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Joshua
neu an Bord!
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Tue, 11.Feb.03, 11:09 Tod - Sie denke sie hätte nicht richtig Abschied genommen |
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Hallo,
gestern schrieb eine Freund(1 von mir ihre Gedanken zum Tod ihres Opas auf. Die Überschrift hieß "Ich konnte mich nicht richtig verabschieden".
Der Tod ihres Opas zeichnete sich bereits ab, jedoch war sie anstatt an seinem Totenbett zu sein mit ein paar Freunden unterwegs. Nun macht sie sich Vorwürfe in seinen letzten Stunden nicht an seiner Seite gewesen zu sein, obwohl sie die Chance dazu gehabt hätte.
In den letzten Wochen drehen sich ihre Gedanken nurnoch um den Tod ihres Opas und was mit dem ganzen Thema Tod zu tun hat. Sie hätte ihm noch so vieles sagen wollen und nun bleiben all diese Worte ungesagt. In ihr bleiben nun so viele unbeantwortete Fragen: Zitat>>Aber weißt du, wie es ist, wenn man Tod ist, wenn man ihm Sarg liegt und die Welt an einem vorbei rauscht??? Wie ist das Gefühl, oder hat man dann keine Gefühle mehr?? Warum kann er nicht wieder aufstehen und mein Opa sein wie vorher??? Werde ich ihn eines Tages wieder treffen und ein anderes Leben mit ihm weiterführen?? Ich kann mir diese Frage nicht beantworten, möchte es aber so gerne. Warum musst er schon sterben???...Ich verstehe das alles nicht und ich möchte das alles nicht einfach nur akzeptieren, verstehst du das?? Ich möchte er begreifen warum das alles geschehen ist. <<
Nun möchte ich auf diese Mail eigentlich antworten. Allerdings ist mir nicht ganz klar was ich schreiben soll. Ich habe einige Zeit im Rettungsdienst gearbeitet und habe zum Thema Tod dadurch eine ganz andere Sichtweise bekommen. Darum fällt es mir vielleicht auch umso schwerer passende Antworten zu finden.
Was meint ihr wie man mit diesem Thema umgehen sollte und was ich ihr schreiben sollte. Ich hoffe das Thema ist nicht OffTopic. Ich bin mir sicher einige von euch werden sich schon ähnliche Gedanken gemacht haben. Wie seit ihr damit umgegangen ?
Vielen Dank für eure Antworten im Voraus,
Joshua
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Apollon
Forums-InsiderIn
213
M,
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Quote: | Der Tod ihres Opas zeichnete sich bereits ab, jedoch war sie anstatt an seinem Totenbett zu sein mit ein paar Freunden unterwegs. Nun macht sie sich Vorwürfe in seinen letzten Stunden nicht an seiner Seite gewesen zu sein, obwohl sie die Chance dazu gehabt hätte. |
Sie hat gelebt, das hat ihren Opa gefreut. Für die Toten ist es am Schlimmsten, wenn die Lebenden über sie trauern, denn ihnen selbst geht es eigentlich gut.
Quote: | Aber weißt du, wie es ist, wenn man Tod ist, wenn man ihm Sarg liegt und die Welt an einem vorbei rauscht? |
Nur der Körper liegt ihm Sarg, man erlebt den eigenen Tod nicht aus Sicht des Körpers, sondern trennt sich von ihm.
Quote: | Wie ist das Gefühl, oder hat man dann keine Gefühle mehr? |
Das Gefühl ist: Es ist alles gut. Bitte weint nicht um mich, denn mir gehts gut, und euch sollte es nicht schlecht geht, nur weil ich tot bin.
Die Gefühle wie die Lebenden sie kennen sind weg, es gibt keine Unterschiede mehr zwischen Gut und Böse, Schmerz und Freude. Es ist alles umfassender.
Es bleibt nur die Erinnerung daß die Gefühle als Lebender unbeschreiblich intensiver waren (egal ob gut oder schlecht), weswegen man vielleicht irgendwann wieder einen "Ausflug ins Leben" macht.
Quote: | Warum kann er nicht wieder aufstehen und mein Opa sein wie vorher? |
Weil er tot ist?
Quote: | Werde ich ihn eines Tages wieder treffen und ein anderes Leben mit ihm weiterführen? |
Yo.
Quote: | Warum musst er schon sterben? |
Schon? Immerhin hat er das Leben weitergegeben, und hat sogar noch seine Enkelin kennengelernt. Er war sicher glücklich das erleben zu dürfen. Das Leben, egal wie kurz oder lang, ist im Vergleich zu dem was danach kommt immer nur ein Augenblick, wenngleich auch der intensivste der einem geschenkt werden kann.
Quote: | Ich verstehe das alles nicht und ich möchte das alles nicht einfach nur akzeptieren, verstehst du das? |
Sag ihm: Lieber Opa, bitte segne mich. Ich bleibe noch ein bißchen, dann komme ich nach.
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sanne
Guest
W
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Wed, 12.Feb.03, 9:42 Trauma und Trauer |
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was du gesagt hast ist zwar richtig aber im allgemeinen gehalten - wenn man trauert kann einem keiner helfen - mein freund ist gestorben durch einen autounfall in dem moment wo er und auch ich am glücklichsten waren - ich schaffe es nicht darüber hinweg zukommen obwohl es schon 2 jahre her ist
liebe grüsse von sanne
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sanne
Guest
W
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Wed, 12.Feb.03, 11:39 Tod - wie damit klarkommen? |
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wer hat seinen freund durch tod verloren?
wie habt ihr es geschafft damit klar zukommen?
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Odie
Forums-InsiderIn
372
Österreich W, 31
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hallo sanne!
ich bins schon wieder. ich habe deine zeilen gelesen und erst jetzt erinnerte ich mich, dass ja auch ich einen freund (war damlas schon exfreund) verloren habe. er hat sich umgebracht. ist schon lange her. hab ihn ca. 1 monat vor seinem selbstmord noch gesehen. das ist natürlich eine andere situation. er wollte immer mein freund sein bzw. wollte mich heiraten und kinder von mir, aber ich wollte das nciht. hab mich dann im streit von ihm getrennt und er hat mri das nie verziehen und dann war er tod. ich werde mit meiner therapeutin daran arbeiten.
aber nochmal, bei dir ist das sicher nochmal schwieriger oder einfach anders. du musst von ihm abschied nehmen und vielleicht nochmal mit psychologischer hilfe diesen verlust richtig betrauern. es ist ischer schmerzlich, aber auch heilsam.
alles liebe
sabine
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_________________ Don't push the river, let it flow |
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chiara
Helferlein
60
Deutschland W, 36
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Wed, 12.Feb.03, 15:28 Mitgefühl |
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Wenn jemand stirbt den man liebt, darf man nicht aufhören,
diesen Menschen zu lieben und er bleibt bei dir.
... Häuser brennen, Menschen sterben doch die wahre
Liebe lebt ewig.
Man fragt sich warum mußte das geschehen, Antworten .... meistens
findet man sie erst nach Jahren.
Warum akzeptierst du nicht daß du um diesen Menschen trauerst,
denn wenn du das tust, wirst du irgendwann den Schmerz verarbeiten.
Wann und wie erfährt jeder auf seine Weise. Es ist sehr schwer jemanden
loszulassen, vor allem, wenn er so von einem genommen wird.
Irgendwann - wirst du eventuell an einen Punkt gelangen, wo
du wieder im Einklang mit dir selbst bist.
Weißt Du eine ungewollte Trennung ist für manch anderen genauso
schlimm wie der Tod... aber die Zeit heilt alle Wunden - auch Deine
Glaube an dich - und denke an deine Liebe. Er sieht dich - ganz bestimmt,
und wenn die Liebe so stark ist - dann spürst du sie und bist nicht allein
und damit kann man wieder neuen Lebensmut bekommen.
Du hast mein Mitgefühl
Chiara
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_________________ Dir begegnet alles für daß du reif bist... |
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anubiz
sporadischer Gast
9
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Fri, 14.Feb.03, 9:43 Liebe chara |
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bedenke das nur wir menschen den tod schlimm hergestellt haben
bedenke das der tod sowie geburt zur erkenntniss im leben gehört
ich hatte auch meine problem mit dem sterben und tod anderer ,aber ich habe angefangen es anders zu sehen und zu verstehen ,die hintergründe
alles geht weiter ,auch wenn sich viele menschen das nicht vorstellen können
sterben ist nicht schlimmer als leben ,leben kann schlimmer als sterben sein
wenn wir auf die welt kommen träumen wir ,wir träumen davon wie wir gross werden ,wir träumen davon ein leben zu führen ,wir träumen eine familie zu gründen ,es ist ein sehr realer traum ,sowie du heute in träume alles verarbeitest und nach deinen träumen das leben lebst ,wenn wir sterben wachen wir aus einem traum auf und fangen an ,sich an alles zu errinnern ,was wir zu diesem leben geträumt haben und was wir in vergangenen leben erträumt hatten ,
wenn menschen einmal das leben und sterben aus einer anderen perspektive sehen und anfangen es verstehen zu wollen ,werde sie nicht mehr ewigkeiten nachtrauern ,sie werden mehr verstehen und einsehen
alles liebe
anubiz
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heidi-anne
Helferlein
106
Im Ländle BW. ,
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Sat, 15.Feb.03, 10:03 Hallo Sanne |
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Ich habe meine beste Freundin, durch einen Autounfall verloren,
vielleicht ist das noch was anderes als einen Freund,
dennoch habe ich sehr lange gebraucht um das
zu verkraften.
Die Aussage, Zeit heilt Wunden, kann ich da nur
bestätigen.
Ich war auch leer und ausgebrannt, dachte ein Stück von mir wäre
weggerissen.
Ich habe oft mit ihr geredet und das tat gut, denn ich weiß, dass sie mir immer noch nahe ist.
Ich glaube, dass die Verstorbenen gar nicht möchten, wenn wir all zu traurig sind und uns quälen.
Meine These zum eigenen Tod.
"Ich habe keine Angst vor dem Tod, nur vor dem Sterben".
Was für mich auch sehr beruhigend ist:
Es gibt Leute, die werden 80-90 Jahre alt, haben nicht richtig gelebt,
dann gibt es junge Menschen, Kinder die sterben müssen und haben mehr und erfüllter gelebt als viele Alte.
Ein Sprichwort sagt;
im Alter mußt du sterben, in jungen Jahren kannst du sterben.
Liebe Sanne ich wünsche Dir viel, viel Kraft.
Gruß von heidi-anne
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_________________ Die Welt und das Leben könnte so schön sein, aber................. |
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chri_chri
neu an Bord!
1
Deutschland M, 25
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Sun, 29.Jan.06, 20:34 faden verloren |
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Hallo
vor drei monaten (m)eine freundin einen tötlichen unfall (zum schluss wußt ich nicht mehr wie ih zu ihr stehen sollte um sie nicht zu verletzten,ich habe nach nach einigen treffen ihr gesagt das ich vieleicht wegziehn muss für eine besser berufliche karriere,hätte niemals gedacht as ich sie so verletzten könnte damit.sie erwähnte mit mir zu kommen,ihre lehrstelle die sie nach drei jahre suchen endlich bekommenhat hinzuschmeissen und das wollte ich einfach nicht riskieren...) ich war nicht sehr lange mit ihr zusammen,auf der einen seite habe ich sehr wohl gefühlt auf der anderen seite wahnsinnig angst gehabt noch mehr falsch zu machen! in der kurzen zeit konnte ich sie ziemlich positiv beeinflussen,aber es gab da einen zwischenfall-vieleicht garnicht so "schlimm" das ich erstmal auf distanz gehen wollte um wieder einen klaren kopf zu bekommen. wie sooft kommt alles aufeinmal,job,gesundheit,familie und dann diese druck bei ihre nix falsches zu machen hat mich immer mehr fehler machen lassen.ich hatte zwei wochen vor ihrem tot keinen kontakt mehr,als es endlich mit der arbeit beruhigt hatte hab ich noch überlegt den kontakt zu ihr wieder aufzunehmen,hab gezögert und am nächsten tag erfahren das sie tötlich verunglückt ist...
im ersten moment habe ich noch gehofft durch den kontakt abbruch darüber hinweg zu kommen,oder das es für mich normal weiter geht.
von ihren eltern habe ich halt bekommen,was mir ziemlich geholfen hat!
auch war ich schon bei einer seelsorgerin,sie hat den gedenkgottesdienst gehalten und wir haben noch öfters kontakt per eMail,und sie hat mir lektüre von der Frau Dr. Elisabeth Lukas empfohlen,ich glaub ich habe die wahl bei dem titel richtig getroffen,nur fehlt mir seit dem einfach die konzentration,habe keinen hunger mehr-nachdem ich in zwei wochen 12kilo abgenommen habe,hab ich wieder einen essrythmus gefunden,auch wenn ich keinen hunger habe,kopfschmerzen,manchmal denk ich an nix und muss mit den tränen kämpfen,ich will etwas sagen und verlieren den faden mitten im gespräch,oder würde mir gern mal richtig wehtun.
auch muss ich immer wieder an sie denken, an ihre eltern und das ich von einigen seiten den vorwurf bekommen habe das es nicht gut ist, sich von ihren eltern zubelasten,ich weiss das ihre eltern natürlich einiges über ihre tochter erfahren wollten,und da konnt ich ihnen auch einiges erzählen,so gut wie ich sie in den paar monaten kennen gelernt habe hat sie sich scheinbar niemanden geöffnet!ist natürlich eine freude,und es gibt sehr viel was ich noch erzählen könnte,aber ich frage euch die leider vieleicht auch die erfahrung durchgemacht haben?
vorwürfe mache ich mir keine,finde es nur schade das ich die letzten 2wochen keinen kontakt mehr hatte,vielmehr fehlt sie mir! ich habe leider schon immer dazu geneigt mir meinen kopf zu zerbrechen,aber da kommt natürlich einiges zusammen bei mir jetzt...glauben,gibt es ein wiedersehen,wie hat sie zum schluss über mich gedacht. auch das es wieder "normal" für mich weiter geht so schnell wieder möglich!
für jeden rat bin ich dankbar!
(hoffe es stört keinen das ich nur klein schreibe-aber bin ja froh schon so die tasten zu finden )
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