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liv1
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Post Wed, 18.Jul.07, 10:08      Re: Heroinabhängige Freundin überfordert mich Reply with quoteBack to top

hi blackfalcon,

sorry, dass ich erst heute antworte ... war die letzten Tage immer irgendwo unterwegs.

Tja, das mit dem Methadon ist bei uns wohl auch so (also dass es häufiger als Subutex oder so verschrieben wird); ich dachte, das sei in Österreich und Deutschland anders ... .

Es ist echt stark und super, dass Du Dein Problem zuhause auf den Tisch gelegt hast. Jetzt fällt doch schon die Heimlichtuerei weg, Du kannst den Entzug begleitet in einer Klinik machen und das erst noch in einer guten. Wie fühlst Du Dich, wenn Du an den Entzug denkst? Hast Du grosse Angst? Dein Vater wird sich auch noch an den Gedanken gewöhnen und es wohl lernen zu akzeptieren, dass es so ist (und der Unterschied ist halt schon, dass Du Drogen nicht bewusst und zum Spass genommen hast, sondern, weil Du es nicht wusstest und wegen Deinen Schmerzen .... gut, Du hast die Wirkung anscheinend auch schätzen gelernt, aber grundsätzlich kannst Du ja nichts dafür)- Deine Mutter hat das ja doch recht schnell eingesehen und verstanden.

Quote:
Jetzt steht mir die Chance offen.


Schön, dass Du das so erkennst!

Der Termin beim Arzt ist morgen? Findest Du es gut, dass Deine Mutter mitkommt oder ist Dir das unangenehm?

Quote:
..........um ihn zu stressen oder unter Druck zu setzen oder so


Hast Du denn schön öfters mal Krankheiten "vorgetäuscht" oder wie kommt er auf so eine absurde Idee. Spätestens, wenn Du doch deswegen zum Arzt gehst, muss er doch sehen, dass es Dir ernst ist, oder?

Quote:
hab noch ein ungesperrtes Konto (wobei ich das für Gerede halte - ich bin über 18 da würde das doch sowieso nicht gehen?)


Geht das nicht? Ich kam auch lange nicht an mein (nicht allzu grosses Wink ) Erbe von meinem Vater. Wenn ich mich recht erinnere, bekam ich das dann in kleinen Stückchen, anstatt Sozailhilfe (aber da lebte ich auf der Strasse; vielleicht wurde das irgendwie aus "Fürsorge" für mich gesperrt?).

Dass es Dir nichts ausmacht, dass Du nicht Motorrad fahren darfst, zeugt von Überlegtheit und Reife.

Quote:
(ist ja keine bewusste psychische Sucht, auch wenn der Berater meint, unbewusst war's vielleicht schon ein Weg, vor dem Stress wegzurennen. Werden wir ja sehen),


Ich könnte mir auch vorstellen, dass Du die Medis "unbewusst" als Suchtmittel missbraucht hast - aber, wie Du sagst, das merkst Du dann schon. Vor dem Aufenthalt in der Klinik brauchst Du Dich nicht allzusehr zu fürchten. Heutzutage bekommt man normalerweise Medikamente, um die schlimmsten Entzugsbeschwerden zu lindern, Du wirst wohl Gespräche haben und Beschäftigungsmöglichkeiten (wenn Du magst). Dort wirst Du betreut und die Ärzte wissen, was sie tun. Es wird Dich dort niemand extra leiden lassen (wie es mir früher manchmal vorkam) oder schief angucken.

Quote:
Ist irgendwie witzig, wie viel resignierter ich nach so kurzer Zeit schon bin *g*


Ich hoffe, das ist, weil Du jetzt zuerst auf Dich guckst und nicht, weil Du Drogen nicht mehr so schlimm findest!?!
Es eilt ja auch nicht, mit dem ordnen von Deinen Gefühlen Chris gegenüber. Vielleicht ist es ganz gut, wenn Du in die Klinik gehst und mal Zeit hast, das ganze zu überdenken ... und auch abzuwarten, wie er seinen Weg weitergehen möchte.

Ich weiss nicht, wieviel es bringt, wenn Du jetzt schon langsam runterdosierst. Kenne mich da mit puren Codeinentzügen (geht doch um Codein, oder?) nicht aus. Aber ich finde es toll, dass Du das Problem erkannt hast und sofort bereit bist zu handeln (Ärzte aufzusuchen/abzubauen/in die Klinik gehen) und es nicht auf die lange Bank schiebst. Von daher habe ich grosse Hoffnungen, dass Du zumindest Dein Problem in den Griff bekommst ... was bei Chris weiterläuft, kannst Du eh nicht gross lenken.

Berichte doch von Deinem Arztbesuch ... . Bin immer neugierig. Wink

Ich wünsche Dir alles Liebe und grüsse Dich herzlich, liv
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blackfalcon
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Post Thu, 19.Jul.07, 17:25      Re: Heroinabhängige Freundin überfordert mich Reply with quoteBack to top

Hallo Liv zwinkernd..
"Die letzten Tage irgendwo unterwegs" hört sich ja ganz gut an - hast aber keinen Stress oder so? (also mehr Stress als sonst meine ich)

Das mit dem Arzt (bzw den Ärzten, war heute ein Marathon *g* Zwei Arzttermine, ein Termin beim Drogenberater und mit vier Kliniken geredet *g*) ist eigentlich ganz gut gelaufen. Mit den Kliniken war es dann eher eine Rennerei weil gerade alle irgendwie mehr Patienten als Kapazitäten zu haben scheinen und jetzt bin ich für zwei für meinen Fall wohl sehr gute Kliniken in der Warteschleife wobei ich bei einer morgen einen Termin zum Kennenlernen habe und ich da auch relativ früh schon kommen darf wenn alles klappt, also habe ich vor, der anderen Klinik dann morgen nach diesem Termin abzusagen, damit ich da niemand anderem die Wartezeit unnötig verlängere.....
Edit: Ich war heute (Freitag) bei der Klinik (Oberberg) und ich war mehr als nur überrascht - das is wie ein Hotel und nicht wie eine Klinik! Und die Leute sind unglaublich freundlich dort und man hat Einzelzimmer mit TV, Telefon, Bad etc.....
Ich bin aus dem Staunen nicht mehr raus gekommen, weil ich eben doch anderes gehört habe über Entzugskliniken.... die ist aber glaub' ich auch eine Privatklinik. Auf jeden Fall wurde ich dort aufgenommen (muss jetzt halt noch warten, bis ein Bett frei wird - wurde mir aber versprochen dass das schnell gehen wird weil ich ja zeitlich gebunden bin mit den Ferien und sie wollen, dass ich 4 Wochen auf jeden Fall dableibe für Therapie mit dran weil bei dem Eingangsgespräch wohl doch einiges rauskam (speziell auch wegen den Essstörungen momentan und die Depris die ich mal hatte vor ein, zwei Jahren....). Ich bin jetzt auf jeden Fall kollossal beruhigt! Vor den Leuten in der Klinik (also den Therapeuten, Pflegern etc) brauch' ich gar keine Angst haben....

Ich war heute eigentlich ganz froh, dass meine Mutter dabei war, weil ich ihr dann nicht alles nochmal erzählen musste hinterher und ich dann auch jemanden hatte, der mich von einem Termin zum nächsten gefahren hat, sonst wäre ich heute von einem Bus zum nächsten gehetzt....
Mein Vater hat nebenbei keinerlei Grund für sein Misstrauen, was das "Vorspielen" angeht, ich habe noch nie irgendwelche Krankheiten vorgetäuscht, aber es ist bei uns früher generell so gewesen, dass meine Eltern alles für "halb so schlimm und total überspielt" abgestempelt haben, wenn ich mal mit etwas angekommen bin.... das erklärt auch einige komisch zusammengewachsene Knochen, die eben mal gebrochen waren aber nie behandelt wurden, weil meine Eltern mir sowieso nie glaubten, dass da tatsächlich etwas wäre....
Naja, es ist demnach nichts neues von der Reaktion her, aber es tut halt weh.

Vor dem Entzug habe ich schon sehr Angst wenn ich ehrlich bin, es ist halt Neuland für mich und ich weiß eben, dass es äußerst unangenehm werden wird..... naja gut - überlebt hat's ja bisher (fast) jeder zwinkernd..

Das mit dem Resignieren war so gemeint, dass ich jetzt eben gerade die meiste Energie für mich einsetze gerade, was mir von der Idee her nicht so gefällt, aber ich denke halt, dass ihm auch nicht geholfen ist, wenn ich voll ganz abrutsche.... dann kann ich ihm ja noch weniger helfen im Endeffekt.
Was mit ihm jetzt aber in der Zeit passiert, in der ich nicht da bin, macht mir aber auch Sorgen - jetzt ist/war er gerade so weit, dass er sich substituieren lassen will und - ich weiß ja, dass das Eigeninitiative sein muss und so aber.... - ich hab' halt einfach Angst, dass er's dann doch bleiben lässt so aus "Ärztefaulheit" heraus.... (Ärztefaulheit nenn' ich immer seine Angewohnheit, Arztbesuchen mit jedem erdenklichen Mittel aus dem Weg zu gehen - besonders, wenn es dabei um seine Sucht geht).

Auf jeden Fall hoffe ich, dass es dir gut geht und grüße dich ganz herzlich,
Anna
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Post Tue, 24.Jul.07, 11:33      Re: Heroinabhängige Freundin überfordert mich Reply with quoteBack to top

hi Blackfalcon,

Quote:

"Die letzten Tage irgendwo unterwegs" hört sich ja ganz gut an - hast aber keinen Stress oder so? (also mehr Stress als sonst meine ich)


Nein, nein, das Wetter war halt toll und so bin ich mit den Kindern viel unterwegs.

Was Du über diese Klinik schreibst, klingt ja echt toll. Very Happy Es freut mich, dass Dir dort die Angst etwas genommen wurde. Schön auch, dass Dich wenigstens Deine Mutter so lieb unterstützt.

Du hattest echt Knochenbrüche und Deine Eltern sagten "ist bestimmt nicht`s schlimmes"? Shocked Das ist ja der Hammer Sad

Quote:
Naja, es ist demnach nichts neues von der Reaktion her, aber es tut halt weh.


Das glaube ich.

Quote:
..... naja gut - überlebt hat's ja bisher (fast) jeder zwinkernd..


Das stimmt Wink . Und ich denke, vor allem in so einer guten (teuren) Klinik, wollen die ja die Patienten zufriedenstellen, damit sie im Notfall wieder kommen oder die Klinik weiterempfehlen. Ich könnte mir vorstellen, dass Dir da der Entzug schon sehr erleichtert wird. Und Du hast Zeit und Ruhe für Dich. Du musst nichts machen, wenn Du nicht magst ... kannst wohl tun, was Dir gerade am besten tut.

Gut auch, dass Du da Gespräche auch zu Deiner Magersucht hast. Ich weiss nicht, wie "aktiv" meine Magersucht gerade ist. Ich bin noch ganz knapp im "Normalgewicht", aber ich esse wohl schon viel zu wenig. Hauptsächlich ernähre ich mich von Gemüse, Früchten, Brot (und Schokolade Very Happy ). Tja, das ist es denn auch schon. Im Moment kann ich damit leben, wenn mein Gewicht gleich bleibt. Also der Zwang noch weiter abzunehmen ist nicht mehr so stark wie früher mal. Ich hungerte mich wärend meiner Langzeit-Drogentherapie und danach auf knapp 36 kg runter - von diesem Extrem bin ich schon noch/wieder weit entfernt. Also das Abnehmen beherrscht nicht mehr tagein, tagaus meine Gedanken.

Aber es ist halt tatsächlich so, dass Magersüchtige ihre Figur meist total falsch sehen. Ich denke auch immer "mensch liv, was bist Du aber wieder fett", dabei sagt die Waage was anderes.

Quote:
Das mit dem Resignieren war so gemeint, dass ich jetzt eben gerade die meiste Energie für mich einsetze gerade, was mir von der Idee her nicht so gefällt, aber ich denke halt, dass ihm auch nicht geholfen ist, wenn ich voll ganz abrutsche.... dann kann ich ihm ja noch weniger helfen im Endeffekt.


Das siehst Du ganz richtig. Ihm nützt es nichts, wenn es Dir auch noch schlecht geht. Aber warum gefällt Dir die Idee nicht, dass Du auch mal an Dich denkst und für Dich richtig handelst? Das ist doch ganz gesunder, positiver "Egoismus", den die meisten Leute eh haben. Ich zwar auch nicht, aber ich versuche daran zu arbeiten.

Hast Du schon was wegen der Klink gehört? Wie lange das in etwa dauern kann, bis Du hingehen kannst? Ich hoffe, ich lese wieder von Dir und grüsse Dich herzlich, liv
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Post Tue, 24.Jul.07, 14:52      Re: Heroinabhängige Freundin überfordert mich Reply with quoteBack to top

Hallo Liv zwinkernd..

Quote:
Nein, nein, das Wetter war halt toll und so bin ich mit den Kindern viel unterwegs.

Dann bin ich ja beruhigt zwinkernd.. Ich hatte mir ein bisschen Sorgen gemacht.....

Das was Du da sagst mit der Klinik, dass da gerade die teuren Kliniken einem das ganze so leicht machen wie sie können glaube ich auch. Und es beruhigt mich wirklich, ich freue mich solangsam sogar schon darauf, dass der Anruf von ihnen kommt (auch noch etwas, was mich gewundert hat - SIE rufen bei MIR an wenn was frei ist und nicht ich bei ihnen - so war's nämlich bei der anderen Klinik bei der ich anfangs auf der Warteliste stand.... die haben mir gesagt ich solle jede Woche anrufen und man hat mir auch gesagt, dass das Standard ist damit sie sicher sein können, dass man da tatsächlich motiviert ist etc.... naja weißt Du ja wahrscheinlich sowieso zwinkernd.. ). Ich denke mir geht's einfach besser, wenn ich das blöde Codein endlich aus meinem Körper raus habe, zumal es auch solangsam anfängt, mir richtig Probleme zu machen weil mir seit ein paar Tagen den ganzen Tag lang richtig übel ist. Das hat mit ein paar Stunden angefangen und inzwischen hört es gar nicht mehr auf..... und die Entzugserscheinungen werden auch schlimmer (ich bekomme das Codein momentan verschrieben, aber ich darf die Dosis nicht mehr steigern und da liegt auch das Problem und ich bekomme solangsam schon mit der Dosis Entzugserscheinungen).
Von der Wartezeit her waren die der Meinung, dass man 3-4 Wochen warten muss, aber dass sie bei mir alles daran legen würden es schneller zu machen weil ich ja meine Ferien nicht verschieben kann....

Was mir auch sehr gefällt ist, dass Chris die Klinik auch mit Neugierde beäugt. Das dumme: Dort werden anscheinend nur Leute aufgenommen, die noch keinen großen sozialen Abstieg hinter sich haben... ich weiß nicht, wie das mit ihm wäre. Und man muss es da natürlich auch bitter ernst meinen. Aber davon abgesehen freut es mich, wenn er sich schonmal Gedanken in Entzugsrichtung macht.... Was dort eben auch noch blöd wäre - sie kontrollieren einen dort nicht so streng wie in anderen Kliniken. Man darf Shampoo, Kosmetika etc mitbringen, man hat keine Kontaktsperre sondern nur einen Kontaktschutz den sie sehr ernst nehmen wenn man ihn verlangt (also wenn man ihnen sagt, dass man momentan oder die ersten Wochen oder so weder Anrufe noch Besuche oder so haben möchte) usw.

Andererseits habe ich dort jemanden rumstiefeln sehen, der anscheinend auf Heroin gewesen war und auch nicht gerade so edel aussah (tätowiert, abgemagert, Haarschnitt??, muscle-shirt ....), der aber sehr freundlich war und anscheinend die Entgiftung schon seit zwei Wochen hinter sich hatte - also Chancen gibt man richtigen Giftlern dort anscheinend schon sofern sie das wirklich wollen. Teuer ist die Geschichte natürlich auch, meine Eltern greifen für mich kräftig in die Tasche und zahlen 20% [der Rest wird übernommen von Versicherung] (wofür ich auch äußerst dankbar bin), aber ich denke die Eltern von Chris wären wohl auch für einiges bereit wenn er wirklich Motivation zeigen würde, also ich habe für mich mal vorerst beschlossen, es ihm nicht auszureden.

Was meinst Du dazu? Wäre es für ihn möglich, so zu entziehen? Wären die Freiheiten für ihn zu groß? Mich würde es natürlich schon freuen, wenn er auch so gut aufgehoben wäre falls er sich tatsächlich vollständig zu einem Entzug entscheiden würde.... ich weiß nur nicht, ob es Sinn machen würde.

So, die Buchstaben gehen aus *g*


Last edited by blackfalcon on Tue, 24.Jul.07, 16:07; edited 1 time in total
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Post Tue, 24.Jul.07, 15:20      Re: Heroinabhängige Freundin überfordert mich Reply with quoteBack to top

Quote:
Ich bin noch ganz knapp im "Normalgewicht", aber ich esse wohl schon viel zu wenig. Hauptsächlich ernähre ich mich von Gemüse, Früchten, Brot (und Schokolade Very Happy ). Tja, das ist es denn auch schon. Im Moment kann ich damit leben, wenn mein Gewicht gleich bleibt. Also der Zwang noch weiter abzunehmen ist nicht mehr so stark wie früher mal

Das zu lesen freut mich, denn - versteh' das jetzt bitte nicht falsch oder negativ oder so - aber das hört sich für mich eigentlich ziemlich gut an! Klar mag es immernoch zu wenig sein und Deine Auffassung von dem was Du im Spiegel siehst ist ja wie du schreibst immernoch nicht gerade realistisch, aber wenn Du medizinisch im Normalgewicht liegst und momentan nicht weiter abnimmst, dann tut das schonmal sehr viel für Deine Gesundheit! Und in meiner schlimmsten Zeit konnte ich nichtmal an Schokolade oder Brot denken, ohne ein schlechtes Gewissen zu kriegen, ich schätze Dir ging es auch so, also freut mich das auch (also dass Du auch Brot und Schokolade isst - auch wenn Du davon trotzdem wenig isst schätze ich mal).
Quote:
Ich denke auch immer "mensch liv, was bist Du aber wieder fett", dabei sagt die Waage was anderes.

Auch das lese ich gerne - nicht weil Du dich für fett hälst wenn es gar nicht so ist - aber weil Du schreibst, dass die Waage was anderes sagt. Das heißt ja, dass Du was Kilozahlen angeht, schon eher eine vernünftige Skala hast oder?
Auch da vermute ich, dass es mal sehr anders war und dass das was sie jetzt zeigt auch nicht gut genug war für Dich... bei mir war's immer so und selbst das was laut BMI Untergewicht war, war für mich noch ein Graus...

Es freut mich auch, dass Du schreibst, dass es nicht mehr tagein tagaus Deine Gedanken beherrscht, das ist ja wirklich einiges Wert!!
Es freut mich richtig, dass es bei Dir gerade so gut aussieht!! Lass Dich blos nicht runterziehen, du scheinst da ja wirklich schon einen langen Weg erfolgreich hinter Dich gebracht zu haben.

Die 36 Kilo sind ja mal heftig! Ich weiß ja nicht, wie groß Du bist, aber das ist schon ein starkes Stück!! In meinen dünnsten Tagen war ich immer so 40/41 Kilo....weiter runter geschafft habe ich es nie - gottseidank auch weil mir dort dann auch geholfen wurde.

Ich versuche momentan auch stark, mich an dem, was die Gewichtstabellen vom Arzt sagen zu orientieren, aber das ist nicht soo leicht momentan und durch die Übelkeit bin ich jetzt seit drei Tagen auf völliger Nulldiät angelangt. Wenn man dadurch (also die Übelkeit) natürlich auch noch eine gute Ausrede hat, ist das irgendwo schon gefährlich. Ich bin zurzeit dabei, auf einem BMI von so mittlerem Untergewicht rumzukrebsen und deshalb wäre es mal von der Vernunft aus gesehen nicht gut, noch weiter abzunehmen, aber insgeheim freut es mich schon, gerade nichts essen zu können.... aber gut, ich hoffe auch, dass das mit der Klinik bald klappt, da werden die nicht zulassen, dass nichts esse schätz' ich mal. Ist zwar nicht gerade toll, wenn man dazu Leute braucht, die einem die Entscheidung abnehmen, aber es gibt ja dann auch Therapie und so und da hoffe ich, dass ich's wieder besser unter Kontrolle bekommen kann, es hat ja schonmal relativ gut geklappt, da war ich auch im Normalgewicht...

Quote:
Aber warum gefällt Dir die Idee nicht, dass Du auch mal an Dich denkst und für Dich richtig handelst? Das ist doch ganz gesunder, positiver "Egoismus", den die meisten Leute eh haben. Ich zwar auch nicht, aber ich versuche daran zu arbeiten.

Naja - Du schreibst ja, dass Du diesen Egoismus auch nicht hast - damit verstehst Du dann wahrscheinlich schon sehr gut, warum es nicht so leicht ist.... ich hab' damit schon ein bisschen "Probleme". Hab' auch das "Helferlein-syndrom" wie's manche Freunde von mir gern nennen und versuch's halt immer anderen recht zu machen und anderen zu helfen statt mir - leider zu jedem Preis...

Ich wünsche Dir alles Gute und grüße Dich herzlich,
Blackie
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Post Wed, 25.Jul.07, 19:37      Re: Heroinabhängige Freundin überfordert mich Reply with quoteBack to top

hi blackie Very Happy ,


Quote:
ich freue mich solangsam sogar schon darauf, dass der Anruf von ihnen kommt


Das freut mich zu lesen! Das kannst Du Dich auch ... .

Dass normale Kliniken darauf bestehen, dass man immer wieder nachfrägt, hat wohl wirklich den Sinn darin, Leute erst aufzunehmen, wenn sie über einen gewissen Zeitraum hinweg sich um den Platz bemühen. Es gibt sicher viele, die kurz den Spleen haben "ich höre auf" und zwei Tage später sind sie wieder anderer Meinung. Wenn Kliniken da jeden gleich aufnehmen würde, wäre da ja ein verrücktes kommen und gehen, kann ich mir vorstellen ... .

Bei privaten Kliniken ist das natürlich anders, weil schon die Klientel meist nicht dieselbe ist.

Codein ... Codein ... bekam ich davon nicht auch immer Übelkeit und vor allem lästiges Jucken und Brennen der Haut!?! Bin mir aber nicht mehr ganz sicher.

Quote:
ich bekomme solangsam schon mit der Dosis Entzugserscheinungen


Denkst Du, das könnte auch etwas psychisch bedingt sein? Oder hattest Du schon Probleme mit der Dosis, als Du noch nicht wusstest, was Du da "einschmeisst"?


Quote:
also Chancen gibt man richtigen Giftlern dort anscheinend schon sofern sie das wirklich wollen.


Könnte das nicht eher eine Frage des Geldes, als des Willens sein? Also, wer bezahlt, kann kommen? Die meisten abgefuckten Junkies haben eh nicht das Geld dahin zu gehen, oder?


Quote:
Was meinst Du dazu? Wäre es für ihn möglich, so zu entziehen? Wären die Freiheiten für ihn zu groß? .........


Das weiss ich natürlich auch nicht. Wenn er echt den Willen dazu hat und seine Eltern bezahlen, wieso nicht?

Was mein Gewicht angeht; ich empfinde auch für mich diesen BMI von etwa 18.7 (bin 1.70m) als als zuviel. Ich weiss einfach vom Kopf her, dass ich damit nicht zu fett bin - aber im Spiegel sehe ich Massen an Fett Embarassed - aber mein Traumgewicht (einfach immer zwei Kilos weniger Rolling Eyes ) liegt auch im Untergewicht . Ich stelle mich auch noch jeden Morgen auf die Waage; aber wenigstens nicht mehr jeden Tag x mal. Das ganz extreme Kopfkino hat nachgelassen, aber es ist bestimmt noch weit entfernt von normalem Essverhalten. Ich ertrage zwei, drei Täfelchen Schokolade auf einmal, aber keinen ganzen Teller Salat - mir geht es mehr um die Mengen; ich ertrage es nicht, einen vollen Magen zu haben.

Wie hast Du es denn mit dem Trinken? Trinkst Du genug? Oder hast Du Angst, weil das kurzfristig ein paar Gramm mehr auf die Waage bringt.

Nein, um Himmels Willen, in meiner schlimmsten Zeit habe ich vielleicht (wenn`s viel war) einen halben Apfel am Tag gegessen - an Schokolade zu denken fand ich schon eine Sünde Wink .

Wie ist es denn gerade jetzt bei Dir? Beherrscht die "Gewichts-Kontrolle" Dein Denken sehr. Als ich so viel abnahm, machten mich diese Gedanken echt fertig - ich grübelte den ganzen Tag und übte immerzu Verzicht aus; ich trieb täglich stundenlang Sport wie eine Verrückte. Nicht mal beim Zähneputzen hielt ich es aus still zu stehen. Kennst Du diesen Bewegungszwang auch? Ich muss nach wie vor aufpassen, da nicht wieder reinzurutschen.



Quote:
und durch die Übelkeit bin ich jetzt seit drei Tagen auf völliger Nulldiät angelangt. Wenn man dadurch (also die Übelkeit) natürlich auch noch eine gute Ausrede hat


Mir kamen solche Ausreden/Rechtfertigungen auch immer sehr gelegen Wink

Ich hoffe, das Thema wird in der Klinik dann auch noch gut angegangen.

Das Helfersyndrom habe ich wohl auch. Ich ziehe solche Leute (im realen Leben Wink ) aber auch magisch an.

Also, mir bist Du wichtig - sei es Dir doch selber bitte auch etwas mehr. Du bist doch ein liebenswerter Mensch und verdienst es von Dir selber geschätzt und geliebt zu werden. Very Happy

Alles Liebe, liv
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Post Thu, 26.Jul.07, 10:34      Re: Heroinabhängige Freundin überfordert mich Reply with quoteBack to top

Hey Liv zwinkernd..

Quote:
Wenn Kliniken da jeden gleich aufnehmen würde, wäre da ja ein verrücktes kommen und gehen, kann ich mir vorstellen ... .

Lol stimmt, die Vorstellung ist irgendwie witzig.... rein, wieder raus, wieder rein........

Quote:
Codein ... Codein ... bekam ich davon nicht auch immer Übelkeit und vor allem lästiges Jucken und Brennen der Haut!?!

Ja also das bekomme ich zumindest jedesmal.... juckt wirklich böse.... ich muss da immer sehr aufpassen, weil ich meist nicht merke, wie stark ich schon kratze weil's nicht wehtut....

Quote:
Denkst Du, das könnte auch etwas psychisch bedingt sein? Oder hattest Du schon Probleme mit der Dosis, als Du noch nicht wusstest, was Du da "einschmeisst"?

Hm vielleicht beides? Ich weiß nicht genau.... also ich hatte schon bevor ich wusste, was ich da eigentlich nehme immer mal wieder Probleme die weggingen, wenn ich mehr genommen habe, dadurch bin ich ja erst auf die riesigen Mengen gekommen....die normale (medizinische) Dosis merke ich schon gar nicht mehr aber wahrscheinlich spielt die Psyche da auch eine Rolle weil mans ja erst recht bekommt wenn man Angst davor hat^^

Quote:

Könnte das nicht eher eine Frage des Geldes, als des Willens sein? Also, wer bezahlt, kann kommen? Die meisten abgefuckten Junkies haben eh nicht das Geld dahin zu gehen, oder?

Naja, Jein.... die Versicherung zahlt da schon einiges.... bei mir ist es halt so, dass meine Eltern in die Tasche greifen, weil sie sichergehen wollen, dass ich später wenn ich das will oder brauche mich wieder privat versichern kann.... wenn man erstmal eine Suchterkrankung in der Akte hat, ist das (und einiges andere) nicht mehr drin.... einen gewissen Eigenbetrag muss man zwar auch so zahlen, aber hoch ist der dann soweit ich weiß nicht. Meine Eltern übernehmen eben das, was die Beihilfe (gibt's das auch in der Schweiz?) nicht übernimmt und das sind eben 20%. Meine Versicherung würde aber auch noch einiges von den restlichen 20% übernehmen soweit ich weiß....
Und in der Klinik war's so, dass ich sehr viel gefragt wurde und mir hinterher gesagt wurde, dass sie mich nicht aufgenommen hätten, wenn manche Antworten anders ausgefallen wären.... Was dort schlecht kommt, ist eben Arbeitslosigkeit, Beikonsum, wenig Freunde außerhalb der Szene/viel direkten Kontakt zur Szene u.Ä. ....mit all dem hab' ich ja gottseidank keine Probleme.

Quote:
Das weiss ich natürlich auch nicht. Wenn er echt den Willen dazu hat und seine Eltern bezahlen, wieso nicht?

Hm gut, es freut mich, dass Du das sagst, ich hatte eher sowas wie "Pfft das schafft er doch nie wenn er nicht harte Überwachung hat" erwartet...

[quote]Was mein Gewicht angeht; ich empfinde auch für mich diesen BMI von etwa 18.7 (bin 1.70m) als als zuviel. Ich weiss einfach vom Kopf her, dass ich damit nicht zu fett bin - aber im Spiegel sehe ich Massen an Fett Embarassed[quote]
Hm ja, das kenne ich nur zu gut..... würde mich mal interessieren, ob man das tatsächlich loswerden kann, diese kaputte Selbstwahrnehmung.... denn wie Du ja schon selbst sagst - 18.7 ist alles andere als fett!

Darf ich fragen, inwieweit das Kopfkino nachgelassen hat? Also wie sehr? Während meiner "guten" Zeit, hat mich das immer trotzdem noch gequält ohne Ende.... sowohl tagsüber als auch im Schlaf beim Träumen....ich träume auch heute noch sehr oft, dass ich mir den Bauch vollschlage, bekomme dann ein extrem schlechtes Gewissen und wache auf mit schlechter Laune bis ich merke, dass es nur ein Traum war...und dann merke, ich immer, wie lächerlich das Ganze doch eigentlich ist aber das hilft mir leider nicht^^

Die Buchstaben, die Buchstaben.... zwinkernd..


Last edited by blackfalcon on Thu, 26.Jul.07, 11:03; edited 1 time in total
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Post Thu, 26.Jul.07, 11:00      Re: Heroinabhängige Freundin überfordert mich Reply with quoteBack to top

Quote:
Wie hast Du es denn mit dem Trinken?

Ich kämpfe da immer mit mir selbst, damit ich genug trinke.... ich bin freiwilliger Rettungshelfer beim Roten Kreuz und sehe dadurch gerade im Sommer oft, was passiert, wenn man nicht genug trinkt. Leider reicht das nicht wirklich.... ich mache das meistens sehr kindisch - ich trinke Abends nach dem letzten Wiegen viel - auf die Weise trinke ich zwar zu spät und auch bei weitem nicht so viel wie ich sollte, aber morgens zeigt sich das meistens zumindest nicht beim Wiegen weil's ein paar Stunden her ist... und mein Gesundheitsgewissen ist auch halbwegs beruhigt...

Quote:
Nein, um Himmels Willen, in meiner schlimmsten Zeit habe ich vielleicht (wenn`s viel war) einen halben Apfel am Tag gegessen - an Schokolade zu denken fand ich schon eine Sünde Wink .

Oh ja, und trotzdem hat man gerade deshalb oft an die Schokolade gedacht oder? so ging's mir zumindest immer..... je mehr ich's mir versagt habe, desto schlimmer wurde das Verlangen und desto mehr haben mich die Gedanken gequält XD

Quote:
Wie ist es denn gerade jetzt bei Dir? Beherrscht die "Gewichts-Kontrolle" Dein Denken sehr. Als ich so viel abnahm, machten mich diese Gedanken echt fertig - ich grübelte den ganzen Tag und übte immerzu Verzicht aus; ich trieb täglich stundenlang Sport wie eine Verrückte. Nicht mal beim Zähneputzen hielt ich es aus still zu stehen. Kennst Du diesen Bewegungszwang auch? Ich muss nach wie vor aufpassen, da nicht wieder reinzurutschen.

Ja, es beherrscht mich schon sehr. Mein Tag ist eigentlich ausgefüllt damit, dem Essen zu widerstehen. Da fällt es mir auch schon oft schwer, mich auf andere Sachen zu konzentrieren wie z.B. Lernen für's Abi etc......
Für meine Freunde hört sich das immer sehr komisch an, sie können sich nicht vorstellen, dass mein ganzer Tag von solchen Gedanken und "Kämpfen" berherrscht wird, aber ich denke, Du kennst und verstehst das nur zu gut...
Mit dem Sport ist das bei mir ähnlich, für mich ist es auch schon schrecklich, in meinen Kursen jeden Tag still sitzen zu müssen und mich stundenlang nicht zu bewegen... ich habe dann immer das Gefühl, das müsste ich ausgleichen, außerdem motzt einen da nie jemand an, man würde sich kaputt machen und solle endlich was essen bzw um das zu übertragen, mal sich hinsetzen... da freuen sich alle, dass man was gesundes tut -_-
Ich hoffe auch sehr, dass Du da nicht wieder abrutscht!! Immer stark bleiben!!

Quote:
Das Helfersyndrom habe ich wohl auch. Ich ziehe solche Leute (im realen Leben Wink ) aber auch magisch an.

Meinst Du damit solche Leute, die Hilfe brauchen oder sich etwas von der Seele reden wollen? So geht's mir auch immer - was noch dadurch verstärkt wird, dass ich eben hin und wieder ein Rotes Kreuz auf dem Rücken habe, wenn ich gerade im Dienst bin - da kommt dann sowieso jeder zu mir und erzählt mir von seinen Problemen *g* und meine Freunde suchen sowieso immer bei mir Rat *g* Wobei mich das dann auch gar nicht stört. Aber gerade bin ich ja praktisch so jemand, der Dein Helfersyndrom ausnutzt!

Quote:
Also, mir bist Du wichtig - sei es Dir doch selber bitte auch etwas mehr. Du bist doch ein liebenswerter Mensch und verdienst es von Dir selber geschätzt und geliebt zu werden. Very Happy

Das ist lieb von Dir!! Aber müsste man das nicht auch zu Dir sagen manchmal? Vielleicht gerade wenn du in den Spiegel siehst oder ähnlichen Situationen? Nimm dir den Satz auch selbst zu Herzen!!

Ich war auch unglaublich erstaunt, als ich hier das erste Mal im Forum gelandet bin, dass Du hier immer jedem mit Rat und Tat zur Seite stehst obwohl Du selbst dein Päckchen zu tragen hast.... ich finde das wirklich bewundernswert!!

Dir auch alles Liebe,
blackie
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Post Thu, 26.Jul.07, 16:16      Re: Heroinabhängige Freundin überfordert mich Reply with quoteBack to top

hi Blackie,

ich habe heute kein Zeit mehr, Dir zu antworten ... werde das aber morgen oder spätestens übermorgen nachholen.

Dir eine gute Zeit und liebe Grüsse, liv
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Post Sat, 28.Jul.07, 14:04      Re: Heroinabhängige Freundin überfordert mich Reply with quoteBack to top

hi blackie Very Happy ,

sorry, dass ich erst jetzt antworte.


Quote:
aber wahrscheinlich spielt die Psyche da auch eine Rolle weil mans ja erst recht bekommt wenn man Angst davor hat^^


Da hast Du recht. Ich nahm ja lange Methadon. Morgens musste ich die Dosis schnell nehmen, weil ich schon beim aufwachen "spürte" dass ich auf Entzug kam. Doch manchmal habe ich sie vergessen zu nehmen und da hatte ich keine Beschwerden, .... bis es mir in den Sinn kam und dann war ich schlagartig auf Entzug Rolling Eyes Very Happy .


Quote:
Naja, Jein.... die Versicherung zahlt da schon einiges....


Ja, aber Du bist ja auch privat versichert, oder habe ich das falsch im Kopf? Und das sind ja die meisten Junkies nicht. Naja, macht in Deinem Fall ja auch keinen Unterschied; es ist toll, dass Du die Möglichkeit hast und sie nutzt - nur darauf kommt es ja eigentlich an.

Quote:
Beihilfe (gibt's das auch in der Schweiz?)


nixweiss

Quote:

Hm gut, es freut mich, dass Du das sagst, ich hatte eher sowas wie "Pfft das schafft er doch nie wenn er nicht harte Überwachung hat" erwartet...


Och neee, komme ich so radikal rüber? Very Happy Nein, ich kenne Deinen Freund ja nicht und kann von daher auch seine Motivation und seine Bedürfnisse nicht einschätzen.


Quote:
..... würde mich mal interessieren, ob man das tatsächlich loswerden kann, diese kaputte Selbstwahrnehmung....


Ich weiss es echt nicht. Also meine schlimmste Zeit ist ja unterdessen vielleicht 14 Jahre her ... und meine Einschätzung ist wohl immer noch etwas verzerrt; aber eben nicht mehr so schlimm. Aber vielleicht ist das auch etwas das Alter Rolling Eyes ... also, ich überlege mir oft, dass es ja gar nicht möglich und erstrebenswert ist, als 33-jährige zweifache Mutter die Figur einer schlanken/mageren 14-jährigen zu haben. Und doch ärgert es mich morgens (wie heute) wenn ich mal ein halbes Kilo mehr auf der Waage habe.

Das Kopfkino hat vielleicht um 80% abgenommen. Ich weigere mich nach wie vor, fette Dinge zu essen (ausser Schokolade Cool ), aber ich denke nicht mehr den ganzen Tag daran, wie toll es wäre dies oder jenes zu essen. Die Gedanken, die meine Magersucht betreffen werden aktiv, wenn ich am Tisch sitze und halt eben das normale Essen verweigere, aber zwischen den Mahlzeiten verschwende ich kaum mehr Gedanken an diese Sucht. Ich rechne und zähle auch keine Kalorien ... gut, vielleicht auch, weil ich es einfach im Kopf und im Gefühl habe, was "drinliegt" und was nicht.

Blackie, übergibst Du Dich manchmal absichtlich? Wie oft stehst Du denn in etwa täglich auf die Waage? Ist es für Dich unvorstellbar, Dich nur noch morgens zu wiegen? Dann könntest Du nämlich auch genug trinken, weil Wasser ja eh keine Kalorien hat und Du davon auf keinen Fall zunehmen wirst. Du trinkst tagsüber gar nichts?

Es ist schon so, was man sich verbietet, reizt einem noch mehr. Seit ich mir etwas mehr Essen gönne, habe ich auch keinen Heisshunger (z.B. auf Schokolade) mehr.

Quote:

Ja, es beherrscht mich schon sehr. Mein Tag ist eigentlich ausgefüllt damit, dem Essen zu widerstehen.


Sad das ist schrecklich, ich weiss - aber das "extreme" ist wegzubekommen. Versuche Dir doch bitte alle Hilfe die Du in der Klinik bekommen kannst, zu nehmen. Es lohnt sich echt. Mir ist die Erinnerung an die Magersucht schlimmer, als die an meine Heroinsucht. Ich meine das Kopfkino ist noch extremer.

Ja, das exessive Sporttreiben, ist typisch. Und da sprach mich wirklich nur selten wer darauf an, weil sie sich nicht vorstellen konnten, unter welchem Zwang ich das tat. Es war nicht so, dass ich es liebte Sport zu treiben. Ich musste es, um mein "schlechtes Gewissen" zu beruhigen. Um ein paar verbrannte Kalorien mehr zu haben. Natürlich sagte ich immer "ich liebe Sport - ich brauche das" ... aber morgens hatte ich schon keine Lust aufzustehen, weil da ja der Bewegunszwang wieder anfing.
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Post Sat, 28.Jul.07, 14:15      Re: Heroinabhängige Freundin überfordert mich Reply with quoteBack to top

und weiter .... Wink

Quote:
Meinst Du damit solche Leute, die Hilfe brauchen oder sich etwas von der Seele reden wollen?


Ich begegne einfach oft Leuten mit Suchtproblemen oder Angehörigen von Suchtkranken. Vielleicht ist es einfach so, dass ich diese Probleme besser raushöre, als "nicht-suchtkranke" Menschen und da auch gezielter frage. Ja, das könnte es sein. Zudem glaube ich, erkenne ich sehr schnell ob jemand drogen- oder alkoholabhängig ist und gucke dann vielleicht auch genauer hin, weil es mich irgendwie immer noch anzieht.


Quote:
Aber gerade bin ich ja praktisch so jemand, der Dein Helfersyndrom ausnutzt!


Nein, Du nutzt mich ja nicht aus. Ich biete Dir meine Gedanken zu Dir ja an und es ist absolut freiwillig. Das ist was anderes - hier kann ich schreiben, wenn ich mag und wenn`s mir zuviel wäre, hätte ich die Möglichkeit, mich kurzzeitig zurückzuziehen. Also mach Dir da bitte bloss keine falschen Gedanken! Very Happy


Quote:
Nimm dir den Satz auch selbst zu Herzen!!


Daran übe ich schwer, seit ich mir selber Hilfe für meine Alkoholsucht in einem anderen Forum und in der AA suche. Aber es ist wirklich schwer, da die alten Denkmuster aufzugeben.

So, ich wünsche Dir ein schönes Wochenende und grüsse Dich herzlich, liv

PS. Trink doch bitte schnell mal ein Glas Wasser; davon nimmst Du garantiert nicht zu und nach der nächsten Blasenentleerung Wink ist es wieder weg. Aber, wie Du weisst, ist trinken enorm wichtig. Och bitte, lass die Sorge weg, dann kurz schwerer zu sein ... nur ein Glas .... bitte. Wink
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Post Thu, 02.Aug.07, 20:07      Re: Heroinabhängige Freundin überfordert mich Reply with quoteBack to top

Hallo Liv,
gerade ist alles hier ein bisschen stressig (hauptsächlich wegen meinem Entzug) und ich komm' nicht wirklich zum schreiben, aber ich antworte schon noch zwinkernd..
Ich hoffe dir geht es gut! Und halt' die Ohren Steif was den Alkohol angeht! Ganz liebe Grüße,
Blackie
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Post Sun, 05.Aug.07, 7:40      Re: Heroinabhängige Freundin überfordert mich Reply with quoteBack to top

Hallo Liv Very Happy
Jetzt kann ich hier wieder so gut wie nichts schreiben, weil ich mit meinem Euro den ich hier eingeworfen habe irgendwie gar nicht weit komme mit Internet-Zeit..... Embarassed
Trotzdem bin ich froh, dass ich hier in der Klinik bin Laughing
Chris ist jetzt auf der Warteliste, demnach bin ich mal gespannt^^
Bei mir wurde jetzt hier von einem Arzt beschlossen, dass ich doch ausschleichen solle, demnach geht's mir auch um einiges besser als am ersten Tag (in dem ich zu allem Überfluss auch noch im Zimmer "eingesperrt" war (naja - Balkontür war halt abgeschlossen und draußen waren die Schwestern und die wussten, dass ich noch nicht raus darf^^
Seit gestern darf ich mich aber innerhalb der Klinik frei bewegen und auf die Art konnte ich dann auch schon mal schauen, wer hier so alles ist^^
Am Montag geht's für mich mit Therapie los.... Einzeltherapie, Gruppentherapie, Gestaltungstherapie und Körpertherapie.... irgendwie ein ganzer Haufen.... ich bin mal gespannt, was sich dahinter jeweils verbirgt^^

Ich hoffe dir und deiner Familie geht es gut!!
Ganz lieber Gruß,
Blackie

PS: Wir haben hier auch ein paar Schweizer, da musste ich immer an dich denken *grins*
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Post Tue, 07.Aug.07, 22:05      Re: Heroinabhängige Freundin überfordert mich Reply with quoteBack to top

Hi liebe Blackie Image,

das freut mich jetzt total, dass Du schon in der Klinik bist. Ich dachte, das dauert wesentlich länger. Ist plötzlich schnell gegangen, oder?

Dass sie die Tabletten ausschleichen, finde ich gut; man muss Dich ja nicht unnötig leiden lassen. Wie lange bleibst Du denn dort ... wird ja mit ausschleichen wahrscheinlich etwas länger dauern?!? Und überhaupt: wie gefällt es Dir, jetzt, wo Du Dich auch etwas freier in der Klinik bewegen kannst? Hast Du schon mit Therapiegesprächen, Gestaltungstherapie, .... begonnen? Och echt, mich freut das extrem, dass Du das so machst. Ich finde das echt stark, dass Du so schnell für Dich gemerkt hast, dass es besser ist, die Medikamente so bald wie möglich wegzubekommen und dass Du nicht lange gezögert und rumgedruckst hast, sondern es einfach tust! Nein, echt, ich kann meine Freude gerade gar nicht beschreiben - es freut mich einfach sehr für Dich.

Wirst Du auch Gespräche in Bezug auf die Magersucht haben? Die werden da ja schon gemerkt haben, dass Du viel zu dünn bist und nicht richtig isst. Ich würde es Dir wünschen, dass auch da was in die Wege geleitet wird (vielleicht auch für die Zeit nach der Klinik).

So, ich mache mal Schluss für den Moment ... möchte ja Deinen Euro nicht zusehr strapazieren und Dir zuviel Zeit stehlen, in der Du schreiben könntest. Very Happy

Ich danke Dir auch sehr für dieses Post - wenn ich länger nichts genaues höre, mache ich mir sonst schnell mal Sorgen.

Ich wünsche Dir einen wirklich schönen Aufenthalt und grüsse Dich von Herzen, liv

Ach ja, und grüss mir die Schweizer bei Euch ... Wink .

PS: Ja danke, mir und der Familie geht`s gut. Habe mich telefonisch für eine Ausbildungsstelle beworben. Bekomme jetzt da Formulare zum ausfüllen und kann dann eventuell zu einem Vorstellungsgespräch. Nur wie verpacke ich meinen Lebenslauf so, dass sie sich die Hände nicht über dem Kopf zusammenschlagen, aufstöhnen und sich krummlachen (dass ich damit überhaupt den Mut habe anzukommen) Very Happy Einen noch verkorksteren Lebenslauf kann man sich fast nicht ausdenken ... ich glaube, da gilt es mir Humor dahinter zu gehen. Aber ich erzähle dann mal mehr, wenn Du keine Euros einwerfen musst .... Very Happy Mach`s gut!!
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Post Tue, 14.Aug.07, 16:40      Re: Heroinabhängige Freundin überfordert mich Reply with quoteBack to top

Hallo Liv,
Sorry - hat schon wieder eine Ewigkeit gedauert weil ich hier einfach keine Zeit habe... ich habe endlos viel Therapie (momentan 32h pro Woche) und die ist dann manchmal so ungeschickt gelegt, dass die Pausen nicht groß genug sind, was damit anzufangen, aber nicht klein genug sind um mir nicht die Zeit zu stehlen *g* Meine Probleme hätteste gerne gell? zwinkernd..
Es ist tatsächlich schnell gegangen, jedoch nur, weil ich dann als Akutfall eingewiesen wurde. Frag mich nicht warum - in den letzten 2 Wochen bevor ich hier hergekommen bin habe ich jeden Tag mehr abgebaut und mir ging's immer und immer schlechter und als ich dann zu einem eigentlich weiteren ambulanten Vorgespräch kam haben die mich gleich hierbehalten *g* Ich bleibe hier insgesamt ca 6-8 (meistens wollen sie ein bisschen mehr - das nehme ich zur Not auch noch in Kauf) Wochen. Nicht wegen der Entgiftung, die braucht jetzt (also nach 1 1/2 Wochen) noch etwa 2 Wochen bis die Sache ausgestanden ist, sondern halt schlicht wegen der Therapie die jetzt in vollem Gange ist und - Neuerkenntnis - ich mich ziemlich geirrt hatte in meinem Denken, dass ich eigentlich nur körperlich abhängig bin. Ich habe hier zurzeit einen extremen Suchtdruck wenn ich emotional aufgewühlt bin weil in der Therapie eben etwas angegangen wurde, woran ich knabbern muss. Du und das passiert sehr häufig. Seit Freitag ist das besonders stark weil ich einen super Therapeuten hier hatte, der jetzt aber für 2 Wochen weg ist weil er Vater wird (darüber freue ich mich aber natürlich Very Happy ). Das ist für mich halt dumm gelaufen weil ich schon ein paar Traumata habe die sie hier angehen wollen, die ich aber nur angehen kann, wenn ich meinem Therapeuten 100% vertraue.... hört sich schon sehr gefestigt an die Meinung wenn man daran denkt, dass ich noch nie zuvor einen Therapeuten hatte, aber irgendwie scheint ein Therapeut schon eine sehr wichtige Rolle im Therapieprozess zu spielen...

Was die Magersucht angeht, wollen sie mich momentan sogar wenn die Entgiftung zu Ende ist, in eine auf Essstörungen spezialisierte Klinik schicken weil sie darin das Hauptproblem sehen..... ich bin jetzt ziemlich verunsichert weil ich mich hier eigentlich ganz gut fühle und mich gerade eingelebt habe und jetzt dann wieder "von vorne" anfangen soll sobald man mich rauslassen darf (wg Entgiftung). Außerdem - und da kommt wieder die Sache mit dem Therapeuten - hat mich mein Therapeut so motiviert in der letzten Woche, dass bewusst gegessen habe. Klar - man hüpft nicht einfach auf's andere Boot und isst plötzlich normale Mengen - aber mehr habe ich schon gegessen als sonst - und das sogar ohne, dass der Therapeut da groß auf mich eingeredet hat. Der hat mich einfach sehr motiviert und damit klappt's bei mir auch besser als wenn ich in der anderen Klinik dann jemanden habe, der mir über die Schulter schaut und aufpasst, dass ich auch ja genug esse... nur ist der Therapeut hier jetzt eben sowieso erstmal 2 Wochen weg und deshalb weiß ich jetzt gar nicht mehr, was ich denken soll über die ganze "in eine andere Klinik abgeschoben werden" - Geschichte.

Das mit der Ausbildungsstelle, auf die Du dich bewirbst finde ich super und eigentlich gar nicht so problematisch! Was die Leute, die Arbeitsplätze zu vergeben haben, sehen wollen ist die Einsicht, dass das von früher eben nicht das Gelbe vom Ei war... wenn die merken, dass Du heute eben einen anderen Weg eingeschlagen hast als damals - eine Familie hast um die Du dich kümmerst, ernsthaft nach einem Arbeitsplatz suchst etc, dann glaube ich nicht, dass die dir einen zu großen Strick aus deiner Vergangenheit drehen können... das musst du dann halt nur "richtig verkaufen". Ich weiß ja nicht, ob die Sache inzwischen durch ist, aber auf jeden Fall drücke ich dir trotzdem ganz ganz fest die Daumen - ich glaub' an Dich, keine Frage!!!!
Es freut mich auch, dass es Deiner Familie gut geht! Ist ja auch irgendwo das wichtigste zwinkernd..
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