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Elektra
Helferlein


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Bayern W, 30
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Thu, 09.Aug.07, 9:27 Re: Cannabis-Entzug ... kiffen aufhören - aber wie 3 |
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Servus Bobbel,
ich muss mich einigermaßen kurz fassen, da ich nur im Büro ins Internetzugang habe und meine Manager gerade im Meeting sind ;o)
Danke für die Ausführliche Schilderung Deiner „Karriere“. Einiges, das Du geschrieben hast, kommt mir sehr bekannt vor (sich das Gehirn zermartern, Grübeln, Schlafstörungen, das lieb gewonnene Ritual etc.)
Zunächst beantworte ich Deine Fragen:
In den letzten anderthalb Jahren konnte ich gar nicht dauerkonsumieren, da ich, ganz im Gegensatz zu Dir, keine stets zugängliche Ressource habe. Ich musste mich immer umsehen und nachfragen, ob mir jemand etwas mitbringt, oder ob vom Eigenanbau noch etwas übrig ist. Dies führt zwangsläufig zu Pausen und ich habe auch nicht versucht, mir noch eine Quelle zu suchen.
Wenn ich dann mal für 50 oder 100 € Gras hatte, habe ich täglich geraucht und dann durchschnittlich 3, manchmal bis zu 6 Joints.
Wenn mein Vorrat erschöpft war, führte das meist dazu, dass ich in die Kneipe gerannt bin (das habe ich auch schon kurz vor dem „Ende“ meiner Vorräte gemacht – wenn man 3 Bier oder mehr intus hat, reicht meist schon eine Tüte und du fährst Karussell) und mich etwas angesoffen habe, einfach, damit ich mir keine Gedanken darüber mache, dass das gute Gras jetzt weg ist.
Ich muss dazu sagen, dass ich eine Zeit lang an sich recht viel getrunken habe, das war zu der Zeit, als ich mich von meinem Ex trennte und mein Vater mit seiner Krankheit ins Endstadium kam - allerdings bekam ich nach Phasen, wo ich viel in Kneipen abhing, immer recht gut die Kurve.
In den rauchfreien Phasen habe ich dann öfters abends etwas getrunken, manchmal mehr, manchmal weniger, manchmal auch nichts, hat sich eigentlich immer mehr in einem ganz akzeptablen Rahmen bewegt, finde ich. Nach ein paar Tagen war dann die „Trauer“ über das in Luft aufgegangene Gras wieder weg und ein paar Wochen später war wieder Weihnachten und das Spiel ging von vorne los: ziemlich platt aufstehen, leicht benebelt im Job Leistung bringen, heimkommen, zwei Handgriffe in der Wohnung, Kätzchen füttern und dann EINEN WICKELN.
Der Witz ist: Die „guten“ Wirkungen vom Gras traten irgendwann auch nur noch manchmal zutage: Manchmal funktionierte es fantastisch, dass sich meine wirren, hämmernden, rasenden Gedanken in eine Reihe stellten, ich Zusammenhänge erkannte, Ideen hatte, Lösungen und Formulierungen fand – das ist mit einem gedanklichen Orgasmus gleichzusetzen finde ich – aber ehrlich gesagt fand ich durch das Kiffen trotzdem nur selten Ruhe.
Wie oft saß ich vor mich hin zappelnd auf dem Sofa, konnte mich auf keine Fernsehsendung konzentrieren und schleppte mich um 2 Uhr ins Bett….
In der Dauerkiffzeit habe ich keine Anstalten gemacht, aufzuhören. Mein damaliger Freund war Extremkiffer, wir hingen morgens nach dem Aufstehen am Wochenende schon an der Bong. Wie bereits beschrieben hatte ich aber irgendwann die Schnauze einfach voll und zerschlug das Ding.
Entzugserscheinungen, das meine zumindest ich, sind Einbildung. Schweißausbrüche etc. können tausend Ursachen haben – und wenn es nur der kalte Angstschweiß ist. Kiffen kann psychisch abhängig machen und die Reaktion Deines Körpers auf Deine seelische Verfassung darf einfach nicht unterschätzt werden.
Mit der Kifferei betäubt man einfach viel, und Deinen Schilderungen nach geht es auch bei Dir nur ums Abschalten von Sorgen, Grübeleien etc.
Selbst, wenn Du vielleicht manchmal keine Probleme zu haben scheinst, hast Du doch ein Problem: Das Kiffen. Um scheiß Gedanken darüber abzuschalten, kiffst Du halt einfach weiter.
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Elektra
Helferlein


68
Bayern W, 30
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Thu, 09.Aug.07, 9:34 Re: Cannabis-Entzug ... kiffen aufhören - aber wie 3 |
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Teil 2
Was Du berichtest, lässt für mich eigentlich nur einen Ratschlag zu: Suche auch Du Dir Hilfe.
Was auch immer Du aufzuarbeiten hast, was auch immer Du betäubst, ist bei einem vernünftigen Therapeuten gut aufgehoben, denn das, was da in Rauch aufgeht, ist nicht das, was Dich plagt, sondern ein Haufen Grünzeug (normalerweise würde ich sagen Geld, aber in Deinem Fall scheint es ja irgendwo eine 5. Wand im Keller zu geben ))
Wenn Dein Partner so sensibel reagiert, würde ich das erst mal nicht ansprechen, sondern anGEHEN. Deine Ernährungsumstellung zum Beispiel finde ich sehr gut, denn ein „ganzheitliches“ Programm bietet Dir einiges an Ablenkung, eine Aufgabe, ein „Projekt“. Auch das Training ist eine gute Sache.
Vielleicht kannst Du irgendwann später mal mit ihm darüber sprechen.
An sich scheint Deine Partnerschaft ja auch nicht gerade einfach zu sein, wenn Du schon schreibst, dass Dein Freund suizidal veranlagt ist – auch das solltest Du (und eigentlich auch er) mit einem Therapeuten besprechen, denn so etwas macht verdammt viel Druck, tja, und was machen wir gegen den Druck? KIFFEN!!!!! Nix gut!
Du brauchst NICHT wegen des Kiffens eine Therapie, ich halte dies nur für ein Symptom – die Ursachen scheinen viel tiefer zu liegen, aus Deinen Erzählungen kommt ja schon heraus, dass Du als Kind nicht gerade unbeschwert warst, was eigentlich normal ist.
Für den einen oder anderen Kiffer ist das, was ich jetzt behaupte, wahrscheinlich sehr provokativ: Die ganze Sucht etc. ist nur Einbildung, auch die Entzugssymptome. Vielleicht liege ich auch falsch, weil’s bei mir einfach gut gelaufen ist, aber wenn die Lebensumstände passen und man zufrieden ist, BRAUCHT man das einfach nicht. Gestalte Dein Leben gut, suche Dir Aufgaben, suche das Glück und Du wirst Dich fragen, wie Du so viel Zeit breit verschwenden konntest.
Ach ja, und noch was: Ganz oder gar nicht.
Sieh erst mal zu, dass Du Dich vollständig auf die Reihe bekommst, bevor Du vielleicht irgendwann wieder mal in der Lage bist, kontrolliert, gelegentlich und nur zum Genuss einen zu dampfen. Auch wenn Du jetzt weniger rauchst, tust Du es, weil Du denkst, Du brauchst es. Überzeuge Dich davon, dass Du es NICHT brauchst.
Und wegen Deines RDS: Schon mal Nahrungsmittelunverträglichkeit testen lassen? Ich hatte jahrelang übelste Durchfälle (mit Blut etc.), einen aufgeblähten Bauch, dass alle mich für schwanger hielten, Schmerzen und nach dem Toilettengang oft Kreislaufzusammenbrüche – was dabei rauskam, war Laktoseintoleranz. Und wenn jetzt denkst, das sei bei nicht möglich, weil’s Dir auch mies geht, wenn Du keine Milch trinkst: Dieses Zeug ist sogar in Bratwürsten, Schinken, Salatkräuterzubereitungen etc.
Hey, und nimm mir dies nicht übel:
>> Ich glaube weder an Gott noch an Wiedergeburt oder ein Leben nach dem Tod. Weiterhin werde ich niemals Kinder/Neffen/Nichten haben da Einzelkind und auch noch schwul.
Hör auf, Dich selbst zu bemitleiden! Du hast 1000 Möglichkeiten, Dich um jemanden zu kümmern, und wenn Du den Vorleseonkel im Kindergarten machst oder Dir ein Patenkind aus der 3. Welt suchst. Ist zwar nicht ganz das Gleiche ;o), aber mit der biologischen Fortpflanzung scheint es ja schwierig zu sein ;o) und dann musst Du halt das Beste draus machen! Letztendlich geht es doch darum, von jemandem gebraucht zu werden, sich unvergessen zu machen. (Hoffentlich schieße ich gerade nicht über’s Ziel hinaus mit den Weisheiten, wenn Du mir jetzt gerne das Maul stopfen willst, kann ich das verstehen ;o))
Und melde Dich bei Deinen Freunden! Starte durch!!
Herzilche Grüße
Elektra
P.S. So viel zum Thema kurz fassen... ;o)
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bobbel29
sporadischer Gast


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im Osten M, 29
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Fri, 10.Aug.07, 14:30 Re: Cannabis-Entzug ... kiffen aufhören - aber wie 3 |
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Hallo Elektra
Das mit der "guten Wirkung", die mit der Zeit immer seltener auftritt kenne ich nur zu gut und ganz ehrlich habe auch ich schon längst nicht mehr jeden Joint als entspannend erlebt, ja teilweise wurde ich sogar aufgedrehter davon. Nur die aufgedrehtheit war einfacher zu ertragen als meine natürliche, nüchterne aufgedrehtheit. Ich konnte mit Gras eigentlich auch nie besser einschlafen aber das vorherige Wachliegen war einfacher zu ertragen weil meine Gedanken auf Gras einfach viel oberflächlicher sind.
Ich denke mit "Hilfe suchen" gibst du mir einen guten Ratschlag aber es fällt mir noch unendlich schwer einzusehen, dass ich Probleme habe die ich alleine nicht lösen kann. Ich hatte in der Vergangenheit schon öfter selber mal die Idee einen Therapeuten aufzusuchen. Einmal war ich schon so weit einen Überweisungsschein von meiner Ärztin in den Händen zu halten. Habe dann viel rumtelefoniert und eigentlich immer dasselbe gehört: "Hm, gesetzlich versichert? Ja klar können wir einen Kennenlerntermin machen aber ich muss Ihnen gleich sagen, dass ich die nächsten 12, 18, 24 Monate komplett ausgebucht bin. Wenn es sehr dringend ist würde ich Ihnen raten sich erstmal weiter umzuhören". Das hat nicht gerade dazu geführt in mir den Gedanken wachsen zu lassen, dass ein Therapeut mir wirklich helfen kann/möchte zumal ich vor Jahren miterlebt habe wie ein Bekannter von mir durch eine Analyse bei einem miesen Psychologen so richtig vor die Hunde gegangen ist. Er selber hatte es gar nicht gemerkt und war super begeistert von dem Typen. Der hat ihm aber nur nach dem Mund geredet, sodass seine wahren Probleme gar nicht zur sprache kamen und stattdessen irgendwelche Sachen, die meinem Bekannten gut in den Kram passten an den Haaren herbei gezogen wurden. Er hatte auch viele Probleme mit dem Kiffen, hat seinem Psychologen gleich am Anfang aber gesagt, dass er damit keinesfalls aufhören und es auch nicht reduzieren will und der Psychologe fand das völlig ok. Gegen Ende seiner Analyse war er dann komischer als am Anfang, hatte keinerlei soziale Kontakte mehr und war der frustrierteste Mensch, den ich jemals gekannt habe (aber immer am erzählen wie toll sein Analytiker sei).
Da ich nächste Woche allerdings eh zum Arzt muss werde ich mir nochmal so einen Überweisungsschein besorgen und dann einen neuen Anlauf starten. Ein Versuch kann ja nicht schaden.
Aktuell habe ich nun zwei mal geschlafen ohne vorher gekifft zu haben und es war eigentlich problemlos. Ich denke auch, dass ich mir die "Entwöhnungserscheinungen" zum Teil echt nur eingebildet bzw. sie herbeigeredet habe denn es geht mir jetzt völlig gut. Kein Schwitzen und keine Nervosität, auch kein Verlangen nach Kiffen. Ich hätte ja durchaus kiffen können wenn ich gewollt hätte aber ich hatte einfach keine Lust und auch wenn es teilweise unangenehm ist macht es trotzdem irgendwie Spaß sich auch mal unangenehmen Gedanken zu stellen und sie so zu behandeln wie die meisten Menschen es auch tun.
Heute abend kommt mein Freund vorbei und er muss erst Mittwoch wieder arbeiten. Habe ihm bereits gesagt, dass wir am Wochenende nix kiffen können weil ich momentan eine kleine Pause mache weil ich es in letzter Zeit etwas übertrieben hätte. Das war das Maximum, was ich ihm zur Zeit zutrauen möchte. Er war etwas traurig weil er sich drauf gefreut hatte einen Joint mit mir zu rauchen, fand es aber gut, dass ich da so selbstkritisch sei. Danach habe ich mich schlecht gefühlt und gedacht "wenn der wüsste...".
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bobbel29
sporadischer Gast


19
im Osten M, 29
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Fri, 10.Aug.07, 14:46 Re: Cannabis-Entzug ... kiffen aufhören - aber wie 3 |
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Zum Thema RDS: Nahrungsmittelunverträglichkeiten wurden bei mir schon durchgetestet. Ohne Ergebnis. Nur auf Zwiebeln reagiere ich besonders empfindlich und lasse sie seitdem weg. Die letzten zwei Tage war mein Darm interessanterweise ruhig. Evtl. hängt es tatsächlich eng mit dem Kiffen zusammen.
Mit den Kindern, die ich nicht haben werde, finde ich es nicht so schlimm wie es vielleicht in meinem ersten Beitrag rüberkam. Ich sehe es nur so, dass mir mit meinen Lebensumständen eben auch etwas die Motivation fehlt wirklich was aufzubauen. Hätte ich nun als Ziel eines Tages zu heiraten und eine Familie zu gründen wäre ich dadurch "gezwungen" mein Leben anders zu gestalten um ihnen eine gute Kindheit und später die Möglichkeit einer guten Ausbildung zu bieten. So wie es bei mir aussieht kann ich halbwegs machen was ich will ohne damit die Zukunft anderer Menschen, die sich meine Bekanntschaft nichtmal ausgesucht haben, zu gefährden. Naja, ist wohl nur "Selbstmitleid anders umschrieben" (hätte, wäre, wenn....) und von daher hast du sicher ein gutes Stück weit recht mit deinem letzten Absatz
Viele Grüße und weiterhin viel Erfolg bei deinem Weg!
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Sophialice
sporadischer Gast


11
Stuttgart W, 21
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Sun, 12.Aug.07, 17:26 Re: Cannabis-Entzug ... kiffen aufhören - aber wie 3 |
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HI zusammen,
ich hoffe euch gehts gut...
Ich hatte die letzten Tage nicht die Nerven zu schreiben,
hab mich entweder abgelenkt (Wohnung gesucht, Lebensgeschichte für Psychotherapeutin geschrieben, etc)....
Ich muss leider sagen, dass ich in den drei grasfreien Wochen jeden Tag mehrmals geheult hab, jetzt grad auch.
Als ich noch gekifft hab, war Marihuana mein "Seelentröster", bzw. meine Gedankenverdrängungsmethode, und das fällt jetzt weg.Also werd ich knallhark mit allem konfromtiert, was in meinem Hirn so abgeht.
Am meisten belasten mich Bilder von meiner Beerdigung und so scheiße.
Aber das verdräng ich as successfull as possible. Das kommt auch nicht dauernd. Nur wenn ich bewußt im Selbstmitleid bade.
Hab bisher die Erfahrung gemacht, dass das beste, was ich tun kann ist, mich voll auf irgendwas zu konzentrieren. Und Urlaub am Meer würd sicherlich auch helfen.Geht aber nicht, weil die Kohle in ne neue Wohnung und den Makler gesteckt wird.
DANKE DASS ICH MICH HIER AUSHEULEN DARF!!!! Tut echt gut. Ich frag mich schon, wie es mein Freund ( der übrigens noch kifft) mit mir aushält.
@Bobbel : Wie ich sehe haben wir vieles gemeinsam, sei es RDS oder die krasse Empathie. Konnte deinem Beitrag entnehmen, dass dich der "Weltschmerz" manchmal ziemlich plagt. So geht es mir auch. Wenn irgendwo ein Kind missbraucht wird (oÄ) könnt (muss) ich sofort heulen . Kann ein echter Fluch sein. Das war aber auch auf Gras schon so.
Der RD hat mich am Freitag abend und heute morgen wieder erwischt ...Ich hab das aber erst seit ich mit Kiffen aufgehört hab (davor nur gelegentlich Durchpfiff-aber nicht weiter bedenklich)
- Was die Gedanken an der Tod angeht, wenn ich echt glauben würde, dass danach alles Bewußtsein ausgelöscht ist, wär ich schon lang auf Heroin oder schlimmeres.... gut möglich, dass das Gekiffe dazu gedient hat, sich nicht damit auseinanderzusetzen.Dafür kommts jetzt umso krasser.
Mein Vertretungsarzt(!!!) hat mir Antidepressiva verschrieben, welches postwendent im Müll gelandet ist. Ich wollte/will da bei vollem Bewußtsein durch (Auto-Masochismus?), doch abends übreleg ich öfters, ein Joint zu rauchen, wobei dann ja alles umsonst war. WAS MEINT IHR?
Ist es legitim, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben ?
Bitte schreibt zurück, das therapiert irgendwie
Alles Gute, POWER und bis bald
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_________________ Wer andere erkennt, ist gelehrt. Wer sich selbst erkennt ist weise.
Laotse |
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Sophialice
sporadischer Gast


11
Stuttgart W, 21
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Sun, 12.Aug.07, 17:30 Re: Cannabis-Entzug ... kiffen aufhören - aber wie 3 |
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Stichwort Kinder : Guter Punkt, Bobbel!
Komischerweise denk ich da zur Zeit auch oft dran, in etwa so :" Wenn du ein Kind hättest, hättest du einen Grund zu leben, dich zu disziplinieren und die Lebensfreude würde auch wieder kommen"
Andererseits finde ich es dann auch wieder egoistisch, als therapeutische Maßnahme ein Kind in die Welt zu setzten, dass es mit ner Depri-Mama sicherlich auch nicht so schön hat.
LEBENSFREUDE Wie kriegt man das hin, nachdem es jahrelang die Droge getan hat ( oder zumindest die Illusion davon erzeugt hat)
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_________________ Wer andere erkennt, ist gelehrt. Wer sich selbst erkennt ist weise.
Laotse |
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bobbel29
sporadischer Gast


19
im Osten M, 29
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Sun, 12.Aug.07, 18:27 Re: Cannabis-Entzug ... kiffen aufhören - aber wie 3 |
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ich melde mich auch mal wieder kurz (oder länger ).
erstmal an Sophiealice: sehr schön von Dir zu lesen, dass Du noch dabei bist : Ich finde es gut, dass Du die Antidepressiva von Deinem Arzt nicht genommen hast. Ich denke auf dem Weg zu lernen sich ohne Drogen seinem Leben mit all seinen Problemen zu stellen wäre es nicht sehr hilfreich den bisherigen Tröster "Gras" durch eine andere Substanz zu ersetzen. Die Lust einen Joint zu rauchen verspüre ich auch hin und wieder aber ich frage mich dann, wohin es führt wenn ich dieser Lust nachgebe. Ich muss lernen dieser Lust zu widerstehen und handle hier nach dem Prinzip "learning by doing" . Wenn ich der Lust einmal nachgebe ist die Hemmschwelle es wieder zu tun wenn ich das nächste mal Lust habe viel geringer und ruck zuck wäre ich wieder in meinem alten Konsummuster und das möchte ich ja gerade verhindern. Ich muss sagen, dass ich momentan zum Glück kein Problem mit depressiven Stimmungen habe und mir das "Nein-sagen" von daher nicht allzuschwer fällt.
Kannst Du beschreiben warum Du abends diese Lust auf einen Joint verspürst bzw. was Du Die in diesen Momenten von einem Joint erhoffst/versprichst?
Mir gehts es im Moment ohne Kiffen eigentlich sehr gut. Ich bin nicht so total euphorisiert wie es viele anderen in den ersten beiden Teilen dieses Threads die ersten Tage waren sondern es kommt mir erstaunlich normal vor. Mein Freund war von Fraitag Abend bis eben gerade bei mir und ich habe am Freitag nun doch mein Problem sehr lange, ehrlich und intensiv mit ihm besprochen. Das tat sehr gut und er hat viel positiver darauf reagiert, als ich gedacht hatte. Er war froh zu hören, dass ich auch meine Probleme habe und bei mir eben doch nicht alles so perfekt flutscht wie ich ihm oft vorgespielt habe. Er sagte er wäre sich teilweise schon fast minderwertig vorgekommen und hätte mich teilweise als eine Art "Übermensch" bewundert und ist nun überglücklich, dass ich auch Schwächen und Probleme habe bin wie eben jeder andere auch.
Wie ist das mit Deinem Freund? Redest Du mit ihm über Deinen "Entzug"? Unterstützt er Dich? Kifft er, wenn Du mit ihm zusammen bist? Hat er auch ein Problem mit dem Kiffen oder ist er nur ein gelegentlicher "Genusskiffer"?
Freitag Nacht hat sich mein Darm leider auch sehr fies zurückgemeldet. Das war echt bitter weil ich beim Schlafen gehen so richtig schön müde und entspannt war. Hätte ich nicht diese fürchterlichen Bauchkrämpfe gehabt wäre ich wohl sofort eingeschlafen aber so lag ich von 3 bis 6 Uhr wach neben meinem Freund. Eigentlich wäre das eine klassische Situation gewesen um einen zu rauchen um das stundenlange Wachsein und die Schmerzen besser ertragen zu können. Ich habe es aber nicht getan und stattdessen meinem Schatz beim schlafen zugeschaut und konnte es wirklich genießen. Bin dann nach einer Wärmflasche gegen 6 Uhr nochmal in die Badewanne und hatte dort ein schönes Erlebnis. Ich habe an einen alten Bekannten gedacht und hatte plötzlich einen witzigen Moment mit ihm vor Augen. Ich konnte mich so an diesen Moment erinnern als würde ich einen Film sehen. So eine intensive und klare Erinnerung hatte ich schon seit Jahren nicht mehr. Ich musste sogar anfangen zu lachen. Danach bin ich etwas traurig geworden weil mir wieder mal klar wurde um was ich mich durch das Kiffen alles gebracht habe. Dann habe ich etwas getan, was ich als Kind oft gemacht habe wenn ich traurig war. Ich habe mir einen Spiegel genommen und mich darin angelächelt. Dadurch wurde ich dann schnell wieder fröhlicher und es hat fast so im Bauch gekribbelt wie wenn man kifft nur, dass es viel schöner (weil nüchtern) war . Plötzlich fand ich mich sogar wieder richtig hübsch. Das hatte ich auch schon seit Jahren nicht mehr so gesehen wenn ich mich mal angeschaut habe. Meine Augen haben richtig geleuchtet und ich mochte mich endlich mal wieder.
--->Fortsetzung folgt
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Sophialice
sporadischer Gast


11
Stuttgart W, 21
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Sun, 12.Aug.07, 18:47 Re: Cannabis-Entzug ... kiffen aufhören - aber wie 3 |
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Hi Bobbelchen,
dass mit deinem Selbstliebe-Erlebnis freut mich ganz arg für dich. Sowas ist unbezahlbar und gibt einem doch ein Stück Lebenqualität wieder. Und dass du dich mit deinem Freund ausgesprochen hast, ist auch super!!! Weiter so!!!
Nimmst du eigentlich was wegen deinem Reizdarm? Ich nehm Yomogi, ein pflanzliches Darm-Therapeutikum....Ist eigentlich sehr wirksam und gut verträglich.
Mein Freund kifft täglich, will aber aufhören, wenn wir endlich eine Wohnung haben , oder es dann zumindest drastisch reduzieren. In meiner Gegenwart kifft er nicht und versteht mich auch. Er unterstützt mich zum Glück ganz arg und tröstet mich, wenn ich weinen muss. Ich hab jedoch ein schlechtes Gewissen, weil das oft vorkommt und dann frage ich mich, warum er so lieb ist und das mitmacht!
Naja, die Lust auf den Dübel kommt dann, wenn ich das Gefühl habe, mein Hirn platzt gleich vor lauter Gedanken und ich sie einfach abstellen will. Zum Teil gelingt mir das durch Meditation (an gar nix denken) das hilft echt, erfordert Geduld und Disziplin.
Aber zum Glück war ich bis jetzt konzequent!
Ach Bobbel, ich muss sagen du bist ein ganz lieber Mensch und es tut echt gut mit dir zu korrespondieren!
Wenn es für dich schwierig ist, dich hübsch zu finden und dich anzunehmen, solltest du an der Liebe zu dir selbst arbeiten ( SOLLTE JEDER VON UNS!!!) Da sind die Bücher von Louise L. Hay echt Schätze, sie bewirken unheimlich viel ( ZB "Gesundheit für Körper und Seele" und "Wahre Kraft kommt von Innen")
Bis bald, alles Gute
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_________________ Wer andere erkennt, ist gelehrt. Wer sich selbst erkennt ist weise.
Laotse |
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bobbel29
sporadischer Gast


19
im Osten M, 29
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Sun, 12.Aug.07, 18:50 Re: Cannabis-Entzug ... kiffen aufhören - aber wie 3 |
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Bin dann gegen 8 Uhr wieder ins Bett und recht bald danach eingeschlafen. Keine Schweißausbrüche und richtig klasse 8 Stunden durchgeschlafen .
Letzte Nacht habe ich dann so gut geschlafen wie schon Jahre nicht mehr. Bin innerhalb von Minuten nach dem Hinlegen weg gewesen und habe sogar eine Kleinigkeit geträumt, was ebenfalls lange nicht mehr vorgekommen ist. Habe mich heute morgen viel erholter gefühlt als sonst. Bin gut aus dem Bett gekommen, während mein Freund mit dem Hund draussen war schnell die Küche geputzt, abgeschwaschen, Frühstück gemacht.... insgesamt gehen mir Dinge leichter und schneller von der Hand für die ich mich sonst langwierig "aufraffen" musste. Vorhin wieder fast ne Stunde Gewichte gestemmt und das lief auch fast wie selbstverständlich .
Von meiner Stimmung her bin ich wirklich recht ruhig und gelassen. Keine Nervosität mehr, interessanterweise auch kaum noch Grübeleien.
Zwei negative Sachen habe ich allerdings zu berichten:
1. Ich rauche unendlich viele Zigaretten. Insgesamt nicht mehr Tabak als vorher aber sonst ging von einer Packung, mit der ich etwa 2-3 Tage hinkomme, etwa die Hälfte für Joints drauf und ich habe nur etwa 10 Zigaretten am Tag geraucht. Jetzt rauche ich 30 am Tag . Habe auch gemerkt, dass das rauchen einer Zigarette bei mir schon die Lust auf einen Joint ablösen kann. Ich habe so ein wenig den Verdacht, dass die Nikotinsucht mich teilweise auch zum rauchen besonders vieler Joints verleitet hat.
2. Ich habe kaum Lust auf Sex. Ich hatte immer extrem viel Lust auf Sex und Sex fand meistens auch nur in Kombination mit Drogen statt (Kiffen eigentlich immer, sehr selten aber auch Koks, Opioide, Ecstasy oder Speed). Wir hatten nun auch dreimal Sex aber ich musste mich etwas dazu überreden und auch wenn es körperlich sehr gut war habe ich es kopfmäßig nicht als so intensiv, leidenschaftlich und befriedigend empfunden wie sonst. Es war irgendwie "mechanisch"
Alles Gute und viele Grüße!
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bobbel29
sporadischer Gast


19
im Osten M, 29
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Sun, 12.Aug.07, 19:06 Re: Cannabis-Entzug ... kiffen aufhören - aber wie 3 |
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hi nochmal Sophiealice
Freut mich total, dass Dein Freund so hinter dir steht. Ich denke das ist unendlich viel wert und ich möchte nicht mit denen tauschen, die ohne die Unterstützung eines Partners ihr Leben so intensiv umkrempeln müssen. Vielleicht kann es Dir noch eine kleine zusätzliche Motivation sein, wenn Du Dich als Vorbild für ihn siehst, wenn er eines Tages auch damit aufhören möchte. Ausserdem denke ich, dass Du ihn dann leichter unterstützen kannst, wenn du den ganzen Schei** schon hinter dir hast. Dann wirst Du Dich sicher für sein Verständnis, das er im Moment hast revangieren können! Ein schlechtes Gewissen solltest Du nicht haben. Es ist doch auch sehr schön, wenn man die Gelegenheit hat in schweren Zeiten für einen geliebten Menschen da zu sein und von daher nimmst Du nicht nur sondern gibst ihm dadurch sicherlich auch was! Ausserdem sind es doch auch gerade solche schweren Zeiten, die eine Partnerschaft festigen. Zusammensein wenn alles Sonnenschein ist ist doch keine Kunst.
Ich finde es toll, dass Du versuchst Deine negativen Gedanken mit Meditation in den Griff zu bekommen! Sicher ist das schwieriger als sich einen Joint anzuzünden aber ich denke, genau da liegt ein wichtiger "Knackpunkt" bei so einer Sucht. Man muss lernen sich Problemen und negativen Gedanken zu stellen und sie nicht auf die Instantmethode wegzuzaubern. Ich habe bei mir festgestellt, dass ich eine sehr niedrige Frustrationsschwelle habe... dazu neige schnell aufzugeben wenn etwas nicht beim ersten Anlauff gelingt oder es gar nicht erst anzugehen, wenn ich den Verdacht habe ich könnte es nicht schaffen. Ich kann auch schwierig mit "Unlustgefühlen" umgehen und habe große Probleme mit Situationen, die mir keinen Spaß bringen. Da habe ich wohl noch ein gutes Stück mit dem Erwachsenwerden vor mir. Ich muss akzeptieren, dass das Leben nicht nur aus Lust und Spaß besteht sondern eben auch Arbeit, Unlust, Anstrengung, Rückschläge und Frustration dazugehören. So eine niedrige Frustrationsschwelle kann man bestimmt mit der Zeit mit viel Übung indem man sich dieser Frustration immer wieder stellt anheben. Hoffe ich zumindest
Viele Grüße nochmal und viel Erfolg weiterhin wir schaffen das
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Last edited by bobbel29 on Sun, 12.Aug.07, 19:09; edited 1 time in total |
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Sophialice
sporadischer Gast


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Stuttgart W, 21
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Sun, 12.Aug.07, 19:08 Re: Cannabis-Entzug ... kiffen aufhören - aber wie 3 |
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Hmmm, auf Sex hab ich grad auch wenig bock, das könnt nen Zusammenhang geben .......vielleicht weil man auf Gras alles intensiver erlebt hat ( wie auch beim Essen) ?
Das mit den Kippchen ist aber nicht gut...... meinst du, du machst das eher wegen dem psychischen Drang, irgendwas zu rauchen? Oder aus körperlicher Nikotinsucht ? <---blöd ausgedrückt...
Ich hab mit beidem gleichzeitig aufgehört und von Zigaretten war ich glaub nie richtig abhängig. Konnte auch davor immer mal aufhören (während ich noch geharzt hab), wurde nur in Stresssituationene meist rückfällig......
Wie ist es bei dir mit Appetit? Bei mir ganz ganz schlimm...außer nach dem Sport, dann gehts.... aber wenn sich der Darm gemeldet hat, kann ich den ganzen Tag nix essen
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_________________ Wer andere erkennt, ist gelehrt. Wer sich selbst erkennt ist weise.
Laotse |
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bobbel29
sporadischer Gast


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im Osten M, 29
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Sun, 12.Aug.07, 19:27 Re: Cannabis-Entzug ... kiffen aufhören - aber wie 3 |
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Also ich glaube mit den Zigaretten ist das ganz klar eine totale Abhängigkeit. Ich rauche seit 15 Jahren . Damit werde ich allerdings auch bald aufhören. Ich traue es mir nur nicht zu gleich beides (Kiffen und Zigaretten) auf einmal aufzugeben. Hut ab, dass Du gleich das Vollprogramm durchziehst!
Appetit ist bei interessanterweise wesentlich besser als vorher. Ich hatte nie so richtige "Fressflashs" sondern eigentlich eher wenig Appetit wenn ich bekifft war. Ach ja... nochmal zum RDS... ich nehme zur Zeit keine Medikamente, wollte es aber jetzt mal mit Pfefferminzälkapseln versuchen. Es gibt seit einiger Zeit speziell verkapseltes Minzöl. Die Kapseln lösen sich erst im Darm und sollen sehr gut bei RDS wirken. Ich denke einen Versuch ist das wert. Hefepräparate oder Sachen wie Iberogast & Co. haben bei mir nicht gewirkt.
Habe mir übrigens gerade mal ein Buch von Frau Hay bestellt. Bin schon sehr gespannt, danke für den Tipp
Was mir gerade noch eingefallen ist... Du schreibst Du hast momentan so Deine Probleme damit zur Lebensfreude zurückzufinden. Hast Du schonmal so ganz Banale Sachen wie einen Beautytag o.ä. probiert? Hast du irgendwelche Hobbys oder Interessen? Ich kenn Dich ja nicht und kann absolut nicht beurteilen, was vielleicht etwas für Dich wäre aber mir macht es immer viel Freude wenn ich mich um etwas kümmern kann. Ich habe eine Katze, mein Freund einen Hund. Weiterhin habe ich viele wunderschöne Orchideen auf der Fensterbank stehen und ein wirklich schönes Aquarium. Es macht mir wahnsinnig viel Freude mit meiner Katze zu kuscheln, meine Orchideen zu pflegen und zu sehen wie sie von Jahr zu Jahr schöner blühen oder zu überlegen wie ich mein Aquarium noch schöner machen kann. Vielleicht könnte Dir soetwas auch helfen? Wie gesagt, ich weiß nicht was für ein Typ Du bist und was das richtige für dich wäre. Wenn ihr bald umzieht könntest Du dich z.B. vielleicht auch etwas mit Feng Shui beschäftigen und die Einrichtung und Farbgestaltung der Wohnung übernehmen oder etwas in der Art? Einfach mal schauen wofür du etwas Leidenschaft entwickeln könntest. Soetwas kann einen sehr glücklich machen.
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Sophialice
sporadischer Gast


11
Stuttgart W, 21
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Sun, 12.Aug.07, 20:26 Re: Cannabis-Entzug ... kiffen aufhören - aber wie 3 |
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Ach Bobbel du bist so ein Schatz!!!
Hast auf jeden Fall recht, an ner vernünftigen Beschäftigung führt kein Weg vorbei, nur muss ich jetzt erst mal mein "nüchternes Ich" kennenlernen, und was das so mag...
Naja, Esoterik ist so ein Hobby (oder eine Lebenseinstellung) von mir, aber da hebt man, ab wenn man sich nicht mit anderen Themen beschäftigt. Da sind Tiere und Pflanzen sicherlich die bessere Möglichkeit (find ich übrigens voll süß von dir, wie gern du dich mit anderen Lebewesen beschäftigst- daran sieht man dass du ein guter Mensch sein musst) ...
Ich hätte zum Beispiel gern ein Minischwein
Das mit den Kippen schaffst du bestimmt!!
Wenn ich irgendwas für dich tun kann, lass es mich wissen!!!
Wir haben übrigens noch ne Gemeinsamkeit: Ich lass auch oft von Tätigkeiten ab, die keinen Spass machen--> mangelde Selbstdiziplin & Frustrationstoleranz, aber wir gesagt, wir kriegen uns schon noch in Griff!!!
PS:Mein Freund kommt aus Dresden, und nach dem ich ihm so von dir vorgeschwärmt hast, lässt er fragen, woher du bist
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_________________ Wer andere erkennt, ist gelehrt. Wer sich selbst erkennt ist weise.
Laotse |
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bobbel29
sporadischer Gast


19
im Osten M, 29
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Sun, 12.Aug.07, 21:35 Re: Cannabis-Entzug ... kiffen aufhören - aber wie 3 |
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Hallo Sophiealice ich muss ja fast aufpassen, dass das Forum hier nicht auch noch zur Sucht für mich wird es macht mir wahnsinnig Spaß mich mit Dir hier auszutauschen und es tut auch wirklich gut
Interessanterweise neigen alle Menschen mit Hang zur Esotherik, die ich bisher kennengelernt habe, zu Drogenproblemen. Diese Suche bzw. der Wunsch nach einem höheren Lebenssinn scheint da auch wieder stark durchzukommen. Der Freund, von dem ich in meinem ersten Beitrag schrieb (der "Hardcorekiffer" bei dem ich damit anfing auch täglich und teilweise maßlos zu kiffen) ist z.B. Astrologe und auch ich bin potentiell für esotherische Themen zu begeistern. Ich bin da seit dieser Beziehung nur sehr vorsichtig geworden weil er wirklich für absolut alles was in seinem Leben so schief lief den Grund in irgendwelchen Sternenkonstellationen gefunden hat und von daher gar nicht erst versucht hat etwas zu ändern. Für ihn war und ist absolut alles vorbestimmt (natürlich auch seine Sucht) und da kann man sich natürlich auch prima drauf ausruhen und seitdem habe ich etwas Sorgen, dass es bei mir auch soweit kommen könnte.
Ein Minischwein wäre sicherlich eine tolle Möglichkeit Dein Leben mit etwas neuem zu bereichern. Vermutlich tut es aber auch schon etwas geringeres. Es gibt so viele tolle Hobbies bei denen man prima abschalten kann. Fotografie, Malerei, zeichnen, töpfern, gärtnern (für mich das non-plus-ultra an Entspannung, leider habe ich hier keinen Garten weswegen die Fensterbank ausreichen muss). Ich würde einfach mal was ausprobieren, vielleicht sogar etwas, das Du Dir noch gar nicht so recht vorstellen kannst... und wenn es sowas "blödes" wie stricken ist. Das kann auch eine gute Möglichkeit sein, sich mal an etwas heranzutrauen was auf den ersten Blick wenig Lust verspricht
Dieses Problem Unlust zu ertragen kenne ich übrigens auch von allen anderen, die Drogen- oder allgemein Suchtprobleme haben. Ist ja auch ganz logisch... jemand, der keine Probleme damit hat Unlust zu ertragen würde niemals Drogen nehmen weil er mit der Situation ja auch bestens ohne klarkommt. Diese Fähigkeit steckt bestimmt in jedem, nur müssen wir uns richtig anstrengen um sie hervorzuholen. Ich habe einfach nie gelernt auch mal was zu machen wozu ich keine Lust hatte. Das war auch schon in meiner Kindheit so. Wenn ich etwas nicht wollte dann musste ich es auch nicht tun. Das muss ich nun irgendwie nachholen und das ist hart weil es eben keinen Spaß macht. Aber anders kommt man wohl nicht aus diesem Teufelkreis heraus.
Mit den Kippen aufzuhören habe ich schon einmal geschafft und es war wirklich nicht so schwer. Ich habe zwar nach 8 Monaten wieder angefangen aber das ist eine andere Geschichte . Ich hatte damals das Buch "Endlich Nichtraucher" gelesen und empfand es damit wirklich als Kinderspiel. Nun liegt hier schon seit einem Jahr "Für immer Nichtraucher" ungelesen rum... ich trau mich einfach noch nicht aber ich habe zum Glück einen Termin an dem ich mit dem Rauchen aufhören MUSS. Ich hatte es vor einigen Wochen schonmal für ein paar Tage geschafft und in meiner Euphorie meine Eltern informiert. Das ich wieder angefangen habe verschwieg ich ihnen und nun fahre ich am 24. für ein paar Tage zu ihnen. Möchte ihnen nicht gestehen, dass ich wieder angefangen habe also muss ich spätestens am 23. damit aufhören und habe mir fest vorgenommen es danach auch durchzuhalten.
Ich wohne ürigens in Berlin. Ich hatte mich bei der Ortsangabe etwas allgemein gehalten weil ich da noch nicht wusste wieviel ich hier von mir preisgeben möchte eigentlich ist es jetzt schon viel mehr, als ich vorhatte aber es tut gut und hilft
Alles gute und viele Grüße!
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Sophialice
sporadischer Gast


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Stuttgart W, 21
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Mon, 13.Aug.07, 18:52 Re: Cannabis-Entzug ... kiffen aufhören - aber wie 3 |
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Moin mit´nander...
der tägliche Entzugsbericht.....
heute wars bei mir extrem....hatte in der Arbeit ein Heulkrampf nach dem anderen, bin dann um 14 Uhr zum nem Therapeuten, der gemeint hat, dass ist normal nach jahrelangem Konsum und kann ohne Antidepressiva ein halbes Jahr lang gehen.
Momentan bin ich kurz davor, mich wieder zu ritzen oder ......
scheiße ich halt das nicht aus....
soll ich in ne SUchtklinik? ich will keine scheiß Psychopharmaka
Bittehelft mit
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_________________ Wer andere erkennt, ist gelehrt. Wer sich selbst erkennt ist weise.
Laotse |
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