Author |
Message |
pink81
neu an Bord!
1
Deutschland W, 23
|
Mon, 17.May.04, 22:06 Psychoanalyse - Dauer und Aussichten? |
|
Hallo!
Habe lange darüber nachgedacht, dass eine Therapie was für mich sein könnte. Nun war ich zu einem Erstgespräch bei einem Psychoanalytiker, der riet mir zu einer Psychoanalyse, drei(!) mal die Woche. Er begründete das damit, dass ich wohl eine sehr gute Prognose hätte, weil ich sehr "stabil" wär und offensichtlich "selbstkritisch", beziehungsweise gut über meine Probleme reflektieren könne. Er hat es ungefähr so erklärt, dass es gut für mich wäre eine Therapie zu machen und dass die mir viel bringen könnte.
Bin unsicher. Bei ihm ist sowieso kein Platz frei gerade, ich muss also jemand anders suchen, was schade ist, weil er sehr sympathisch/professionell war und ich sicher gut mit ihm klargekommen wäre.
Wie oft geht man denn "normalerweise" zur Therapie? Wie lange dauert das? Er sagte was von 240 Stunden. Wenn mir das zuviel werden würde, könnte ich dann auch eher aufhören?
Ich habe auch Angst, dass ich meine Probleme aufarbeite und dann nachher mit mir super klarkomme, aber mit "anderen" in meinem Umfeld (FReunde...) nicht mehr. Habe nämlich jetzt das Problem, dass ich nicht mit dem komischen Verhalten vieler Leute in meiner Umgebung klarkomme, die egoistisch sind etc...
Denke eben viel nach...
Würd mich über Antworten freuen!
(Anmerkung Admin: Betreffzeile von ""gut therapierbar"???" auf obige präzisiert.)
|
|
|
|
|
Werbung |
|
Aisha
Forums-InsiderIn
187
Schweiz W, 44
|
Tue, 18.May.04, 8:17 Re: Psychoanalyse - Dauer und Aussichten? |
|
Hallo Pink81,
also in eine Psychoanalyse geht man schon 3 mal pro Woche, kenne sogar Leute die viermal pro Woche hingingen.
Ich kenne hingegen niemanden (und ich kenn sicher 20 Leute, die ne Analyse machten/machen) die ihre Analyse bereits nach 240 Stunden abgeschlossen haben. Das aber nur meine Erfahrung. Bei den meisten zog sich das über 6-10 Jahre (so auch bei mir ) hin.
Ich weiss nicht weswegen Du genau eine Therapie machen willst, ich würd mich an Deiner Stelle, aber mal breiter umsehen, was Dich von den verschiedenen Therapieformen die es gibt, am meisten anspricht.
Eine Analyse, erachte ich persönlich als sehr anstrengend und nicht für jeden angezeigt, auch wenn sie viel bringen kann. Sie fordert nur schon viel Zeit und ist auch sehr teuer. Falls Du schon eher kopflastig bist, dann würd ich persönlich auch gerade mal an andere Formen von Therapie denken, wie Körpertherapie oder vielleicht etwas Richtung Gestalttherapie. Es hängt halt sehr von dem ab, was Du selber erreichen willst mit der Therapie.
Also ich würd sagen, mach Dich mal schlau über ganz unterschiedliche Therapieformen, denke genau darüber nach, was Du erreichen möchtest und entscheide dann erst.
einen lieben Gruss
Aisha
|
_________________ Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit. (Ellie Wiesel) |
|
|
|
Helene T.
Forums-Gruftie
897
Wien W, 47
|
Tue, 18.May.04, 9:31 Re: Psychoanalyse - Dauer und Aussichten? |
|
Hi!
Ich kenne Psychoanalyse nicht. Ich habe Transaktionsanalyse gemacht, war ca. 2 Jahre einmal die Woche in Therapie, gegen Ende habe ich es "ausschleifen" lassen mit alle 2 Wochen und bin gut damit klar gekommen.
Ich würde dir empfehlen, dich erst mal über die unterschiedlichsten Therapieformen zu erkundigen und dann deine Entscheidung treffen.
|
_________________ Liebe Grüße aus Wien,
Helene |
|
|
|
r.l.fellner
Psychotherapeut
1589
Wien M
|
Sat, 22.May.04, 10:42 Re: Psychoanalyse - Dauer und Aussichten? |
|
Liebe pink81,
mir sind eigentlich keine psychischen Störungsbilder bekannt, bei denen unbedingt eine (zeitmäßig, finanziell und auch emotional doch sehr aufwändige) Psychoanalyse zur Therapie Voraussetzung wäre.
Sollten Sie die Rahmenbedingungen, die mit einer Psychoanalyse verbunden wären, also abschrecken, sehen Sie sich besser nach einem(r) Therapeuten(in) um, der(die) mit einer anderen Methode arbeitet.
Wenn Sie die Thematik interessiert: vor einigen Tagen habe ich im Archiv meiner Website einen Artikel online gestellt, der Theorie, Praxis und Grundbegriffe der Psychoanalyse (gewissermaßen ja der "Mutter" der modernen Psychotherapie...) vorstellt.
http://www.Psychotherapiepraxis.at/art/psychoanalyse/psychoanalyse.pht ml
(auf "Archiv" in der Fußzeile meines Beitrags klicken, falls der Link nicht (mehr) funktionieren sollte.)
Herzliche Grüße
Richard L. Fellner
|
_________________ Website | Kontakt | Artikel-Archiv |
|
|
|
Werbung |
|
Zimbelstern
Helferlein
44
Deutschland W, 21
|
Mon, 21.Nov.05, 19:03 Psychoanalyse? |
|
Hallo!
Ich bin neu hier und hätte mal eine Frage (hoffe ich bin hier richtig)
Da es mir in den letzten Monaten immer schlechter ging, habe ich mich überwunden eine Therapie in angriff zu nehmen. Ich hatte 3 Stunden bei einer Therapeutin. In der letzte Stunde meinte sie, für mich sei ihr Verfahren nicht das Richtige und ich bräuchte eine Analyse. Ich war total fertig, weil sie vorher sehr zuversichtlich gewirkt hat und mir nie das Gefühl vermittelt hat, dass sie mich nicht nimmt. Mich hat es soviel Kraft gekostet mir überhaupt mal Hilfe zu holen, da ich eigentlich nie über mich und meine Probleme spreche.
Ich verstehe überhaupt nicht warum sie mich wegschickt hat (darf bei ihr nicht weitermachen). Sicher ist es sinnvoll wenn sie mich weiterverweist, wenn sie glaubt mir nicht richtig helfen zu können, aber ich hab große Angst, dass mich der nächste Therapeut auch wegschickt. Außerdem hab ich ihr viel anvertraut. Fühle mich jetzt einfach schlecht. Hab Angst etwas falsches gesagt zu haben. Ich fühle mich fallengelassen. Stehe jetzt wieder allein da und weiß wie es weitergeht. Ich hab Angst ein neuer Therapeuten schickt mich auch wieder weg. Hab Angst, wieder zu vertrauen (ist bei mir sowieso ein problematisches Thema).
Was habt ihr denn für Erfahrungen mit Analyse?
Warum sollte eine Analyse besser sein?
Welche Gründe gibt es eine Analyse zu empfehlen?
Mir taten die Gespräche bei meiner alten Therapeutin gut (auch wenn es mir nach der Sitzung immer schlecht ging, aber ich denke es ist doch normal). Ich hab Angst, eine Analyse nicht zu schaffen.
Mir geht es gerade ziemlich schlecht. Hab einfach keine Kraft mehr. Ich möchte doch nur, dass ich wieder richtig leben kann.
Vielleicht könnt ihr mir ja helfen! Vielen Dank schon mal!
LG Zimbelstern
|
|
|
|
|
Stöpsel2
Forums-Gruftie
917
Deutschland W, 35
|
Mon, 21.Nov.05, 19:26 Re: Psychoanalyse? |
|
Hallo Zimbelstern,
boah, daß Du nach 3 stunden Dich schon so an diese Therapeutin gebunden hast?!
Ich nehm mal nicht an, daß Du ihr Deine Ängste mitgeteilt hast, daß Dich der nächste auch wegschickt?! Wie wäre es dann, nochmal zu ihr zu gehen und ihr das zu sagen? Und ihr zu sagen, daß Du Angst hast, was falsches gesagt zu haben? Ich glaube, wenn sie Dir nochmal vermittelt, daß es nicht an Dir als Person lag, daß sie Dich weiterverweist, sondern nur daran, daß es fachlich gesehen für Dich woanders besser ist, wäre das für Dein Ego gut und würde es Dir leichter machen, weiterzusuchen. Und vielleicht kann sie Dir ja sagen, wo Du Dich hinwenden könntest?
Ich hab selbst im Frühjahr nach einem neuen Therapieplatz gesucht und da die vorangegangene Therapie schiefgegangen ist, war ich umso empfindlicher bzgl. Ablehnungen von Therapeuten, aber auch unsicherer bzgl. meiner eigenen Kriterien für Therapeuten. Da haben erhebliche Selbstzweifel an mir genagt, so wie Du es auch beschreibst. Im Nachhinein muß ich aber sagen, darf man das alles nicht persömlich nehmen. Einfahc woanders weitersuchen und nicht aufgeben.
Zu Psychoanalyse kann ich nicht soviel sagen, außer daß sie halt mehr Stunden hat und vielleicht dadurch besser bei Deinen Problemen geeignet ist. Und ich schätze mal, daß durch die größere Abstinenz des Therapeuten man auch anders über die Dinge reden kann, wahrscheinlich mehr auf sich gucken kann. Das Reden über die Vergangenheit steht ja sowohl bei tiefenpsychologischen Verfahren als auch bei Psychoanalyse im Vordergrund.
Viele Grüße
Stöpsel
|
|
|
|
|
Werbung |
|
Jelka
Forums-Gruftie
885
Köln W, 35
|
Mon, 21.Nov.05, 20:00 Re: Psychoanalyse? |
|
Zimbelstern wrote: |
Ich hatte 3 Stunden bei einer Therapeutin. In der letzte Stunde meinte sie, für mich sei ihr Verfahren nicht das Richtige und ich bräuchte eine Analyse.
|
Genau so ging es mir auch. Es war schrecklich.
Er war hautpsächlich deswegen davon überzeugt, dass ich eine Analyse brauche, weil ich zeitlich sonst nicht einmal ansatzweise zurecht käme. (Womit er übrigens auch ganz klar Recht hatte.) Abgesehen davon hielt er die Form auch für die richtige.
Allerdings hatte ich das Glück, dass er auch Viertelstunden einfach so abrechnen konnte, ohne dass eine Therapie beantragt wird. (Er hatte einen Dr.-Titel.)
So bin ich also noch weiterhin einmal die Woche zu ihm gegangen und er hat mich bei der Suche unterstützt. Ich konnte alle Rückschläge, Misserfolge und Probleme der Suche mit ihm besprechen. Das war sehr wichtig für mich und sonst hätte ich es wohl auch nicht geschafft.
Hast du jemanden, der dich immer wieder auffangen und neu zu der Suche motivieren kann? Irgendjemand, der diese Funktion bei dir übernehmen kann?
|
|
|
|
|
Zimbelstern
Helferlein
44
Deutschland W, 21
|
Mon, 21.Nov.05, 20:34 Re: Psychoanalyse? |
|
Hallo Stöpsel!
Vielen Dank für deine Antwort.
Ich hab dieser Therapeutin einfach vertraut (so weit man dies kann!!). Sie wusste von Anfang an um was es geht. Ich hatte mich vor ein paar Monaten einem Freund anvertraut. Er hat mir auch geholfen, einen Therapeuten zu finden und hat auch bei der Therapeutin "vorgefühlt". Dadurch war es für mich leichter. Ich hab (konnte) zwar nicht über das Hauptthema, mit ihr gesprochen, aber wenigstens wusste ich, sie weiß um was es geht.
Ich war einfach unheimlich froh, endlich den Schritt gemacht zu haben. Dachte es wird alles wieder gut. Und da ich sowieso sehr misstrauisch anderen gegenüber bin fühle ich mich dementsprechend schlecht. Auch wenn ich nie über mein Hauptproblem gesprochen habe, fühle ich mich nicht gut. Hab Angst, sie denkt schlecht über mich. Ich denke ich hab mich auch ein bisschen an sie geklammert, weil ich selbst genau wusste, dass ich es nicht nochmal schaffen würde den Schritt zu gehen. Deshalb war ich wahrscheinlich an sie gebunden.
Ich hab ihr gesagt, dass ich es nicht schaffe einen neuen Therapeuten zu suchen. Dass ich nicht nochmal Jemanden anrufen kann. Dass ich es vor allem nicht alleine schaffe (bei ihr wurde mir der Weg ja von dem Freund geebnet). Sie meinte nur ich muss es aber machen. Hätte keine andre Wahl.
Nochmal zu ihr hin möchte ich sicher nicht. Sie war so komisch zu mir in der letzten Stunde. Hat mich teilweise richtig angegriffen. Ich hab mich auf einmal sehr unwohl gefühlt.
Natürlich würde ich gerne die Gründe wissen, warum sie mich wegschickt hat und warum sie gerade eine Analyse für richtig hält. Ich bin einfach enttäuscht, besonders weil sie weiß wie schlecht es mir geht, wie unsicher und ängstlich ich bin.
Viele Grüße Zimbelstern
|
|
|
|
|
Zimbelstern
Helferlein
44
Deutschland W, 21
|
Mon, 21.Nov.05, 20:43 Re: Psychoanalyse? |
|
Hallo Jelka!
Danke auch für deine Antwort.
Aber was ist denn der Unterschied zwischen Analyse und der "normalen" Therapie. Man hat mehrere Sitzungen in der Woche und es ist wohl nicht so oberflächlich. Aber ich dachte eigentlich ich weiß warum es mir nicht gut geht.
Ich möchte nicht mehr zu der Therapeutin. Ich bin zu enttäuscht von ihr. Fand ihr Verhalten einfach nicht richtig in der letzten Stunde.
Ich habe diesen guten Freund dem ich mich vor ein paar Monaten anvertraut habe und der mich bei der ersten Suche unterstütz hat (auch zu Beginn der ersten Sitzung dabei war). Er gibt sich sehr große Mühe und ich hab wirklich ein schlechtes Gewissen, weil ich so schwierig bin und ihm so viele Sorgen mache. Ich kann ihn auch nicht immer nerven. Aber er sieht eine Therapie unbedingt für erforderlich. Ich möchte ihn nicht immer mit meinen Problemen belasten. Er hat schon so viel für mich gemacht, mich erst auf den Weg zur Therapie gebracht, weil ich eigentlich denke "so schlimm war doch alles nicht, so schlecht geht es dir nicht". Deshalb zweifel ich auch, ob ich wirklich weitermachen soll, nochmal suchen soll (ob es mir nicht mit Therapie schlechter gehen wird und ich einfach nur vergessen soll)
Dieser Freund ist momentan mein einziger Halt, weil es mir wirklich nicht gut geht und sonst keiner etwas davon weiß, weil ich sehr gut überspielen kann (auch wenn es sehr belastend ist immer nach außen "glücklich" zu sein.) Ich hab sonst niemanden.
|
|
|
|
|
Jelka
Forums-Gruftie
885
Köln W, 35
|
Tue, 22.Nov.05, 0:55 Re: Psychoanalyse? |
|
Zimbelstern wrote: |
Aber was ist denn der Unterschied zwischen Analyse und der "normalen" Therapie. Man hat mehrere Sitzungen in der Woche und es ist wohl nicht so oberflächlich. Aber ich dachte eigentlich ich weiß warum es mir nicht gut geht. |
Mir fällt eine Antwort da etwas schwer, weil ich festgestellt habe, dass es doch einige Therapeuten gibt, die nicht eindeutig in einer Richtung arbeiten. Die genauen Definitionen hat Herr Fellner bestimmt irgendwo auf seiner Seite erklärt, such doch da mal. Oder da gibt es im Internet bestimmt genauere Erläuterungen.
Quote: | Ich kann ihn auch nicht immer nerven. Aber er sieht eine Therapie unbedingt für erforderlich. |
Nein, immer nerven nicht, aber ihr könntet einen Termin pro Woche machen, in dem du erzählst, wie ein Erstgespräch gelaufen ist, oder dass du ganz verzweifelt bist, weil du viele angerufen hast und keiner einen Termin hatte, oder dass du nichts gemacht hast, weil du mal eine Verschnaufpause brauchtest oder weil du so mutlos bist, dass du gar nicht mehr magst und überhaupt alles blöd ist.
Wenn ihr das vorher abklärt, dass ihr pro Woche eine Viertelstunde Mutmachzeit einplant und ansonsten nicht ständig darüber redet und er weiß, dass es seine Aufgabe ist, dir weiterhin Mut zu machen, auch wenn du sagst du magst nicht (damit er weiß, dass es keine vollkommene Aufgabe deinerseits ist, sondern eine Motivierungsanfrage), dann denke ich, dass er das machen kann ohne völlig genervt zu sein. Wenn es sich wirklich auf die Viertelstunde pro Woche beschränkt. Dann ist für ihn ja auch klar, dass nicht jeder eurer Kontakte so abläuft (was bestimmt sehr anstrengend für ihn wäre), sondern es eben diesen einen Termin gibt.
Wäre zumindest meine Idee und Vorstellung davon.
Die Suche nach einem Therapeuten kann sehr anstrengend sein, aber ich denke trotzdem, dass du es durchziehen solltest.
Im übrigen und nur mal ganz am Rande:
Du hast geschrieben, dass dein Freund se als sehr wichtig ansieht, dass du eine Therapie machst.
Wenn ich das bei einem Freund als sehr wichtig ansehe und ihn derart dabei unterstütze, dann deswegen, weil zum einen er darunter leidet und zum anderen sich das auch auf mich überträgt. Ich kann und will für niemanden die Therapeutin sein. Ich helfe aber gerne dabei, professionelle Unterstützung zu suchen. Nur wenn ich dann sehe, dass ein Freund die offensichtlich nicht will, mich aber weiterhin in seine Probleme mit reinzieht, dann distanziere ich mich von ihm. Denn auf Dauer ist das kein Zustand. Wenn ich sehe, dass der andere sich um Hilfe bemüht und somit irgendwann eine Besserung der Situation zu erwarten ist, dann bin ich bereit, einiges auszuhalten. Aber wenn ich das Gefühl habe, dass das ins Nichts führt und immer so weitergeht, dann mag ich auch nicht mehr.
Du möchtest seine Freundschaft und Hilfe? Dann rate ich dazu, sie auch anzunehmen.
|
|
|
|
|
Werbung |
|
Zimbelstern
Helferlein
44
Deutschland W, 21
|
Tue, 22.Nov.05, 14:03 Re: Psychoanalyse - Dauer und Aussichten? |
|
Hallo!
Du hast recht. Mir liegt sehr viel an dieser Freundschaft und ich möchte sie auf keinem Fall riskieren! Immer darüber mit ihm zu reden wäre auch für mich sehr anstrengend, ich hab schon ein paar mal einen Rückzieher gemacht, weil mir alles einfach zu viel wurde.
Ich hab ihm damals aus Verzweiflung erzählt was mit mir los ist. Danach haben wir einige Male gesprochen, haben aber von Anfang an gesagt, dass er nicht mein Eratztherapeut werden kann (was ich auch nicht wollte). Und dann hat er mich langsam an das Thema Therapie herangeführt, weil ich es am Anfang auf keinen Fall wollte (wegen meinen Eltern). Er kennt meine Angst vor dem Schritt Therapie und weiß wie sehr ich mit meinen Leben kämpfe.
Ich denke bei mir geht es nicht so sehr um Motivation. Hab einfach so groß Angst was auf mich in der Therapie zukommt, dass es mir dann noch schlechter geht, es vielleicht nicht hilft. Ich denke jetzt aber auch eine Therapie wäre gut für mich, weil ich ja selbst merke wie schlecht es mir geht und ich so nicht weiter leben kann. Aber die zweifel kommen doch immer wieder und das Problem nicht darüber reden zu können. Und jetzt hat mich halt die Sache mit der Therapeutin runtergezogen.
Ich hab bei einem Therapeuten angerufen (ich hoffe der Freund erkennt dadurch eindeutig meinen Willen). Er ist Psychiater und macht auch Analyse (bei uns gibt es nur 2 Analytiker). Ich hoffe bei ihm bin ich richtig (auch wenn er ein Mann ist. Meine Therapeutin hat mir eine Frau empfohlen). Leider hat er bis Januar keinen Termin frei und ich muss erst einmal warten. Wird jetzt glaube ich ziemlich schlimm bis dahin, weil es mir momentan sehr schlecht geht und ich nicht weiter weiß...
Hab total Angst hinzugehen, hoffe ich werde nicht wieder weggeschickt (weil es doch das falsche Verfahren ist...). Gibt ein Psychiater immer gleich Medikamente?
LG Zimbelstern
|
|
|
|
|
loslassen
Helferlein
66
NRW W, 44
|
Tue, 22.Nov.05, 14:53 Re: Psychoanalyse - Dauer und Aussichten? |
|
Hallo,
das Gefühl nach dem Wegschicken kenne ich auch, es ist bescheiden. Ich hatte eine Therapie gemacht, die nicht so gut für mich verlief. Nachdem ich sie abgebrochen hatte, dauerte es etwas länger bis ich mich wieder auf Therapeutensuche machte. Diesmal sprach ich meine Probleme sofort an und musste feststellen, dass die Therapeuten entweder zeitlich ausgebucht waren oder sonstige Gründe vorschoben. Einer sagte mal, nachdem ich gefragt hatte (4te Stunde) und jetzt, was soll ich jetzt machen. Er sagte, alles hauptsache nicht bei mir Therapie, dabei stand er noch auf ein Faltblatt, das ich von einer Organisation bekommen hatte, die zuständig wären für meine Art Problemen. Es ist nicht einfach, aber man darf nicht aufgeben und nicht den Fehler bei sich suchen. Ich habe mir bewusst einen Therapeuten gesucht, weil mit einer Frau würde ich schnell Probleme bekommen, wenn man gewisse Dinge schon weiß, ist es gut und dann passt der andere, den man gesucht hat auch besser zu einem. Ich wünsche dir alles Gute.
tschau
|
|
|
|
|
Midnightsun
sporadischer Gast
7
Freiburg W, 24
|
Sun, 11.Dec.05, 14:30 Re: Psychoanalyse - Dauer und Aussichten? |
|
Liebe Zimbelstern !
Mach Dir keine Sorgen ! Ich bin auch bei einem Therapeuten, der Psychater und Analytiker ist. Er hat mir zwar am Anfang Tabletten verschieben, aber die waren ganz leicht und er meinte, ich müßte sie auch nicht regelmäßig nehmen. Eigentlich fand ich es ganz beruhigend, dass er eine umfassende Ausbildung hat.
Das wichtigste ist, dass Du Dich bei ihm gut aufgehoben fühlst !
Ich kann verstehen, dass Du vielleicht ein bißchen unsicher bist, zu einem Mann zu gehen.
Am Anfang habe ich mir deswegen gar keine Gedanken gemacht, weil es bei mir vordergründig um Examensstress ging. Aber wenn ich ehrlich bin, wird wohl ein Schwerpunkt meiner Therapie bei meiner Beziehung zu meinem Körper liegen. Als mir das wirklich klar geworden ist, habe ich schon ein bißchen Panik bekommen... Ich denke aber, es würde mir auch nicht leichter fallen, mit einer Frau zu reden. Außerdem habe ich bisher das Gefühl, dass mein Therapeut sehr gut auch mich eingeht.
Kannst Du vielleicht ein bißchen von Deiner Analyse erzählen, sobald es losgeht? Ich mache bisher eine Gesprächstherapie - bin aber noch ganz am Anfang und könnte vielleicht auf Analyse umsteigen. Allerdings traue ich mich nicht so richtig, meinen Therapeuten darauf anzusprechen. Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob ich das mit dem freien Assoziieren schaffe...
Halt die Ohren steif !
Midnightsun
|
|
|
|
|
Werbung |
|
Zimbelstern
Helferlein
44
Deutschland W, 21
|
Sun, 11.Dec.05, 23:42 Re: Psychoanalyse - Dauer und Aussichten? |
|
Hallo Midnightsun,
danke für deine Antwort.
Ich weiß nicht, ob ich überhaupt Medikamente verschrieben bekomme (hab keine Ahnung, wann Medikamente eingesetzt werden). Mal abwarten.
Ich hoffe ich werde mit ihm gut auskommen. Hab im Januar den ersten Termin (noch 4 Wochen zittern, hab total Angst vor dem ersten Termin...) und hoffe, er ist mir sympathisch und ich darf bei íhm bleiben. Nach dem letzten Versuch hab ich echt Angst wieder weggeschickt zu werden. Ich befürchte, er sagt, eine Analyse íst nicht das Richtige. Aber ich bin mir jetzt ganz sicher, dass ich Hilfe brauche.
Wenn ich das Erstgespräch rum habe, melde ich mich. Bin mal gespannt was er sagt. Ich weiß ja auch nicht, ob eine Analyse das Richtige für mich ist, ob ich es schaffe. Aber probieren möchte ich es (und dann kann ich dir auch gerne berichten wie es ist), weil es mir die frühere Therapeutin ans Herz gelegt hat (auch wenn ich noch sehr enttäuscht von der Therapeutin bin und es sehr komisch für mich ist, wenn ich sie jetzt außerhalb der Therapie treffe. Haben aber seit dem sie mich weiterverwiesen hat nicht mehr miteinander geredet).
LG Zimbelstern
|
|
|
|
|
Zimbelstern
Helferlein
44
Deutschland W, 21
|
Fri, 13.Jan.06, 23:13 Re: Psychoanalyse - Dauer und Aussichten? |
|
Hallo!
Ich wollte mich ja melden, wenn mein Erstgespräch bei dem Analytiker rum ist. Leider hab ich nichts postives (für mich) zuberichten. Er war zwar wirklich sehr nett, aber ich hab irgendwie trotzdem kein gutes Gefühl gehabt. Ich denke ich werde doch zu einer Frau gehen. Komme damit wahrscheinlich doch besser klar. Außerdem war er schon sehr distanziert. War einfach nichts für mich.
Mehr kann ich leider nicht sagen. Tut mir leid nichts genaueres über eine Analyse berichten zu können (was in der ersten Stunde ja sowieso noch zu früh wäre). Aber ich hab jetzt erst einmal wieder keinen Thera.....
Die Suche geht weiter....
Liebe Grüße
Zimbelstern
|
|
|
|
|
|
|