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Gernschi
Helferlein
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Post Mon, 17.Feb.03, 13:30      Belastungen, denen ich nicht mehr Herr werde Reply with quoteBack to top

Grüß euch Gott!
Ich habe schon einiges über meine Probleme hier erzählt, aber es gibt noch einen ganzen riesigen Haufen, den es gilt, abzutragen.
Was ich nun alles schreibe, das mag sich locker anhören, ist es aber überhaupt nicht. Ich fasse mich nur deswegen kurz, weil...
a) es die netiquette erfordert
b) ich ca. 45 Minuten an einem Beitrag gefeilt habe, den dann das "böse" Cool Internet geschluckt hat. Und ich mag mich nicht wiederholen....

So. Jetzt geht´s los: Mich belastet die unerträgliche Situation zu Hause: Meine Mutter hat seit Jahrzehnten eine psychische Krankheit, die noch nie behandelt wurde (ich tippe auf eine Mischung aus schweren Depressionen-Psychose-Schizophrenie-Borderline), weil sie es selber nicht einsieht, dass sie Hilfe braucht. Sie ist ein wahnsinnig negativer Mensch. Sie kritisiert jeden und jammert und schimpft den ganzen Tag. Ob man anwesend ist oder nicht, sie schimpft über alle möglich Leute (vorangig über Verwandte, ihre eigene Mutter, die bei uns im Haus wohnt oder ihren Ehemann); dabei werden Sachen hervorgekramt, die schon zig-Jahre zurückliegen und heute überhaupt nicht mehr relevant sind. Sie bekommt es selbser auch gar nicht mit, dass sie "spricht". Diese Verhaltensweise ist dermaßen nervenzerfetzend, dass ich davon krank geworden bin. Man entkommt ihr nämlich nicht. Man hört -egal wo man sich im Haus aufhält - ihre monotone Stimme und hört unwillkürlich auf das,was sie sagt. Ich sollte mich auf mein Studium konzentrieren, aber es geht einfach nicht. Ich warte förmlich schon darauf, die Stimme meiner Mutter irgendwo zu vernehmen. Sogar wenn ich nicht zuhause bin, geistert sie mir durch den Kopf. Ich versuche, sie gerne zu haben oder zumindest ihr Verhalten zu akzeptieren, da sie ja auch nichts dafür kann. Meistens aber empfinde ich Wut, weil ihre Verhaltensweise dazu geführt hat, dass meine Familie vor "die Hunde gegangen ist".
Diese Behauptung werde ich kurz erklären: Das Schimpfen meiner Mutter hat dazu geführt, dass sämtliche Kontakte abgebrochen wurden. Keine Verwandtenbesuche, keine Freunde, keine sozialen Beziehungen. Denn immer gab es Streitereien und peinliche Verhaltensweisen bzw. Situationen, die mein Vater immer versucht hat, zu kaschieren oder sich für das Verhalten der Mutter zu entschuldigen. Das ging nur bis zu einem gewissen Punkt. Ich persönlich habe kaum bis gar niemanden nach Hause eingeladen, weil ich Angst hatte, man könnte meine Mutter sprechen hören oder es könnte Streit geben. Die Folge -> keine Freunde, keine Kontakte, EInsamkeit, Isolation

Die Situation eskalierte, als sich mein 4 Jahre ältere Bruder 1999 erhängte. Wahrscheinlich war ihm das alles ebenso zuviel. Ich kann es ihm nicht verübeln. _In den Monaten danach, ging es zuhause sogar besser!!! Da man versuchte, die Situation gemeinsam zu meistern. Möglicherweise war es aber auch nur der Schock wegen des Geschehens.
Seither ging es nur mehr bergab. Ich aber sollte endlich ins Leben finden, was mir aber nicht gelingt. Ich denke täglich zig-Male an selbstmord und das dies die einzig logische FOlge meines vermasselten Lebens wäre, aber ICH DARF ES NICHT TUN!!!! Es würde nichts verbessern, außer dass ich den seelischen Schmerz los wäre. Das Leid ginge aber für alle Beteiligten weiter.

Für jeden Rat wäre ich euch dankbar.

Gernot
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Rose of Midnight
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Post Mon, 17.Feb.03, 13:35      Reply with quoteBack to top

Hallo Gernot!

Also mein rat: Ausziehen...

Versuch, diesen Kries zu durchbrecehn. Wenn du ihr nicht helfen kannst, kümmer dich um dich selbst.

Ich höre heute noch oft die Stimmt meiner Mutter im Hinterkopf, besonders jetzt...ich bin gerade zu Hause, sie ist allerdings nach Marokko geflogen für zei Wochen. Und seitdem ich hier bin, habe ich ständig das Gefühl, sie zu hören oder ich erwarte, dass sie jeden Moment auftaucht und anfängt, rumzumeckern.

Ich bin teilweise deshalb ausgezogen, weil ich mich mit meiner Mutter nicht mehr verstanden hab und es war das beste, was ich tun konnte.

Ich kann sie nicht ändern, ich kann sie nicht davon überzeugen, nochmal eine Therapie zu machen...

Aber ich kann dafür sorgen, dass mich mich nicht wieder "in die Finger" bekommt. Ich kann versuchen, da auszubrechen.

Und das solltest du auch tun...ist jedenfalls besser als Selbstmord.

Liebe Grüße,
Rose

_________________
Moment...Hunde zersägen??? Das macht man nicht...
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Gernschi
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M, 25


Post Mon, 17.Feb.03, 14:08      Ausziehen Reply with quoteBack to top

Daran denke ich schon seit langer Zeit.
Problem: Zwei Möglichkeiten.
a) Wohngemeinschaft --> kann mich nicht einleben, komm mir vor als Langeweiler, bin viel zu depressiv und passiv. Einen solchen Menschen wird man nicht gerne aufnehmen. Dann fühl ich mich wieder schuldig, dass ich so bin wie ich bin.

b) eigene vier Wände --> als Student werde ich mir das nur schwer leisten können bzw. bin ich dann noch einsamer weil mir die Decke auf den Kopf fällt. Wahrscheinlich habe ich sogar Entzugserscheinungen im Hinblick auf meine Mutter.

Was folgt daraus? Ich bleibe im Elternhaus und warte auf bessere Zeiten. Die sich von selber nicht einstellen.

Verdammtes Selbstmitleid.
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ml4
sporadischer Gast
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Wohnort bei Heidelberg
,


Post Mon, 17.Feb.03, 14:47      Reply with quoteBack to top

Hallo Gernschi,

du hast bei Problemen meisens zwei Möglichkeiten:
1) Du kannst fliehen
2) Du kannst dich ihnen stellen

Meistens würde ich die zweite Variante vorziehen, denn nur so kannst du das Problem wirklich lösen, wenn du fliehst kann dich das Problem immer wieder einholen.

Zum Selbstmord:
Das ist die Flucht vor dem Leben! Keiner hat je behauptet, dass das Leben leicht wäre und es gibt Menschen, die es besonders schwer haben. Aber du kannst nie wissen was in deiner Zukunft passiert, willst du wirklich die Chance vergeben, dass dort ein traumhaftes Leben auf dich wartet? Du kannst nie sagen, was die Zukunft dir bringt!

Zu deiner Mutter:
Dies ist wohl ein Fall in dem du doch vorerst fliehen solltest. Du kannst deiner Mutter wahrscheinlich am meisten Helfen, wenn du selbst stark bist. Diese Stärke kannst du dir aber wohl bei deiner Mutter nicht holen, deshalb würde ich in deinem Fall ausziehen, wie Rose of Midnight bereits sagte. Wenn du dann dein eigenes Leben im Griff hast kannst du deiner Mutter besser helfen.



Quote:
kann mich nicht einleben, komm mir vor als Langeweiler, bin viel zu depressiv und passiv. Einen solchen Menschen wird man nicht gerne aufnehmen. Dann fühl ich mich wieder schuldig, dass ich so bin wie ich bin.

Wenn du selbst schlecht über dich denkst kannst du anderen nr schwer vermitteln, dass du ein netter Mensch bist. Versuche mehr Selbstwertgefühl zu entwickeln. Suche dir eine WG mit verständnisvollen Menschen oder gründe selbst eine WG. Sobald du dich eingelebt hast, wird alles leichter werden.
Wenn du selbst eine WG gründest wärst du wohl anfangs alleine, diese Zeit könntest du Nutzen um Abstand von deiner Mutter zu gewinnen und Freunde kennenzulernen, so hättest du eine langsamere Umstellung, als wenn du direkt in eine WG einziehst.

Quote:
Was folgt daraus? Ich bleibe im Elternhaus und warte auf bessere Zeiten. Die sich von selber nicht einstellen.

Du sagst es selbst, es passiert nichts von selbst. Handle so schnell du kannst!
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Ikarus
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Post Thu, 20.Feb.03, 17:44      Reply with quoteBack to top

Hallo Gernschi,

mein langer Beitrag gerade eben ging auch flöten...

Nochmal die Kurzfassung:

Du könntest genauso gut meine Mutter beschreiben, die nörgelt und kritisiert auch ständig an jedem rum. Sie ist zwar schon ewig in psychotherapeutischer Behandlung und nimmt auch Lithiumtabletten, aber ich konnte und kann keine großartige Veränderung an ihr feststellen.

Das belastet natürlich die ganze Familie, vor allem aber meine Schwester und mich. Unser Selbstvertrauen war noch nie sehr groß (woher auch?), ich konnte aber die Kritik irgendwie besser kompensieren und mein Studium erfolgreich abschließen, war allerdings ne echte "seelische Knochenarbeit", 4-5 Fachvorträge pro Semester ist ne gute Abhärtung für einen eher schüchterenen Studenten. Meine Schwester hangelt sich aber von einer ABM und Fortbildung zur nächsten, und faßt kaum Tritt, weil sie ständig müde ist. Sie wohnt zwar nicht mehr zuhause wie ich, ruft aber regelmäßig an und läßt sich kritisieren.

Ich habe aber die Schnauze seit 6 Wochen voll, und laß den negativen Einfluß meiner Mutter nicht mehr zu. Es gelingt mir langsam, die bleierne Schwere und Lähmung abzuschütteln, endlich bekomme ich die Energie zurück, die ich brauche, um mein(!) Leben zu führen.

Grüße

_________________
Denn wir durchbrechen keine Mauern, wir überwinden sie.
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Gernschi
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M, 25


Post Fri, 28.Feb.03, 18:21      Liebe Leute Reply with quoteBack to top

Ich möchte kurz mal kundtun, dass es mir besser geht. Meine Probleme sind zwar nach wie vor noch nicht gelöst. Ich gehe aber wieder unter Menschen, schaffe es, jemanden anzurufen oder mir in einem Geschäft etwas zu kaufen. Ich war wieder Laufen, habe mir eine neue CD gegönnt und habe es geschafft, an die Uni zu fahren. Ich kann wieder klar denken, stehe morgens zu einer "christlichen Zeit" auf und bin halbwegs zufrieden.
Was mich erleuchtet hat?
Tja, das ist eine sehr gute Frage. Die Antwort lautet: Ich weiß es nicht.
Aber ich versuche zu analysieren, was mir nach 4 Monaten "depression de luxe" wieder Auftrieb gegeben hat:
a) dieses Forum, wo ich das Innerste meiner Seele preisgegeben habe und nur positive Resonanz erfahren durfte. Dies hat mir wiederum gezeigt, dass meine Probleme, die mich so sehr quälen, keine Seltenheit sind, sondern viele andere Menschen auch bedrücken.
b) der Besuch einer Selbsthilfegruppe, der ich auch in "guten Zeiten" treu bleiben möchte.
c) die Freundschaft zu einem anderen Forumsmitglied, das an derselben Uni wie ich studiert und ebenso unter Depressionen leidet.
d) die Gewissheit, dass die Tage jetzt immer länger werden und der Frühling vor der Türe steht, die Natur erwacht und es wärmer wird.


Das Schlimmste habe ich hinter mir. Es wird jetzt immer besser. Nur muss ich wahnsinnig vorsichtig sein. Ich muss mir jetzt - wo ich aus der depression heraußen bin - ein Netzwerk aufbauen, das mich davor bewahrt, wieder hinabzurutschen. Ich muss sehr wachsam sein, damit sich sowas nie wieder einstellt. Ich darf mich nicht davor scheuen, um Hilfe zu bitten, wenn es mir schlecht geht und ich darf auch nicht mit mir selber ungeduldig im Umgang sein. Ich muss mich so mögen wie ich bin. DIe Depression hat mich geformt, das ist ganz klar, und sie wird auch weiterhin meine Lebensbegleiterin sein. Nur darf ich mich von ihr nicht gefangen nehmen lassen.
Auch wenn die Depression meine Begleiterin ist, so steht es einzig und alleine mir offen, ob ich mit ihr sprechen will oder nicht. Ich kann sie akzeptieren, dass es sie gibt, aber ich muss mich nicht auf eine Diskussion mit ihr einlassen. Wenn ihr den Film "Beuatiful Mind" kennt, dann wisst ihr in etwa, was ich meine.....

Liebe Grüße von einem, der sich besser fühlt.....grinsend

_________________
Ich hoffe, ich bin auf dem (für mich) richtigen Weg.....
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Time
[nicht mehr wegzudenken]
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Post Fri, 28.Feb.03, 18:41      Reply with quoteBack to top

hey gernschi!

das freut mich aufrichtig! Very Happy

*malzwischendieschulterblätterklopf*


WOW

alles gute weiterhin

Time
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Puuhbärchie
sporadischer Gast
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Post Tue, 07.Jun.05, 14:52      Re: Belastungen, denen ich nicht mehr Herr werde Reply with quoteBack to top

hallo ihr lieben,
(leider kann ich kein eigenen hread eröffnen,
aber ich denke diese überschrifft paßt am besten!)

seid einem halben jahr wohne ich
mit meinem freund bei seinen eltern
im haus. wir haben aber EIGENTLICH
getrennte wohnungen.

seine mutter steht aber mindestens
2 mal am tag in der tür (meist klopft
sie an und reißt gleichzeitig die tür auf)
und geht mir in irgend einer art und
weise auf die nerven!

z.b., wenn es mir mal wieder auf grund
meiner depressionen nicht gut geht,
steht sie da und redet auf mich ein,
si wolle ja nur gutes für mich, sie wisse
aber nicht, wie sie mir helfen könne, naja,
sie leide ja auch soooo sehr an depressionen,
sie würde meine krankheit nicht aushalten,
das mache sie krank und dann beginnt sie
mir zu erzählen wie arg krank sie doch is!
sie scheint echt jede krankheit zu haben,
die es gibt! und an depressionen leidet
sie weiß gott nicht!
das wär so ziemlich das letzte woran sie
leidet!
dann erzählt sie mir immer wie gut ich
es hier doch habe und daß ich ja absolut
keinen grund habe, daß es mir schlecht
geht und daß ich eben keine depris haben
dürfe usw....
das macht mich wahnsinnig! hammer

aber sie ist ja nciht allein, da ist ja noch
ihr mann, also mein zukünftiger
schwiegervater Rolling Eyes !!!

der erzählt mir, ich solle unkraut jeten,
um mich ab zu lenken, aber ich hasse
garten arbeit über alles! demnach ist es
wohl logisch, daß mir das nix bringt!
im gegenteil, ich werde eher agressiv
dem unkraut und dem garten gegenüber,
als alles andere. das hab ich ihm natürlich
auch gesagt, aber er meinte gleich
"ach, bild dir doch nicht immer alles ein!"
da stieg schon mal richtig die wut in mir
hoch!ich sagte dann, natürlich sehr gereizt,
daß ich wohl besser wisse, was ich fühle
und er: "ach, son quatsch1"

genauso is er der meinung, daß ich mir
die depressionen einbilde! der mensch
macht mich verrückt und dann is er
noch der meinung, er würde mir helfen!
ha, daß ich nicht lache kopfwand axehit kopf !

dann, als es noch kalt war, kam er einfach rein
und stellte mir die heizung runter, obwohl wir
nur mit einer heizung heizen! dogeyes

das zieht sich durch alle lebenssituationen,
aber ausziehen geht auch nicht kopf , da wir
uns das 1. nicht leisten können und 2. möchte
mein freund das nicht, weil er hier schon so viel
rein gesteckt hat, an arbeit und geld!
er steht ja auch immer hinter mir, aber ich hab
eben nie den mut, mich zu wehren argue domina !
ich bin immer der meinung, daß das hier eben ihr
haus is! wir haben nicht mal nen mietvertrag
oder sowas in der art!

so, nun hab ich erst mal genug geklagt,
ich hoffe ihr habt nen tip für mich,
wie ich damit umgehen kann/was ich machen
kann!gruebel ich weiß echt nicht weiter!

ganz liebe grüße

Puuh hallo
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CroFighter
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M, 18


Post Tue, 07.Jun.05, 15:50      Re: Belastungen, denen ich nicht mehr Herr werde Reply with quoteBack to top

@Gernschi:
Das kenn ich nur zu gut von meiner Mutter. Ich hatte eigentlich nicht vor mich hier anzumelden aber als ich deinen Beitrag gelesen habe musste ich weil ich hab genau das selbe duchgemacht was du jetzt durchmachst
Meine Mutter hatte eine schwere Kindheit (geboren in Jugoslawien). Ihre Mutter , also meine Oma, ging nach Deutschland um besser Geld verdienen zu können und unterstützte meine Mutter und ihre 2 Geschwister jeden monat mit Geld. Meine Mutter lebte dann bei ihrem Opa der sie öfters schikaniert hat auch sexuell belästigt hab ich gehört aber ob das wahr ist weiß ich nicht. Auf jeden Fall eine schwere und traurige Kindheit. Schwere Kindheiten sind oft Auslöser für solche psychischen Krankheiten..
Als ich 10 war haben wir ein Restaurant eröffnet, wurden selbsständig. Leider lief es schief mit dem Vorhaben, wir haben uns hoch verschuldet, das Geschäft lief noch zudem mies. Wir hatten nichtmal Geld um unsere Wohnung anständig zu renovieren oder anständige Möbel zu kaufen weshalb ich auch als Kind keine Freunde nach hause eingeladen habe. Da meine Eltern immer im Restaurant arbeiten mussten hab ich immer auf meinen 5 jährigen Bruder aufgepasst, uns Essen gemacht, etc. An dieser finanziellen Situation zerbrach meine Mutter und erkrankte psychisch schwer. Streit mit meinem Vater stand jeden Abend an der Tagesordnung. Ich bin fast jede nacht von ihrem Geschreie aufgewacht und war demzufolge auch sehr schlecht in der Schule weil unkonzentriert, etc. Dann eines Abends hat meine mutter die polizei gerufen und hat hysterisch Panik gemacht unten im Restaurant dass mein Vater sie angeblich geschlagen hätte. Die Polizei erkannte jedoch Gott sei dank den Zustand meiner Mutter und schickte sie in die psychatrische Klinik wo sie dann drin saß für 2-3 monate. Dafür danke ich Gott weil danach war sie wieder gesund und die mutter die ich kannte auch wenn sie weiter Spritzen nehmen musste die sie müde machten und andere Nebenwirkungen hatten. Meine Mutter hat die Behandlung vorzeitig abgebrochen und wurd im Sommerurlaub 2 jahre danach wieder rückfällig. In kroatien dann, in unserer heimat, kam sie dort in ein krankenhaus. Auch dort konnte man sie heilen und hat ihr anstatt Spritzen nun Tabletten verschrieben. Ein Jahr danach dann im Sommer wurde meine Mutter wieder psychisch krank weil sie heimlich ihre Tabletten weggeschmissen hat wie wir feststellten. Es war der Horror, schlimmer als bei ihrer ersten Erkrankung. Ich war dann glaube ich 13 jahre alt oder so und kam auf die Situation nicht klar. Ihre erste Erkrankung und der PsychoTerror, die meine Kindheit prägten, waren tief in mir verankert...meine Mutter wurde mal dann von der Polizei nach hause gebracht weil sie auf der Strasse barfuss getanzt hätte und andere verrückte Sachen. Ihr könnt euch vorstellen wie erniedrigt man sich fühlen muss wenn die Polizei die mutter nach hause bringt und sowas erzählt. Das ganze ging dann ein halbes Jahr bis das Krankenhaus endlich bevollmächtigt war sie einzuweisen diesmal jedoch in die Geschlossene. Meine mutter war wieder für ein paar monate im Krankenhaus und ist genesen. Es ist nun die längste Zeit ohne Rückfall..meine Mutter nimmt ihre Tabletten und lebt ihr Leben mit uns. Ich weiß aber nicht wie ich reagieren soll wenn ich das Ganze nochmal durchleben muss..ich glaub so stark wie damals als Kind wär ich nicht mehr dafür hab ich den Scheiß schon zu oft miterlebt.
Ich weiß wie du dich fühlst. Bemüht euch um eine Therapie in der Psychatrie für deine Mutter nur so wird sie gesund. Glaub mir das ist die einzige Alternative. Und wenn sie Medikamente bekommt überprüft regelmäßig ob sie ihre Medikamente nimmt wenn nicht dann macht ihr klar wie wichtig es ist dass sie es tut
Wünsch dir viel Glück und alles gute für deine Mutter
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