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Carlyle
sporadischer Gast
5
Hildesheim W, 39
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Fri, 23.Apr.04, 10:05 Wie "oft" ist "normal"? |
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Hallo zusammen,
ich habe ein Problem mit meinem Freund, das mich mittlerweile in meinem Lebensalltag stark belastet. Zur Situation : mein Freund ist 47, ich bin 39.Wir haben uns vor 1,5 Jahren über das Internet kennengelernt. Nach 4 Wochen Mailen und Telefonieren haben wir uns das erste Mal gesehen - und sind gleich zusammen gezogen. Die ersten 5 Tage waren auch sexuell schön, danach fingen die Probleme an. Enormer Stress im Dienst, Stress mit der Exfrau, Stress mit der Mutter - aufgrund "irgendwelcher" Probleme hat mein Freund keine "Lust" mehr. Seit über einem Jahr sind Zärtlichkeiten (Händchenhalten, Umarmen, Streicheln) an der Tagesordnung - aber immer nur "im schicklichen Rahmen". Soll heissen : keine Berührungen an "intimen" Stellen, keine heissen Küsse etc. Ich verzweifle langsam an mir selber. Ich habe versucht, keinen Druck auszuüben, weil es dann noch schlimmer würde - reden kann er auch nicht. Durch meine Unzufriedenheit werde ich ungerecht, zickig. WAS kann/soll ich tun ? Ich kann und will in meinem Alter nicht ohne Sex leben. Fremdgehen will ich auch nicht, dazu liebe ich diesen Mann zu sehr. Wie kann ich Geduld lernen ? Jegliche Art von Therapie lehnt er ab ("ich bin nicht krank").Kann mir hier vielleicht ein Mann aus seiner Sicht erklären, was innerlich in meinem Freund ablaufen könnte ? Ich bin schon so weit, dass ich mir die Schuld an allem gebe, ich zu unattraktiv bin etc.
Liebe Grüße,
Eure Carlyle
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Michaela
sporadischer Gast
11
Deutschland W
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Fri, 23.Apr.04, 11:00 Re: Wie "oft" ist "normal"? |
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Eine Antwort habe ich nicht, denn ich habe auch dieses Problem mit meinem Mann. Er begründet es mit beruflichem Stress.
Ich selbst komme aber kaum damit zurecht, denn ich brauche mehr Sex als als 1-2 mal im Monat . Druck mache ich keinen (mehr) und nehme es eben so hin. Andererseits denke ich, die besten Jahre gehen so nutzlos dahin .
So viele Männer beklagen sich, dass ihre Frauen so selten Lust haben. Und ausgerechnet mir, die ich eben davon etwas "mehr" habe, passiert es, dass ich an so einen Mann gerate.
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kleiner wast
Forums-InsiderIn
360
Deutschland M, 38
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Fri, 23.Apr.04, 11:03 Re: Wie "oft" ist "normal"? |
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Liebe Carlyle,
aus männlicher Sicht würde ich sagen, er begehrt Dich halt nicht mehr.
Ich sehe das gerade an einem Freund, der eine ausgesprochen attraktive Freundin hat, mit der er nun auch schon seit längerem keinen Sex mehr hatte.
Sie meint, er solle mal zum Urologen gehen, um sich untersuchen zu lassen...
Dabei begehrt er sie wohl ganz einfach nicht mehr, das Feuer scheint eben aus zu sein.
Damit muss man wohl in "Be-ziehungen" ganz einfach leben, irgendwann zu leicht erreichbar zu sein, nicht attraktiv genug, nicht mehr interessant genug etc. zu sein.
Grausam, nicht ? Aber so ist das nun mal.
Das Beste wäre, jeder sucht sich jemanden neues, alles andere ist Siechtum und vergeudete Lebenszeit.
Tut mir leid, dass ich mal so offen sein musste, aber viel zu viele hängen hier noch antiquierten, längst überholten Liebesidealen nach; so funktioniert es aber nicht.
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_________________ http://elrayossb.blogg.de
Last edited by kleiner wast on Fri, 23.Apr.04, 12:33; edited 2 times in total |
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Carlyle
sporadischer Gast
5
Hildesheim W, 39
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Fri, 23.Apr.04, 11:10 Re: Wie "oft" ist "normal"? |
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Hallo,
so "leicht" mache ich es mir nicht. Ich dachte auch, es könnte "mangelndes" Interesse sein - weit gefehlt. So wie ich meinen Freund mittlerweile kennengelernt habe, ist es der STRESS, den er sich selber macht. Ich habe manchmal auch das Gefühl, dass ich ihm zu "schade" bin, seine Sexualität auzuleben. Ich möchte einfach nur wissen, wie ich als Frau 1) besser für mich damit umgehen kann und 2) ich meinem Freund helfen kann, seinen Stress zu überwinden. Wie gehe ich als Frau am besten mit einem Mann um, der sich ständig selber unter Druck setzt ??
LG, Carlyle
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kleiner wast
Forums-InsiderIn
360
Deutschland M, 38
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Fri, 23.Apr.04, 11:23 Re: Wie "oft" ist "normal"? |
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Liebe Carlyle,
es klingt trotz allem sehr schräg; ich habe auch einen MEGA-Stress-Job (im Krankenhaus), aber meine Lust auf Sex erhöht das eher noch.
Und "zu schade" für Sexualität ? Häh ?
Hast Du Dich da nicht ganz extrem in die hintersten Winkel sozialpädagogischer Gutmenschen-Welten und verquerster Selbtsrechtfertigungs- und -aufrechterhaltungsmechanismen verlaufen ?
Ich würde mit solcher Passivität nicht lange umgehen lernen, sondern das Ganze nach einer Weile goodwill-mässigen Zuschauens canceln, aber vielleicht habe ich da auch einen zu geschlechtsspezifischen Blick drauf.
Natürlich kann ich da aber auch ganz falsch liegen, ich kenne Deinen Freund ja nicht, ich rede hier vor allem aus männlicher Sicht und aus der Perspektive, die ich aus mir und dem Lernen an meinen männlichen Freunden ziehe.
Viele Grüsse,
Rainer
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_________________ http://elrayossb.blogg.de |
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Michaela
sporadischer Gast
11
Deutschland W
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Fri, 23.Apr.04, 16:25 Re: Wie "oft" ist "normal"? |
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Hallo Rainer,
also das mit dem Stress habe ich zuerst auch nicht geglaubt. Aber während einer Eheberatung hat mir die Psychologin vermittelt, dass beruflicher Stress bei Männern öfter so wirkt, dass die Lust verloren geht. Für mich ist das auch schwer nachvollziehbar, da man beim Sex ja auch wunderbar entspannen kann , aber ich habe es mal so hingenommen.
Michaela
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Finja
sporadischer Gast
7
W, 35
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Fri, 23.Apr.04, 18:57 Re: Wie "oft" ist "normal"? |
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Hallo Rainer,
Deine Sichtweise ist mir einfach zu platt. Entschuldige das ich so direkt bin, aber Deine Antworten waren ja auch nicht gerade einfühlsam. Du scheinst den Sinn und die Tiefe einer Beziehung lediglich auf sexuelles Interesse zu begrenzen. Wenn es nicht mehr geil genug ist, wird halt gewechselt. Gerade solche Einstellungen und Äußerungen führen dazu, daß das Bild vom ständig potenten Mann entsteht und die vielen Männer bei denen es anders ist, sich gleich als Looser fühlen müssen. Die Frauen dürfen dann gleichzeitig den Eindruck haben, nicht mehr scharf genug zu sein. Vielleicht solltest Du mal ganz einfach Dein Beziehungsbild überdenken.
Hallo Carlyle,
Du solltest nicht gleich verzweifeln, Unlust kann wirklich streßbedingt sein. Erlebe dies auch immer wieder mit meinem Mann, wenn er beruflich unter großem Druck steht. Wenn er dann mal wieder entspannen kann (z.B. Urlaub), sieht es wieder ganz anders aus. Ich kann dies auch ganz gut nachvollziehen, wenn ich viel um die Ohren habe und genervt bin, denke ich nicht unbedingt an Sex, geht Dir doch sicher ähnlich. Für Männer ist dies glaube ich meist noch schwieriger, zum einen die Erwartungshaltung viel höher ist (ein Mann muß wollen) und zum anderen fällt es ihnen schwerer, über sich und ihre Probleme zu reden. Du solltest deshalb aber nicht aufgeben, sondern Deinem Mann immer wieder deutlich machen, daß Du Lust auf ihn hast. Vielleicht hilft es ihm ja auch, wenn Du ihm deutlich machst, daß Du nicht die "Superleistung" von ihm erwartest, damit er nicht noch mehr unter Druck gerät.
Liebe Grüße!
Finja
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Kodijack
neu an Bord!
4
FFM M, 23
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Fri, 23.Apr.04, 22:31 Re: Wie "oft" ist "normal"? |
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Ich hatte das Problem auch in beziehungen. Mann muss sich im klaren sein was einem wichtiger ist, Sex oder die Partnerschaft, und sich demnach entscheiden.
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_________________ Wenn Wahlen etwas ändern würden, hätten die Machthaber sie längst abgeschafft. |
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josch
Forums-InsiderIn
376
wien M, 57
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Fri, 23.Apr.04, 22:55 Re: Wie "oft" ist "normal"? |
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Hallo Carlyle
wenn Dein Name schon so kompliziert klingt,wie schauts dann im Alltag aus mit Dir,ich denke wenn man so schnell zusammen zieht ist schnell wieder die"Luft" draussen.Würd ich auf keinen Fall tun,bei Euch beiden dürft vieles noch garnicht verarbeitet sein.Ja und Sex,da wirds schwierig,
entweder passts oder es passt nie wieder.Ausserdem ist man keine 20
mehr,ich verzichte lieber darauf und beschäftige mich anderswertig,wo es halt Spass macht.Ich dachte auch schon,ob ich Impotent wäre,nein nein,
die ideale Sexpartnerin machts aus und dann geht alles locker vom Hocker,leider...ausserdem ganz wichtig,bin ich mono oder polygam,das sollte unbedingt der Partner wissen
freundlicher Gruss josch
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kleiner wast
Forums-InsiderIn
360
Deutschland M, 38
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Sat, 24.Apr.04, 7:54 Re: Wie "oft" ist "normal"? |
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Nach längerem Nachdenken komme ich nun schon auch zu dem Schluss, dass es in vielen Partnerschaften (gerade auch längeren) zu Gewöhnungseffekten kommen kann; manches schleift sich eben auch ab oder ein; deswegen muss ja nicht das ganze, grundsätzliche Konstrukt der Beziehung in Frage gestellt sein.
Das A und O in Beziehungen sind eben Gespräche und evt. auch die Bereitschaft, mal wieder etwas für die Beziehung zu tun.
Das kann ja nun wirklich jeder für sich entscheiden, wie er es halten möchte und auf dem Feld der "Innovation" sind die Grenzen weit gesteckt.
Dennoch stehe ich dazu, dass Beziehungen nun mal (meist) keine Selbstläufer sind.
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_________________ http://elrayossb.blogg.de |
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tanzendes_irrlicht
Moderatorin
2129
NRW W, 30
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Sat, 24.Apr.04, 9:10 Re: Wie "oft" ist "normal"? |
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Liebe Carlyle,
seelische "Schieflagen" und Stress können ein ganz entscheidenden Einfluss auf die Libido haben.
Das Begehren bzw nicht Begehren hat dann nix mit der Attrraktivität des andern zu tun, sondern mit den eigenen Bedürfnissen.
Was mich schon erstaunt sind "5 Tage guter Sex" und direktes Zusammenziehen. Tage?
Ist es möglich, dass Ihr (Dein Freund) Liebe gesucht und gefunden hat (=Zärtlichkeiten, Nähe, Gespräche) aber wenig erotische Anziehungskraft zwischen Euch bestand/besteht?
Weisst Du etwas über seine vorher gelebte Sexualität?
Und: Wie versuchst Du denn, ihm "Appetit" zu machen? Berührst Du ihn intim (erotisch) und dennoch kommt null Reaktion oder wartest Du, bis er Dich "heiß küsst"?
Lg,
Tanzendes_irrlicht
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_________________ Toleranz ist, wenn sich die Menschheit in die Menschlichkeit verliebt. C.M. |
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Carlyle
sporadischer Gast
5
Hildesheim W, 39
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Sun, 25.Apr.04, 5:49 Re: Wie "oft" ist "normal"? |
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Hallo tanzendes_irrlicht,
es ist tatsächlich so, dass ich "warte", bis mein Freund den Anfang macht. Ganz einfach, weil ich Angst habe, ihn dann wieder vermeintlich unter Druck zu setzen. Ich habe das Gefühl, dass wir beide uns in eine Lage manövriert haben, aus der schwerlich wieder ausgebrochen werden kann. Ein zusätzliches Problem ist, dass ich Aufgrund meines Frustes viel zu viel trinke. Ich vesuche, die Lage so für mich etwas erträglicher zu machen. Was ich allerdings gemerkt habe ist, dass der Alkohol MICH verändert und nicht die Situation. Wenn aber mein Freund nicht bereit ist, mal zum Arzt zu gehen, bzw. überhaupt über seine Probleme zu reden, dann sehe ich kaum eine Lösung für uns beide. Ich hätte niemals gedacht, dass ein Mann lieber eine Beziehung aufs Spiel setzt bevor er über seine Sexualität reden kann.
Also : wer kann mir raten, wie ich mich verhalten soll ? Ich bin zurzeit wirklich langsam verzweifelt.
LG, Carlyle
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esstisch
sporadischer Gast
16
westlich Frankfurt M, 47
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Mon, 26.Apr.04, 21:05 Re: Wie "oft" ist "normal"? |
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Hallo Carlyle,
so wie Du es schilderst ist Dein "Schatz" ein Mensch, der sich stark beeinflussen lässt und sich defensiv und abwehrend verhält (ggf. um keine Fehler zu machen). Er ist von Familie und Situationen VOR Deiner Zeit in eine Wertung Eurer Beziehung gebracht worden aus der er nicht mehr herauskommt und versucht diesen Zustand "auszusitzen" ("Irgendwann ist es vorbei, ich muß nur lange genug warten.")
Irgendwann (ein Jahr "Händchenhalten" ist genug!) sollte man (in diesem Fall bist Du es) Konsequenzen ziehen und Für und Wider in Waagschalen legen. Nach Auswertung Deiner Analyse setze Deinem Partner (ist er das?) die verbale Pistole auf die Brust und frage was Sache ist.
Frage, ob Du oder etwas Anderes in seinem Leben die erste Geige spielt oder ihm wichtig ist. Verlange Entscheidung. Nur so kommst Du weiter und vergeudest keine Zeit. Reiche ihm die Hand und mache es ihm leicht. Ist er dann immer noch zu schwach sich zu entscheiden musst Du Dich zurückziehen, weil Du sonst kaputtgehst oder Dich selbst verlierst. Es kann nicht sein, dass Du Deine Liebe anbietest und er sooo hooohl ist, dass kein Echo zurückkommt (Du schmeisst Dich gerade weg!!).
Lass´ was von Dir hören (ich hab noch mehr auf Lager)!
Gruß vom esstisch
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Fantaghiro
Guest
W
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Mon, 26.Apr.04, 21:18 Re: Wie "oft" ist "normal"? |
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Liebe Carlyle,
also ein Jahr keinen Sex zu haben mit dem Mann, den ich liebe, könnte ich nicht mehr in die Kategorie "normal" bringen. Entschuldige meine Offenheit, aber ich denke, es wäre besser für dich, du würdest dich von diesem Mann lösen. Ich spreche aus Erfahrung - und zwar umgekehrt. Als ich mal mit einem Mann einige Jahre zusammen war und am Schluss schon auch fast ein Jahr keinen Sex mehr mit ihm hatte, war das von mir aus mangelndes Interesse an ihm. Als Mensch und Sexualobjekt. Irgendwann fand ich das selber so unfair (wollte trotzdem nicht alleine sein), dass ich gegangen bin. Er hat zwar gelitten, aber ich fand dennoch, alles andere wäre eine Gemeinheit meinerseits gewesen. Mach dir bitte nicht zu viele Hoffnungen. Ich bin überzeugt, wenn ein Partner ein Jahr lang keine Lust mehr auf Sex mit dem anderen hat, stimmt etwas gewaltig nicht. Nur möchte er sich dem nicht stellen.
Alles Liebe und viel Power bei deiner Entscheidung wünscht dir
Fantaghiro
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Carlyle
sporadischer Gast
5
Hildesheim W, 39
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Tue, 27.Apr.04, 9:57 Re: Wie "oft" ist "normal"? |
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Hallo Esstisch,
kannst Du mir das alles bitte etwas "näher" erklären ? Ich bin verdammt froh, dass sich ein Mann mal zu diesem Thema äussert. Wie soll ich denn meinen Freund einschätzen ? Was meinst Du mit der "Vergangenheit" ??
Liebe Grüße,
Carlyle
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