Angst & Zwang?!

Helferlein 35 ... W, 21

Hallo Ihr Lieben,

ich habe irgendwie zwei, zum Glück noch kleine, Probleme und hoffe, sie in einem Beitrag (im richtigen Forum) verwurschteln zu können:

1.: Aufgrund einiger Unfälle die in meiner Vergangenheit passierten, mache ich mir viele Sorgen um die Menschen, die ich liebe. Und ich komme von dieser Angst nur los, wenn ich a) bei diesen Menschen gerade bin oder b) abgelenkt bin durch Arbeit, Freunde etc..
Nur wie schaffe ich es, davon völlig los zu kommen? Denn es belastet mich schon irgendwie.... Sad

2.: Habe ich seit ein paar Wochen eine seltsame Art von Waschzwang?! Und zwar ist es bei mir so, daß ich alles, was ich anfasse, entweder sehr vorsichtig anfasse, oder diese Gegenstände nochmal abwische. Und auch nur bei Menschen, die ich liebe?! Das ist ganz komisch.. als hätte ich tief im Innern Angst, diese Menschen mit irgendwas anzustecken? Ich denke mir, daß ich vielleicht was Dreckiges angefasst habe und möchte nicht, dass diese Menschen diesen Dreck an die Finger bekommen, ohne davon zu wissen. Dann würde ich mich irgendwie "schuldig" fühlen.
Das Ganze ist im Prinzip noch nicht so schlimm und ich denke mir, ich könnte es selbst schaffen, davon los zu kommen, aber ich weiß nicht genau wie?
Ansonsten habe ich mit Dreck und Schmutz nämlich keine Probleme, sprich wenn ich dreckig bin, bin ich es halt - mir egal. *g* Es geht mir dabei einzig und allein um die Menschen, die diesen Dreck von MIR abbekommen könnten, ohne davon zu wissen.

Urks, das klingt komisch ....

.... aber vielleicht hat einer von Euch ja eine Idee oder einen Tipp, wie ich per "Selbsttherapie" diese beiden Ängste bzw. den Zwang loswerden kann?
Es ist schon ein bisschen besser geworden, aber irgendwie ... ich weiß nicht, warum das so ist. Zumindest nicht in Punkt 2?! Sad

Lieber Gruß,
NiVeA

Helferlein 83 Deutschland W, 42

ich würde dir raten, dir hilfe zu holen. du sprichst von unfällen die passiert sind. sie haben ja jetzt schon auswirkungen auf dich. überlege mal, wie das werden könnte, wenn du ein kind hast (oder hast du schon eins?).

bei mir sind auch sher viele traurige dinge passiert, seitdem ich 16 jahre alt war. ich habe zwar diese zwänge nicht, aber doch oft angst, dass wieder was schlmmes passieren könnte. das bestimmt nicht mein leben, aber ich habe auch eine therapie gemacht und viele probleme die ich irgendwie hatte, sind wohl auch aus dieser angst entstanden.

ich selber habe für mich manchmal das gefühl, das meine schmerzgrenze da erreicht ist und ich nicht weiß, ob ich einen weiteren verlust verkraften kann.

am 11.9. als der anschlag auf das world-trade-center war, bin ich in eine leichte panik verfallen. musste sofort alle anrufen, die mir wichtig waren. da kam so eine angst in mir hoch........hat aber wohl mit meinen erlebnissen zu tun.

Helferlein 35 ... W, 21

Ich habe noch keine Kinder, nein.
Meine Angst konzentriert sich auch nur auf meine Eltern und meinen Ex-Freund bzw. eines Tages auch auf meinen zukünftigen Freund.
Bei solchen Anschlägen wie am 11. September habe ich keine Angst um diese Personen. erst, wenn diese wegfliegen wollen o.ä..... Sad

Forums-InsiderIn 179 @Home W, 35

Such dir Hilfe!!! Eine gute Gesprächstherapie hilft dir. Ich erkenne mich in deinen Zwängen genau wieder. Ich habe es Jahre vor mit her geschoben um es nun letztendlich in kurzer Zeit zu beheben. Tue etwas ,nimm es in die Hand.
Ich wünsche dir viel Glück

Helferlein 35 ... W, 21

Hmm und man kann sich nicht selbst irgendwie beeinflussen?

Sad

Vielen Dank Euch Beiden schonmal für die Antworten übrigens!! grinsend

Forums-Gruftie 672 im Urlaub :-) W

Hallo Nivea,

Quote:

Hmm und man kann sich nicht selbst irgendwie beeinflussen?

Es ist wichtig, dass du merkst, dass es auch ohne Zwangshandlung geht.

Das kannst du austesten, indem du z.B die Gegenstände bewußt nicht noch mal abwischt und beobachtest, was passiert.

Tritt das, was du befürchtest denn auch wirklich ein, wenn du es lässt?
Oder gibt es Anhaltspunkte, dass es für die anderen Menschen vielleicht gar keinen Unterschied macht,
ob du den Gegenstand ein zweites Mal abgewischt hast oder nicht?

Eine andere Möglichkeit wäre es, dass du dich traust die entsprechenden Leute einfach mal zu fragen, ob du ihnen ihrer Meinung nach schadest, wenn du deine Sicherungsmaßnahmen unterlässt.
Ich denke, jeder Mensch ist letzten Endes Spezialist für sich selbst -
vielleicht können die Menschen, auf die sich deine Ängst beziehen, diese entkräften?

Wenn das aber nicht relativ schnell hilft, solltest du dir Hilfe in Form von Psychotherapie suchen, ehe sich verfestigt, was vielleicht am Anfang noch relativ einfach zu beheben wäre.

lieben Gruß

Nele

Helferlein 35 ... W, 21

Hmm, ich habe meiner Mutter mal davon erzählt und sie hat mir versichert, dass ihr z.B. es gaaaar nüscht ausmachen würde, wenn ich mir NICHT tausendmal die Hände waschen würde, bevor ich z.B. ihre Lebensmittel anfasse o.ä..

Vielleicht werde ich nochmal mit ihr reden und dann versuchen, mir eben NICHT immer die Hände zu waschen oder nochmal was abzuwischen o.ä. ... ?!

Ich frage mich auch, woher das so plötzlich kommt? Denn ich kann mich nicht an irgendein "Ereignis" erinnern, was mich dazu veranlasst haben könnte... Hmmm. Sad

Helferlein 35 ... W, 21

Joa.. habe vorhin mal mit meinen Eltern geplaudert und denen erzählt, was ich da für einen komischen Zwang hab und so gut wie möglich erklärt, warum, wieso, weshalb. Vielleicht fällt es mir jetzt leichter, für mich selbst - mit mir selbst - gegen diesen Zwang anzugehen. Nicht dauernd die Hände zu waschen etc... grinsend

Vielen Dank für Eure Antworten!!!! grinsend

Naja, und das mit der Angst .. puhhh... das wird ein schweres Stück Arbeit. Aber wenn das noch lange so weitergeht, MUSS ich mir wohl Hilfe holen, denn ewig Angst um geliebte Menschen zu haben, kann mitunter quälend sein. Auch, wenn es - glücklicherweise - größtenteils nur sporadisch auftaucht. Sad

Forums-InsiderIn 179 @Home W, 35

Hallo ,
ich finde es klasse , daß du mit deinen Eltern darüber redest. Ich möchte dich nicht Mutlos machen, meiner Meinung und Erfahrung nach wirst du da allerdings nicht alleine heraus finden. Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Ich habe es immer wieder versucht, es gab auch geringe Erfolge, der Rückschlag was dann nochmal so heftig. Ich erkenne mich in deinen Sätzen wieder. Ich habe vor einem halben Jahr eine Gesprächstherapie begonnen und die Zwänge konnte ich ablegen. Erst heute sehe ich wieder wie schön und unkompliziert das Leben sein kann.
LG

Forums-Gruftie 897 Wien W, 47

Hallo!

Ich hatte im Jahr 2000 einen ganz banalen Unfall der mir allerdings einen mehrfachen Knöchelbruch eingebracht hat. Danach habe ich, nur als Beispiel, wenn ich mit meinem Freund mit dem Auto "Spatzierenfahren" war, mit gehen war es lange nichts, mir laufend krampfhaft versucht zu merken, auf welcher Straße wir sind, welchen Ort wir gerade durchfahren haben, damit ich im Falle eines Unfalles der Polizei und Rettung auch sagen kann wo wir sind. Damit waren diese Fahrten ganz sicher nicht das was geplant war: entspannend.
Es war mit damals vom Kopf her klar was da schief läuft und warum, aber ich hatte von mir aus keine Chance das abzustellen. Es wurde zwar mit der Zeit etwas weniger, aber nicht so, dass ich eine entspanntes Leben hätte führen können.
Es hat sich ergeben, dass ich dann etwas mehr als ein Jahr später angefangen habe Psychotherapie zu machen. Das hat mit geholfen auch diese Probleme in die richtige Optik zu setzen. Heute passiert das auch noch manchmal, aber heute habe ich dank der Therapie die für mich richtigen Verhaltensketten eintrainiert, die mich wieder aus der Ecke rausholen, ich kann mir selber helfen.
Was es ist, was dir hilft, ich kann dir nur wie alle anderen raten, mach Therapie. Da sind die Profis und stellen die richtigen Fragen die du dir selber beantwortest. Alles was du alleine machst ist eine Ausweichen, der Eiertanz rund um den Kern.

Übrigens, an diesem 11. Sept. hatte ich Therapietermin, es muss ein Dienstag gewesen sein. Ich war so mit mir selbst beschäftigt, dass ich das was da passiert ist zwar wahrgenommen habe, aber es hat mich nicht die Bohne berührt. Ich weiß, dass es mir nicht mal einen Satz wert war in der Therapiestunde.

Helferlein 35 ... W, 21

Vielen Dank nochmal für Eure Antworten!

Hmm, komisch nur.... seit dem gespräch mit meinen Eltern, klappt's ganz gut. Diverse Situationen, die ich bis gestern Nachmittag noch anders gehandhabt hätte, sind "normal" abgelaufen. Klar, ich denke manchmal noch "uhh, eigentlich solltest du jetzt..:" aber ich TU es einfach nicht. Mal sehen, wie lange ich das durchhalte, jedenfalls war's heut schon ein bisserl entspannter. *g*
Liegt das vielleicht auch daran, dass ich diesen Zwang noch nicht lange habe? Im Grunde weiß ich ja auch, dass er total unbegründet ist und nix passiert, wenn ich diesem Zwang nicht nachgebe... grinsend

?!?

Lieber Gruß
Nivea

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

Forum:

Mehr über PT:

Angst & Zwang?!