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saloea
neu an Bord!
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Deutschland W, 20
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Fri, 23.Apr.04, 23:20 Wahrnehmungsstörung ? |
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hallo,
eigentlich müßte ich um mein Problem (oder Probleme) zu beschreiben weiter ausholen, aber weil das immer so lange dauert, und ich ja hoffe das mir jemand antwortet *g* versuche ich es ein bisschen zusammenzufassen.
Schon im Kindergarten fing es an (bzw. zeige es sich), es viel mir schwer mich von meiner Mutter zu trennen (was wohl auch daran lag, es es ihr genauso ging). Im nachhinein habe ich sogar das Gefühl ich hatte schon damals ein schlechtes Gewissen. (Meine Mutter zu verlassen).
Von den Erzieherinnen wurde ich irgendwie "besser" behandelt, ich saß oft auf dem Schoß oder wurde von ihnen herum getragen.
(was ich aber gar nicht mochte, und so wurde der ein oder andere Baustein nach ihnen geworfen).
Ich bekam sogar Geschenke von ihnen, und beim basteln wurde mir immer geholfen, obwohl ich eigentlich grade für so Dinge ein Händchen habe, und diese extra Hilfe sicher nicht gebraucht hätte.
Ich bekam immer stärker das Gefühl anders zu sein.
Auf gemalten Bildern stellte ich mich in dieser Zeit auch oft so dar.
EIn Bild zeigt mich zB inmitten der anderen Kinder mit einem überdimensionalen Kopf, ich weiß noch das ich das Bild "dummkopf" genannt habe.
Außerdem war ich sehr kreativ und hatte ständig ausgefallene Ideen, was mich noch mehr von den anderen abgrenzte.
Irgendwann wollte ich gar nicht mehr in den Kindergarten gehen.
Ich wurde zwar von allen gemocht und hatte meine Freunde, fühlte mich aber trotzdem wie eine aussenseiterin (im negativem sinne).
Damals war ich sehr offen und bin relativ angstlos (bis auf die schuldgefühle meiner mutter gegenüber) auf andere zugegangen.
Das änderte sich mit den Jahren, mit ca.14 entwickelte sich eine Art soziale Phobie.
Ich hatte nie KOntakt zu Jungs/Männern, ich hatte irre Angst davor ich könnte meine Eltern damit beleidigen (auch wenn es komisch klingt, ich sah in jedem einen potenziellen "freund"), ich dachte meine Eltern (besonders meine Mutter) würden denken das ein anderer ihre Rolle einnimmt. (bzw. die Liebe bekommt)
Irgendwie war ich es als einzelkind auch nicht gewohnt etwas (besonderes die Liebe von jemanden) teilen zu müsssen, und so konnte ich es mir auch umgekehrt schlecht vorstellen.
Naja ein anderes Problem war wohl, das ich bei meinen Eltern als einzelkind ständig unter Beobachtung stand, im positiven wie auch im negativem Sinne...Meine Eltern hatten in ihrer Erziehung kaum feste Vorsätze und so bekam ich eigentlich jede Laune ab, von "überfreundlich" bis "ignorant".
BEsonders schlimm war es mit meinem Vater, er hat mich zwar nie geschlagen aber oft angeschrieen.
Bei mir entwickelte sich eine Wut gegen meine Eltern, die ich Anfangs (kindergarten und Grundschulalter) auch rausgelassen habe, später ging sie aber eher nach innen (also gegen mich, in form von depressionen).
Meine Eltern beobachteten und bewerteten einfach alles von mir,
was ich malte, wie ich mich bewegte usw.
Nicht im kritischem Sinne, sondern sie machten sich schlichtweg einfach lustig darüber.
Meine Eltern meinen Heute das sie nicht dachten das ich das als kleines Kind schon so richtig mitbekommen würde.
(zweiter teil( da beitrag zu lange), kommt im nächsten beitrag)
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Last edited by saloea on Fri, 23.Apr.04, 23:23; edited 1 time in total |
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saloea
neu an Bord!
3
Deutschland W, 20
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Fri, 23.Apr.04, 23:21 Re: Wahrnehmungsstörung ? |
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(zweiter teil):
Heute leide ich an einer art sozialen Phobie, andere Menschen machen mir angst, oder nerven mich einfach.
Irgendwie habe ich mir meine eigene innere Welt aufgebaut wo alle anderen (außer meiner Mutter, an der ich immer noch sehr hänge) stören.
In Gruppen oder unter fremden Leuten fühle ich mich einfach nicht wohl, es ist nicht direkt eine Angst, (ich zittere nicht, bekomme keine schweißausbrüche, werde nicht rot oder so), aber ich habe das Gefühl einfach nicht dazu zu gehören.
Als würde ich mich außerhalb des Kreises befinden. (bildlich dargestellt).
Ich habe so Angst das ich es so bleiben wird..
das ich nie "verbündete" finde, weil ich mich immer so "anders" fühle,
das ich nie mehr zu meiner kindlichen neugierde und zu dem damaligen Selbstbewußtsein und der kreativität zurück finde.
Kann mir vielleicht jemand helfen ?
Ich habe das Gefühl das ganze "drum herum" zu kennen, aber ich weiß nicht wie ich meine Probleme lösen könnte..
Ich habe das Gefühl mir fehlt noch so ein "fruchtendes etwas" bei der Einsicht, oder so...
Freue mich über jede Antwort,
liebe Grüße und Danke, Saloea (20j.)
PS: ich habe übrigens eine 3 jährige Gesprächstherapie gemacht, sie hat mir auch diese Klarheit gebracht, aber irgendwie komme ich jetzt nicht mehr weiter.
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Faellt-nix-ein
neu an Bord!
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München M, 30
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Tue, 30.Nov.04, 12:49 Re: Wahrnehmungsstörung ? |
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Kann ein wenig nachempfinden wie es Dir geht. Bei mir war es zum Glück nur mein Vater. Kaum eine Woche verging in der er nicht rumschrie. Kann mich sehr weit zurückerinnern,teilweise Schemenhaft bis zum dritten Lebensjahr.
Als die Schulzeit losging wurds nur noch Schlimmer. Alle seien Unfähig und ich in der ersten Klasse ein Vollidiot der nichts kann und nie was können wird, dabei hat er selbst nur Volksschule. Jeden Tag Hausaufgaben vorzeigen. Und fast jeden Tag gabs Krach wenn etwas nicht so war wie er meinte das es zu sein hat unabhängig davon wie es laut Schule hätte sein müssen. Er versuchte mir mit Zwang Dinge/Themen beizubringen die erst in höheren Klassen behandelt wurden.Mit 19 hab ich dann irgendwie den Absprung von zu Hause geschafft. Er hat mich unter Zeugen rausgeschissen und sämtliche Schlüssel abgenommen. Damit wars amtlich und ich war endlich frei. Habs dennoch bis zum Abitur geschafft und hab auch nen super Job. Aber richtig frei bin ich nicht. All die Ereignisse, diese fast täglichen Gehirnwäschen und dadurch eingetrichterten Verhaltensmuster halten mich wie im Würgegriff gefangen.
Die Vergangenheit holt einen täglich ein.
Ich weiss wo meine Probleme liegen, aber die Situationen wo man wie gelähmt ist kommen immer wieder. Man achtet auf jede Mimik seiner Mitmenschen, welche Laune haben Sie, wie könnten Sie reagieren.
Man gibt sich selbst als hart Gefühllos und unnahbar.
Teilweise bleibt einem die Stimme im Halse stecken und wird krächzig.
Wenn Sitzungen stattfinden will man zu irgendetwas sagen aber man traut sich nicht und wenn dann hat man mit einemmal Schwierigkeiten die richtigen Worte zu finden.
Auf der anderen Seite ists auch so dass man abhängig vom Gegenüber diesen mehr oder weniger schnell hinsichtlich dessen Verhaltensmuster durchschaut und weiss wie man diesen Menschen zu nehmen hat und fühlt man sich überlegen nutzt man es aus.
Irgendwie fühl ich mich sehr identifiziert mit dem "Untertan".
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