Ich will es so - Bin ich sadistisch?!

Forums-InsiderIn 311 Irgendwo im Nirgendwo W, 21

Jetzt wirds heikel 8===(

Schon als Kind hatte ich den Drang mich selbst zu verletzen. Angefangen hatte ich dann mit 18. Bin eher ein Gelgenheitsritzer, der phasenabhängig ritzt, aber wenn, dann auch sehr doll...
Und eigentlich wollte ich für mich selbst nie as dagegen machen, nur meinem Freund zuliebe.

Mit 16 spielte ich zum ersten mal mit dem gedanken mir den Finger in den Hals zu stecken, weil ich mich mit meinen damals noch 80kg abstoßend fand. Ich probierte es aus und es ging schief, so ließ ich dieses Kapitel über 3 1/2 Jahre ruhen.
Im Januar diesen Jahres versuchte ich es wieder und es klappte. Seither kam es oft vor, dass ich es wieder tat.
Momentan siehts so aus, dass ich es wöchentlich +/- 1-2 mal tue, also nicht soooo furchtbar oft. Halt dann, wenn ich mal alleine bin. Oft spiele ich mit dem Gedanken es zu tun, heute schon 2 mal, doch ich traue mich nicht, weil mein Freund da ist und er muss das nicht auch noch mitkriegen.

So hab ich es geschafft 6kg abzunehmen.... Finde mich heute richtig abstoßend, anders als früher mit meinen 80kg, denn nun wiege ich 126kg.

Hatte schon immer ein abnormales Essverhalten, es ging eher in Richtung Binge Eating. Fressattacken ohne kotzen. eat

Zwischen 14 und 16 schaffte ich es 50kg abzunehmen, zwischen 16 und 19 nahm ich 60kg zu.
In der Phase, als ich wieder zunahm fing es wie gesagt an, dass ich mit dem Gedanken spielte mir den Finger in den Hals zu stecken.

Was mir irgendwie Angst macht, ist dass ich nichts ändern will. Man kann mir sagen "Du bist auf dem besten Wege in ne Bulimie zu geraten" und mir gehts am A***** vorbei. Das heißt einem Teil in mir gehts vorbei, ein anderer hat total Angst und schreit um Hilfe.

Bin ich denn so sadistisch, dass ich deshalb nicht aufhören will? Es sieht für mich aus wie der Weg endlich dünner zu sein, gesundheitliche Schäden sind mir dabei recht egal... (Bitte keine Moralpredigten) Ich glaube ich möchte damit vielleicht auch was ausdrücken.

sporadischer Gast 21 hier W, 26

Ich bin kein Experte und ich hoffe, dass ich hier nix falsches schreibe, aber ich möchte Dich gerne fragen, ob Du schon mal nach den Gründen gesucht hast, warum Du Dich selbst verletzt und warum Du Dir manchmal den Finger in den Hals steckst. Es scheint bei Dir nicht der Drang zu sein, dünn zu werden, sondern es scheint an anderen Gründen zu liegen. Vielleicht liegen diese in Deiner Kindheit.
Ich würde Dir auf jeden Fall eine Gesprächstherapie empfehlen, um nach den Ursachen zu forschen und somit einen Weg zu finden, Dich selbst akzeptieren und lieben zu lernen.

Lieben Gruss,
Denise

Forums-InsiderIn 311 Irgendwo im Nirgendwo W, 21

Liebe Denise,

Denise wrote:

Ich bin kein Experte und ich hoffe, dass ich hier nix falsches schreibe, aber ich möchte Dich gerne fragen, ob Du schon mal nach den Gründen gesucht hast, warum Du Dich selbst verletzt und warum Du Dir manchmal den Finger in den Hals steckst.

Ähm... ja. Nach mir "nur aus Spaß an der Freude". Dies sagt jedenfalls dieser sadistische Teil.
Mal anders betrachtet: Es gibt mir irgendwie was. Ich fühle mich zwar schlecht, aber andererseits wieder richtig gut. Mir selbst überlegen. Vielleicht, weil ich so meine Fressattacken kontrollieren kann unds mir selbst zeigen kann "Ätsch, kannst fressen was du willst, das kriegen wir wieder raus"
Wie versteckt gesagt: Ich glaube ich möchte damit auch eher was ausdrücken, ein Hilfeschrei, weil ich mir anders nicht mehr zu helfen weiß. Aber wozu...

Quote:

Es scheint bei Dir nicht der Drang zu sein, dünn zu werden,

Jedenfalls nicht so stark ausgeprägt, aber der Drang ist es auch schon.

Ich bin schon in Therapie, Verhaltenstherapie...

LG Ann

Helferlein 65 Thüringen W, 18

Hi,

ich habe seit 2001 Probleme mit dem Essen. Erst Magersucht, dann auvh diese Fressanfälle ohne zu kotzen, wie du sie beschreibst.

Zu deiner Meinung, dass du das nicht ändern willst, bzw. das glaubst...:
Ging mir ebenso! Ich wollte zwar dünner sein, aber die Fressanfälle waren so alltäglich und "normal" geworden, dass ich sie nicht missen wollte/konnte.
Immer z.B. wenn ich von der Schule nach Hause kam, gab es nicht "normaleres", als mich für 1-2 Stunden in die Küche zu stellen und zu fressen...
Ich denke, das die Gefahr darin liegt, sich selbst aufzugeben und hilflos neben sich zu stehen!
Kann gut sein, dass du das jetzt noch nicht ändern kannst, oder willst... wenn es aber dann soweit ist - und ich bin mir sicher, diese Schwelle hast du bald erreicht - solltest du wirklich dran bleiben.
Meine Fressanfälle z.B. sind wirklich nur noch in ganz ganz wenigen Ausnahmefällen...
Oder was du auch machen kannst:
Freu dich über jeden Tag, den du nicht gekotzt hast, und gönn dir etwas schönes!
Und falls das möglich ist: erzähl deinem Freund davon, denn jmd., der einem so nahe steht ist wirklich die allerallergrößte Hilfe. Wenn er nämlich nicht Bescheid weiß, setzt du dich noch mehr unter Druck, aufhören zu wollen oder auch nicht, und nicht zu können. Besser ist mit Sicherheit, er weiß das, und kann dir beistehen und dich z.B. auch loben, bzw. stolz auf dich sein, wenn du wieder einen Tag ohne Kotzen und/oder Schneiden geschafft hast.
Und: Versuch dich, auf andere Dinge im Leben zu konzentrieren!
Geh raus, such dir ein neues Hobby, unternimm was mit Freunden oder oder oder...
Das lenkt die Konzentration auf deine Probleme ab, und hilft, diese ein Stück weit von selbst zu beseitigen!

Ich wünsche dir ganz viel Durchhaltevermögen und Glück!!!

Liebe Grüße
PoppyRed

Forums-InsiderIn 311 Irgendwo im Nirgendwo W, 21

Guten Abend allerseits!

So, jetzt sind mittlerweile drei Monate ins Land gezogen, wenn ich mich nicht irre.
Aufgehört habe ich bislang nicht. Es ging immer weiter. Ich tat es, es passierte einfach, ich wehrte mich nicht dagegen, und sofort danach "vergaß" ich es auch wieder. Die letzten drei Monate hätte ich nie sagen können, wann ich das letzte mal ge... (ihr wisst schon was) hab. Ich schätze so 2 mal die Woche, so wars jedenfalls die letzten 3 Wochen, als ich es bewusst beobachtete.
Ich hab auch schon mit meinem Therapeuten geredet (vor knapp zwei Monaten). Darüber, dass ich weiter abnehmen möchte, darüber wie ich es versuche, nämlich indem ich meine Kalorien immer weiter reduziere und bei einem Verbrauch von 2500 letztendlich bleiben möchte, davon, dass es bisher ja damit geklappt hat, davon, dass ioch meine Fressanfälle versuche in Griff zu bekommen - und davon, dass ich mich ab und zu mal "den ungewollten Kalorien entledige".
Naja, er meinte nur, es klänge ganz vernünftig, was ich sage und er würde sich keine Sorgen machen, denn ich würde das schon schaffen abzunehmen und das Gekotze... Nicht schlimm, nicht besorgniserregend, das geht vorbei... HALLO???? Shocked

Von wegen, es geht gar nichts vorbei. Am liebsten möchte ich öfter als zwei mal die Woche, aber so kanns nicht gehn. Ich glaube ich verliere meinen Abnehmkampf Confused

Momentan kann ich nicht mehr und ich kann doch nicht jeden Tag... na ja, ihr wisst schon... nur um meine 2500 Kalorien zu erreichen.
Bin die letzten Tage sehr niedergeschlagen, weil ich spüre, ich verliere den Kampf, egal mit oder ohne kotzen...
Ich denke auch es wäre falsch gegen das Gekotze anzugehen, denn das würde mir auch nicht helfen. Ich muss gegen die Fressanfälle angehn, denn nur das ist meine Chance von BEIDEM loszukommen. Aber das ist so schwer und leichter gesagt als getan. Ich versuche seit bald nem Jahr nichts anderes Sad

Ich hab mit Fressanfällen nur die Auswahl zwischen:

1. Fresen ohne kotzen und somit zunehmen
2. Fressen mit kotzen und mein Gewicht halten oder abnehmen, aber mich kaputt machen.

Nr.1 ertrag ich nicht mehr, Nr. 2 ist doch auch keine dauerhafte Lösung. Und nur gegen das Kotzen angehen, löst meine Probleme doch nicht, aber ohne fressanfälle kein Kotzen, ohne Kotzen doch Fressanfälle. Ich muss bei den Fressanfällen ansetzen, aber das kann ich nicht, ich weß nicht wie, es klappt alles nicht...

Und ich fühl mich von meinem Thera im Stich gelassen kopfwand

Seh ich das zu eng, oder liegt es an ihm? nixweiss

"Ich mach mir da keine Sorgen, Sie schaffen das schon" ....

Lg, die Ann

Psychotherapeut 1589 Wien M

Liebe Ann,

ich kann mir kaum vorstellen, daß Ihr Therapeut die Sache weiter so beruhigt sehen könnte, wenn Sie ihm davon so erzählen, wie Sie hier darüber schreiben... Cool

Wenn Sie's nicht schaffen, ihm die Situation von Angesicht zu Angesicht in derselben Vehemenz zu beschreiben wie hier uns gegenüber, dann drucken Sie doch Ihren Text hier aus und geben ihn ihm in der nächsten Stunde, hm?

Lieben Gruß und alles Gute
Richard L. Fellner

Forums-InsiderIn 311 Irgendwo im Nirgendwo W, 21

Lieber Herr Fellner,

r.l.fellner wrote:

ich kann mir kaum vorstellen, daß Ihr Therapeut die Sache weiter so beruhigt sehen könnte, wenn Sie ihm davon so erzählen, wie Sie hier darüber schreiben... Cool

Ich hätte schwören können, ich habs ihm so gesagt, aber wenn ich näher drüber nachdenke wohl kaum. Ich wollte es vielleicht und dabei kam vielleicht ein "ab und zu kotzen" "nicht schlimm" "nicht oft" "nur ab und zu" "so einmal die Woche, mal mehr mal weniger" Würde dann wohl jeder Therapeut sagen, es sei nicht schlimm, nichts um das man sich Sorgen machen braucht? Vielleicht klingts ja auch so.
Ich glaub ich schaffe es nicht es ihm zu sagen wie es ist, er könnte ja sagen, ich übertreibe oder viel zu theatralisch, etc.
Ich hoffe mal, es ist nicht so wahrscheinlich, dass er so reagiert Confused

Quote:

dann drucken Sie doch Ihren Text hier aus und geben ihn ihm in der nächsten Stunde, hm?

Hmmmm..... hm. Okay. Ichz glaub ich werds nicht schaffen, ich habs nie geschafft ihm Dinge so zu sagen, wie sie sind. Ich hasse es, wenn er dann so besorgt und nachdenklich guckt.

Bin jetzt drei Wochen ohne Therapie, noch 2 Wochen, dann ist er auch wieder da Sad

LG, Ann

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