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Katarina
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Post Sun, 25.Apr.04, 18:52      Liebe in der Therapie Reply with quoteBack to top

Zuerst einmal bin ich froh, daß es für mein "Problem" ein Forum gibt. Ich mache seit 2 1/2 Jahren Therapie. Während der Therapie war mein Therapeut für mich immer ein guter, neutraler Berater und Lehrer. Ich meine, ich habe in ihm einen Menschen gefunden, mit dem ich in einer freundlichen, offenen und vertrauensvollen "Distanz" arbeiten kann und wir arbeiten gut und produktiv zusammen! Ich bin ihm sehr dankbar. Dann habe ich meinen Mann für zwei Sitzungen "mitgenommen".
Danach ist etwas mit mir und meinem Therapeuten passiert, was ich zuerst als Übertragung wahrgenommen habe... dann haben wir die Beziehung zu meinem Vater erfolgreich bearbeitet.
Die Nähe, die ich mittlerweile zwischen ihm und mir zulasse, sprengt meine Grenzen, wahrscheinlich auch seine. Er sagt aber, daß seine Gefühle in der Therapie keine Rolle spielen, und daß das manchmal sehr traurig ist.
Ich habe Phantasien entwickelt und er gibt diesen Phantasien sehr viel Raum. Ich habe ihm gesagt, daß ich ihn nach der Therapie kennenlernen möchte.
In der Therapie ist also ein Raum entstanden, in dem Liebe stattfindet und zugelassen wird - so empfinde ich es.
Ich bin verwirrt, weil der Therapeut mir keine Grenzen setzt. Meine Empfindungen und seine Gefühle, die er mir zeigt, stehen in Wiederspruch zu seiner Rolle. Ich vermute, daß es für ihn nicht ganz einfach ist und daß er ein Problem mit der Situation hat, mich aber erfolgreich durch die Therapie schleusen will. Das ist auch mein Interesse aber, wenn zwischen mir und ihm Liebe stattfindet möcht ich sie auch leben können, ohne daß die Therapie im Weg ist.
Nicht, daß ein falscher Eindruck entsteht, ich halte meinen Therapeuten für einen glaubwürdigen, integeren Menschen, denke aber, daß auch in den geschützten Räumen einer Therapie Dinge geschehen können, die Liebe zwischen Mann und Frau lebbar werden lassen, auch, wenn dieses Thema ein Tabu berührt. Andererseits ist es seit Beginn der Psychotherapie eines der großen Themen!

Wer kann mir einen Rat geben, wie ich mit der Situation umgehen kann?
Katarina
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Katharina
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W


Post Sun, 25.Apr.04, 20:56      Re: Liebe in der Therapie Reply with quoteBack to top

Hi,
bist du in ihn verliebt? Beschreib doch mal deine Gefühle ihm gegenüber genauer...

was hat er gesagt als du sagtest, dass du ihn nach der Therapie richtig kennenlernen willst?

Wie ist/war deine Beziehung zu deinem Vater denn?

LG,
Katharina
Ejo
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Post Mon, 26.Apr.04, 8:49      Re: Liebe in der Therapie Reply with quoteBack to top

Hallo Katharina
Ich gehör zu den Menschen, die gelebte "Liebe " in der Therapie hinter sich haben. Es sah alles wie Liebe aus und tat zwischendurch total gut. Aber die Schuld und Schamgefühle nahmen immer grösseren Raum ein. Ich fühlte mich mit der Zeit als Versager, obwohl ich mich nach ihm sehnte. Wir standen extrem viel zusammen durch. Ich vertraute ihm, war gleichzeitig sehr abhängig.
Die gedachte Liebe wurde zu Ausbeutung. Ich an deiner Stelle würde dir dringend raten es anzusprechen.
Ich geb dir als Hilfe auch eine Homepage an, die Grenzverletzungen in professionellen Beziehungen beschreibt. Es kommt nicht gut, auch wenn das vielleicht für dich im Moment in Frage kommen könnte. Auch wenn es erst nach der Therapie ist oder wäre. Das Grenzen verletzt werden scheint ja der Fall zu sein. Lass nicht zu, dass so was deine ganze bisherige Arbeit mit ihm zu nichte macht!
Und das tut es leider, glaub mir bitte. Ich hab auch immer gedacht, ich kann das schon verkraften- man tut es nicht, selbst dann nicht, wenn keine Gewalt im Spiel ist.
Schau mal hier nach, da hast du gute Infos zu dem Thema. www.bsgp.ch,
www.psychotherapiesuche.de
Abgesehen davon: was ist mit deinem Mann und dir?
Liebe Grüsse Ejo
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Katarina
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Post Mon, 26.Apr.04, 8:51      Re: Liebe in der Therapie Reply with quoteBack to top

Liebe Katharina :-),
erstmal danke für Deine Fragen.
Zu Deiner ersten Frage: Ob ich verliebt bin? Das wäre zu banal. Verliebtheit ist für mich eine Art Ego-Spielchen und das trifft es nicht. Klar möchte ich ihm nicht nur seelisch, sondern auch körperlich nahe sein und ganz allgemein meine Neugier nach ihm stillen.
Meine Gefühle gehen eher in die Tiefe, immerhin begegnet er mir auf einer Ebene meiner Psyche, wo sonst keiner so schnell hin kommt. Er ist dort. Er wollte mir nahe sein, das habe ich ganz deutlich gespürt. Ich habe ihn dort hin gelassen und das hat für mich sehr viel mit Liebe und Vertrauen zu tun. Ich habe ihn wirklich an mich ran gelassen. Ich bin bin sehr offen mit ihm und habe keine Scheu ihm zu sagen, was mit mir passiert. Die Verliebtheit ist allenfalls eine Begleiterscheinung.

Ich habe ihm gesagt, daß ich ihn nach der Therapie kennen lernen möchte. Ich habe ihm sogar gesagt, daß ich sexuelle Bedürfnisse an ihn richte. Nun, er hat das in sich aufgenommen, verstanden. Manchmal wünsche ich, daß er sich klar geäußert hätte um mir den Raum für meine Projektionen zu nehmen. Ich weiß aber, daß es für ihn nicht einfach ist, mit meinen Wünschen umzugehen, er macht seinen Job nicht ohne Herz. Außerdem bin ich, nach seinen Worten, ein Frauentyp, den Männer sexuell attraktiv finden.

Mein Vater: Er hat sich Zärtlichkeit und Nähe von mir geholt. Dann war er wieder sehr verletzend und demütigend. Er war agressiv und handgreiflich. Er hatte kein Vertrauen in mich und ich (irgendwann) keins mehr in ihn. Er war wenig präsent, hatte keine klaren Standpunkte bezüglich der Vater-Tocher-Beziehung. Das habe ich in der Therapie mit meinen »Psycho« thematisiert.

Ich hoffe, daß Du mit meinen Antworten etwas anfangen kannst.
LG
Katarina
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Ejo
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Post Mon, 26.Apr.04, 8:51      Re: Liebe in der Therapie Reply with quoteBack to top

hier nochmal die Adresse. Beim ersten Bericht, kommst du nciht rein.
www.bsgp.ch
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Katarina
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Post Mon, 26.Apr.04, 9:06      Re: Liebe in der Therapie Reply with quoteBack to top

Hallo Ejo,
danke für Deinen Erfahrungsbericht. Ich werde in der nächsten Sitzung das Thema nochmal ansprechen, bin mir aber ziemlich sicher, daß er, selbst wenn er Gefühle für mich entwickelt hat, verantwortungsbewußt damit umgeht. Es ist nicht so, daß wir leichtfertig damit umgehen könnten. Das würde die Therapie gefährden. Das will ich nicht und er auch nicht. Trotzdem sind die Wünsche existent.
LG
Katarina
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Maggi
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Post Mon, 26.Apr.04, 12:42      Re: Liebe in der Therapie Reply with quoteBack to top

Katarina wrote:
Manchmal wünsche ich, daß er sich klar geäußert hätte um mir den Raum für meine Projektionen zu nehmen.


Hallo Katarina ohne h!Smile
Ich war jetzt kurz verwirrt, weshalb die katharina der katharina anwortet.

Zu Deinem Posting: genau darum geht es ja: um Projektion (bzw Übertragung).
Dass Dein Thera sich zurücknimmt und Dir die Möglichkeit gibt, deine Gefühle auszuleben, würde ich doch eher als therapeutisch korrektes verhalten werten.
So eine Therapie hat halt auch ihre belastenden/unangenehmen Seiten, weil erkenntnisse eben auch weh tun.
Das schöne ist aber,dass man in der therapie wieder aufgefangen wird und vor allem ungehemmt/unsanktionniert darüber sprechen kann.
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Katarina
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Post Mon, 26.Apr.04, 13:12      Re: Liebe in der Therapie Reply with quoteBack to top

Hallo Maggi,
jaa, schmerzende Erkenntnisse aus alten Zeiten habe ich in meiner Therapie jede Menge gewonnen. Deshalb möchte ich mich auch nicht mehr irgendwo reinmanövrieren, wo ich verletzt werde. Er weiß das. Mein Therapeut verhält sich korrekt, das denke ich auch, trotzdem ist er gespalten. Es würde mich sehr verletzen, wenn er meine Zuneigung nicht erwidern würde. Er bestätigt mich, wenn ich Gefühle für ihn zeige. Sonst läuft da aber nichts! Ich habe Angst, daß er mich fallenläßt, indem er mich zurückweist. Ich befürchte, daß daraus erneut ein Trauma entsteht bzw. ein altes Trauma berührt wird. Blöde Situation.
LG
Katarina
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Helene T.
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Post Mon, 26.Apr.04, 13:37      Re: Liebe in der Therapie Reply with quoteBack to top

Katarina wrote:
Ich habe Angst, daß er mich fallenläßt, indem er mich zurückweist. Ich befürchte, daß daraus erneut ein Trauma entsteht bzw. ein altes Trauma berührt wird. Blöde Situation.


Also ich habe in der Therapie gelernt, dass es möglich ist so akzeptiert zu werden wie man ist, ohne die Angst zu haben fallen gelassen zu werden. Ich würde mal vermuten, du bist an dem Punkt angelangt wo du das auch lernen wirst.
Man kann als Mensch ohne weiteres einen anderen bejahen, ohne auf Wunschvorstellungen, die die eigene Person betreffen, einzugehen. Es ist nicht einfach damit umgehen zu lernen, aber es funktioniert, auch wenn die Positionen dann auch einmal umgekehrt sind.
Ich kann mir vorstellen, dass es in Zukunft noch einige Menschen geben wird, die, sagen wir mal, Begehrlichkeiten irgendwelcher Art dir gegenüber entwickeln. Und dann weißt du bereits, dass es möglich ist, diesen Menschen weiterhin gern zu haben, aber genau diese dir unpassend erscheinende "Begehrlichkeit" abzulehnen. Jetzt lernst du das wie es geht Wink

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Liebe Grüße aus Wien,
Helene
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Katarina
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Post Mon, 26.Apr.04, 17:44      Re: Liebe in der Therapie Reply with quoteBack to top

Zitat Helene: "Also ich habe in der Therapie gelernt, dass es möglich ist so akzeptiert zu werden wie man ist, ohne die Angst zu haben fallen gelassen zu werden. Ich würde mal vermuten, du bist an dem Punkt angelangt wo du das auch lernen wirst."

Hallo Helene,
das Problem ist, daß ich jedes Grenzen setzen als "fallen gelassen werden" empfinden würde. Es geht nicht darum akzeptiert zu werden, sondern darum uneingeschränkt geliebt zu werden. Diese Problematik tauchte auch mit anderen Männern auf, nur daß der Therapeut sich selbst (oder ich ihn) in mein klassisches Problem hinein manövriert hat (habe) und ich das jetzt an ihn richte - ich weiß nicht, ob das so klug von ihm (mir) war. Ich habe nicht kapiert, warum das passieren mußte.
LG
Katarina
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Helene T.
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Post Mon, 26.Apr.04, 18:08      Re: Liebe in der Therapie Reply with quoteBack to top

Katarina wrote:
ich weiß nicht, ob das so klug von ihm (mir) war. Ich habe nicht kapiert, warum das passieren mußte.


Es ist passiert, weil das offenbar eines deiner Hauptprobleme ist. Wichtig wird jetzt sein, dieses Muster zu erkennen, nachzusehen woher es kommt und einen Weg da raus zu finden. Genau dazu ist Therapie da!

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Liebe Grüße aus Wien,
Helene
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Post Mon, 26.Apr.04, 18:30      Re: Liebe in der Therapie Reply with quoteBack to top

Ja, da hast Du wohl recht. Warum sagt er mir das nicht selbst?
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dirgni
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Post Mon, 26.Apr.04, 18:54      liebe in therapie Reply with quoteBack to top

bin neu hier im forum ,aber gerade dieser thread veranlasst mich ,meine Erfahrung mitzuteilen.
Meine Therapie ist seit 16 Monaten beendet.Doch mein Thera ist noch immer sehr präsent .
Ich habe ihn wohl auch in meinem herzen mitgenommen.
Mir ist es genauso ergangen wie vielen hier im Forum.
Nach dem stück für stück mein vertrauen ihm gegenüber gewachsen ist, haben sich "verliebtheitsgefühle"eingestellt. ich habe mich natürlich sehr gewehrt dagegen, war auch anfangs schokiert,denn er hat es früher wahrgenommen als ich. mich darauf angesprochen.
aber er ist immer respektvoll damit umgegangen.
im nachhinein war das sehr sehr wichtig für mich , diese "einübung" da ja gerade das ein problem war , das sich einlassen auf jemanden, mein wunsch nach nähe , geliebt zu werden , angenommen zu sein.
Es war allerdings auch schwer für mich,es auszuhalten. Soviel zuwendung zu bekommen ,aber halt nicht in der realität,einfach eine art Generalprobe.
habe mich auch vor dem Abschied gefürchtet , mich aber auch sehr ,damit auseinander gesetzt mit den abschied nehmen(traumatisiert durch den frühen tod meiner mutter ohne vorbereitung)
War auch voller Hoffnung , dass sich eine liebevolle Beziehung nach der Therapie ergeben wird.Mir geht es wirklich gut.
aber es will sich nichts ergeben ,bis jetzt nur "abweisungen" .
Das macht mich doch traurig, da ich schon sehr sehr lange keine Beziehung mehr hatte.
Und irgendwie projeziere ich jetzt wieder meine gefühle auf den Therapeuten, gib mich Tagträumen hin.
Kann aber niemals mehr zu dem gleichen Therapeuten ,das hat er mir zuverstehen gegeben. wird wohl auch richtig für mich sein.
aber irgendwie habe ich angst ,dass ich keine reale beziehung mehr erleben werde und bis zu meinem lebensende mit diesen Therapeutenphantasien leben muss.
Das hat jetzt gutgetan , auch wenn es vieleicht nicht zu den vorhergehenden beiträgen passt.
Danke fürs "zuhören"
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Helene T.
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Post Mon, 26.Apr.04, 19:01      Re: Liebe in der Therapie Reply with quoteBack to top

Katarina wrote:
Ja, da hast Du wohl recht. Warum sagt er mir das nicht selbst?


Hast du ihm schon eine Chance dazu gegeben?

_________________
Liebe Grüße aus Wien,
Helene
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Katarina
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Post Mon, 26.Apr.04, 19:14      Re: Liebe in der Therapie Reply with quoteBack to top

Hallo Helene,
hey, das ist ja eine gute Frage. Wenn ich ihm eine Chance gäbe, müßte ich meine Projektionen, Wünsche und Träume, die ich an ihn richte aufgeben. Ich weiß nicht, ob ich das will.
Aber der Gedanke hat sehr viel Potential!
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