Alkoholversteck gefunden! Soll ich es vernichten?

sporadischer Gast 16 Österreich W, 25

Mein Vater is leider auch Alkoholiker u. jetzt ist es schon so weit, daß meine Eltern diese Woche geschiedn wurden. Wie es mit ihm weitergehen soll, weiß ich leider nicht. Ich habe aber heute erfahren, daß er zu Hause ein Alkoholversteck hat u. sich den Wein sogar schon in Hustensaftflaschen umfüllt u. diese in der Jacke einstecken hat. Soll ich ihn darauf ansprechen od. einfach seine Verstecke vernichten?

Es fällt mir sehr sehr schwer mit ihm den Kontakt zu brechen, da wir ca nur 15 Gehminuten entfernt wohnen u. auch ein gemeinsames Hobby haben bzw. auch gemeinsam betreiben.
Wie soll ich mich verhalten? Was kann ich machen? Kann ich etwas machen?

Danke
lg
schlimmertiger

sporadischer Gast 16 Österreich W, 25

oder sollte ich vielleicht alles ausleeren u. in die flaschen wasser einfüllen - zur abschreckung? Wird zwar auf Dauer nichts nützen, aber dann weiß er daß ich es weiß.

Forums-InsiderIn 206 Steiermark/Österreich W, 34

Mein Vater hatte auch mal lange Zeit eine Alkoholsucht. Mein Bruder bekam einmal teure Spirituosen geschenkt. Die hat mein Vater sogar ausgesoffen und dann Wasser eingefüllt. Echt tief sowas. Mein Bruder war natürlich schwer enttäuscht. Es ist schlimm sowas.
Du wirst ihm so sicher nicht helfen können. Alkoholkranke brauchen professionelle Hilfe, geht aber auch nur wenn er will

sporadischer Gast 18 Niedersachsen W, 28

Liebe Schlimmertiger,
ich kenne das auch mit den Flaschen. Ich habe die meines Vaters auch damals ausgelehrt, mit Wasser aufgefüllt, sogar alle seine Flaschen gut sichtbar mitten auf den Tisch gestellt. Hat leider nichts gebracht. Gar nichts. So wie ich das heraushöre, ist Dein Ziel ihn darauf aufmerksam zu machen, dass Du weißt, dass er trinkt? Dass Du total sauer auf ihn bist? Dass für Dich etwas zusammenbricht? Was möchtest du ihm sagen?
Das Einzige was Deinem Vater etwas bringen würde, ist ein Entzug mit anschließender Therapie(!). Du kannst ihm selbst nicht helfen!!! Es ist nicht Deine Verantwortung ihn davon loszubekommen! Und das Einzige was du machen könntest ist ihm zu sagen, was du fühlst, wie es dir mit dem Wissen ( er trinkt) geht, dass Du Dir große Sorgen um ihn machst und dir wünschen würdest, dass er etwas gegen seine Alkoholsucht unternimmt. Wenn er etwas unternimmt: "gut", wenn nicht, hast du Deinen Teil getan. Ich weiss: das ist schwer!
Aber mehr kannst du nicht tun. Es zu ignorieren bringt gar nichts- ganz im Gegenteil: Dir geht es schlecht und er trinkt weiter. Wenn Dir das alles zu schwierig erscheint (oder sowieso) , suche Dir Hilfe bei einem Therapeuten oder einer Beratungsstelle. Ich finde, mit so etwas sollte niemand alleine sein müssen!
Viele Liebe Grüße EigenSinn

sporadischer Gast 16 Österreich W, 25

Danke, er fährt eh alles 2 Wochen zu einem Therapeuten u. möchte im Sommer auch eine stationäre Therapie machen - des glaub i aber erst, wenn er dort is!

Mir gehts nur mal um sein Alkversteck - soll ich es so lassen?

Moderatorin 2129 NRW W, 30

Hallo Schlimmertiger,

so eine Entscheidung ist nicht einfach...

Also, wenn Du es aufdeckst (öffentlich hinstellst zB) weiss er, dass Du bescheid weisst. Das hat den Vorteil, dass er sich ein Stückchen weniger selbst belügen kann.
Der Nachteil ist - wie würdest Du an seiner Stelle reagieren? Sauer schätzungsweise, weil ertappt und beschämt. Wäre er redebereit? Oder würde er "dicht machen" und als Trotzreaktion ganz öffentlich seinem Alkohol(missbrauch) frönen und sich nicht mal mehr die Mühe des Verheimlichens machen?
Ist also die Frage, ob Du jetzt was positives bewirkst durchs Aufdecken. Hm.
Wenn grad die Scheidung anstand, wird er nicht die tollste Woche haben....
Ich glaub (ohne jetzt DEINE Situation wirklich zu kennen), dass ich in einem "guten Moment" mit ihm das Gespräch über seinen Konsum/Mißbrauch suchen würde - und wenn er leugnet, das Versteck aufdecken...

Liebe Grüße,

Tanzendes_Irrlicht

sporadischer Gast 18 Niedersachsen W, 28

Hallo Schlimmertiger,

Ich habe dir Erfahrung gemacht, dass das Aufdecken des Alkoholverstecks meines Vaters zum Kauf neuer Flaschen und zur Suche neuer Verstecke führte. Das war es: Kein Kommentar- keine Reaktion- gar nichts. Vielleicht ist Dein Vater da ja redefreudiger oder gar konfliktfähiger, ich kenne ihn ja nicht. Die (Nicht-) Reaktion von meinem Vater rief in mir den Kampfgeist hervor des „Falschen- Findens und - Vernichtens“, bei ihm wahrscheinlich einen Kampfgeist des „neue Flaschen Kaufens“ und „ neue Verstecke Findens“. Hört sich an wie ein Spiel, oder? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass er erst angefangen hat nachzudenken, als ich ihm sagen konnte, dass auch seine Kinder seinen Alkoholkonsum mitbekommen und darunter leiden, denn anscheinend dachte er wohl, dass es niemand merkt, wenn er es heimlich tut. Einen Brief ( oder ein Gespräch?) Indem ihm mitgeteilt wird, dass Du über seine Verstecke Bescheid weißt und wie es dir damit geht, finde ich klarer für ihn. Wenn er eine Therapie macht, kann er das ja gleich bearbeiten.

Viele liebe Grüße EigenSinn

sporadischer Gast 16 Österreich W, 25

er weiß ja, daß ich es mitbekomm - nicht nur ich, sondern, die meisten, die ihn kennen. Leider. Nach der Arbeit ist er meistens nicht mehr im Stande gerade zu gehen bzw. besteht dann die Gefahr, daß er stürzt.

sporadischer Gast 18 Niedersachsen W, 28

Aber warum spielst du dann mit dem Gedanken das Alkoholversteck aufzudecken ? Aus welchem Grunde würdest du es tun wollen?
Wenn ich noch mal zu deinem ersten Eintrag zurückkehre, spekuliere ich, dass Deine Frage vielleicht eher ist: „Wie soll ich mich im Allgemeinen gegenüber meinen Vater, der Alkoholiker ist (und von dem sich meine Mutter gerade getrennt hat), verhalten?Oder liege ich da total falsch?

Viele liebe Grüße Eigensinn

sporadischer Gast 11 Österreich W, 43

Danke, er fährt eh alles 2 Wochen zu einem Therapeuten u. möchte im Sommer auch eine stationäre Therapie machen - des glaub i aber erst, wenn er dort is!

Versuche, ihm zu vertrauen, versuche ihn für die Therapie zu stärken.
Du schreibst auch von einem gemeinsamen Hobby, üb das mit ihm aus, wenn es dir möglich ist, er wird kurze zeit aufs Tinken vergessen, mach ihn darauf aufmerksam. Rede ihn aber auf seine Sucht an.

Lass ihm sein Versteck, denn, räumst es ihm aus, wird er nicht nur ein Neues finden, sondern viele, und Du wirst Dich fertig machen mit der Sucherei.

viel Glück
Flora

neu an Bord! 3 Nürnberg M, 22

es ist so verblüffend zu bemerken das viele alkoholkranke die gleichen verhaltensweisen aufweisen. mein vater versteckt auch immer seine flaschen...
meine mutter war so dreist diese zu leeren und dann tee rein zu machen (wegen der farbe). naja er fand das komischerweise voll lustig. nur regt er sich auch auf das wir in seinen sachen rumschnüffeln. (ich such auch ab und zu - is wie ostern!)

führe mal ein echtes Vater-Sohn gespräch, ich glaub dabei kommt man sich sehr nahe und kann den andren verstehen.

sporadischer Gast 16 Österreich W, 25

also wenn, dann kann ich nur ein Tochter-Vater Gespräch führen *ggg*.

Also mittlerweile muß er keine Therapie mehr machen. Er hat sich um sehr gebessert - ich hoffe es hält auch an. Aber seit dem er alleine lebt (Scheidung u. meine Mom ist ausgezogen) hat sich einiges getan. Ich glaube dieser Entschluss von meiner Mutter hat ihn sehr zu denken gegeben u. er war auch ziemlich fertig (hat in der Nacht angerufen, daß er sich umbringt u. so gacke). Wie gesagt, er ist bzw. war immer sehr unselbstständig. Mittlerweile wascht er selber Wäsche u. ich versuche zumindest 1x in der Woche mit ihm einkaufen zu fahren.

Naja mal abwarten - wies in ein paar Monaten ausschaut.

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