Unentschlossenheit?

neu an Bord! 1 Stuttgart M, 24

Hallo an alle!

Ich weiss nicht ob es Unentschlossenheit ist oder irgendeine andere Störung. Meistens ist es so dass wenn ich etwas anfange es gleich wieder abbreche. Das ist zwar nicht bei allem so, aber bei vielem. Zum beispiel wenn ich ein Computerspiel spielen möchte, spiele ich es kurz aber beende es dann auch gleich wieder und weiss dann nachher wieder nicht was ich machen soll und langweile mich.

So ähnlich ist es wenn ich ein Buch lese. Ich lese die ersten paar Seiten oder blättere es durch und dann lege ich es wieder in den Schrank zurück. Ich glaube ich habe noch nie ein Buch vollständig durchgelesen.

Irgendwie verspüre ich immer den Drang etwas zu machen aber wenn ich es dann tu dann breche ich es meistens gleich wieder ab.

Ich habe mir schon öfters vorgenommen Programmieren zu lernen. Aber weiter als bis zum berühmten "Hallo Welt" Programm hab ich es nie geschafft.

Wieso ist das so? Was kann man dagegen machen? Ich hab mir vor Jahren eine Gitarre gekauft und kann immer noch nicht spielen. Ich nehm mir immer vor damit zu spielen aber tu es nie, obwohl ich Zeit dazu hätte.

Ich sitze irgendwie lieber rum und langweile mich und überlege was ich machen könnte als etwas wirklich zu tun.

Hat irgendjemand eine Idee was das sein könnte? Oder vielleicht sogar was man dagegen machen kann? Vielen Dank schonmal!

sporadischer Gast 22 M, 20

Quote:

Hat irgendjemand eine Idee was das sein könnte? Oder vielleicht sogar was man dagegen machen kann? Vielen Dank schonmal!

Joaaa ...

Das kenne ich auch. Zumindestens ab und zu. Bei mir habe ich gemerkt, dass es hilft, wenn man sich zwingt, nichts anderes zu machen.

Bsp.: Du nimmst dir eines Tages vor, mal wieder Gitarre zu spielen. Du fängst an und merkst nach 5 Minuten dass du es eh nicht drauf hast, es viel zu schwer für dich ist etc. Was würdest du normalerweise tun? Dich langweilen und irgendetwas anderem widmen.

Aber versuch es mal so: Bleib dann einfach sitzen. Sage dir: "Wenn ich nicht Gitarre übe, mache ich auch nichts anderes!". Und mit "nichts" meine ich auch "nichts". Nicht lesen, nicht zu ALDI latschen, nicht im Internet surfen, nicht Fernsehen gucken, keinen Kuchen backen, keine anderen Leute besuchen, keine Musik hören, keine Bierchen trinken ... nix! Du darfst dich selber nur vor die Wahl stellen: "Rumsitzen oder Gitarre". Zieh am besten die Stecker von allen Elektrogeräten (außer den Verstärker, falls es ne E-Gitarre ist)

Du wirst automatisch ein paar Minuten später wieder zum Instrument greifen. Irgendwann platzt dann der Knoten und dein Hirn stellt sich aufs Gitarrespielen ein. Übrigens wird man auch besser und besser, selbst wenn man nur "diffus" übt. Mit den Programmieren etc. isses genauso.

Das beste ist natürlich, wenn der Knoten dann geplatzt ist, dass du versuchst dich systematisch weiter zu entwickeln. Etwa nach dem Motto: "Heute lerne ich ausschließlich die moll-Akkorde ... nix anderes, und ich hör erst auf, wenn ich fertig bin", oder eben "Heute höre ich erst mit Programmieren auf, wenn ich die Funktion und Anwendung von Pointern kapiert habe"

Viel Erfolg

Gruß
Dirk

Forums-InsiderIn 206 Steiermark/Österreich W, 34

Solche Phasen kenne ich auch in meinem Leben. Aber die sind meistens nur dann, wenn ich mit mir selber nicht im Reinen bin bzw. in einem Stimmungstief stecke. Es freut einem ja in dem Sinn nichts. Das ist ja bei Dir auch so! Das ist dann wie ein Teufelskreis, denn der innere Schweinehund sagt einem dann, dass man nichts zustande bringt. Fein.
Wenn es mir gut geht, ich ausgeglichen bin, dann könnte ich Bäume ausreissen und ich tu es dann auch. Erledige alles mögliche und fühl mich dann echt supergut.
Ich glaube auch, dass es gut wäre, sich zu etwas zu überwinden und fertigzumachen, denn dann tut man sich ja was gutes fürs eigene Selbstwertgefühl. Dann geht man die nächste Sache an.

lg Herndi

[nicht mehr wegzudenken] 1213 @ home W

vielleicht steckst du deine Ziele zu hoch?
Das mag jetzt blöd klingen, wenn es "nur" darum geht ein Buch zu lesen, oder Gitarre spielen zu lernen, was andere in einem Aufwisch machen.
Aber du solltest dir kleine, (für dich) leicht erreichbare Ziele stecken. Z.B. eine Zeitschrift durchlesen, muss ja nicht gleich ein Buch sein.
Oder jede Woche an der Gitarre einen einzigen Griff einüben, oder das Programmier-Lern-Buch nur durchzublättern fürs Erste, nicht gleich am Computer sitzend wild auf der Tastatur hämmernd alles sofort können wollen.

Vielleicht, wenn du so kleine Erfolgserlebnisse hast, und siehst dass diese kleinen Ziele zu schaffen sind, hast du die Motivation, und den Mut dir etwas grössere zu stecken und daraufhin arbeiten?

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