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Mary82
sporadischer Gast
28
München W, 22
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Mon, 17.May.04, 14:25 Grübeln |
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Ich weiß nicht, ob das hier das richtige Forum ist. Ich weiß auch nicht, ob es die Frage schonmal gab. Aber mir geht es heute einfach nciht gut und ich muss das mal loswerden. Vielleicht kann mir ja hier jemand einen Tip geben, was ich tun soll.
Es ist so, dass in meiner Familie psychische Krankheiten aufgetreten sind. Mein Großvater war deshalb 'ne ganze Zeit in stationärer Behandlung, meine Schwester hat sich ambulant in Therapie begeben. Mein Onkel ist auch so, aber er lässt das nicht therapieren glaub ich.
Jetzt habe ich das Gefühl, dass es bei mir auch "durchkommt". BIsher hab ich mich immer für gesund gehalten, aber in letzter Zeit neige ich so sehr zum Grübeln. Ich könnte ewig lang über ein Thema nachgrübeln, ohne eine Lösung zu bekommen, außer dass es mir danach schlecht geht. Ich kann nichts mehr essen, träume immer wieder von meinen Gedanken und habe Horrorvisionen vor der Zukunft. Ich glaube, Fehler gemacht zu haben. Und jetzt grüble ich darüber nach, wie die sich in meinem Leben auswirken. Es macht mich ganz fertig, aber ich kann nicht damit aufhören. Ich sage mir immer, wenn ich an was schönes denke, dann verschwinden die GEdanken schon irgendwie. Aber immer wieder kommen sie zurück. Ich kann sie nicht aufhalten. Wenn ich mal ein paar Tage Ruhe hatte und mir sage, ich werde daran nicht sterben, nur weil ich eben diesen oder jenen Fehler gemacht habe, kommen sie bald darauf zurück. Ich will den Fehler aber niemandem erzählen, weil ich Angst habe, dass dann erst REcht die Katastrophe eintritt, die ich in meinen Gedanken immmer wieder durchspiele.
Ist mir noch zu helfen? Was kann ich tun, damit ich nciht mehr darüber nachgrübeln muss? Ich bin schon ziemlich verzweifelt. SOll ich in Therapie gehen?
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Ann
Forums-InsiderIn
311
Irgendwo im Nirgendwo W, 21
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Tue, 18.May.04, 7:49 Re: Grübeln |
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Moin Mary!
Dein Problem kenne ich, so gings mir in meiner schlimmsten Tiefphase in der Therapie - rund ein gutes halbes Jahr.
Ich weiß nicht, ob psychische Krankheiten durch Gene vererbar sind, da bin ich überfragt. Ich denke mal ja die Neigung schon auf jeden Fall. Soweit ich weiß können psychische Krankheiten auch durch körperliche Ursachen hervorgerufen werden, z.B. irgendwelche Stoffmängel. Da gibts ja auch diese Depression aufgrund des Mangels eines Hormons - weiß nur die Namen nicht mehr. Daher denke ich, es ist durchaus erbbar.
Außerdem kann es auch einfach "wetergegeben" werden. Beispiel: Wenn ein Kind in einer Familie aufwächst, in der es Mitglieder mit psychischen Krankheiten gibt, dann kann es dies unbewusst übernehmen. Wenn die Mutter zum Beispiel ne soziale Phobie hat und das Kind merkt dies, denkt womöglich noch es sei normal, dann kann sich auch eine soziale Phobie beim Kind entwickeln (so wars anscheinend bei mir).
Quote: | Ich glaube, Fehler gemacht zu haben. [...] Und jetzt grüble ich darüber nach, wie die sich in meinem Leben auswirken. Ich will den Fehler aber niemandem erzählen, weil ich Angst habe, dass dann erst REcht die Katastrophe eintritt, die ich in meinen Gedanken immmer wieder durchspiele. |
Darf ich fragen, was für eine Art von Fehler es war? Gibst du dir vielleicht die Schuld an einem traumatischen Erlebnis?
Ich verstehe deine Angst, aber reden kann da helfen. Wenn es wirklich so ein schwerwiegender Fehler ist, der dich in psychische Abgründe stürzen kann, dann solltest du mit jemandem drüber reden, der dich wieder auffangen kann.
Ich kann nicht beurteilen, WAS für ein Fehler es nun war, daher kann ich dir da nicht weiterhelfen.
Quote: | Ist mir noch zu helfen? |
Definitiv: Ja.
Quote: | Was kann ich tun, damit ich nciht mehr darüber nachgrübeln muss? Ich bin schon ziemlich verzweifelt. SOll ich in Therapie gehen? |
Das kannst nur du allein wissen. Ich denke jedenfalls, dass es das klügste wäre mal eine Beratungstelle oder einen Therapeuten aufzusuchen, denn Hilfe brauchst du ohne Zweifel.
LG Ann
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Helene T.
Forums-Gruftie
897
Wien W, 47
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Tue, 18.May.04, 9:21 Re: Grübeln |
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Hallo Mary82!
Wie Ann schon so toll ausgeführt hat, Hilfe ist möglich.
Mal aus meiner persönlichen Erfahrung, meine Mutter hatte ein massives Schilddrüsenproblem und auf Grund dessen drastische Depressionen und einiges mehr. Ich habe als Kind teilweise ihre Verhaltensweisen übernommen, weil sie für mich normal waren, das heißt, als Kind war es noch nicht so drastisch, es kam erst später, als ich dann in ähnlichen Situationen war wie meine Mutter und dann habe ich genau so reagiert wie sie, depressiv.
In der Therapie habe ich dann gelernt erst mal mich selbst zu finden, mich selbst zu sehen und gelernt mich vom eingeimpften Verhalten abzulösen. Das hat bei mir ca. 2 Jahre gedauert. Jetzt habe ich manchmal diese Phasen auch noch, aber ich habe auch meine Rituale mit denen ich, sobald sie mir bewusst werden, rasch wieder raus komme.
Diese Chance hast du auch, das heißt eine sehr gute Möglichkeit mit einer hohen Lebensqualität glücklich zu werden. Und da schöne daran ist, "Unsereiner" ist dann noch eine Spur glücklicher als andere, weil wir dann bewusst wissen, dass es uns gut geht, weil wir die dunkle Seite auch sehr gut kennen
Vorab oder gleichzeitig möchte ich dir allerdings empfehlen einen kompletten Körperchemie-Check zu machen, erstens zur Gesundheitsvorsorge und zweitens, sollten hier relevante Abnormitäten zu erkennen ein wie z.B. bei den Hormonwerten, dann lässt sich das rasch behandeln und es wird gleich mal leichter für dich.
Sollte das der Fall sein, ist eine Psychotherapie dann zwar auch anzuraten um diese mittlerweile eintrainierten Grübeleien weg zu bekommen, aber es dauert nicht so lange, weil ja nichts oder kaum noch was nachkommt was die Verhalten füttert.
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_________________ Liebe Grüße aus Wien,
Helene |
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tommster80
neu an Bord!
1
Germany M, 22
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Sat, 18.Sep.04, 22:14 Grübeln |
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Ich habe schon seit längerer Zeit große Probleme mit meinen Gedankengängen. Mein denken engt sich oft derart ein das ich mein ganzes Leben als grausam und schlimm empfinde. Ich fange an mein Umfeld derart negativ zu sehen das ich am liebsten alleine bin. Meine Gedanken drehen sie manchmal tagelang um bestimmte Kleinigkeiten.
Ich komme kaum von mir selber weg. Ich kann mein Aufmerksamkeit
nur schwer nach außen richten. Meine Gedankengänge sind oft sehr
unrealistisch. Dann hab ich aber immer wieder Phasen da klappt alles
ganz gut. Mein Leben ist okay. Und urplötzlich fall ich wieder in diese
gedanken. Hatt jemnad änliche Probleme ?
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Egon Krollmer
Guest
W
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Sat, 18.Sep.04, 22:48 Re: Grübeln |
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Hallo.
Zuviel Denken schadet nur, das wussten schon die alten Griechen. Wenn man erst einmal anfängt mit dem Grübeln, so kann sich das schnell zu einer Endlosschleife entwickeln und man verstrickt sich immer tiefer in allerlei negativen Gedankengängen.
Das beste Mittel ist in diesem Falle wohl eindeutig die Ablenkung. Wenn Du also mal wieder dabei bist, die Flecken an der Wand zu zählen - oder Falten in der Couch, dann mache Dir einfach bewusst, dass Du Dich mit irgendeiner Tätigkeit ablenken musst.
Lies ein spannendes Buch oder schaue Dir einen Film an. Gehe spazieren oder trinke ein paar kühle Bier. Rede mit Menschen oder fahre mit dem Auto in der Gegend herum. Was Du letztendlich tust, ist völlig egal. Du musst nur von den üblen Gedanken weg kommen. Es geht halt nichts über ein gepflegtes Verdrängen, das hat bei mir immer geholfen. Wenn mir irgendetwas schlechtes passiert ist oder ich Kummer hatte, dann habe ich mich einfach abgelenkt oder mir kräftig einen über den Durst gekippt. Das hat bis jetzt immer geholfen und irgendwann sind die Ängste und Sorgen schnell vergessen.
Gruß,
Egon.
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