Dummheit ....

sporadischer Gast 9 Göppingen W, 20

Hallo Leute, darf ich euch kurz von meinem Problem erzählen?

Nach einer schweren Krankheit habe ich - früher begabt und sehr intelligent- fast alles vergesen. Zudem habe ich Probleme mir etwas zu merken und kann nicht mehr so komplizierte Zusammenhänge erfassen...
Intelektuell und vom Bildungsstand her bin ich jetzt ziemlich unten.
Und das wird wohl auch so bleiben- leider.
Ich kann damit aber nicht umgehen. Alle meine Ziele hatten damit zu tun, daß ich noch studieren wollte, daß ich gerne philosophierte, gerne über Poltik disskutierte und ähnliches.
Auch mein Selbstbewusstsein war daran geknüpft, daß ich schnell begriff.
Ich bin nicht schön, nicht stark.... außer meinem Denken hatte ich nicht viel. Es war auch eine Welt in die ich vor dem Alltag fliehen konnte.
Mein IQ ist jetzt gerade noch bei 110- 120, alles was ich wusste ist weg...
Wenn andere reden traue ich mich nicht mehr mitzureden, da ich weiß, daß ich keinerlei Hintergrundwissen mehr habe. Weder Geschichte, noch Musik, noch Politik, noch Naturwissenschaft... nichts....
NICHTS !!!!! LEERE!!!
Was bin ich denn noch, wenn ich mich nicht mehr erinnern, nicht mehr freí denken kann? Alles neu lernen? Wie wenn ich mir nichts mehr merke....
Ich will aber nicht einfach gedankenlos in den Tag leben. Will wieder frei sein. Denken können war Freiheit für mich.
Tja.. im September beginne ich eine Ausbildung. Studium ade...
Klar, es ist ein interessanter Beruf der viel Geschick bedarf...
Aber ich...
Ich kann mich so wie ich jetzt bin nicht mehr mögen...

Helferlein 33 Irgendwo im Nirgendwo W, 21

Hi!

Ich denke nicht das du dumm bist.
Du solltest vielleicht mit einem Arzt reden, denn du bist nicht im einklang mir dir selbst.

Nimm dir zeit für dich.....

Viel Glück!
Alles Liebe!

neu an Bord! 3 W

Ich hab keine Antworten, aber das Thema bewegt mich. Ich bin selbst jemand, der sich hauptsächlich über seine geistigen Fähigkeiten definiert. Was bedeutet es, plötzlich ein Gehirn zu haben, das nicht zum Charakter passt...

Vielleicht kannst du es ja so sehen, als ob du gestorben wärst, aber nochmal ein neues Leben bekommen hast. Übernehme nicht kritiklos die Maßstäbe deines letzen Lebens für dein neues, so wie generell deine Persönlichkeit nicht auf ungeteilte Gegenliebe stoßen muss. Du hast vielleicht die einzigartige Eigenschaft, die Welt von zwei verschiedenen vollwertigen (nicht-drogeninduzierten etc.) Perspektiven erlebt zu haben.

Wär ich ein Psychologe, ich würd mich darum schlagen, dich threrapieren zu können grinsend

. Ich stimme mit Solei-Moon darin überein, dass ein guter Psychotherapeut dir sicher bei deinem Re-Orientierungs-Prozess behilflich sein könnte.

sporadischer Gast 5 graz M, 20

Sileas wrote:

Mein IQ ist jetzt gerade noch bei 110- 120

ähm nur mal so angemerkt. ich weiß zwar nicht, ob du diesen wert von einem "anerkannten" test hast, oder du es als pauschaulwert sagst. aber der IQ liegt im durchschnitt bei 100, und mit 120 ist man weit über dem durchschnitt und landet im feld der (ausgebildeten!) akademiker.
jedoch sind die aussagen der tests etwas anzuzweifeln, denn jeder test hat seine richtung. es gibt auch einen EQ (oder wie er heißt) o.ä.

jedoch kann ich dich nachempfinden, da ich vor 1 1/2 jahren eine gehirnhautentzündung hatte (und das genau im jahr der matura/abitur). ich konnte mir bei dem 2 wöchigen aufenthalt im krankenhaus, bei dem versuch mathematik zu lernen, wirklich nichts merken, im vergleich wie ich es gewohnt war. ich stand wirklich blöd da und dachte daran "jetzt weiß ich, wie es ist, etwas nicht so gut merken zu können oder kombinieren". für mich war es natürlich eine katastrophe in dem moment.

du sprichst von einer krankheit, die die ursache war. welche ist das?

tja und wie gesagt, mit 110-120 ... der durchschnitt ist 100, mit einer gauß`schen glockenkurve die bei ~150 gegen null geht.
außerdem wie kannst du das mit dem "merken" vergleichen? bei einem IQ test geht es nur rein um das kombinieren, meist in 3 bereiche aufgeteilt. je nach test wieder verschieden.

Helferlein 118 DE , DO :-) M, 35

Hallo Sileas.

Wie Askira schon erwähnt ist man mit den von dir genannten Werten überdurchschittlich Intelligent.
Das tröstet allein sicher nicht, wenn es dennoch ein merkliches Defizit gibt.
Aber mit dem Geduld haben ist wohl auch was Wichtiges gesagt.
Klar, was nutzt einem eine ausreichende Intelligenz, wenn man sich langfristig nichts merken , kein Wissen anhäufen kann.
Aber evt. ist das nur eine Phase, vielleicht kannst du es dir wieder antrainieren.
Zudem kommt hinzu, dass du erst 20 Jahre alt bist.
Selbst wenn du erst in einem Jahr wieder ein ausreichendes Niveau erreichst, kannst du doch noch alles erreichen !
Es haben schon einige Menschen vieles neu erlernt.
Mit Beharrlichkeit, aber noch wichtiger, dem Willen, dem Streben, kann der Zeitfaktor minimiert werden !

Wie sieht es denn aus ?
Gibt es die Hoffnung, dass sich deine Lernfähigkeit wieder normalisiert ?

neu an Bord! 3 irgendwo M, 20

Ich habe auch eine Krakheit, welche meine Intelligenz zu offenbar in gewissen Bereichen gedrosselt hat. Verschiedenen Gehrinareale beherbergen ja spezifische Fähigkeiten und meine Intellignez schwächelt genau dort, wo sich die Erkrankkung befindet. Es gibt noch einige weinige Symtome wie (aushaltbarer) Tinnitus, Sensibilätsstörungen auf der Haut (gewissermaßen stark verschlechtertes Tastempfinden vor allem an Händen und dem im Gesicht) und ein ständiger Kopfdruck und Hitzeentwicklung in jenem speziellen Bereich, wenn ich mich intellektuell betätige. Mein IQ ist ebenfalls so zwischen 115 und 125 (habe nach langer Scheu davor ein paar tests gemacht).
Quälend kommt hinzu, dass ich diese Krankheit schon sehr lange geheim halte, weil ich ums verrecken niemandem davon erzählen kann. Ich schäme mich, in dieser Weise krank zu sein. Ich weiß, dass diese Empfindung irrational ist, aber die Scham ist so groß, dass ich lieber sterben würde, als es ans Tageslicht kommen zu lassen.
Wie auch bei Sileas ist mein IQ und meine Bildung die einzige Stütze, die mein Selbstvertrauen noch hat.

Forums-InsiderIn 459 Österreich W, 20

Sonnenscheinendes Hallo! flower

Ich kann gut verstehen, dass es schrecklich gewesen sein muss, plötzlich "anders" zu sein. ABER.... man kann daran nichts ändern, aber man kann versuchen das Beste daraus zu machen! Was bringt es, wenn jemand sein weiteres Leben "wegwirft", weil er sich selbst bemitleidet? Das Leben ist schön!!!!
Und immerhin ist ein IQ von 100 und drüber eine sehr gute Leistung!! Viele erreichen diesen gar nicht. Und es hätte ja schlimmer auch sein können, oder? Was wäre, wenn es weiter nach unten gegangen wäre?
Ich sage immer "Alles hat seinen Grund und immer einen positiven!" Klar, manchmal scheint einem das ganz anders, aber es gibt wirklich etwas Positives an allem... man erkennt es oft nur etwas später... Wink

Und ist es nicht wichtiger, dass man sich selbst liebt, so wie man ist, als einen hohen IQ zu haben? Ist ein Leben in Harmonie nicht bedeutsamer?
Ich denke, dass es sehr gut wäre, am eigenen Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein zu arbeiten... vielleicht auch mit einer Therapie.
Denn oft ist es so, dass man sein Leben auf einzelne "Elemente" aufbaut, man sich nach diesem Schema richtet und wenn das dann nicht mehr möglich ist, bricht für uns eine Welt zusammen... aber es gibt so viele Wege, andere, und vielleicht auch bessere...

Schicke euch allen einen gaaaanz großen Sonnenstrahl, Cool

LG,
Ela

[nicht mehr wegzudenken] 1213 @ home W

nun, vielleicht muss man auch das "Lernen" wieder neu erlernen? man kann nicht nach einer langen,schweren Krankheit dort anknüpfen, wo man vorher (nach jahrelanger "Karriere" in der Schule, beruf, Studium - und immer mitgelernt hat) war?

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