Existenz-Ängste

Forums-InsiderIn 206 Steiermark/Österreich W, 34

Hallo !

Kennt das jemand von Euch, die sog. Existenzängste? Bei mir ist das sehr arg, war immer schon so. Ich habe jedesmal ein mulmiges Gefühl, wenn ich Geld ausgeben muss. Ich hasse es. Am liebsten würde ich es horten . Ich bin seit meinem 20. Lebensjahr berufstätig. Das Geld das ich hatte, hat nie gereicht. Ich weiß gar nicht, wie ich das jetzt erklären soll. Habe immer jedesmal überlegt ob ich mir das oder jenes kaufen soll. Und wenn ich mich mal überrungen habe, dann habe ich anschliessend ein schlechtes Gewissen, Geld ausgegeben zu haben. Mir stand auch nie genug Geld zur Verfügung, so dass ich mal mit gutem Gewissen sagen kann "ja, ich fühle mich finanziell sicher". Ich wache auch immer wieder nachts auf und fange an im Kopf zu rechnen, was noch alles zu zahlen ist (Wohnung usw.) und dann stelle ich wieder einmal fest, dass für mich selber wieder mal nur ein Minimalbetrag übrigbleibt, dass ich wieder gerade so über die Runden komme.

Ich denke, da stimmt in meiner Einstellung zum Geld was nicht, das ist echt krank. Ich beneide oft Menschen, die einen wirklich guten und gesunden Geldfluss in ihrem Leben haben, die sich Urlaub leisten können usw. Daher glaube ich, dass ich mit meiner verkrampften Einstellung dem Geld gegenüber, dass ganze blockiere, und dass ich mich daher nie finanziell sicher fühle.
Ich höre dann oft, diese Bemerkung, "ja,ja der eine hats und der andere nicht." Das ist für mich kein Trost, denn dann habe ich höchstens wieder einmal das Gefühl, auf der falschen Seite des Lebens zu leben. traurig

Im grossen und ganzen kann man sagen, dass sich mein Leben stark ums Geld dreht und es geht mir überhaupt nicht gut dabei.

Vielleicht kennt jemand sowas bzw. kann mir einen heissen Tip geben, was da bei mir im Hirn nicht stimmt Confused

lg Herndi

Moderatorin 2129 NRW W, 30

Liebe Herndi.

warum denkst Du denn,

Quote:

da stimmt in meiner Einstellung zum Geld was nicht,

?

So, wie Du das beschreibst, hat Du doch tatsächliche, ganz reale, Geld-Existenzsorgen.

Klar kann man sich manches leichter und manches schwerer nehmen... aber spricht das nicht auch für Gewissenhaftigkeit, sich Gedanken, obs am Ende des Monats reicht, zu machen?

Grüße,

Tanzendes_irrlicht

Forums-InsiderIn 206 Steiermark/Österreich W, 34

@tanzendes-irrlicht

Ich stelle im Grunde nicht in Frage, dass ich mir Gedanken wegen dem Geld mache, sondern dass ich mich dabei selber fertig mache, oft schlecht schlafe, mir selber nichts gönnen kann (ohne dass ich mich dann gleich verurteile wenn ich es mal tu), wenn ich im Lokal sitze und mich den ganzen Abend an einem einzigen Getränk festhalte um ja nicht zu viel Geld auszugeben, das gleiche gilt beim Gewandkaufen (nur ja Billigsdorfermist), ebenso bei den Schminksachen und im Supermarkt usw.

"Jeder ist seines Glückes eigener Schmied" und in genau dem Punkt, was den Geldfluss in meinem Leben anbelangt, habe ich es bis heute nicht geschafft das richtige "Eisen" zum "Schmieden" zu finden. Und genau da stimmt bei mir was nicht. Mad

[nicht mehr wegzudenken] 2093 Wien W, 42

Hallo Herndi,

Herndi wrote:

...sondern dass ich mich dabei selber fertig mache, oft schlecht schlafe, mir selber nichts gönnen kann (ohne dass ich mich dann gleich verurteile wenn ich es mal tu), wenn ich im Lokal sitze und mich den ganzen Abend an einem einzigen Getränk festhalte um ja nicht zu viel Geld auszugeben, das gleiche gilt beim Gewandkaufen (nur ja Billigsdorfermist), ebenso bei den Schminksachen und im Supermarkt usw.

Grundsätzlich denke auch ich mir, dass du ja berechtigte Gründe hast, dir wegen Geldausgeben Sorgen zu machen.
Die zweite Sache ist natürlich das schlechte Gewissen, wenn du dir mal was kaufst. Das solltest du vielleicht im Rahmen einer Therapie versuchen, herauszufinden, woher das kommt und zu bearbeiten, damit du, dann, wenn du dir was kaufst, das auch genießen kannst.

Herndi wrote:

"Jeder ist seines Glückes eigener Schmied" und in genau dem Punkt, was den Geldfluss in meinem Leben anbelangt, habe ich es bis heute nicht geschafft das richtige "Eisen" zum "Schmieden" zu finden. Und genau da stimmt bei mir was nicht. Mad

Ich persönlich mag ja diesen Spruch nicht besonders, weil er nur bedingt wahr ist. Vielleicht hast du die Möglichkeit einer beruflichen Veränderung, einer Weiterbildung, um dann einen Job zu finden, wo du mehr verdienst? Was Besseres fällt mir dazu nicht ein. Momentan bist du in Karenz und da ist halt der Geldfluss natürgemäß weniger, als wenn du Lohnarbeit verrichtest. Trotzdem hast du auch das Recht, dir so weit als möglich etwas zu gönnen.

lg Naomi

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