in mir selbst gefangen, wenn ich unter Leuten bin

sporadischer Gast 13 W, 22

Hallo,

ich habe ein Problem, das mich schon seit ca. 7 Jahren belastet.
Dieses Problem taucht immer auf, wenn ich unter Leuten bin.
Ich fühle mich total leblos und gehemmt, irgendetwas zu machen.
D.h. ich kann mich nicht frei bewegen, so wie ich das zu Hause tue.
Mir ist sehr unwohl, wenn mich andere Leute beobachten und ich z.B.
an der Kasse zahlen muss. Auch fühle ich mich sehr angespannt und kann einfach nicht Ich selbst sein.
Habe schon an Soziale Phobie gedacht, aber ich habe keine übermäßigen Schweissausbrüche und sehr schlimme Panikattacken mit Schwindel oder desgleichen.
Ich möchte mich einfach nur wohl fühlen und Ich selbst sein, wenn ich unter Menschen bin.
Was kann das bloß sein ?? Halte es allmählich nicht mehr aus.
Freunde habe ich keine, aufgrund der o.g. Schilderungen.

Ciao

Forums-InsiderIn 206 Steiermark/Österreich W, 34

Hallo flash

Dein Problem kenne ich. Warst Du in Deiner Vergangenheit irrgendwanneinmal einer Art von Mobbing ausgesetzt (Schule usw.) ?
Genau das hat nämlich bei mir einiges ausgelöst !

lg Herndi

sporadischer Gast 13 W, 22

Hallo Herndi,

naja es war so eine Art Mobbing auf der Arbeit. Einige haben hinter meinem Rücken über mich geredet und sich über mich lustig gemacht.
Aber das Problem war zu dieser Zeit bereits vorhanden.
Das hab' ich schon seit der Pubertät. Ich werde auch oft rot unter Menschen und habe überhaupt kein Selbstbewusstsein.
Mein Vater kritisiert mich ständig. Schon mein ganzes Leben lang. Sad

Ciao

Forums-InsiderIn 445 Berlin W, 23

Hi flash,

du musst keine Schweißausbrüche und Panikattacken haben, um an sozialer Phobie zu leiden.
Solche Symptome bestimmen nur den Ausprägungsgrad. Ich habe das z.B. nur, wenn es mir gerade sehr schlecht geht, sonst bin ich auch nur total gehemmt.
Charakteristisch ist nur, dass du dir ständig Gedanken machst, was andere über dich denken könnten und du deshalb soziale Situationen vermeidest.

LG Ashiama

Helferlein 121 Fake M, 35

Hallo,

ich kenne das Gefühl... mir geht es auch so... Habe in letzter Zeit einfach versucht, etwas rauszukommen, aber wenn ich Leute von früher (alte Schule etc) sehe, bin ich gleich wieder in der Rolle...

Ich denke nicht, dass man eine Krankheit mit einem Wort charakterisieren kann... ob das nu ne Sozialphobie oder sonstwas is, ist doch egal:) Vielleicht geht es besser, wenn du dich einfach dazu "zwingst" unter Leute zu gehen und was zu sagen.
irgendwann ist es Gewohnheit geworden.

Kilian

sporadischer Gast 13 W, 22

Hallo,

@Kilian:

Ich bin doch schon den ganzen Tag unter Leuten. Von früh bis spät. Ununterbrochen !! Ich spreche auch mit denen.
Aber diese Angespanntheit und die Nervosität bleiben immer.
Egal, was ich mache. Sogar, wenn ich vor Leuten ein Referat sprechen muss, sollte man meinen, dass danach die Angst verflogen ist, aber
ich bin danach immer noch angespannt und nervös.
Einfach schlimm. Kann nichts mehr entspannt vor Leuten machen.

Ciao

sporadischer Gast 24 W

Mir gehts so ähnlich wie dir. Habe so ne SozialPhobie.
Vielleicht solltest du professionelle Hilfe in anspruch nehmen.
Meistens schafft man es aus eigener Kraft doch nicht sein Problem zu lösen .

Helferlein 106 hier und da W, 21

hallo

mir geht es so wie dir flash33 (;

ich habe allerdings dagegen etwas entdeckt, was ein fehler war.ich trinke einfach, wenn ich weiß, dass ich unter menschen MUSS oder so alkohol.oder ich rauche viel und nehm baldrian tabletten.das bringt viel. vor allem das mit dem alkohol ...mach ich aber nur, wenn ich richtig angst habe vor einer bestimmten situation. ich weiß, man sollte MIT der angst arbeiten-nicht gegen sie... aber so ist es eben gekommen und für mich erstmal eine "lösung" ...mit der hilfe durch sowas kann man ja selbstbewusster werden und dann auch ohne sowas die situationen normal angehen-irgendwann..

(das soll kein ratschlag sein, so ist es nur bei MIR der fall!)

sporadischer Gast 13 W

Hallo,
ja, ich kenne das auch ziemlich gut. Klar. Wahrscheinlich kennt das in gewisser Hinsicht aber auch jeder, selbst wenn ich mir einrede, dass alle anderen total aus sich herausgehen können und einen Mordsspaß haben. Irgendwas steckt ja auch dahinter.
Mit 14-18 wurde das Poblem bei mir eine Zeit lang relativ klein. Ich hab mir einen eigenen Stil zugelegt, der ziemlich individuell war, hab mich mehr und mehr nur noch mit Musik befasst und dementsprechend ziemlich viel Ahnung davon, dass tolle Punk-Revivel hat mir Nietengürtel und coole Chucks mit auf den Weg gegeben und Charlotte Roche hat jeden Tag bei Viva2 gepredigt, dass man aus der Reihe ticken und "anders" sein muss als die anderen, um jemand zu sein. Und ich bin also auch ziemlich nach dem Prinzip "Kleider machen Leute" vorgegangen, obwohl ich immer gesagt habe, dass mich das nicht kümmert. Naja, und so war ich wer. Kam ich in den Raum, schauten zwar alle auf mich, aber ich hab den Blick nicht nur als Abwertung verstanden, sondern viel mehr als "seht mal Leute, ihr seid alle gleich und ich bin einfach nur Bianca!" für die war ich ein Freak und für mich ein Held Wink

Naja, und dann das mit den Panikattacken, das hat mir schon nen ordentlichen Dämpfer gegeben, weil ich auch generell noch viel, viel viel mehr grübel als früher. Mittlerweile komme ich auf Parties übrhaupt nicht mehr zurecht. Einmal, weil mir solche Veranstaltungen generell nicht gefallen und einmal weil ich wieder denke, die haben Spaß und ich nicht. Mir ist nämlich aufgefallen, dass die leichter durchs Leben kommen, wenn sie lockerer damit umgehen. Und das hemmt mich, weil ich mit dieser Lockerheit nicht umgehen kann. Und andererseits ist es dann auch die Angst vorm Zurückgestoßen-werden.

Naja, jetzt hab ich wirklich viel erzählt und bin gar nicht zum Punkt gekommen. Der nämlich ist, dass ich schon sagen würde, dass du unter einer Sozialphobie leidest und vieleicht mal überlegen musst, ob du dir eine Hilfe suchst, die mit dir das Verhältnis zu Menschen allgemein, als auch insbesondere zu deinem Vater, durchgeht. Und dir gleichzeitig hilft, zu erkennen, dass du durchaus liebenswert bist und nicht hintenanstehen musst in der Gesellschaft anderer Leute.

LG,
Bianca

Forums-InsiderIn 445 Berlin W, 23

Hi Bianca,

ich war mal so ein Mix zwischen Punk und Hippy... da war mir völlig egal, was die Leute denken, ich war Protest pur... als Schutz vor meinen Zweifeln...
Manchmal wünschte ich, ich könnte nochmal etwas so sein, nur wegen dem Selbstbewusstsein...

LG Ashiama Wink

neu an Bord! 4 Westerkappeln W, 18

ja das kenn ich auch gut.
abgesehen davon dass ich schlecht aus mir raus kann, hab ich noch eine kommunkationsangst, also das reden oder irgendwas machen mit leuten.
ich hab angst dass mich die jenigen langweilig finden (was ich allerdings auch bin), dass ich was dummes sage usw.
ich denk das kennt auch fast jeder mit dem problem.

das schlimmste ist, dass ich nächste woche auf klassenfahrt muss.
da ist jeden tag bis was weiß ich wann freier ausgang. daran kann ich nur mit horror denken. ich denk da wird alkohol auch mein einzieges mittel sein das zu ertragen.
das war bei der letzten klassenfahrt und abschlussfeier auch schon so. damit bin ich noch einigen in erinnerung geblieben. was zwar peinlich ist, aber wie gesagt...
man das könnte so gut werden, und ich verbau mir wieder alles mit meiner scheiß angst. aber ich arbeite dran. will bald in therapie, wenn ichs schaffe..

neu an Bord! 4 nirgendwo W, 15

ich kenn das auch, und zwar schon solang ich mich erinnern kann. ich hab mich nie in irgendeine gemeinschaft integriert, schon im kindergarten nicht, und ich hatte immer schon hemmungen/angst fremde leute anzusprechen, und sei's nur weil ich ein eis kaufen wollte. die standardsituationen haben sich inzwischen eingependelt (busfahrer fragen wo er hinfährt, ein kilo äpfel verlangen usw.), wobei ich selbst das lieber vermeide. situationen wo ich meine eigene unwissenheit preisgebe sind mir dagegen unangenehm, wie z.B. im Supermarkt fragen wo die Hefe ist. Anrufen kann ich völlig problemlos nur genau eine Nummer, nämlich die von zu Hause, um zu fragen ob ich abgeholt werden kann oder so. Es gibt ein paar Leute bei denen ich zwar nervös bin, aber weiter nichts; fremde Leute kann ich dagegen überhaupt nicht anrufen, ich tu auch alles um darum herum zu kommen (nach öffnungszeiten fragen, kinokarten reservieren, sammeltaxi bestellen...) aber wirklich alles, hab sogar mal den platz unter der kellertreppe aufgeräumt, nur damit jemand anderes telefoniert. ich hab angst irgend einen scheiß zu sagen, zu vergessen was ich wollte, mich zu verwählen (nummern werden generell immer dreimal überprüft) und vor allem vor der reaktion des gegenüber.
leute anzusprechen die vor mir stehen geht nicht. es geht einfach nicht. selbst wenn es die aus der parallelklasse sind, die ich schon tausendmal gesehn hab und ich nur wissen will wie spät es ist. je stiller der raum desto schlimmer. und je länger ich warte auch desto schlimmer.
mir ist auch aufgefallen dass ich für mich selber, oder im internet jemand ganz anderes bin als im tatsächlichen kontakt zu anderen leuten. ich kann die reaktionen anderer leute nicht deuten, habe keine ahnung was sie denken und fühlen und weiß nicht wie sie reagieren würden wenn ich etwas bestimmtes tu. ich kenne jetzt ein paar leute, bei denen tu ich einfach was mir zuerst einfällt, obwohl mir das ziemlich schwer fällt. wenn's doof kommt wissen sie dass ich das höchstwahrscheinlich nicht so gemeint hab wie's angekommen ist.
ich krieg bauchschmerzen wenn ich weiß dass ich irgendwie in näheren kontakt mit anderen menschen treten soll. ich werd einfach nervös und mir fallen diverse absurde szenarien ein, die niemals eintreten werden. ich krieg das auch nicht mehr weg, und es ist ziemlich unangenehm.
im gespräch dann fühl ich mich auch extrem unsicher. ich weiß nicht wann ich reden soll, was ich sagen soll, es passiert dass leute erwarten dass ich etwas sag, ich aber gar nicht weiß was eigentlich. von zeit zu zeit kann ich mich absolut nicht auf das gesprächsthema konzentrieren, es ist nicht so dass ich uninteressiert wäre, im gegenteil. aber ich kann es einfach nicht.
und ich brauch von zeit zu zeit eine auszeit. kein treffen mit einer gruppe leute bei dem ich nicht auf klo gehe. oder sonst irgendwas. einfach irgendwohin wo es ruhig ist und wo ich ein wenig zeit für mich selbst hab.
wenn's ganz schlimm kommt möchte ich am liebsten einfach weglaufen. nur noch weg, egal wohin, hauptsache allein.

Helferlein 47 Bremerhaven W, 27

Hallo flash

Auch ich kenne das Gefühl des sich unwohl fühlens in der Öffentlichkeit. Erst Heute hatte ich wieder eine ganz alltägliche Situation zu bestehen, die mir mal mehr und mal weniger stress bereitet. Ich war heute einkaufen und schon auf dem Weg habe ich gemerkt wie schlecht es mir damit ging. Ich wäre am liebsten wieder umgekehrt! Doch es gibt einfach Sachen an denen man nicht vorbei kommt. Ich werde mich glaube ich nie daran gewöhnen von Menschen gesehen zu werden, ständig mit dem Gedanken ausgelacht oder verarscht zu werden. Ich weiß auch nicht so recht ob ich an einer sozialphobie leide, doch ich kann mir gut vorstellen das der hang dazu schon vorhanden ist!

Wie geht es dir heute, was ist seit deinem Posting geschehen? Würd mich wirklich interessieren Rolling Eyes

LG Isis27

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Das Reich Gottes ist in dir, und um dich herum,
nicht in prachtvollen Gebäuden aus Holz und Stein!

Spalte ein Stück Holz und ich bin da,
hebe einen Stein auf und du wirst mich finden !!

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