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Dackel
Helferlein
62
Dortmund W, 44
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Wed, 21.Apr.04, 20:02 Therapeutin -Freundin, Mutter ? wie gehts nur weiter ? |
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Ich (weibl., nicht lesbisch) mache seit einiger Zeit mal wieder eine Psychotherapie. Mittlerweile ist klar, daß meine Thera mir nicht helfen kann (mein Problem ist trotz div. Therapien immer noch da und einfach nicht in den Griff zu kriegen). Das hat sie mir auch gesagt. Trotzdem habe ich sie gebeten, weiterhin zu ihr kommen zu können, da mir die Stunden gut tun. Sie sagte ja und ich gehe weiter hin. Leider (oder Gott sei Dank) ist die Thera zwischenzeitlich zu einer total wichtigen Person für mich geworden. Auch außerhalb der Stunden denke ich oft an sie. Wenn es mir nicht gut geht, nimmt sie mich manchmal in den Arm oder hält meine Hand. Ich genieße diese Zeiten, zumal etwas ohne Gegenforderung gegeben wird. Trotzdem habe ich z.Z. das Gefühl, dass sich in der letzten Zeit so etwas wie Abhängigkeit ergeben hat. Würde sie mich heute fragen, ob ich sie ab und zu zuhause besuche oder wir in der Freizeit mal gemeinsam was unternehmen, käme sofort ein "ja" von mir. Ich weiß, daß das nicht gut sein kann, weil es streng genommen eine "Geschäftsbeziehung" ist. Aber manchmal kann sich doch aus Geschäftsbeziehungen auch mehr entwickeln !! Bisher habe ich ihr das alles noch nicht erzählt. Vielleicht (wahrscheinlich) hat sie es aber doch schon gespürt. Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll, weil ich zumindest in der jetztigen Situation nicht auf sie verzichten möchte. Weiß jemand einen guten Rat ?
Vielen Dank für Eure Nachrichten !
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Last edited by Dackel on Fri, 23.Apr.04, 21:08; edited 2 times in total |
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Karola
Forums-InsiderIn
354
Deutschland W, 33
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Wed, 21.Apr.04, 21:22 Re: Therapeutin - Freundin, Mutter und .... |
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Hallo Dackel,
erstmal willkommen hier. Wenn Du menen Beitrag unter Therapeutin- Umarmung liest, merkst Du, dass es mir ähnlich geht. Ich würde es an Deiner Stelle auf alle Fälle ansprechen. Du schreibst zwar nicht, wie lange Du schon Therapie machst, aber sie wird sicher mit dem Thema Abhängigkeit umgehen können. Ich hatte auch heute Therapietermin. Das Thema Abhängigkeit ist für mich auch ein Riesenthema, ich will mich da langsam nähern. Heute habe ich es wenigstens schonmal geschafft, ihr zu sagen, dass ich letztes Mal enttäuscht war, dass sie mich nicht umarmt hat (war zuletzt üblich bei uns). Ich war wirklich erleichtert, als das draußen war! Sie hat auch ganz toll reagiert, und ich glaube ihr auch bzw. es war mir ja dann auch zu Hause damals auch schon klar, dass das nichts mit mir zu tun hatte, dass sie mich nun weniger mag oder so. Sie ist nunmal nicht jeden Tag gleich. Mich erinnert das auch daran, was Hotspur geschrieben hat mit einmal SMS - immer SMS. So ist es leider nicht und auch nicht mit dem Umarmen. Naja, nächstes Mal will ich dann das Thema Abhängigkeit nochmal ansprechen und auch sagen, dass ich damit schon in vorherigen Therapien Probleme damit hatte. Ich hatte vor 2 Jahren VT gemacht, wo ich Übungen mit der Thera machen sollte. Sobald ich aber mit der Thera "draußen" (also außerhalb der Therapie) mit der Therapeutin bin, stellen sich bei mir auch diese Freundschaftsgefühle ein. Ich habe das damals nicht getraut zu sagen und habe nur geantwortet, dass ich die Übungen nicht machen möchte. Ganz am Schluss der Therapie habe ich mich dann getraut, die wahren Gründe zuzugeben für die Übungen, die ich nicht machen wollte (habe auch Soziale Phobie). Ich war froh, dass ich es der Thera wenigstens noch gesagt habe, aber für diese Therapie war es dann zu spät. Habe mir vorgenommen, es bei meiner jetzigen anders zu machen (sie macht aber sowieso keine Übungen). Also nur Mut! Du brauchst auch nicht alles auf einmal in einer Stunde zu sagen. Such Dir doch auch erstmal einen Teilbereich aus, über den Du in der Stunde mit ihr sprechen willst. Du könntest doch z.B. Dich erstmal vorsichtig äußern, dass Du dich bei ihr gut aufgehoben fühlst, aber Dir der Gedanke an ein Ende der Therapie, was irgendwann unvermeidlich da sein wird, sehr große Angst bereitet. Dann kannst Du ja schonmal hören wie sie reagiert.
Alles Gute!
Karola
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Hotspur
Helferlein
107
NRW, Deutschland W, 33
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Thu, 22.Apr.04, 18:28 Re: Therapeutin - Freundin, Mutter und .... |
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Hallo Ihr 2
danke für's Zitat, Karola, das gibt mir das Gefüh, etwas Wichtiges geschrieben zu haben, ist gut für mein Selbstwertgefühl, das ja oft völlig im Keller ist
Werde noch mehr zu Dackel schreiben... später. Habe nur mal kurz vorbeigeschaut.
Liebe Grüße
Hotspur
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_________________ It is better to have loved and lost, than never have loved at all
(Shakespeare) |
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Ejo
Helferlein
45
Schweiz W, 31
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Fri, 23.Apr.04, 7:23 Re: Therapeutin - Freundin, Mutter und .... |
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Lieber Dackel
Ich kann dir auch nur raten es in der Therapie anzusprechen. so kannst du mit dem Thema Abhängigkeit einen Umgang finden. Ich kenne Abhängigkeit sehr gut und mittlerweile bin ich sehr gebrannt, was das anbelangt. Es wurde aber nie wirklich zum Thema bei mir und deshalb konnte ich auch soviel geschehen, was nicht gut war.
Also, sprich es an. Du kannst nur gewinnen. Ich weiss mittlerweile, dass es möglich ist gute Beziehungen zu führen,aber nur, wenn ich selbständig bleibe. Die Beziehungen sind irgendwie viel entspannter, weil ich dann nicht ständig angst haben muss, dass sie mir abhanden kommen. Wenn ich also nciht abhängig bin, kann ich eine Beziehung viel mehr geniessen. Ob es nun eine Geschäftsbeziehung ist oder eine Freundschaftliche. Ich kann sogar Geschäftsbeziehungen als solche stehen lassen, weil es so wie es ist gut ist.
Ich wünsche dir viel Mut und die Erfahrung, dass es mit weniger Abhängigkeit angenehmer ist.
Apropos: gerade in der Therapie kann man Selbständigkeit einüben, damit es einem dann in den anderen Beziehungen einfacher geht.
Machs gut und bleib dran.
Ejo
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Dackel
Helferlein
62
Dortmund W, 44
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Fri, 23.Apr.04, 20:14 Re: Therapeutin - Freundin, Mutter und .... |
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Karola wrote: | Hallo Dackel,
erstmal willkommen hier. Wenn Du menen Beitrag unter Therapeutin- Umarmung liest, merkst Du, dass es mir ähnlich geht. Ich würde es an Deiner Stelle auf alle Fälle ansprechen.
Alles Gute!
Karola |
Vielen Dank für Deine lieben Zeilen. Heute hab ich allen Mut zusammen genommen und meiner Thera gesagt, wie wichtig sie für mich ist. Sie fragte dann u.a., ob ich in sie verliebt sei. Ich antwortete wahrheitsgemäß mit "nein". Auch gab ich den Hinweis, ja nicht lesbisch zu sein. (Aber kann es denn nicht auch Liebe unter Frauen geben, die nichts mit Erotik zu tun hat. Ist doch nicht ausgeschlossen, oder ? - das habe ich mich nicht getraut zu sagen). Sie meinte, das käme öfters vor und hätte oft mit Übertragung zu tun. Etwa so, daß sie stellvertretend den Platz einer Person (evtl. Mutter) einnimmt, bei der ich etwas vermisst hätte. Mit der Zeit würde dieses vergehen. Es mag sein, daß es es mit Übertragung was zu tun hat. Aber trotzdem denke ich, daß meine Gefühle für sie irgendwie tiefer sind. Nachdem das Gefühl schon lange, lange besteht, kann ich mir nicht vorstellen, das es vorbei geht. Heute habe ich nicht geschafft näher darauf einzugehen, halt auch deswegen, weil ich immer noch nicht weiß, ob ich weiter zu ihr gehen soll oder nicht. Einerseits genieße ich die Stunden, andererseits nimmt sie (gedanklich) einen zu großen Teil meiner übrigen Zeit ein. Ohne meine blöde Krankheit wäre mir das alles erspart geblieben. Mit meinem Problem geht es mir schon schlecht genug, daß ich denke, warum soll ich dann noch auf meine Thera verzichten.
Nette Grüße
vom traurigen Dackel
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Schnuppe
Forums-InsiderIn
272
Deutschland W, 26
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Fri, 23.Apr.04, 23:35 Re: Therapeutin -Freundin, Mutter ? wie gehts nur weiter ? |
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Quote: |
Sie meinte, das käme öfters vor und hätte oft mit Übertragung zu tun. Etwa so, daß sie stellvertretend den Platz einer Person (evtl. Mutter) einnimmt, bei der ich etwas vermisst hätte. Mit der Zeit würde dieses vergehen. |
Hallo,
Mich würde mal interessieren wodurch genau diese Übertragung aufgelöst wird und das Gefühl wieder vergeht?
Doch sicherlich nicht nur durch sich des Problems bewusst werdens und des darüber Redens in der Therapie? Dadurch wird ja nicht das Bedürfniss erfüllt.
Ist es so, dass Der Wunsch nach dieser Person(evt. Mutter) verschwindet weil man die Verantwortung für sich übernimmt und mit der Zeit merkt das man keine Mama mehr braucht!!! die z.B. aufpasst oder tröstet. Weil man inzwischen selber gelernt hat diese Dinge für sich zu tun?
Je mehr man Verantwortung für sich und seine Entscheidungen, das eigene Leben übernimmt ohne darauf zu warten das jemand anderes das erledigt, um so mehr verschwindet dann doch das "jemanden brauchen" und damit auch proportional der Wunsch? Weil ich niemanden mehr brauche der sich meiner "Opferrolle" annimmt und für mich sorgt, da ich jetzt selber aktiv werden kann und mich da rausholen?
Kann ich mir das so vorstellen?
Mir stellt sich da die Frage, wenn man dann noch einmal eine Therapie machen würde und diese Thema ist bereits bearbeitet, kann man dann trotzdem noch einmal in dieser Form abhängig werden, wieder rückfällig da hineinrutschen in dieses Übertragungsgefühl. Eigentlich nicht oder doch?
Schnuppe
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Karola
Forums-InsiderIn
354
Deutschland W, 33
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Sat, 24.Apr.04, 12:14 Re: Therapeutin -Freundin, Mutter ? wie gehts nur weiter ? |
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Hallo,
das was Schnuppe gefragt hat, würde mich auch mal interessieren. Bei mir hat diese Abhängigkeit sicher auch mit Übertragung zu tun. Die Thera verhält sich wie eine Mutter, die ich gern gehabt hätte oder wie eine gute Freundin, die ich leider auch nie hatte. Ich sehe momentan auch nicht, dass die Gefühle für sie zurückgehen, wenn ich das anspreche. Irgendwie fehlt ja doch was Reales! Ich habe auch nicht das Problem, dass ich nicht Verantwortung für mein Leben übernehmen will oder so. Das kann ich schon ganz gut, trotzdem fehlt mir vieles, was die Thera mir jetzt gibt.
Karola
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Dackel
Helferlein
62
Dortmund W, 44
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Sun, 25.Apr.04, 20:14 Re: Therapeutin -Freundin, Mutter ? wie gehts nur weiter ? |
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Karola wrote: | Hallo,
Ich habe auch nicht das Problem, dass ich nicht Verantwortung für mein Leben übernehmen will oder so. Das kann ich schon ganz gut, trotzdem fehlt mir vieles, was die Thera mir jetzt gibt.
Karola |
Hallo,
bei mir ist das auch so. Verantwortung für mein Leben übernehme ich eigentlich schon immer. Trotz allem gibt mir die Thera viele Dinge, die mir sooo gut tun. Nachdem ich ihr es das letzte Mal gesagt habe, wie wichtig sie für mich ist, frage ich mich heute, ob es richtig war. Wie wird sie in Zukunft mit mir umgehen. Und eigentlich glaube ich auch nicht daran, daß meine Gefühle für sie wieder anders werden, so wie sie es meinte. Warum ist alles nur so schwer ?
Dackel
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Nita
neu an Bord!
3
W
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Sun, 25.Apr.04, 20:34 Re: Therapeutin -Freundin, Mutter ? wie gehts nur weiter ? |
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Hallo ihr,
wenn ich mal meine Gedanken dazu schreiben darf:
Ich hab auch ein riesiges Nachholbedürfnis und bei mir in der Therapie gibt es auch sowas wie Liebe. Aber Liebe im Sinne von "liebhaben".
Quote: | Mich würde mal interessieren wodurch genau diese Übertragung aufgelöst wird und das Gefühl wieder vergeht?
Doch sicherlich nicht nur durch sich des Problems bewusst werdens und des darüber Redens in der Therapie? Dadurch wird ja nicht das Bedürfniss erfüllt. |
Ich glaub ganz auflösen wird sich dieses Gefühl nie. Meine Therapeutin wird auch nach dem Ende der Therapie immer noch ein sehr wichtiger Mensch in meinem Leben sein, weil ich sie für immer in meinem Herz mitnehmen werde. Sicherlich löst sich diese Übertragung ein Stück weit durch "drüber-reden" auf, durch bewußtwerden meiner Wünsche, Bedürfnisse, und auch das wahnsinnig gute Gefühl, dass das alles für meine Thera in Ordnung ist. Ich versuche, das was ich durch diese therapeutische Beziehung an nachhohlen möglich ist mitzunehmen, eine Umarmung, ein Handhalten, alles das ist für mich sehr sehr hilfreich.
Aber am Ende werde ich meine Thera immer noch liebhaben, sie wird hoffentlich nie ein unwichtiger Mensch für mich sein. Aber ich werde hoffentlich das Gefühl haben, das ich satt werden hab dürfen, dass es in Ordnung ist, wenn ich sie loslasse, auch wenn ich sie immer noch sehr lieb hab.
Nita
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Karola
Forums-InsiderIn
354
Deutschland W, 33
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Sun, 25.Apr.04, 20:57 Re: Therapeutin -Freundin, Mutter ? wie gehts nur weiter ? |
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Hallo Nita,
ja genau, es ist Liebe, aber im Sinne von "Liebhaben". So gesehen war auch die Frage von Dackels Therapeutin, ob sie in sie verliebt sei, unpassend. Die wenigsten Klienten sind richtig verliebt. Naja, aber der Thera zu sagen, dass man sie lieb hat, finde ich auch schwierig. Kannst Du das Deiner Therapeutin so sagen? Habe meiner nur bisher gesagt, dass ich sie sehr mag. Für mich wird meine Thera auch immer eine sehr wichtige Person und bleiben. Glaube aber, dass du schon ein Stück weiter bist. Ist bei Dir schon ein Ende der Therapie in Sicht oder sind Deine Erfahrungen aus dem Drüberreden mit der Therapeutin entstanden?
Hallo Dackel,
ich denke schon, dass es richtig war, es Deiner Therapeutin zu sagen,obwohl ich die Gegenfrage mit dem Verliebtsein etwas komisch fand. Sie wird sich nächstes Mal bestimmt nicht anders verhalten. Vielleicht kannst Du das Thema nochmal ansprechen, denn es ist ja nach einem Mal andeuten, wie Du zu ihr stehst, nicht vom Tisch.
Liebe Grüße,
Karola
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Dackel
Helferlein
62
Dortmund W, 44
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Sun, 25.Apr.04, 21:31 Re: Therapeutin -Freundin, Mutter ? wie gehts nur weite |
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Liebe Karola,
ich bin noch neu hier, deswegen hat es mit der Nachricht bestimmt nicht geklappt. Wieso fandest Du die Frage von meiner Thera, ob ich in sie verliebt sei komisch ? Meiner Meinung nach hat es schon was mit Liebe zu tun. Auch wenn das eine andere Art der Liebe ist, nicht so wie zwischen Frau und Mann, ist das Gefühl für sie von meiner Seite recht groß. Eigentlich weiß ich nicht, wie es jetzt in der Therapie weiter gehen soll. Vielleicht war es doch nicht richtig es so offen anzusprechen.
Liebe Grüße
Dackel
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Hotspur
Helferlein
107
NRW, Deutschland W, 33
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Mon, 26.Apr.04, 15:02 Re: Therapeutin -Freundin, Mutter ? wie gehts nur weiter ? |
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Hallo Dackel,
Deine Nachricht ist angekommen
Ja, ich möchte noch etwas zu Deinem allerersten Beitrag schreiben. Er erinnert mich doch sehr an das, was ich noch vor ca. 1 1/2 Jahren gedacht oder gehofft habe. Die Sympathie für meine Thera entwickelte sich rasend schnell. Sie war natürlich auch super neugierig auf mich und da ich ihre erste Klientin war (sie ist noch ganz neu im "Geschäft") hat sie sich manchmal vielleicht auch etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt. Es fing an, dass ich auch dachte, vielleicht eine Art Freundin zu werden. Ich beschrieb ihr die Veranstaltungen, Orte, die ich in meiner Freizeit aufsuche, wusste ich doch ganz genau, sie interessiert sich auch dafür. Ich "lockte" sie regelrecht. Und als ich ihr dann mal eine Einladung zu einem Sommerfest schickte, musste sie ablehnen, aus dem Grund, dass das unser therapeutisches Verhältnis stören könnte. Auf einmal wurde sie also absolut proffessionell, was mich sehr verwirrte. Vorher war bei uns in der Stadt nämlich ein Straßenfest und sie fragte, ob ich da am Ausschank stehen würde und sie mich dann mal besuchen könnte....
Außerdem arbeite ich noch in einem Lesben- und Schwulenzentrum ehrenamtlich und sie sagte, dass sie sicherlich mal vorbekommen würde (sie hat einen schwulen Kumpel).
Also auf der einen Seite ein JA! auf der anderen Seite ein klare Absage. Hmh...
Mittlerweile lasse ich das mit den verführerischen Lockmitteln und mache mir keine Hoffnungen mehr, dass sie mich privat aufsucht. Weiß ich doch, dass das eh unproffessionell ist.
Und es verwirrt mich wirklich.
Meine Therapeutin kann einfach nicht meine Freundin sein!
Es ist ja eh ein totales Ungleichgewicht. Meine Thera weiß fast alles über mich. Wenn wir privat miteinander sprechen, kann ich ja gar nicht auf gleicher Ebene mit ihr reden, weil ich ja gar nichts über sie weiß. Und überhaupt. Wenn ich ganz genau wüßte, wie meine Thera privat ist, würde ich sie ja vielleicht auch gar nicht mehr so toll finden. Nein, dass wir in einer therapeutischen Beziehung zueinander stehen, ist schon ganz in Ordnung, das weiß ich jetzt.
Nur das Thema Abhängigkeit macht mir zu schaffen und ich muss lernen, mit Abschied/Veränderung klarzukommen.
Wie Du es wohl jetzt schon herausgehört hast, Dackel: ich bin lesbisch. Meine Thera hat mir nach meinem Offenbarungsbrief (in dem ich ihr geschrieben habe, wie sehr ich sie mag und wie sehr ich sie brauche) nicht die Frage gestellt, ob ich in sie verliebt sei. Ich glaube, das kam ihr auch nie in den Sinn. Komisch eigentlich. Ich bin aber auch nicht in sie verliebt und ich glaube auch einfach, meine Thera kennt mich schon so gut, dass sie das ganz einfach weiß.
Liebe Grüße
Hotspur
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_________________ It is better to have loved and lost, than never have loved at all
(Shakespeare) |
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Nita
neu an Bord!
3
W
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Mon, 26.Apr.04, 17:52 Re: Therapeutin -Freundin, Mutter ? wie gehts nur weiter ? |
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Hallo ihr,
zuerst @ Karola,
ich bin noch nicht ganz am Ende der Therapie (hab noch so ca. 15 genehmigte Kassenstunden).
Da ich von Anfang an große Verlustangst hatte, hab ich mich eigentlich von Beginn der Therapie mit dem Abschied befasst und ich muss sagen, mit der Zeit sind die Gedanken dran etwas erträglicher.
Zu deiner Frage, ob ich es meiner Thera schon mal gesagt hab dass ich sie lieb hab: Ja, das hab ich ihr schon mal gesagt und ich hab ihr auch schon mal eine Karte geschrieben, auf der stand, dass ich sie lieb hab. Und sie hat sich bedankt dafür. Und sie hat keinen blöden Kommentar losgelassen oder so, nein sie läßt das liebhaben einfach sein. Das hat mich total verwundert, aber heute kann ich das liebhaben als etwas total normales in der Therapie sehen.
Dackel,
nein, ich finde nicht, dass es falsch war, das Thema Liebe so offen anzusprechen.
Ich hab auch so lange gezögert, ihr das zu sagen, weil ich nicht wußte wie sie dann mit diesem "Wissen" umgeht. Und ich muss sagen, als es "raus" war und ich merkte, dass die Thera damit gar nichts macht, d.h. dass sie es nicht gegen mich verwendet oder die therapeutische Beziehung abbricht, war ich so erleichtert. Heut kann ich sagen, es ist schön zu fühlen, dass ich diese Frau einfach lieb hab, weil sie mir zuhört und für mich da ist, dass ich in der therapeutischen Beziehung einiges nachhohlen darf.
Liebe Grüße an euch,
Nita
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kruemel
sporadischer Gast
22
W
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Mon, 26.Apr.04, 18:30 Re: Therapeutin -Freundin, Mutter ? wie gehts nur weiter ? |
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hallo ihr alle,
jetzt will ich mich auch mal in eure spannende diskussion einmischen - ich fühle sehr sehr ähnlich und mache mir diesbezüglich auch ständig gedanken: mein thera bedeutet mir sehr viel, er stellt so ne art vaterersatz für mich dar - und so ganz allmählich bin ich auf dem weg dorthin, ihm meine gefühle zu berichten, erst schriftlich, angedeutet - und wir bearbeiten das jetzt stück für stück - ich spüre auch diese abhängigkeit, woraufhin mein thera fragte, ob es nicht eine normale, menschliche bedürftigkeit nach geborgenheit, liebe sein könnte, die ich bei ihm fände - die ich so noch nicht früher erhalten hätte - und es sei eine möglichkeit mit ihm in den stunden diese gefühle zu erleben und sozusagen nachzureifen - aber für mich stellt sich auch immer wieder die frage, was ich überhaupt damit erreichen kann - ich werde ihn niemals als vater erhalten, obwohl ich das so gern hätte, und er wird sich mir auch nie als gleichgewichtiger partner in der therapie gegenübersitzten - bei mir entstehen immer gefühle in form von trauer, wut, scham - gerade die scham hindert mich noch immer, wirklich das auszusprechen, was ich über ihn denke - ob sich das jemals ändert?? bin irgendwie total zwischen zwei stühlen - einerseits hab ich genug vertrauen, andererseits scheue ich mich davor mich noch mehr vor ihm zu "entblößen", ich finde diese beziehung so schwer zu begreifen und einzuordnen, dass ich tagelang darüber nachdenken muss!!
noch nie zuvor hatte ich eine so uneinordbare beziehung - wusste sonst immer, in welcher rolle andere sich mir gegenüber befinden - und konnte evtl. bei interesse auch mehr durch fragen über sie erfahren - aber von meinem thera werde ich das nicht erwarten können, dürfen - so was blödes!!
so, hoffe, dass ihr dem gedankenschwall noch etwas sinnhaftes entnehmen konntet, das fiel mir so zu dem thema ein - finde es sehr spannend, sich darüber mal so intensiv zu unterhalten!
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Dackel
Helferlein
62
Dortmund W, 44
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Mon, 26.Apr.04, 19:01 Re: Therapeutin -Freundin, Mutter ? wie gehts nur weiter ? |
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Hallo Ihr lieben Thera-"Abhängigen" ,
zuerst mal DANKE für die vielen Rückmeldungen. Anscheinend bin ich mit meinem Problem nicht so allein, wie ich dachte (aber dadurch wirds leider für mich auch nicht besser). Werde Euch auf dem laufenden halten, wie es bei mir weitergeht. Bin schon sehr gespannt auf die nächste Stunde. Obwohl ich zuerst sehr erleichtert drüber war, es meiner Thera gesagt zu haben, komme ich mir momentan ziemlich entblößt vor.
Hat jemand von Euch dies schon erfolgreich hinter sich Würde gerne gute Rezepte ausprobieren .
Euer Dackel
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