Author |
Message |
darius
Forums-InsiderIn


366
vienna M, 28
|
Thu, 18.Jan.07, 18:51 Re: Borderline - wie helfen? |
 |
nochwas ->
Quote: | mein freund(17) mir neulich unter tränen erzälte das er borderline hat! |
Woher weiß er das, wenn er nie beim Arzt war?
|
_________________ Alles beginnt und endet am rechten Ort und zur rechten Zeit. |
|
|
 |
Werbung |
|
menamaus
sporadischer Gast


5
Österreich W, 15
|
Thu, 01.Feb.07, 19:23 Re: Borderline - wie helfen? |
 |
sorry das ich in letzter zeit nicht geschrieben habe aber ich hatte stress in der schule und konnte nicht zu pc!
ja das er borderline hat... ist ne gute frage, er hat sicherlich psychische probleme und er hat sich im internet erkundigt und ein viele symptome treffen auf ihn und sein verhalten hin! und deshalb bin ich mir ja NICHT sicher ob er Borderline hat! ich kenn mich ja auch nicht so gut aus!
und zum Arzt will er ja nicht gehen!
zu meiner vergangenheit: eltern sind geschieden so wo ich ca.11 jahre alt war und im kindergartenalter wurde ich misshandelt...
naja
|
_________________ Wenn das Leben keinen Sinn hat für was Lebt man dann? |
|
|
 |
darius
Forums-InsiderIn


366
vienna M, 28
|
Sun, 04.Feb.07, 23:16 Re: Borderline - wie helfen? |
 |
naja, pychische Probleme, jetzt ohne es herunterspielen zu wollen haben wir früher oder später alle. Kennst du die Kriterien für eine orderlinestörung überhaupt?
(1) verzweifeltes Bemühen, ein reales oder imaginäres Alleinsein zu verhindern.Anmerkung:Nicht berücksichtigt werden sollten hier die Suizidhandlungen oder Selbstverstümmelungen im Kriterieum 5;
(2) ein Muster von instablien und intensiven zwischenmenschlichen beziehungen, das durch einen Wechsel zwischen den beiden Extremen der Überidealisierung und Abwertung auszeichnet;
(3) Identitätsstörung: eine ausgeprägte und andauernde Instabilität des Selbstbildes oder des Gefühls von sich selbst;
(4) Impulsivität in mindestens zwei potentiell selbstschädigenden Aktivitäten (z.B. Geldausgeben, Sexualität, Substanzmißbrauch, rücksichtsloses Fahren, Freßanfälle).Anmerkung: Nicht berücksichtigt werden sollten hier die Suizidhandlungen oder Selbstverstümmelungen in Kriterium 5;
(5) wiederholte Suiziddrohungen, andeutungen oder -versuche oder andere selbstverstümmelnde Verhaltensweisen;
(6) Instabilität im affektiven Bereich, die durch eine ausgeprägte Orientierung an der akuten Stimmung gekennzeichnet ist (z.B. intensive episodische Niedergeschlagenheit, Reizbarkeit oder Angst, wobei diese Zustände gewöhnlich einige Stunden oder, in seltenen Fällen, länger als einen Tag andauern);
(7) chronisches Gefühl der Leere;
( übermäßige, starke Wut oder Unfähigkeit, die Wut zu kontrollieren (z.B. häufige Wutausbrüche, andauernde Wut oder Prügeleien);
(9) andauernde, streßabhängige paranoide Phantasien oder schwere dissoziative Symptome.
*Die Kriterien sind zitiert aus: Fiedler, Peter; Persönlickeitsstörungen, 3.Auflage, 1997, Beltz, S. 222
Wie dem auch sei, mit Selbstdiagnosen wäre ich vorsichtig. Aber ich sag dir jetzt eins. Wenn er wirklich Borderline hat und sich weigert Hilfe zu suchen, dann nimm die Beine in die Hand und renn so weit weg von ihm wie du kannst. Borderline ist anstrengend für den Partner. Anstrengend ist hier in diesem Kontext eine hoffnungslose Untertreibung. Es gibt Selbsthilfegruppen für Angehörige mit von Borderlinern und die entstanden nicht aus Jux und Tollerei. Denn wenn du längere Zeit mit einem solchen Exemplar in einer Beziehung zusammen bist, dann wird dir eher früher als später die Luft wegbleiben was geistiges Durchhaltevermögen betrifft, besonders wenn er keine Krankheitseinsicht hat. Er stellt sich vielleicht selbst die Diagnose, kann ihm ja niemand verbieten. Aber denk einmal nach - dann ist er nicht mehr auf professionelle Hilfe angewiesen, er weiß ja selbst was er hat. Bedenke eins - Sogar Borderliner die in Therapie sind schaffen es oft erst nach Jahren mit der Krankheit umzugehen. Es gibt keine Aussicht auf komplettes Kurieren, sondern nur ein Arrangieren mit sich selbst und dem Zustand. Man kann es in den Griff bekommen, aber mit nichts wirst du es jemals für immer los.
Schau es dir von miraus noch eine Weile an. Aber wenn es dir selber beginnt schlecht zu gehen - und das ist ganz wichtig - dann zieh den Notanker.
Der Notanker heißt Distanz. Erkenne dich selbst. Deines ist Deines und Seines ist Seines. Bei einer Borderline Beziehung vermischt sich das und Seines wird zu Deinem. Da gibt es dann nicht mehr dich sondern seine Kreation von dir. Und das bist dann du am Ende. Ein falsches Abbild der Wirklichkeit. Und ich schwöre dir - das macht dich krank.
Ich will dich nicht schrecken. Paß einfach auf daß du dich selbst nicht vergißt. Es wird einen Zeitpunkt geben an dem du dich an dich selbst erinnern wirst müssen um wieder das zu werden was du bist.
Borderline ist ein Spiel.
|
_________________ Alles beginnt und endet am rechten Ort und zur rechten Zeit. |
|
|
 |
menamaus
sporadischer Gast


5
Österreich W, 15
|
Sun, 11.Feb.07, 15:38 Re: Borderline - wie helfen? |
 |
man sieht heute noch die verletzungen die er hat als seine exfreundin schluss mit ihm gemacht hatte obwohl das schon ein jahr her ist. es waren tiefen schnitte das kann man sogar noch heute sehen... und ich habe angst fals ich schluss mache oder sonst irgendwas mache das er sich umbringt!
ich weiß nicht was ich machen soll!er hat sich aber gebessert seit er mit mir zusammen ist. früher war er offt besoffen und ging selten zur schule.
heute ist es nur selten das er betrunken ist. seit dem wir zusammen sind hab ich ihn erst zweimal betrunken erlebt. und da ist er so kuschelsüchtig und will das ich dann immer neben ihm bin und ihm küsse und händchenhalte und so.
ich weiß einfach nicht was ich machen soll
|
_________________ Wenn das Leben keinen Sinn hat für was Lebt man dann? |
|
|
 |
Werbung |
|
little rat
sporadischer Gast


20
berlin W, 22
|
Sun, 11.Feb.07, 21:28 Re: Borderline - wie helfen? |
 |
....hallo, erstmal danke für den buchtip! jetzt weiß ich, warum ich das buch unter dem filmtital nicht finden konnte
eine frage:
bin noch nicht in therapie, habe mich in letzter zeit aber zu BL informiert, weil mir eine freundin, die in therapie war meinte, ich könnte dazu neigen und ich solle doch auch eine thera anfangen....
ich mußte feststellen, dass ich tatsächlich verhaltensmuster habe, die dazu passen, ohne mich jetzt selbst ne diagnose stellen zu wollen...
mir wurde an anderer stelle eine verhaltenstherapie empfohlen, da ich so viele meiner probleme verstandesmäßig einsehe und auch wüßte, wie ich damit umgehen soll, aber ich krieg's einfach nicht hin im entscheidenen moment stop zu sagen und mach genau die selben bescheuerten fehler oder ich fühl mich nach irgendwas beschissen, obwohl ich weiß, dass es gar nicht so sein muß!
hat jemand erfahrung mit einer verhaltenstherapie?
LG
|
_________________ "dem traum folgen und nochmals dem traum folgen und so ununterbrochen bis zum ende" (joseph conrad) |
|
|
 |
Fliege
neu an Bord!


3
Wien W, 30
|
Fri, 23.Feb.07, 18:11 Re: Borderline - wie helfen? |
 |
Hallöchen, allerseits!
Also, ich bin eine Frau und bin seit 1,5 Jahren mit einer Frau zusammen, die Borderline hat. Anfangs wusste ich es nicht, und die Beziehung ist immer schwieriger geworden. Tja, wir leben in einer Berg-Talfahrt, was aber nicht nur an ihr liegt )
Es ist in der Tat nicht leicht, auch ich war im Herbst so fertig, dass ich mir therapeutische Hilfe geholt habe. Ich hatte das Gefühl, so ein Würfel zu sein, der in sehr kurzer Zeit sehr viel verdreht wurde - diese bunten Würfel - (ich dachte immer, ich müsste noch besser auf ihre Überreaktionen reagieren, ihre Defizite ausgleichen), und den ich alleine nicht mehr zurückdrehen konnte. Fazit war, dass ich mir selber abhanden gekommen bin, das, was mich eigentlich ausmacht.
Ich habe in der Zeit mit ihr soviel an mir erlebt, herausgefunden, neu entdeckt, aufgearbeitet, das hätte ich in Jahren von Therapie nicht geschafft. Und ich dachte oft, ich müsste aufgeben, mir jemanden suchen, der einfacher gestrickt ist.
Es gibt viel Schönes, das BLer haben. Sie erleben alles sehr intensiv, auch das Schöne, und sie können einen in unglaubliche Höhen mitreißen. Sie fühlen mehr als andere, und auch wenn sie es oft nicht in Worte fassen können, so ist ihr Gefühl auch eine Wahrheit, der man vertrauen lernen muss. Es braucht nicht immer nur den Kopf.
Ich möchte jedem Mut machen, der BL hat. Es braucht vielleicht ein bißchen Entwicklung, und vielleicht auch ein paar zerbrochene Lieben. Und ihrgendwann findet sich die od. der, dessen Gegenstück du bist. Der dich braucht, um weiterzukommen, auch wenn es oft ein harter Weg zu sein scheint. Es gibt nicht so was wie ein Patentrezept für BL, es gibt wohl die SET-Methode, und dies und das, nur sollte man auch bei seinem eigenen Gefühl und seiner eigenen Methode bleiben. Meine Freundin hat es oft aufgeregt, wenn ich ruhig und gelassen geblieben bin, weil sie das Gefühl hatte, sie würde mir dann nichts bedeuten. Es kann alles richtig und falsch sein, in einem anderen Moment, das ist ja so schwierig, keine Situation ist wie die andere. Und am besten ist es, so gut wie möglich bei sich selbst zu bleiben. Mit Druck erreicht man wohl am wenigsten.
Und am schwersten ist es für BL zu begreifen, dass sie liebenswert sind wie sie sind, auch wenn man sich mal über sie ärgert.
|
|
|
|
 |
Werbung |
|
little rat
sporadischer Gast


20
berlin W, 22
|
Fri, 23.Feb.07, 19:33 Re: Borderline - wie helfen? |
 |
ZITAT:
Es gibt viel Schönes, das BLer haben. Sie erleben alles sehr intensiv, auch das Schöne, und sie können einen in unglaubliche Höhen mitreißen. Sie fühlen mehr als andere, und auch wenn sie es oft nicht in Worte fassen können, so ist ihr Gefühl auch eine Wahrheit, der man vertrauen lernen muss.
Ich möchte jedem Mut machen, der BL hat. Es braucht vielleicht ein bißchen Entwicklung, und vielleicht auch ein paar zerbrochene Lieben. Und ihrgendwann findet sich die od. der, dessen Gegenstück du bist. Der dich braucht, um weiterzukommen, auch wenn es oft ein harter Weg zu sein scheint. Mit Druck erreicht man wohl am wenigsten.
schwer umzusetzen, aber es macht mut.
Und am schwersten ist es für BL zu begreifen, dass sie liebenswert sind wie sie sind, auch wenn man sich mal über sie ärgert.
oh ja. LG
|
_________________ "dem traum folgen und nochmals dem traum folgen und so ununterbrochen bis zum ende" (joseph conrad) |
|
|
 |
peyote
sporadischer Gast


28
trier M, 39
|
Sat, 24.Feb.07, 18:09 Re: Borderline - wie helfen? |
 |
@fliege:
Das ist die eine Sorte Borderliner,die du beschreibst,die andere ist wohl eher die,die darius oben beschrieben hat:
Die vollkommen krankheitsuneinsichtig sind,die ihren Partner soweit bringen,dass dieser in eine Selbsthilfegruppe oder gar selbst in psychiatrische Behandlung muss.
Die das Selbstbewusstsein und teilweise auch die Zukunft ihres Partners zerstören und die so wenig fühlen,dass sie zwanghaft immer auf der Suche nach Anerkennung sind und sich immer weiter steigern müssen,weil sie ein ganz kaputtes Selbstwertgefühl besitzen.
Und dann immer schlimmer austicken,wenn sie merken,dass überall Grenzen gesetzt sind.
Und sehr oft gehen ganze Familien an sowas kaputt.
Aber das dürfte wohl die schlimmste Variante,die am Schwersten therapierbare Form von BL sein.
|
|
|
|
 |
Fliege
neu an Bord!


3
Wien W, 30
|
Thu, 01.Mar.07, 9:41 Re: Borderline - wie helfen? |
 |
Hallöchen!
Natürlich gibt es verschiedene Stadien von BL. Meine Freundin z.B. hat früher ständig den Job gewechselt, immer was Neues gesucht. Sie hat sich ihren Oberarm ständig zerschnipselt, und sie hatte viele Beziehungen vor mir, und, was immer sie dort anstellte, die kamen nicht über sie hinweg. Die eine rief sie noch Monate nachher an, die andere brauchte 4 Jahre. Das ist wohl, weil sie ihnen das Gefühl gab, etwas falsch zu machen. Eine geschickte Taktik ist z.B. sich immer selbst zum Opfer zu machen. Sie schafft es, was anzustellen und es letztlich so zu drehen, dass sie arm ist und ich mich schlecht fühle, weil ich sie darauf anspreche. Wenn man diese Muster mal durchschaut, dann kann man sie ihr aber ruhig sagen und sie darauf aufmerksam machen, das geht schon immer mehr.
Sie hatte früher im Herbst schwere Depressionen u.s.w, natürlich auch viele Freunde verloren wegen ihrer S/W Ansicht.
Manchmal braucht es etwas Bestimmtes, dass das dann aufbricht, diese Wand der Verleugnung, von der du schreibst. Auch meine Freundin kann perfekt davonlaufen, das hat sie ihr Leben lang praktiziert. Bei uns war es die Tatsache, dass ich Schluss gemacht hab, weil es mir zuviel war. Und ich bin mit ihr sicherlich anders umgegangen, als ihre Freundinnen früher. Habe angefangen, sie mit dem zu konfrontieren, was sie ist.
Auch das Alter spielt eine Rolle, lese ich immer wieder. 30 ist so ein Alter, wo viele ruhiger werden, anfangen, zu begreifen. Das hilft natürlich denjenigen kaum, die jetzt jünger sind, eh klar.
Aber auf jeden Fall war meine Freundin sicher auch mal so. Familie konnte sie keine zerstören, weil eh nie jemand da war.
Manchmal denke ich auch, es braucht auch eine gewisse Intelligenz, diese sehr schwierigen Zusammenhänge verstehen und sein Verhalten verändern zu können. Ich denke mal, je früher man beginnt, als BL, sich selbst zu verstehen, desto schneller kommt man voran.
Und als Partner: Wenn man sich das Leben von einem BL kaputt machen lasst, dann deshalb, weil man co-abhängig ist, hab ich an mir selbst auch erkannt. Das ist so eine Art Abhängigkeit vom Gefühlszustand anderer, und ich habe das in meiner Familie gelernt, abhängig zu sein, immer zu schauen, wie es den anderen geht. Auf mich hat max. meine Schwester geschaut, sonst war ich mit meinen Gefühlen eher allein. Klar, da bin ich hineingeschlittert, weil mir das Schema so vertraut war. Jetzt, wo ich es weiß, gehe ich anders damit um.
Und ich muss noch etwas sagen, weil darius schreibt, dass das Leben mit einem BL die Hölle wäre. Ich habe genau das, was du jetzt machst, auch gemacht, ich habe alle anderen um Rat gefragt, ich hab mit allen über unsere/meine Probleme gesprochen, mir von da und dort Bestätigung geholt, dass ich ja sehr arm bin mit ihr u.s.w. Und genau dieses Verhalten, das ständige um Rat fragen, ist ein typisches Merkmal für die BL-Partner-Diagnose. Man vertraut seinem eigenen Gefühl so wenig, dass man ständig andere fragen muss, ob man eh alles richtig sieht und richtig beurteilt. Genau das ist unsere Schwachstelle, ein geringes Selbstwertgefühl. Ich rate dir, auf dein eigenes Gefühl zu hören. Wenn dir das sagt, dass du diesen Mensch liebst, und ihn bis zum Lebensende haben willst, dann vergiss die Ratschläge von anderen. Ihr 2 müsst klar kommen, es ist egal, was sonst jemand darüber denkt. Andere sagen oft: Lass dieses nicht zu, schau es dir noch eine zeitlang an....all das habe ich auch gehört. Und es hat dazu geführt, dass ich an der Beziehung gezweifelt habe. Und das wiederum spürt meine Freundin sofort. Es macht sie unsicher und verstärkt somit ihre Angst, dass sie mich verliert. Und wird die Angst größer, werden auch die Symptome wieder stärker. Es ist also ein Teufelskreis, den man durchbrechen muss. So, jetzt reicht´s aber.
|
|
|
|
 |
Tauperlenvogel
Helferlein


40
Brandenburg W, 44
|
Fri, 02.Mar.07, 9:56 Re: Borderline - wie helfen? |
 |
@darius
Dein Satz: "Borderline ist ein Spiel"
hat mich echt geärgert.
Bl ist eine schwere ERkrankung mit einer Suicidrate von - je nach Literatur - bis zu 15 %! Auch unter Therapie.
(Da hat der Brustkrebs bessere Heilungschancen.)
Lg Tauperlenvogel
|
|
|
|
 |
Werbung |
|
may76
Helferlein


64
Deutschland W, 30
|
Fri, 30.Mar.07, 15:21 Re: Borderline - wie helfen? |
 |
Hallo!
Ich würd mich ganz gerne mal kurz einhaken:
@Tauperlenvogel:
"Bl ist eine schwere ERkrankung mit einer Suicidrate von - je nach Literatur - bis zu 15 %! Auch unter Therapie.
(Da hat der Brustkrebs bessere Heilungschancen.)"
Erstmal ist Borderline keine Erkrankung, sondern eine emotionale Störung. Dann finde ich es nicht sehr angebracht und ermutigend, wenn du hier schreibst, wie die Suizidrate ist. Das kann, wenn es jemand unbedingt möchte, jeder selber für sich nachlesen, aber so was ist hier völlig unangebracht! Ich glaube zudem nicht, dass diese Statistik wirklich für Menschen zutrifft, die in eine spezielle Therapie für Borderline gegangen sind...denn dort werden einem Möglichkeiten der Heilung/des Umgangs mit der Störung nahe gelegt. Dass Brustkrebs eine bessere Heilungschance als BPS hat, ist ja wohl ein selten dämlicher Vergleich!
@Darius:
ich fand den Satz "Borderline ist ein Spiel" auch etwas unglücklich ausgedrückt. Spielen macht Spaß, Borderline ja wohl nicht, oder? Ansonsten fand ich deine Beiträge sehr gut!
|
|
|
|
 |
hoellen_reiter
Helferlein


107
Berlin M, 26
|
Fri, 30.Mar.07, 15:48 Re: Borderline - wie helfen? |
 |
Darius ich habe ähnliches erlebt wie Du. Habe mich mittlerweile auch wegen eben dieser Probleme von meiner Freundin trennen müssen. Es hat sehr geschmerzt. Aber es ging nicht anders. Sie hat immer wieder gesagt, dass ich sie eines Tages verlassen würde. Und dann hat sie ganz viel getan, damit es dann wirklich passiert. Und es ist Wirklichkeit geworden. Die Beziehung zerbrach.
Sicher bin ich NICHT unschuldig an manchen Problemen. Manchmal lasse ich mich viel zu schnell provozieren... und provozieren können Borderliner verdammt gut!
|
|
|
|
 |
candle
[nicht mehr wegzudenken]
![[nicht mehr wegzudenken] [nicht mehr wegzudenken]](images/rank_phpbb/rank_phpbb_5.gif)

1582
Lummerland W, 39
|
Wed, 11.Apr.07, 12:44 Re: Borderline - wie helfen? |
 |
Huhu!
Also ich muß gestehen, dass ich ich gerade aufgrund meines Wohnortwechsels und meinen zukünftigen Arzt die Diagnose mitgeteilt bekommen habe: Borderline Persönlichkeitsstörung. Mußmir das jetzt irgendwie unangenehm sein?
Als ich die ersten Zeilen zu dieser Diagnose las, stand da wohl änhliches wie "man wird es sein Leben lang nicht los". Bitte nicht wörtlich nehmen. Das hat mich im ersten Moment doch geschockt.
OK, ich las weiter und es scheint ja doch noch Hoffnung für mich zu geben! Vor allem ist Borderline so vielschichtig. Auf mich passen einige Punkte, aber viele auch nicht. Keine Selbstverletzung (wenn man von Depressionen absieht), kein Suizidversuch, keine Abhängigkeiten von Drogen und Co...
Wie verhaltet Ihr Euch nun? Lest Ihr darüber nun viel? Wird Euch diese "Erkrankung" durchsichtiger? Kann man mich überhaupt noch auf die Menschheit loslassen? Komische Gedanken, weil ich dachte immer, dass ich "normal" bin mit nur einen kleinen Problemchen...
|
_________________ Liebe Grüsse candle! |
|
|
 |
Werbung |
|
hoellen_reiter
Helferlein


107
Berlin M, 26
|
Wed, 11.Apr.07, 22:52 Re: Borderline - wie helfen? |
 |
Naja es kommt ja immer auf die Intensität der Störung an.
Ich z.B. leide offiziell an einer kombinierten Persönlichkeitsstörung.
Ich nehme sogar ganz fest an, dass ich ein bisschen von BPS habe.
Aber ich konzentriere mich nicht auf die "Krankheit", sondern bekämpfe ganz konkret die Probleme die ich im Leben habe.
Kleiner Tipp: Nich so viel in Psychologie-Büchern lesen, sonst hat man nachher mehrere Hundert Krankheiten
|
|
|
|
 |
Mona Lisa
sporadischer Gast


20
Deutschland W, 26
|
Thu, 12.Apr.07, 8:35 Re: Borderline - wie helfen? |
 |
Huhu Candle,
warum sollte dir das unangenehm sein?
Ich denke es ist wie bei vielem sehr unterschiedlich wie es sich mit Diagnose dann verhält...der eine ist froh, dem Ganzen endlich einen Namen geben zu können und eine "abrechenbare" Krankheit bzw. Störung zu haben, der andere fühlt sich eher getroffen, da es ja dann scheinbar schlimmer ist als gedacht. Bei dir lese ich eher letzteres heraus...
Für mich sind Diagnosen immer Arbeitsdiagnosen, im Moment passt es wohl am besten auf die Symptome die du zeigst. Ich schreibe aber bewusst im Moment. Das kann sich auch wieder ändern und letztendlich kannst nur du selbst deine Schwierigkeiten genau eingrenzen. Wenn die aktuelle Diagnose für dich passend erscheint, dann kann es durchaus helfen Bücher oder andere Betroffenenberichte darüber zu lesen, da die Problemlösungen eben individueller sind als allgemeine Aussagen.
Aber gerade beim Thema BL kann ich nur empfehlen, das mit Bedacht zu tun. Die Literatur ist nicht immer aufmunternd
Ich für meinen Teil glaube aber fest daran, dass zumindestens Teile des Störungsbildes so "therapiert" werden können, dass die Lebensqualität merklich steigt. Sicher ist es wie bei jeder Persönlichkeitsstörung so, die auf frühkindlichen Erfahrungen basiert, dass bestimmte Defizite einen ein Leben lang begleiten, aber auch Menschen mit der Diagnose BL sind beziehungs- und familienfähig
Liebe Grüße
Mona Lisa
|
|
|
|
 |
|
|