Widerstand, Angst vor Entwicklungsschritt!

Helferlein 44 M, 25

liebe leute,

ich bin gerade in einer phase in meiner therapie, in der ich auf so großen widerstand in mir stoße, dass ich mich einfach nicht weiter traue. ich wehre mich händen und füssen dagegen und trage es auf allen ebenen aus. ich habe irrsinnige angst, auf der körperlichen ebene hab ich verdauungsschwierigkeiten und durchfall. all das nur weil ich mich nicht weiterentwickeln will.

wir behandeln nämlich gerade das thema verantwortung. und ich bin dabei zu lernen für mein leben verantwortung zu übernehmen. das will ich aber nicht. da hab ich solche angst davor, unglaublich.
offenbar bin ich noch nicht soweit. obwohl ich genau weiss, dass es gut für mich wäre bzw ein riesen schritt in richtung genesung. in richtung eigenverantwortlichkeit und selbstbestimmung!

kennt ihr das auch? und wie seid ihr damit umgegangen bzw fertig geworden?

liebe grüße und danke schon mal

sporadischer Gast 17 ,

Hi Langerlulatsch!

Quote:

und ich bin dabei zu lernen für mein leben verantwortung zu übernehmen. das will ich aber nicht

Was genau meinst du damit verantwortung für dein leben zu übernehmen? Was macht du den bzw. macht du nicht? Wie kommst du darauf das du es lernen mußt?

Aber was ich mir denke...
Schon alleine das du noch lebst, vorm Computer sitzt und über dich nachdenkst ist meiner meinung nach ein Teil deiner ausgeführten Verantwortung. Denn in deiner Verantwortung liegt ja auch das du isst sonst würdest du nämlich verhungern, das du höchstwahrscheinlich im Strassenverkehr aufpasst sonst würde dich nämlich ein Auto überfahren....
Da ist ja schon mal Verantwortung die du für dich übernommen hast Very Happy

Erkläre mal ganau!

LG Sy

Helferlein 44 M, 25

hallo sy

zuerst mal danke für deine antwort.

eines meiner größten probleme ist, dass ich mich so hilflos fühle. ich habe nicht den eindruck einfluss auf mein leben nehmen zu können. ich hab immer "ich muss dieses ich muss jenes noch machen" im kopf. ich fühle mich getrieben und vom leben total überfordert.

und jetzt gehts halt darum mir zu zeigen ,dass ich sehr wohl einfluß auf mein leben und die dinge die darin passieren ausüben kann. mich aus diesem gefühl des ausgeliefertsein herauszubringen und, dass ich lerne, dass ich sehr wohl auf mein leben einfluss habe. aber da fürcht ich mich davor. das will ich nicht. da hab ich so einen widerstand in mir. keine ahnung wie ich das noch beschreiben soll. ich hab halt so den eindruck, dass ich mich in dieser hilflosen rolle sehr wohl fühle, obwohl ich weiss, dass sie mir schadet.

hoffe ich hab das jetzt halbwegs verständlich erklärt.

jetzt würd mich halt interessieren ob ihr das auch kennt und wie ihr das überwunden habt?

lg langerlulatsch

Helferlein 65 irgendwo W, 37

Hallo langerlulatsch!

Also so ganz ist es bei mir nicht, wie du es beschreibst, aber vielleicht doch irgendwie...

Einmal in meiner Therapie machte mir mein Therapeut einen Veraenderungsvorschlag, den ich auch akzeptierte - aber danach nicht in der Lage war, ihn umzusetzen. Es war schlimm, ich fuehlte mich total blockiert. Was mir hilf, war sein Verstaendnis in der darauffolgenden Stunde. Er troestete mich und meinte, es ginge ja nicht um agieren und wirkliche Veraenderung wuerde immer langsam passieren. Mein Glueck war ein workshop mit Koerperarbeit, an dem ich teilnehmen konnte ein paar Wochen danach - und da habe ich meine inneren Blokaden ueberwunden. Und danach ging es wie von selbst. Langsam zwar, aber ich hatte den inneren Schweinehund, der mich selbst sabotierte ueberwunden.

Und jetzt... vielleicht ist es aehnlich... Im Moment haenge ich auch grad fest in der Therapie. In den letzten 4 Wochen bin ich superaggressiv in der Therapie und ich habe das Gefuehl, ich dreh mich absolut im Kreis. Er widerspricht, er meint nur, das Thema sei halt noch nicht durch. Ich weiss nicht, was ich machen kann, was der Schritt waere, den ich tun koennte, werde nur von Woche zu Woche verzweifelter in der Therapie. Zum Glueck kann ich im Alltag gut loslassen und mich anderen Dingen und Gedanken zuwenden.

Ich weiss nicht, ob dir meine Erfahrung hilft. Ich wuerd dich gern ermutigen - schliesslich ist selbstverantwortetes Leben viel reicher!!

Manchmal muessen wir uns einfach trauen.

Kennst du Tabaluga von Peter Maffay? Der singt: Riesen sind nur halb so gross, sind ja lange Zwerge bloss, Riesen haben Riesen-Angst, wenn man ihnen auf der Nase tanzt.
Vielleicht kannst du deiner Angst ja auch mal auf der Nase rumtanzen?

Lieber Gruss

ashira

Helferlein 44 M, 25

hallo ahira,

danke für deine lieben worte und die aufmunterung, hat mir gut getan Smile

blockiert!!!! danke, danke, danke, genau das ist das wort was ich gesucht habe. ich bin total blockiert. komisch dass ich da nicht selbst draufgekommen bin. bin ich schon so blockiert..... Confused

ich hab das gefühl ich komm nicht weiter. egal was ich probier ich komm nicht drüber. das frustriert und deprimiert mich noch mehr. weil ich mich dann so unter druck setze. diese zusammenhänge sind mir jetzt gerade erst beim schreiben bewußt geworden. also du siehst du hast mir sehr geholfen mit deinem beitrag. Very Happy

vielen dank!!!

und ich will natürlich nicht warten. ich muss das sofort und gleich am liebsten noch gestern schaffen. und ich probiers dann halt bis ich total fertig bin und nimma weiter weiss.

leider kann ich auch nicht abschalten und an was anderes denken. ich bild mir halt ein wenn ich nur lange drüber nachdenke, dann wird mir schon eine lösung einfallen. leider geht das halt nicht so. die größten erfolge stellen sich immer dann ein wenn man nicht damit rechnet bzw nicht mehr damit rechnet, oder?

und so beschäftigt mich das den ganzen tag bis ich an gar nichts anderes mehr denken kann. und der druck wächst und wächst und wächst Sad

ein teufelskreis.

darf ich fragen worum es bei dir konkret geht? was noch nicht durch ist?

lg und nochmal danke du hast mir sehr geholfen

Helferlein 65 irgendwo W, 37

Hi Langerlulatsch!

Freut mich, dass dir meine Worte weitergeholfen haben!

Ja, ich kann mir auch vorstellen, dass es Momente gibt, in denen es besser ist, loszulassen und an was anderes zu denken, als weiter im Kreis zu drehen. Kuerzlich hat das mein Therapeut sogar in der Therapie gemacht - er hat mir bewusst ein anderes Gespraechsthema vorgeschlagen, weil ich einfach nicht weiterkam und immer verzweifelter wurde. Ich fragte erstaunt, ob das denn nicht wieder Verdraengung waere - er lachte nur dazu und meinte, das hiesse ja nicht, in einem anderen Moment wieder drauf zurueckzukommen.
Und ich musste damals meinen Aenderungswunsch (es ging darum, femininer zu werden in der Art mich zu kleiden etc) auch erst mal auf Eis legen, bis es ging... Heute geniesse ich es, Kommentare ueber mein gutes Aussehen zu bekommen... Very Happy

Jetzt geht es darum, dass ich mich selbst voellig abwerte. Es ist rational dumm, weil ich Erfolg hab sowohl im Beruf als auch privat, einiges erreicht hab im Leben, wie man das so schoen nennt. Ich war immer schon selbstkritisch und hinterfrage mich. Aber was eine kritische Bemerkung meines Therapeuten vor 4 Wochen in mir ausgeloest hat, haette ich in den letzten Jahren nicht mehr fuer moeglich gehalten. Ich mache mich selbst voellig nieder, lasse kein gutes Haar mehr an mir, sehe alles, alles negativ.... Am Schluss der letzten Therapiestunde habe ich gesagt: ich hasse mich! Es ist schlimm fuer mich.

Und im Moment sitze ich Therapiestunde fuer Therapiestunde da und merke, wie die Aggressionen gegen mich wieder hochkommen, wie ich mich selbst wieder heruntermache... Und bin fuer meinen Therapeuten nicht zu erreichen, nicht zugaenglich. Ich verstehe auch (noch) nicht, woher es kommt (ich mache tiefenpsychologische Therapie). Im Moment geht es mir wieder gut, die letzte Therapiestunde ist zwei Tage her und ich habe Ruhe bis Dienstag. Aber Montagabend wird es sicher wieder anfangen, wenn ich mich frage: was erzaehle ich denn morgen...

Das ist mein Problem grad. Voellig anders - aber halt doch: ich komm absolut nicht weiter.

Und jetzt bin ich

Helferlein 44 M, 25

hi ashira

ja, das mit dem sich selbst abwerten kenn ich gut. das schlimme für mich ist, dass ich weiss, dass es blöd ist, aber ich es tortzdem nicht abstellen kann. ich weiss es tut mir nicht gut und ich muss es trotzdem machen. und dafür hasse ich mich dann. traurig

ich kann mir selbst nicht verzeihen.
und leider kann ich mir dann auch nicht sagen "es ist halt noch nicht so weit", weil ich mir eben nicht verzeihen kann. obwohl ich weiss, dass ich es wohl irgendwann schaffen werde.

da sind wir dann wieder beim problem loslassen. ich würde gerne loslassen und dem leben vertrauen, aber ich bin leider in dem bewusstsein "vertrauen ist gut kontrolle ist besser" erzogen worden und loslassen wäre für mich ein riesiger schritt!!! nur ich bin halt noch nicht soweit. leider behindert mich das total in meiner weiteren entwicklung. es hemmt mich und bindet viel von der energie, die ich zum weiterkommen brauchen würde. Sad

und dann bin ich eben wieder total blockiert.

du siehst mein dominantes thema im moment ist angst! ein guter freund von mir hat mal gemeint der größte feind der angst ist der mut. soll heissen weiterentwicklung und verschieben der grenzen ist nur möglich, wenn man sich seinen ängsten stellt. was hältst du davon? ich versuche es eh, aber der grosse erfolg ist bisher ausgeblieben. wenn's nach mir ginge würde ich mich nämlich am liebsten zu hause verkriechen und trotzdem gehe ich jeden tag zur arbeit und versuche auch am abend noch was zu unternehmen.

nützt dir die tiefenpsychologische therapie was? ich hab das auch ein halbes jahr probiert, aber ich hab da für mich keine grossen fortschritte erkennen können. woher die probleme und meine schädigenen verhlatensweisen kommen weiss ich eh. ich hab nur schwierigkeiten sie abzustellen.

lg langerlulatsch

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