Akute Phase - bisher keine Therapie - Hilferuf

neu an Bord! 3 bonn W, 30

Hallo,

bin neu hier als "Angehörige". Könnte mir bitte jemand Hilfestellung geben was ich in folgender Situation tun kann?

Mein Freund ist seit 2 Jahren in einer Lebensberatung, aktuell hat er festgestellt, dass er depressiv ist. Er befindet sich seit ca. 4 Wochen in einer Phase, in der sich gute Tage mit schlechten abwechseln. 3 Tage waren so extrem, dass er sich aufgeben wollte. Einer davon ist heute. Bislang hat er nie einen Suizid-Versuch begangen. Ich habe aber Angst, dass es rigendwann doch soweit sein könnte. Ich weiß, dass er dringend zu einem Arzt/klinik muss. Er will sich auch helfen lassen. Heute wollte er mit mir dorthingehen. Nun scheint er sich rauswinden zu wollen.

Was kann ich tun, dass er zum Arzt geht? Gibt es Wege, oder kann ich nichts machen und muss ihm "seinen Schicksal" überlassen?

Bitte antwortet mir möglichst schnell...

Danke,
bluewave

sporadischer Gast 7 Siegen W, 32

Hm..... Ich glaube, du kannst ihn in der Entscheidung zum Arzt /Psychologen zu gehen, unterstützen, gut zureden und ihm Argumente bringen, weshalb er zum Arzt /Psychologen gehen sollte. Aber die Entscheidung/der Wille, diesen zu konsultieren, liegt ganz allein bei ihm, zwingen kannst du ihn nicht Sad

Forums-Gruftie 897 Wien W, 47

Hi!

Ich bin absolut dagegen, jemanden gegen seinen Willen zwangsweise zu "beglücken". Das ändert sich aber in dem Moment wo "Gefahr in Verzug" ist, das heißt, wenn man davon ausgehen kann, dass unmittelbare Gefahr besteht, dass sich die Person das Leben nehmen möchte.

Weißt du wo die Klinik ist? Pack ihn in eine Auto oder Taxi und bring ihn hin wenn du die Situation als derart bedrohlich einstufst.

sporadischer Gast 26 Göttingen W, 20

Hallo bluewave!

Ich schließe mich der Meinung von Helene T. an!!! Wenn die Situation bedrohlich ist, dann bring ihn in eine Klinik.
Ich selbst war vor 2 Jahren in so einer Situation, d.h. ich litt an einer Depression und war suizidgefährdet. Meine Freundin hat mich dann gegen meinen Willen in eine Klinik gebracht....eigentlich hatte ich gar keinen Willen mehr. Heute bin ich froh, dass sie das gemacht hat!!!

neu an Bord! 3 bonn W, 30

Hallo,

vielen Dank, für Eure Antworten. Er will Hilfe, er hat auch heute gesagt, ich gehe zum Arzt. Und doch bleibt er im Büro. Ja, ich weiß, ich muss ihn packen und losfahren. Mein Gefühl sagt, er ist gefährdet.

Nur dieses packen und fahren, wenn er mich nicht an sich ranläßt, nicht mitkommt. Wie zum Geier soll es gehen??? Verdammter mist. Ja, ich kenne die Klinik und die Kompetenz. Und ich weiß, das einzig richtige ist dort zu bleiben und sich helfen lassen.

Ich danke Euch, für die Unterstützung. Ich werde versuchen ihn hinzubringen. Mir wird etwas einfallen. So, jetzt muss ich mich selbst aus der Hilflosigkeit manövrieren. Ich werde ihn nicht gegen seinen Willen da lassen, ich weiß aber, dass es es machen wird.

Werde mich mleden und berichten was passiert ist, wenn es interessiert.

Danke, fürs antworten, fühle mich jetzt nicht mehr so alleine...
bluewave

neu an Bord! 3 bonn W, 30

Wieder ich,

gibt nun einen anderen Stand...

Er will sich nun eher trennen. Und ich habe leider keine Möglichkeit etwas zu tun. Ich kann nicht anders als loslassen. Nur der Mensch selbst, kann sich da helfen.

Und ich habe Angst um ihn. Und weiß gleichzeitig das ist der Lauf. so oft hatten wir all das, ich brauche Dich, Du gibst mir Kraftm, Hilf mir und dann wieder ich weiß nicht, es wird klarer, ich muss gehen. Es bleibt dabei und ich komme nicht an ihn ran.

SCheint leider auswegslos.

Grüße
bluewave

sporadischer Gast 26 Göttingen W, 20

Hallo bluewave!

Er will sich jetzt von dir trennen? Wenn du mich fragst, dann ist das ein weiterer Hilferuf Exclamation

Ich weiß, dass die Situation für dich sehr schwer ist. Es mag jetzt vielleicht komisch klingen, aber wenn dir wirklich etwas an ihm liegt, und das denke ich mal, dann trenne dich von ihm als Partnerin, aber NICHT als Freund und Ansprechpartner!!
Suche dir selber professionelle Hilfe. In Bonn gibt es sicherlich einen sozial-psychiatrischen Dienst, der auch für Angehörige/Freunde von Betroffenen offen steht. Die Situation darf dich nicht selber runterreissen.

Ich wünsche dir viel Kraft in dieser schweren und dunklen Zeit!

neu an Bord! 2 Kärnten W, 19

Hallo!

ich bin auch der meinung das du ihn zu einem arzt bzw ihn in eine klinik bringen sollten, jedoch keinesfalls ihm seinem schicksal zu überlassen!
ich war zwar noch nie in so einer situation jedoch würde ich das auf schnellsten wege machen!
stell dir nur vor, ihm passiert etwas und du hättest es verhinder können... wie willst du damit fertig werden!?

mfg gerry

Forums-InsiderIn 387 Wien M, 33

Hallo!

Wenn wirklich (noch) Gefahr besteht dann solltest du zuerst mal versuchen zu verhindern dass da wirklich was passiert. Eine Klinik kann ev. gut sein. Vielleicht auch nur ein Arzt, ev. ein Beruhigungsmittel o.ä...

Die andere Sache: "ich brauche dich" - "ich will mich trennen" klingt ein bischen nach "Ich hasse dich - verlass mich nicht" (nicht persönlich nehmen, ist nur Titel eines Buches). Das ist nur so eine Idee .... Das sollte langfristig angegangen und abgeklärt werden.

Guest W

Hallo Bluewave,
ich bin auch Freundin eines Depressiven und war vor kurzem in deiner Situation. Nur hatte mein Freund da schon einen Suizidversuch gestartet und ich hatte furchtbare Angst. Seine Therapeutin meinte dazu, dass wir dann alles Recht der Welt haben den Krankenwagen oder Polizei zu rufen und ihn zwangseinweisen zu lassen. Weil ins Auto packen geht nicht immer. Das nur als Tip für ganz schlimme Situationen.
Gaaaaaaaaaaaanz viel Mut wünsch ich dir. Leide grad auch unter einer Laune meines Schatzis. Naja.
Lieben Gruß aus Göttingen,
Eve

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