deine abhängigkeit zu ihr?
Quote: | Es geht weniger um die Sache an sich.... es ist so...
Wenn ich das nicht abgebe, ist die Therapie aus, ICH hätte diese beendet,
könnte sagen „ging nicht anders“. Dadurch wäre der Trennungsschmerz um einiges geringer... denn es in in ca. einem Monat ohnehin aus. Außerdem hat es das Wort ICH in sich... es wäre dann nämlich anders, als bei vorhergehenden ähnlichen Situationen, sei es die vorhergehende Therapie oder die „ehemalige Bezugsperson Professorin“. |
kanns du das nochmal erkären? du nennst deinen tread "therapieabbruch",......du willst also von dir aus gehen einen monat vor ende? das ist ein witz oder?
und wie meinst du ist es dann anders als bei den vorhergehenden bezugspersonen? dass du sie sozugen im stich lässt (deine jetztige therapeutin) um dich indirekt an den anderen zweien zu rächen? hab ich das richtig verstanden??
Quote: |
Also, wenn ich es abgebe, dann sind auch diese Chancen davon...
Na ja, das hab ich gestern so erkannt...und das hab ich dann auch meiner
Therapeutin gemailt. Antwort: Würd dich am Mittwoch schon gerne sehen. Ich glaube, wir haben einige Themen... |
was meinst du immer mit "abgeben"? aufhören?
Quote: | Problem jetzt: Ich mag irgendwie nicht hingehen, einerseits weils jetzt eine ungute Situation für mich ist (geh ich hin- ist es klar, dass die Chancen vertan sind) und andererseits ist mir das jetzt „zu blöd“. Das ist ja so wie „Lass mich ja nicht im Stich...“, also so wie ein kleines Kind...
So überlege ich jetzt, ob ich hingehe oder nicht... weiß aber nicht,...
Auf jeden Fall hab ich heute mal Dinge vorbeigebracht, die noch abzugeben sind. |
du hast angst vor dem abschied? das ist wohl normal denke ich, aber du weißt ja garnicht was danach ist! du hast es doch noch garnicht ausprobiert! vielleicht kommst du ja auch ohne sie aus? sonst wäre ja die ganze therapie für die katz gewesen, oder nicht?
u. was meinst du damit "sind die chancen vertan" wenn du hingehst??
was hast du eigentlich abzugeben gehabt, was für eine pflicht?
du willst doch jetzt irgendwie von uns hören, dass du hingehen sollst u. nicht so kurz vor schluss hinschmeißen sollst? die frage ist ob du das überhaupt darfst (keine ahnung), habt ihr da wirklich keine festen termine?
also du musst es schon selbst wissen, was du machst und was dir die therapie gebracht hat u. ob es dir das wert ist.
ich finde es zumindest ziemlich witzlos einen monat vor ende "abzugeben" wie du das nennst......erkläre das mal mit dem medikament..
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Regenbogengelb
Forums-InsiderIn
459
Österreich W, 20
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Thu, 20.May.04, 17:56 Re: Therapieabbruch? "Flucht ins Schmerzlosere" |
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Sonnenscheinendes Hallo!
Ohje... sorry, dass ich mich so unklar ausgedrückt hab...
Ich hab heute eine ganz liebe PM von einer lieben Person (Danke!! ) bekommen, die eigentlich alles erklärkt...
Quote: | Liebe Ela, bei Deinem Beitrag hab ich einen teil von mir selber wiedergefunden was das Therapieende anbelangt, der wunsch selber den abbruch herbeizuführen um nicht von der therapeutin abgeschoben zu werden .... |
Es geht um eine "Reduzierung" des bevorstehenden Trennungsschmerzes. Ich hab diesbezüglich schon so viel Schmerzhaftes erfahren aus meiner Vergangenheit und so, weshalb das besonders schwierig ist... und nun hätte ich die Möglichkeit, dass der Abschied leichter wird... indem ich nicht mehr hingehe/hingehen kann (wenn ich das Medikament nicht abgebe).
Quote: | Was heißt das? Dass du nur Therapie weiter machen darfst, wenn du keine Medikamente mehr nimmst? |
Nein, es geht darum, dass ich dieses abgeben muss bzw. das ist noch offen von der "Todessehnsucht- Phase". Sinn der Abgabe: Vorbeugung auf akute Situationen. Und ich habs eh nicht nötig...
Quote: | Habt ihr keine regelmäßigen Therapietermine mehr? Ist die Therapie eigentlich schon beendet oder wie sieht es aus? |
Doch, wir haben schon noch regelmäßig Termine, ist alles wie sonst auch und beendet ist sie auch noch nicht, wird sie aber bald werden, gezwungenermaßen, da ich wegziehe.
Quote: | Ich kann mir vorstellen, dass du mittlerweile auch ein eine Wut auf deine Therapeutin hast, und daher nicht mehr wirklich hingehen willst. Kann das sein? |
Wütend bin ich nicht auf sie... aber sie tut mir weh, indem sie einfach da ist... und das ist schlimm.
Quote: | ... letzendlich alleine -raus aus der Krise mit der Kompetenz künftige Krisen besser durchzustehen |
Ja, das sehe ich auch so... bei mir ist es aber so, dass ich bezüglich Krisen alles alleine im Griff hab und dazu eigentlich gar keine Therapie brauche. Meine Therapeutin ist mehr eine "Begleitung" für mich.
Quote: | ......du willst also von dir aus gehen einen monat vor ende? das ist ein witz oder? |
Ja,...aber das ist kein Witz...
Quote: | und wie meinst du ist es dann anders als bei den vorhergehenden bezugspersonen? dass du sie sozugen im stich lässt (deine jetztige therapeutin) um dich indirekt an den anderen zweien zu rächen? hab ich das richtig verstanden?? |
Damals war es so, dass ehemalige "Bezugspersonen" innere Narben hinterlassen haben, indem es plötzlich "aus", von ihnen ausgehend, war. Damit meine ich vor allem eine Geschichte mit meiner ehemaligen Lehrperson, die so ausartete, dass es Machtmissbrauch ihrerseits und ganz viel Schulprobleme gab. Es tat damals schrecklich weh, weil sie eine der wichtigsten Personen in meinem Leben war. Ich fühlte mich alleine gelassen. Es gibt Parallelen zur Therapiesituation. Nein, mit Rache hat das nichts zu tun. Es ist mehr ein Schutz für mich,.. weils so nicht mehr so weh tun kann...
Quote: |
was meinst du immer mit "abgeben"? aufhören? |
abgeben= Medikament, was Bedingung für die weitere Therapie ist. Aufhören= Therapieabbruch
Quote: | u. was meinst du damit "sind die chancen vertan" wenn du hingehst?? |
Wenn ich hingehe, muss ich das Medikament abgeben und dann habe ich nicht mehr die Chance zu sagen "Therapie musste ich beenden, weils nicht anders ging..."
Quote: | du willst doch jetzt irgendwie von uns hören, dass du hingehen sollst u. nicht so kurz vor schluss hinschmeißen sollst? |
Nein... ich möchte nur hören, wie ihr das seht und wie ihr handeln würdet.
Quote: | ich finde es zumindest ziemlich witzlos einen monat vor ende "abzugeben" wie du das nennst...
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Das verstehe ich nicht... wie meinst du das?
Hoffe, ich konnte etwas klarer werden...???
Schicke euch gaanz liebe Sonnenstrahlen,
LG,
Ela
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_________________ Viel Sonne im Herzen und Harmonie in der Seele! |
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Naomi
[nicht mehr wegzudenken]
2093
Wien W, 42
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Thu, 20.May.04, 18:19 Re: Therapieabbruch? "Flucht ins Schmerzlosere" |
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Liebe Ela,
nach deiner Antwort würde ich dir auf jeden Fall raten, die letzten Therapietermine zu nutzen, um die Therapie ordentlich zu Ende zu bringen. So schmerzhaft der Abschied auch ist, umso mehr, als die Therapie ja nur deswegen zu Ende geht, weil du bei deiner Tante nicht mehr weiter wohnen darfst, so finde ich solltest du dem Abschied mit all seinem Schmerz ins Auge schauen.
Denn, wenn man nicht trauern kann, kann man auch nicht wirklich Glück empfinden (steht sogar schon in der Bibel: "Selig die Trauernden...sie erben das Himmelreich"; das durchaus diesseitig gemeint). Nur so kannst du dir auch die positiven Dinge, die du da gelernt hast, bewahren. Nutz die letzten Stunden, um alles, was diesen Abschiedsschmerz betrifft, durchzusprechen. Das ist eine Chance für dich. Lass sie nicht aus!
Also wünsche ich dir für die letzten Therapietermine neben dem unabänderlichen Abschiedsschmerz :05 auch wärmende Sonnenstrahlen. und liebe Menschen .
lg Naomi
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_________________ I beg your pardon, I never promised you a rose garden. |
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joana
Helferlein
51
W
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Thu, 20.May.04, 19:06 Re: Therapieabbruch? "Flucht ins Schmerzlosere" |
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Liebe Ela,
ich versteh Dich gut, es ist in der Tat ein Unterschied, ob Du selbst gehst, aus freier Entscheidung heraus, weil DU es willst (damit machst Du Dich ja dann auch gleichzeitig ein Stück weit unabhängig, selbständig, nicht mehr angewiesen auf eine "Helferin"), oder ob Du "gegangen wirst", weil es eben einfach sein muss.
Ich kenn dieses Problem, ein wenig anders zwar, aber es war im Prinzip dasselbe Thema. Ich glaubte mich damals vor der Wahl zu sehen, entweder die Therapie dadurch zu beenden, dass ich mich gegen unsere Abmachung entschied, mein Gewicht zu halten, also abzunehmen (das, was ich wollte), oder mich ihrem Willen zu fügen und dadurch die Therapie fortzuführen.
In gewisser Weise ist es doch auch ein Machtspielchen: Wenn Du selbst gehst, zeigst Du ihr sehr deutlich, dass Du auch gut ohne sie zurecht kommst, während Du im andern Fall gezwungenermaßen allein gelassen wirst mit der Bewältigung Deines Lebens - vielleicht in Deinen Augen auch ein Zeichen der Schwäche ? Des Unterlegenseins ? Der Abhängigkeit...? :=+
Ich kann verstehen, dass Dir (wenn sie denn vorhanden sind) diese Gefühle nicht zusagen. Aber bleibt nicht der Schmerz in beiden Fällen derselbe ?
Vielleicht würde er sogar irgendwann noch größer werden als nach einem "normalen" Therapieende, weil Du Dir dann womöglich vorwirfst, die Sache nicht geklärt zu haben, Dinge ungesagt gelassen zu haben, die Du dann im Nachhinein mit Dir herumträgst, aber sie nicht mehr der Person entgegenbringen kannst, der sie eigentlich gegolten haben -
In diesem Sinne meine ich auch, es wäre ganz wichtig, die letzten Stunden zu nutzen. Macht den Abschied zum Thema, vielleicht klärt sich dabei noch so manches, was bisher in eurer Beziehung noch im Dunkeln schwebte, hm ?
Ich wünsch Dir jedenfalls, dass Du ein gutes Ende für Dich finden kannst, wie auch immer Du Dich letztlich entscheidest, und Kraft für den Abschied (auch meiner steht übrigens im Juli bevor :05), denn schwer wird er so und so - mit Deiner sonnenstrahlen-geladenen Energie allerdings schaffst Du das bestimmt, da bin ich mir sicher !
Alles alles Gute und herzliche Grüße,
joana
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juna
Forums-InsiderIn
206
W, 25
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Fri, 21.May.04, 8:36 Re: Therapieabbruch? "Flucht ins Schmerzlosere" |
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Quote: | ... und nun hätte ich die Möglichkeit, dass der Abschied leichter wird... indem ich nicht mehr hingehe/hingehen kann (wenn ich das Medikament nicht abgebe).
Nein, es geht darum, dass ich dieses abgeben muss bzw. das ist noch offen von der "Todessehnsucht- Phase". Sinn der Abgabe: Vorbeugung auf akute Situationen. Und ich habs eh nicht nötig... |
also ist das alles so mit deiner therapeutin abgesprochen, das du nicht mehr hingehen musst wenn du denkst du brauchst nicht mehr und dich selbst im griff hast?
das mit dem wort medikament verstehe ich leider immer noch nicht richtig (und mit dem abgeben), entweder ist das ein umständlich ausgedrücktes deutsch oder ich hab das noch nie gehört.
und bist du sicher das du es nicht nötig hast? ich erinner nur daran wie du vor ein paar wochen mit todeswünschen hier gepostet hast, weil du zu hause warst und dein vater dich nicht verstanden hat und du deine therapeutin nicht da hattest?! schon vergessen?
Quote: | abgeben= Medikament, was Bedingung für die weitere Therapie ist. Aufhören= Therapieabbruch
Wenn ich hingehe, muss ich das Medikament abgeben und dann habe ich nicht mehr die Chance zu sagen "Therapie musste ich beenden, weils nicht anders ging..."
Nein... ich möchte nur hören, wie ihr das seht und wie ihr handeln würdet. |
weiß nicht wie ich handeln würde, ich kenne deine therapeutin nicht und ich bin nicht in der situation.
das muss jeder selbst entscheiden u. wenn es mit deiner therapeutin so abgesprochen ist, das du von alleine gehen kannst wann immer du willst, wird das schon richtig sein, u. wenn es so besser für dich ist, dann mache es doch!
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Regenbogengelb
Forums-InsiderIn
459
Österreich W, 20
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Fri, 21.May.04, 9:16 Re: Therapieabbruch? "Flucht ins Schmerzlosere" |
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Sonnenscheinendes Hallo!
Danke für eure lieben Antworten!
Quote: | Denn, wenn man nicht trauern kann, kann man auch nicht wirklich Glück empfinden |
Ja, da hast du Recht.. trauern werde ich allerdings so oder so. Nur mach ich mir ernsthaft Sorgen, dass alles, was am Positiven aus der Therapie resultiert ist, dann weg ist und die "innere Narbe" dann größer ist, als das. Dann habe ich nichts mehr davon... dann könnte ich womöglich wieder eine Therapie anfangen*gg*
Und bei mir ist meine Therapeutin ja auch mehr eine "Begleitung", als dass ich vieles mit ihr aufarbeiten müsste. Ich denke, das macht auch einen großen Unterschied, ob ich sie tatsächlich "brauche", um mein Leben wieder in den Griff zu bekommen, oder ob sie "daneben steht, um einiges zu erleichtern", wie das bei mir der Fall ist.
Quote: | Wenn Du selbst gehst, zeigst Du ihr sehr deutlich, dass Du auch gut ohne sie zurecht kommst, während Du im andern Fall gezwungenermaßen allein gelassen wirst mit der Bewältigung Deines Lebens - vielleicht in Deinen Augen auch ein Zeichen der Schwäche ? Des Unterlegenseins ? Der Abhängigkeit...? |
Das ist sicherlich oft so der Fall. Bei mir ist das mehr mit dem Gefühl verbunden, zum eigenen Schutz nicht mehr hinzugehen.. weils dann weniger weh tut. Weil ich eben sagen kann "Weils keine andere Möglichkeit gab!" Bedingung ist ja Bedingung.
Quote: | Vielleicht würde er sogar irgendwann noch größer werden als nach einem "normalen" Therapieende, weil Du... |
Das ist auch meine Angst...
Quote: | also ist das alles so mit deiner therapeutin abgesprochen, das du nicht mehr hingehen musst wenn du denkst du brauchst nicht mehr und dich selbst im griff hast? |
Das ist ohnehin bei jedem so. Bei mir geht es darum, dass es Bedingung ist, das Medikament abzugeben. Ansonsten wird die Therapie abgebrochen Ihrerseits... weil dieses Thema eine "Dauerbremse" ist und es auch zu ihrer Pflicht gehört, mögliche Gefahrenquellen auszuschalten.
Quote: | und bist du sicher das du es nicht nötig hast? ich erinner nur daran wie du vor ein paar wochen mit todeswünschen hier gepostet hast |
Ich habe das Medikament nicht mehr nötig, nein. Und hinter dieser Todessehnsucht (nicht Wunsch!- großer Unterschied) steckt viel mehr.
Sonnenstrahlendes Dankeschön für eure lieben Sonnenstrahlen!
Schicke euch auch gaaaanz schöne aus den Bergen Tirols!
LG,
Ela
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_________________ Viel Sonne im Herzen und Harmonie in der Seele! |
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r.l.fellner
Psychotherapeut
1589
Wien M
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Fri, 21.May.04, 9:51 Re: Therapieabbruch? "Flucht ins Schmerzlosere" |
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Liebe Ela,
Ela wrote: | Und bei mir ist meine Therapeutin ja auch mehr eine "Begleitung", als dass ich vieles mit ihr aufarbeiten müsste. Ich denke, das macht auch einen großen Unterschied, ob ich sie tatsächlich "brauche", um mein Leben wieder in den Griff zu bekommen, oder ob sie "daneben steht, um einiges zu erleichtern", wie das bei mir der Fall ist. |
daß das weitaus mehr ist und bei Ihnen tiefer geht, als einfach nur "einiges zu erleichtern", das geht aber aus Ihren bisherigen Beiträgen schon hervor..
Nun, in einer Therapie gibt's ja nicht unbedingt immer etwas "aufzuarbeiten"... sondern oftmals geht es in einer Psychotherapie darum, bestimmte Lebensthemen und Lebensmuster zu bearbeiten, in den Griff zu bekommen oder daraus auszusteigen - hin zu mehr persönlicher Freiheit diesen subtilen "Zwängen" gegenüber.
Und da scheint ja noch ein Stück des Wegs vor Ihnen zu liegen.
Einen gewaltsamen Ausbruch, nun, so kurz vor dem (vereinbarten!) Ende der Therapie, hielte ich da für ein Zeichen, daß Sie noch tiefer drinstecken als Sie sich das eingestehen möchten. Daß das Therapieende, und - das sage ich ganz nachdrücklich - ein späterer Wechsel zu einer Therapie, die Sie in Ihrer aktuellen Phase gut unterstützt, grundsätzlich sinnvoll sein dürfte, das habe ich Ihnen ja schon früher mal geschrieben.
Ich wünsche Ihnen den Mut, die aktuellen Herausforderungen auszuhalten und dabei auch im Gespür zu bleiben. Nicht zu flüchten.
Alles Liebe,
R.L.Fellner
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Naomi
[nicht mehr wegzudenken]
2093
Wien W, 42
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Sat, 22.May.04, 20:43 Re: Therapieabbruch? "Flucht ins Schmerzlosere" |
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Liebe Ela,
Ich schließe mich voll und ganz dem an, was Herr Fellner geschrieben hat.
Außerdem möchte ich dir sagen, dass ich mich missverstanden fühle, wenn du meine Antwort bloß als "lieb" oder "liebe Sonnenstrahlen" siehst. Ich sehe und empfinde nämlich, dass du in gar keiner einfachen Situation bist, von familiärer Seite kaum jemanden zu haben scheinst, der dich wirklich unterstützt, trotzdem aber wieder nach Hause zurück gehen möchtest, und aus meiner Sicht auch keine dich in deinem Prozess gut unterstützende Therapeutin zu haben scheinst.
Trotzdem, oder gerade deswegen, halte ich es für sehr wichtig, dass du die Therapie "bewusst" zu Ende bringst, und auch alle Themen, die zu diesem Abschied dazu gehören, zur Sprache bringst. Das ist wirklich eine kleine Chance, damit du persönlich weiter kommen kannst.
Ela wrote: | Ja, da hast du Recht.. trauern werde ich allerdings so oder so. Nur mach ich mir ernsthaft Sorgen, dass alles, was am Positiven aus der Therapie resultiert ist, dann weg ist und die "innere Narbe" dann größer ist, als das. |
Naja, da könntest du ja Recht haben, denn du würdest ja genauer hinsehen, und nicht nur das Positive, sondern auch das Negative dieser Therapie, die ja auch aus deiner Sicht keine richtige Therapie mehr ist, zu sehen. Und das wäre aber gut so, weil du dann erkennen könntest, dass es für dich vielleicht nötig ist, dir nochmal eine(n) Therapeutin(en) zu suchen, und mit echter Therapie weiter zu machen. Deine "innere Narbe" aber wird keineswegs größer sein, sondern eher kleiner werden.
Alles Gute dir und genug Kraft. :38
lg Naomi
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_________________ I beg your pardon, I never promised you a rose garden. |
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