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zwerg8
Forums-InsiderIn


365
Hessen M, 39
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Thu, 25.May.06, 14:19 Re: Prügelstrafe in der Kindheit |
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Hi, Karsten
Quote: | Vielleicht geht es nicht immer ohne Strafen, aber es sollte viel mehr geredet werden als bei mir. Da gab es einfach was hinten drauf und die Sache war für meine Mutter erledigt (es wurde auch nicht mehr danach darüber gesprochen). Und ich war danach ja auch immer wieder "lieb" - aber nicht weil ich irgendein Fehlverhalten bei mir erkannt hätte, sondern nur aus Angst vor den nächsten Prügeln. |
Also, da kann ich nicht anders, da muss ich gut von meiner Ex und meiner Noch-Frau reden. Die sind/waren ihren Kindern mehr sowas wie'ne erwachsene Freundin als 'ne autoritäre Person. Und ich hab immer versucht, meinen Stiefkindern - und auch meinen eigenen Kindern eher der väterliche Freund, als der Übervater zu sein. Wir haben bisher immer mehr mit reden und liebevoller Strenge - und sehr weit gesetzten Grenzen - bei unseren Kindern erreicht, als unsere Eltern mit Prügel/Ohrfeigen/ etc. bei uns. Daher ist auch die Einsichtsfähigkeit, und die Bereitschaft zur Reue bei unseren Kindern größer, als ich das z.B. von mir damals in Erinnerung hab.
Nur einmal vor'n paar Jahren, hat meine Frau einen ihrer Söhne Schläge verabreicht: Er hatte (bei 'ner Disco oder bei Freunden, weiß nicht mehr) Drogen zu sich genommen und ist im Rausch auf der Balkonbrüstung 'rumgeklettert - im 7.Stock! Da bin ich dann dazwischen weil ich gemerkt hab, dass er es 1.) gar nicht realisiert hatte, und sie 2.) "nur" ihre hilflose Angst in Wut umgewandelt hatte und deshalb ausgerastet war.
Aber ansonsten kann ich mich an nichts erinnern, dass jetzt z.B. meine Kinder + Stiefkinder zumindest von elterlicher Seite aus Gewalt erfahren mussten (jedenfalls ab nach der Trennung von ihrem Vater gerechnet). Was in der Schule passierte ist 'ne ganz andere Geschichte. Leider ist's ja so, dass du zu hause noch so gewaltlos aufgezogen werden kannst; in der Schule bekommst du trotzdem dein Maß an Gewalt mit. Inklusive Schläge. Allerdings finde ich, und das hab ich bisher immer auch für die Kinder versucht zu hinzubekommen, dass das Zuhause eine Art sicherer Hafen zum Schutz vor den Widrigkeiten "draußen" sein sollte.
Allerdings - wenn diese Widrigkeiten drin fortgesetzt werden... ? Wenn man, wie P!nk im "Family Portrait", sagen muss "it's tearing me down", "it ain't easy growing up in world war three"? Dann wird zu hause was falsch gemacht. Meist von den Eltern, die beim Erwachsenwerden vergessen haben auch mal Kinder gewesen zu sein.
Gruß
der "zwerg"
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_________________ What-e'er thou art, act well thy part |
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Naomi
[nicht mehr wegzudenken]
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2093
Wien W, 42
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Thu, 25.May.06, 19:22 Re: Prügelstrafe in der Kindheit |
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hallo zwerg,
zwerg8 wrote: | (...) ich haute dazwischen dass Vater sowieso nix bei Muttern zu melden hätte und unterm Pantoffel stünde. Klatsch hatte ich seine Hand in meinem Gesicht, meine Nase fing zu bluten an, und - mein Vater sprang sofort auf, kümmerte sich, bemutterte mich, entschuldigte sich 50.000 mal bei mir deswegen, dass ihm das grad als Mann nicht hätte passieren dürfen usw. Da hättet ihr meine Mutter mal erleben dürfen - "Du denkst wohl nach ner Bestrafung entschuldigt man sich noch? Ich hätte 'n Latsch genommen, und da wär's nicht nur bei einem Schlag geblieben, ein Kind hat zu spuren und den Eltern nicht dummzukommen..." |
die schläge deiner mutter haben bei dir sicher tiefe wunden hinterlassen, möglicherweise hast du deswegen keine gefühlsregungen mehr zugelassen. (obwohl, so ohne gefühle erlebe ich dich hier im forum gar nicht ) als vorbild hattest du aber noch deinen vater, der dich ja gott sei dank nicht geschlagen hat. ich denke, das könnte schon auch dazu beigetragen, dass du selbst nie jemand schwächeren schlagen würdest. fraglich ist natürlich, warum dein vater nie eingeschritten ist, als deine mutter euch schlug. also, in solchen fällen hat schon der andere elternteil auch oft eine gewisse verantwortung, wenn er das zuläßt, warum auch immer. das meine ich nicht bös, denn dein vater ist nach deiner beschreibung sicher ein ganz lieber mensch. aber trotzdem halt zum nachdenken...
ich hab zwar nix dagegen, wenn bei familie auch mal der frauenname vorn steht, aber deine kritik, dein vater könne sich bei deiner mutter nicht durchsetzen, war ja eigentlich berechtigt. in der hinsicht ist er dir und deinem bruder auch einiges schuldig geblieben. und die kritik saß, sonst wäre dein vater nicht so ausgerastet. doch er hat sich wenigstens für sein schlagen entschuldigt.
wurde eigentlich dein vater als kind geschlagen?
ich find´s mutig von dir, dass du eingeschritten bist, als dein cousin seine kinder schlug. auch von mir, hut ab!
das nur mal ganz kurz von meiner seite zu deiner geschichte.
lg, naomi
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_________________ I beg your pardon, I never promised you a rose garden. |
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zwerg8
Forums-InsiderIn


365
Hessen M, 39
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Thu, 25.May.06, 20:40 Re: Prügelstrafe in der Kindheit |
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Naomi wrote: | obwohl, so ohne gefühle erlebe ich dich hier im forum gar nicht Wink |
Hi, Naomi
Danke. Vor2 Monaten hättest du das noch nicht von mir behaupten können. Na jaa- du erinnerst dich noch an meinen Thread Anfang April? "Seelischer Stress schlimmer als Körperlicher Stress"? Da hat meine Schutzmauer schon angefangen zu bröckeln. Gut, die Anonymität hilft mir die Emotionen ein bisschen rauszulassen, und gegen nen Lacher oder ein lächeln war ich die ganzen Jahre auch noch nie gefeit, - aber was jetzt in mir abgeht: nun das ist , wie soll ich sagen: "nicht von schlechten Eltern".
Quote: | wurde eigentlich dein vater als kind geschlagen? |
JA. Nun, mein Vater ist '40 geboren, und damals war das nicht ungewöhnlich und nicht unnormal. Und mein Großvater hat meinen Vater (wenn auch "nur" mit der Hand) auch ab und an geschlagen. Und meine Großmutter kannte noch das Ausspülen des Mundes nach der Nutzung von Fäkalworten. (Ich habs durch sie auch einmal kennengelernt , obwohl sie sonst eine sehr Liebe war, und diese eine Situation das einzige Negative war was je vorgekommen ist bei ihr)
Mein Vater war die Zeit die er mit uns Kindern verbracht hatte immer mehr der Väterliche Freund gewesen, als tatsächlich ein strenger Vater. Auch in seiner ersten Ehe, von der er auch nen Sohn hatte. Möglich dass er gar nicht mehr streng sein konnte - als junger Erwachsener saß er hierzulande (RLP) ein Vierteljahr ohne Verhandlung, und ohne Uniformen gesehen zu haben, in Einzelhaft - nur weil er (auf dem Rückweg von der Légion Étrangére, wo er nur wegen fehlender Tropentauglichkeit abgelehnt wurde) das Verschieben einer Brücke fotografiert hatte (eventuell Spionagevedacht?)... Das prägt ja auch, und macht, na ja wie soll ich sagen, nicht grad nen Dominanten Menschen aus dir.
Quote: | dass du eingeschritten bist, als dein cousin seine kinder schlug. auch von mir, hut ab! respekt | Den Hut könnt ihr alle wieder aufsetzen, bitte: weil ich war ja nicht dabei als er sie schlug - Da wär ich tatsächlich dazwischengegangen, das könnt ihr glauben.
Es war so: meine nichte (hatte ich das nicht schon erzählt?) war bei uns zu besuch, verspätete sich mit dem Heimgehen, und bekam deswegen voll die Panik - richtig mit Bleich und kalter Schweiß. Und als ich vorschlug sie heimzubringen und mit ihrem Vater zu reden, da kams erst raus mit den Prügeleien. Dadurch kamen wir erst auf die Idee, gleich die Polizei anzurufen (wir = meine Frau und ich) und denen das zu sagen. Es kam auch von uns das Angebot, das Mädchen könne bei uns unterkommen (Ich mein, wo 6Kinder Platz haben da hat ein 7tes auch Platz), aber das Mädel wurde ins O-Heim gebracht, mein Cousin und seine Frau automatisch wegen Kindesmisshandlung vor Gericht gestellt und zu Recht verurteilt, und ich hatte den Trouble mit meiner restlichen Verwandtschaft.
Na ja, bin drüber weg, trotzdem schön wars nicht
Gruß
der "zwerg"
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_________________ What-e'er thou art, act well thy part |
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doubtful
neu an Bord!


2
Kärnten M, 41
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Thu, 12.Jul.07, 21:54 Re: Prügelstrafe in der Kindheit |
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Habe ein Problem, das hier thematisch wohl reinpasst. Ich (41, männlich) bin als Kind regelmäßig geschlagen worden. In der Kleinstadt, wo ich aufwuchs war das nicht ungewöhnlich. Bereits im Kindergarten setzte es reichlich Ohrfeigen von der Tante (Erzieherin). Auch die Kinder in der Nachbarschaft bekamen Prügel. Mein Vater war als Handelsvertreter praktisch immer unterwegs und war nie beteiligt. Der alltag war von meiner Mutter geprägt. Ich bin Einzelkind, was damals selten war.
Erst in der Schulzeit begann mutter mit den Bestrafungen. Viel später, eigentlich erst vor 10 Jahren etwa, als ich im Urlaub die Geschichte der O. las, kamen mir erste Zweifel. Aber nach reiflichem Nachdenken wächst bei mir die Unsicherheit, ob meine Mutter mich nicht zu ihrem Vergnügen bestraft? Hat sie mich mißbraucht?
Die Bestrafung hatte zwar stets einen Grund, aber war ein ritual. Auch wenn es eine schlechte Schulnote war, fand die Bestrafung erst abends statt. Nur in Schlafanzughose musste ich vor ihrer Couch im Wohnzimmer mit Händen auf dem Rücken gekreuzt auf einem Erbsensack knien. Dabei gab es reichlich Ohrfeigen. Das konnte lange dauern. Erst dann trat die Weidengerte in Aktion. Aber nicht wütend und schnell geschlagen, sondern langsam und sorgfältig mit langen Pausen zwischendurch. Dabei spornte sie sich selber an: "Dir werde ich die Faulheit austreiben!" usw. Danach durfte ich "zur Besinnung" noch euinmal auf dem Erbsensack knien, dabei blieb meine Hose zu den Knien heruntergezogen und die Gerte legte sie in meine Kniekehlen. Lächelnd zog sie mir dabei an den Ohren, verdrehte sie oder schlug mir weitere Ohrfeigen. Dabei frohlockte sie, wie gut mir das getan hätte usw.. Zum dank für die Prügel musste ich abschließend ihre Füße küssen. Erst dann durfte ich mit schmerzendem Hintern, tauben Knien und roten Wangen und Ohren ins Bett. Etwa alle 14 Tage gabes so einen Abend. Ich hatte stets große Angst vor der Bestrafung, zumal ich schon mittags wußte, was es abends geben würde. Das kündigte sie gerne an und erwähnte es den ganzen Tag, als ob ich das untertags vergessen könnte. Die Bestrafung war nicht nur sehr schmerzhaft sondern auch extrem demütigend. Aber ich hielt das damals für eine normales Kinderschicksal. Uund es war ja dennoch keine unglückliche Kindheit. Ich hatte Spielkameraden und war einigermaßen beliebt.
Später hatte ich ein eigenes normales Leben eingeschlagen, habe geheiratet und einen Beruf. Meine Ehe ist leider nach kurzer Zeit gescheitert. Seitdem hatte ich nur noch kurze Beziehungen. Meine Eltern habe ich aus Entfernungsgründen selten besucht, Weihnachten und sonst 2-3 mal im Jahr, aber es waren stets herzliche Besuche bis ich den Verdacht hatte. Danach habe ich sie auch besucht, sogar etwas öfter, war aber gegenüber meiner Mutter emotional ganz komisch hin und her gerissen. Ich war ihr gegenüber befangen, konnte ihr nicht in die Augen schauen, schaute im Haus in den Schuhschrank, wo irgendwo ganz hinten noch die orthopädischen Holzsandalen standen, die ich ihr früher nach den Prügeln küssen musste, fasste die immer wieder an, suchte lange vergeblich nach der Bodenvase, wo Mutter früher die Weidengerten für den abend aufbewahrte. Und die ich mit steifen Knien holen musste, um sie ihr zu übergeben. Ich schaute immer wieder auf den Absatz im Wohnzimmer, wo ich mich mit heruntergezogener Hose hinstellen und meine Fußgelenke umfassen musste, und dabei von Mutter mit der Gerte berührt und in der Position korrigiert wurde bevor es Schläge setzte.
Vor kurzem ist meine Mutter ein Pflegefall geworden. Jetzt kann ich sie nicht mehr fragen. Dieses Gespräch habe ich mir seit 10 Jahren vorgestellt, aber nie den mut gefunden, es zu führen. So lebe ich mit diesem Zweifel, ob es eine normale Kindheit war oder ob ich damals mißbraucht wurde. Und wenn, ob diese Kindheitsereignisse meine Partnerschaften beeinflußt haben. Was sagt ihr? Oder habe ich mich etwa nur in den Verdacht herein gesteigert?
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Basuri
sporadischer Gast


17
Sachsen W, 30
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Thu, 12.Jul.07, 23:01 Re: Prügelstrafe in der Kindheit |
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Hallo doubtful,
ich konnte Deinen Bericht kaum lesen. Zum einen weil es mich an meine Kindheit erinnert, zum anderen weil es vieles von dem übersteigt, was ich bisher so von anderen hörte. Zu was Eltern fähig sind!!
Ganz habe ich Deine Frage jetzt nicht verstanden. Möchtest Du wissen, ob es Mißbrauch war, was Du beschrieben hast? Oder ob Du Deinen Erinnerungen trauen kannst? Oder ob da "noch mehr" gewesen ist?
Was spätere Beziehungen betrifft - in meinem Fall sind diese auf jeden Fall gestört. Ich wurde auch geschlagen (ich weiß noch, daß es so war, auf welche Art es geschah, weiß ich nicht mehr. Meine Schwester meinte neulich, daß sie dann immer aus dem Zimmer gehen mußte. Auch daran kann ich mich nicht mehr erinnern). Bei mir kam es zu den "typischen" Borderlinesymptomen - komm mir nicht zu nah, aber geh auch nicht weg. Kann nicht wirklich Nähe zulassen und ertragen. Reagiere emotional mitunter total überdreht. Weiß nicht, ob ich meinen gefühlen trauen kann, usw. Brauche meinen Raum und auch längere Phasen der Einsamkeit. Anders würde ich es gar nicht aushalten.
Es gab aber auch die Scheidung meiner Eltern, als ich klein war, das wird sicher auch zu einigen "Symptomen" gefüht haben (Verlustängste).
Warum ist denn Deine Ehe auseinander gebrochen?
Viele Grüße,
Basuri
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münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
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1030
münchen W, 35
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Thu, 12.Jul.07, 23:34 Re: Prügelstrafe in der Kindheit |
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Hallo doubtful,
bei uns zuhause herrschte emotionaler Misbrauch, kein physischer.
Bei dem was Du schreibst kommt mir nur ein Wort in den Sinn: Sadismus.
Das ist ja echt krank! Sich daran emotional erfreuen daß man jemanden demütigt und fertigmacht Man hört sonst immer von den cholerischen Eltern, die ihre Wutanfälle nicht unter Kontrolle kreigen, aber das macht mich echt sprachlos..
Hat Deine Mutter damals noch in anderen Bereichen ernsthafte Probleme gehabt?
Liebe Grüsse,
petra
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Ilantis
sporadischer Gast


12
deutschland W, 18
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Fri, 13.Jul.07, 0:01 Re: Prügelstrafe in der Kindheit |
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@ doubtful, warum willst du das denn ubedingt wissen ob es nun ein ritual ihrerseits war und sie freude daran hatte,..es ist vorbei! Versuch es irgendwie beiseite zu schieben, weil ich weiß vergessen kann man sowas nicht!
Meine Eltern haben mich auch beide geschlagen, bei meiner Mutter weiß ich das sie überfordert war zum einen und zum anderen wollte sie mich um jeden Preis zu einer Musterschülerin machen. Naja letzendlich bin ich es nicht geworden, im gegenteil ich habe deswegen das Wichtige vernachlässigt. Manchmal denke ich auch sie hatte einen Hass auf mich weil sie mit meinem Vater nicht mehr auskam, und er sie auch schlug.
Mein vater hat mich auch geschlagen, er ist ein Machotyp von wegen ich bin der Herr im Haus und Frauen sind meine Sklaven.
Hätte meine Mutter da manchmal bei den Prugeleien nich eingegriffen ( man muss dazu sagen sie hat ihn aber auch aufgefordert mich zu schlagen) dann hätte ich garantiert einige Brüche gehabt. So warens noch gott sei dank Prellungen etc aber echt hefig das meine Mutter ihm die Anweisung gibt , er sie ausführt sogar ohne zu wissen was der grund ist und sie einfach zufrieden daneben steht und im notfall dann eingreift. Da habe ich mir echt gedacht meine Eltern sind zwei psychopathen!
Beispiel: Ich kam mit meinem Halbjahreszeugnis nach Hause, da ich sowieso immer Prügel bekam habe ich eine note verschwiegen und dies herausgezögert. Meine Mutter sah das zeugnis und drohte mir mit meinem Vater der gleich heim kommen musste. Kaum war ich in meinem Zimmer war er auch schon da! Sie sagte nur zu ihm " sie hat mich angelogen" Dann rannte er in mein Zimmer und schlug mit dem Gürtel plus eisenschnalle auf mich ein.
SIe stand daneben. Ich konnte leider meine Tür nicht schließen da der schlüssel mir von klein auf weggenommen wurde.
Mein Vater wurde in der Kindheit nie geschlagen, meine Mutter auch fast gar nicht. Bei mir hieß es, ich wäre eben so ein Kind gewesen das nicht anders versteht!?
Achja und meine Tante hat ihren sohn auch immer geschlagen und sie war auch Erzieherin ( da fragt man sich echt, was geht bei solchen Leuten eigentlich ab!! Und wie können die so einen Beruf ausüben?)
Ich stelle mir da auch die Frage was wäre wenn ich ein normales Leben gehabt hätte?
Nach 20 Jahren hoffnunglosigkeit ( ich habe immer versucht ihnen klar zu machen das gewalt nur Hass bei mir auslöst und dieser auch spürbar war) hat meine Mutter es heute eingesehen das es falsch war mich zu schlagen und die Art ihrer Erziehung, jedoch unter schlimmen Tränen und ich merke das sie wirklich "krank" war/ ist..keine ahnung. Dann tat es mir weh, weil ihr selbst bewusst geworden ist was sie mir da wirklich angetan hat! Und fühl ich mich jetzt besser? NEIN.
Es ist gut das sie es verstanden hat aber leider zu spät, und wenn meine Mutter leidet tut es mir auch weh. Wer auf Rache oder so aus ist, die Erkenntnis einem Menschen das halbe Leben kaputt gemacht zu haben ist doch wirklich mehr als genug weil sie damit leben muss bis sie stirbt. Ich hab das schlimme gott sei dank hinter mir.
Es ist vielleicht irgendwie eine Art "erlösung" für die Mütter von ihrem Frust wegzukommen, aber warum es dann unbedingt die Kinder sein müssen, ist mir unerklärlich. Weil Kinder sich nicht wehren können?
Es ist traurig , das es so ist wie es ist und es keine Hilfe weit und breit für das Thema Gewalt in der Familie / Erziehung vorhanden ist.
Liebe Grüße
Ilantis
PS: Kennt ihr irgendwelche guten Bücher zu diesem Thema? Danke schonmal.
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Hiob
Forums-Gruftie


607
Berge M, 32
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Fri, 13.Jul.07, 9:45 Re: Prügelstrafe in der Kindheit |
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Quote: | PS: Kennt ihr irgendwelche guten Bücher zu diesem Thema? Danke schonmal. |
Hallo Ilantis.
Du könntest mal nach „Am Anfang war Erziehung“ von Alice Miller im Gebrauch-Bücher-Markt kucken, es ist etwas älter und kostet nicht viel...und ist für deine Entdeckungen sicher ein ziemlich heftiger Beitrag.
Viele Grüße
Hiob
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fragezeichen123
Helferlein


120
Wien W, 19
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Fri, 13.Jul.07, 12:54 Re: Prügelstrafe in der Kindheit |
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Ich finde es im Allgemeinen in Ordnung wenn manche Kinder leichte Schläge bekommen. Es darf natürlich nicht ausarten wie im obrigen Fall und außerdem darf das wirklich nur der letzte Ausweg sein.
Weil jemand schlechte Noten hat ist das sicher kein Grund jemanden zu schlagen.
Erlaubt ist es meiner Meinung nach zum Beispiel, wenn ein Kind in der Schule andere mobbt und schlägt und trotz mehrmaligen Aufforderns nicht damit auffhört. Dann finde ich es in Ordnung und angemessen. So lernen KInder zu mindestens, wie es sich anfühlt was sie mit anderen tun.
Schlagen ja, aber nur bei schwererziehbaren Kindern und Extremfällen. Manchen türkischen Kindern würde es nicht schaden, damit sie endlich ihre Grenzen kennen lernen.
Ich persönlich wurde nie geschlagen (außer einmal, aber das war echt unabsichtlich). Naja ich habe mich aber auch nie aufgeführt.
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fragezeichen123
Helferlein


120
Wien W, 19
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Fri, 13.Jul.07, 13:02 Re: Prügelstrafe in der Kindheit |
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doubtful wrote: |
Die Bestrafung hatte zwar stets einen Grund, aber war ein ritual. Auch wenn es eine schlechte Schulnote war, fand die Bestrafung erst abends statt. Nur in Schlafanzughose musste ich vor ihrer Couch im Wohnzimmer mit Händen auf dem Rücken gekreuzt auf einem Erbsensack knien. Dabei gab es reichlich Ohrfeigen. Das konnte lange dauern. Erst dann trat die Weidengerte in Aktion. Aber nicht wütend und schnell geschlagen, sondern langsam und sorgfältig mit langen Pausen zwischendurch. Dabei spornte sie sich selber an: "Dir werde ich die Faulheit austreiben!" usw. Danach durfte ich "zur Besinnung" noch euinmal auf dem Erbsensack knien, dabei blieb meine Hose zu den Knien heruntergezogen und die Gerte legte sie in meine Kniekehlen. Lächelnd zog sie mir dabei an den Ohren, verdrehte sie oder schlug mir weitere Ohrfeigen. Dabei frohlockte sie, wie gut mir das getan hätte usw.. Zum dank für die Prügel musste ich abschließend ihre Füße küssen. Erst dann durfte ich mit schmerzendem Hintern, tauben Knien und roten Wangen und Ohren ins Bett. Etwa alle 14 Tage gabes so einen Abend. Ich hatte stets große Angst vor der Bestrafung, zumal ich schon mittags wußte, was es abends geben würde. Das kündigte sie gerne an und erwähnte es den ganzen Tag, als ob ich das untertags vergessen könnte. Die Bestrafung war nicht nur sehr schmerzhaft sondern auch extrem demütigend. Aber ich hielt das damals für eine normales Kinderschicksal. Uund es war ja dennoch keine unglückliche Kindheit. Ich hatte Spielkameraden und war einigermaßen beliebt.
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Das ist echt schlimm. Das ist einfach übertrieben. Ich würde sagen deine Mutter ist psychsich krank.
ICh hoffe du kümmerst dich jetzt nicht um sie auch, wenn sie ein Pflegefall ist. ICh würde ihr im Nachhinein wahrscheinlich das zurückzahlen und sie windelweich schlagen. Wie gehst du damit um?
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doubtful
neu an Bord!


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Kärnten M, 41
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Fri, 13.Jul.07, 13:27 Re: Prügelstrafe in der Kindheit |
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Danke für eure lieben Beiträge.
Quote: | Ganz habe ich Deine Frage jetzt nicht verstanden. Möchtest Du wissen, ob es Mißbrauch war, was Du beschrieben hast? Oder ob Du Deinen Erinnerungen trauen kannst? Oder ob da "noch mehr" gewesen ist?
| Ich möchte wissen, ob es Mißbrauch war, wie ich es beschreiben hatte. Direkter sexueller Mißbrauch war es nicht: Auch wenn ich mit heruntergelassener Hose vor ihr knien musste, hat sie meine Genitalien nicht berührt oder auch nur beachtet. Auch hat sie in meinem Beisein keine Hand an sich angelegt.
Quote: | Bei dem was Du schreibst kommt mir nur ein Wort in den Sinn: Sadismus. | Ja, das ist ja der entscheidende Punkt. über entsprechende Lektüre kam ich erst auf den Gedanken. Schaut man sich heute im Internet S/M Fotos an, dann sehe ich in den Haltungen, den Positionen, gwewisse Übereinstimmung zu den Haltungen, in die sie mich zwang. Andererseits war sie kein gestylter Vamp in Leder, sondern eine ungeschminkte Hausfrau im geblümten Hauskittel zu flachen Holzkleppern. Manchmal fesselte sie mir die Hände und/oder Füße, das spräche wieder dafür. Mit etwa 15 Jahren endeten die Prügel. Da frage ich mich wieder: Kann man aufhören, wenn es einem Spaß macht?
Quote: | Hat Deine Mutter damals noch in anderen Bereichen ernsthafte Probleme gehabt? | Das ist es ja eben. Sie war sogar jenseits der Bestrafungen liebevoll zu mir. Und sie war eine fleißige, beliebte Frau. Nachbarinnen kamen oft zum Kaffee. Beim Thema Erziehung erzählte dann und wann eine Nachbarin, wenn es Prügel gegeben hat und geben würde. Auch Mutter erwähnte durchaus mal, daß gestern "wieder die Gerte auf dem Hintern getanzt hat". Das war mir zwar peinlich, aber lässt mich noch heute zweifeln, ob nicht doch alles eine normale Kindheit war.
Insgesamt bewegt mich das Thema stark. Ich denke jeden Tag daran und viele Nächte liege ich schlaflos. War ich spielball einer kranken Frau oder war es eine Kindheit wie viele Ende der 60er/Anfang der 70er Jahre?
Edit:
Quote: | Ich würde sagen deine Mutter ist psychsich krank.
ICh hoffe du kümmerst dich jetzt nicht um sie auch, wenn sie ein Pflegefall ist. | Sie war eben sonst ganz normal, auch liebevoll. Ich kümmere mich nicht um sie, weil sie professionelle Hilfe hat.
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fragezeichen123
Helferlein


120
Wien W, 19
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Fri, 13.Jul.07, 18:09 Re: Prügelstrafe in der Kindheit |
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Nein normal ist so etwas nicht. Sie ist krank. Die Krankheit heißt Sadismus.
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Basuri
sporadischer Gast


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Sachsen W, 30
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Fri, 13.Jul.07, 19:07 Re: Prügelstrafe in der Kindheit |
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fragezeichen123 wrote: |
Schlagen ja, aber nur bei schwererziehbaren Kindern und Extremfällen. Manchen türkischen Kindern würde es nicht schaden, damit sie endlich ihre Grenzen kennen lernen.
Ich persönlich wurde nie geschlagen (außer einmal, aber das war echt unabsichtlich). Naja ich habe mich aber auch nie aufgeführt. |
Sag mal, kannst Du Dir vorstellen, warum es schwererziehbare Kinder gibt? Und das da schon was falsch gelaufen ist in der Erziehung?
Was die türkischen Kinder betrifft - ohne Kommentar...
Niemand verdient Schläge, ist meine Meinung.
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Basuri
sporadischer Gast


17
Sachsen W, 30
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Fri, 13.Jul.07, 19:51 Re: Prügelstrafe in der Kindheit |
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Mal eine andere Frage:
wie leicht fiel es euch, die Muster, welche durch die Erziehung angelernt wurden, zu durchbrechen. Vor allem wenn es sich um eine Kindheit handelte, in welcher Gewalt an der Tagesordnung stand, Mißbrauch etc.
Ich frage, da mir heute jemand sagte: ich solle doch endlich nicht mehr so handeln, wie ich erzogen wurde. Ich solle endlich so handeln, wie ich bin. Bzw. nach dem, was wirklich in mir steckt.
Wie habt ihr das gemacht? Wie lange hat es gedauert?
Basuri
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fragezeichen123
Helferlein


120
Wien W, 19
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Fri, 13.Jul.07, 19:56 Re: Prügelstrafe in der Kindheit |
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Bei den Türken wäre es aber wichtig. Mein Couseu (oder wie man das scrheibt) ist in der Volksschule von so einem Türken immer geschlagen worden. Aufgehört hat, dass ganze nur deshalb weil er dann nach der 4. ins Gymnasium gegangen ist. Wie kommt er dazu?
Aber ok um Türken geht es in dem Thread nicht.
Was mich immer so schockiert sind die Medienberichte über Kinder, die andere Leute mit Messern bedrohen und ausrauben. Das meine ich mit Schwererziehbar. Da sind Prügelstrafen meiner MEinung nach angebracht und sogar notwendig.
Nichts dass ich hier im forum gelesen habe ist ein Grund, dass Kinder geschlagen werden dürfen.
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