Warum Sehe Ich Den Tatsachen Nicht Ins Auge?

Forums-Gruftie 531 Germany W, 39

Ja, Kleine Maus Du warst prädistiniert dafür, sein Opfer zu werden.

Was da am Anfang ablief, also wie er sich verhielt, zeigt auch, dass er tendenziell jemand war/ist, der sich klein fühlt.
Und um sich groß fühlen zu können, wurdest Du dann klein gemacht.
Er hat wohl den Hass und die Wut an Dir abgelassen, die er in seinem Leben wegstecken mußte.

Für manche Menschen besteht die Welt nur aus 'oben sein' oder 'unten sein'.

Sicher ist er auch nur das Produkt seiner Lebensgeschichte, aber natürlich ist es unverzeihlich, was er Dir angetan hat.

Und Du bist es nicht schuld.
Du kannst nichts dafür.

Er hat Dich angelockt mit dem Speck, den Kleine Mäuse brauchen, um zu überleben.

Das in Deinem Elternhaus Liebe und Anerkennung so gut wie nicht vorhanden waren, kommt durch Deine Erzählung herüber.
Es scheint auch eine ganze Menge Vernachlässigung im Spiel gewesen zu sein, denn es ist doch ungewöhnlich, das Eltern bei einer so jungen Tochter nicht nachfragen, wo sie die Tage und Nächte verbringt.

Es ist traurig.

Er hat Dich behandelt, wie jemanden den er hasst.
Wahrscheinlich stellvertretend für die Mama.

Aber egal. Es geht hier um Dich und nicht um den Täter.

Liebe Grüße
Williams

Helferlein 75 M, 28

Einen schönen guten Morgen kleine Maus!

Puh, Respekt! Gestern hast ja anscheinend einen riesen Schritt gemacht!

In Williams hast anscheinend eine Person gefunden die Dir aus der Seele spricht! Nutze diese Chance!

Ich bin aber so frech und lese trotzdem weiter mit Wink

Hoffentlich hält dich dieser Vortschritt eine Weile oben! Viel Kraft auf jedenfall für die kommenden , sicher nicht leichten, Zeiten! friend

Lg
scu

Helferlein 132 Österreich W, 25

lieber scu!
ja, williams ist etwas besonderes, sie hilft mir unheimlich! aber auch dir bin ich sehr dankbar! ich würde mich sehr freuen wenn auch du hier weiter mitlesen und schreiben würdest. deine antworten tun mir auch sehr gut.

@ williams
ich bin irgendwie wirklich überwältigt. du gibts mir so gute neue denkanstöße... ich habe nie über ihn als person nachgedacht, über seine motivation und gründe. ich habe es immer einfach akzeptiert. aber es ist durchaus interessant gedanklich durchzuspielen was bei ihm wohl falsch gelaufen sein könnte, damit er so geworden ist. das macht ihn etwas 'menschlicher', auch wenn es wie du sagst keine entschuldigung ist!

inzwischen bin ich wieder ein stück weitergekommen, ich habe eine anstrengende nacht hinter mir.
mein freund war nachts beruflich unterwegs und immer wenn ich allein schlafe kommen wieder die alpträume.
und wieder sind mir szenen eingefallen die ich KOMPLETT vergessen habe.
das macht mir jetzt wieder zu schaffen, ich werde noch eine weile drüber nachdenken müssen, bevor ich darüber reden kann.
es nimmt kein ende....

nochmal zu meinem elternhaus:
damals war großes chaos. ich übernachtete mal da mal dort, mal bei meinem vater, mal bei meiner mutter, manchmal auch bei meiner oma, oft auch bei freundinnen. und so ist es niemandem aufgefallen wenn ich mal die eine oder andere nacht bei ihm war. jeder war so mit sich selbst beschäftigt, dass nicht nachgefragt wurde.
meine eltern sind dann nach einer weile wieder zusammengezogen aber ich bin nicht wieder nach hause gekommen. ich habe meiner mutter damals erzählt, dass ich in der wg meines bruders (der damals schon 19 war) quasi eingezogen bin. und nachdem sie zu meinem bruder kaum kontakt hatte, ist das niemandem aufgefallen.

Helferlein 75 M, 28

Keine Sorge bin nicht weg.

Ich lasse nur mal williams zur neuen Thematik schreiben weil ich mich in dem Punkt (Familie und er) lieber etwas zurückhalte!
Ich sehe diesen Punkt (er) sehr heikel, es heißt ja das auch bei einer Thera das Verzeihen der Punkt ist ab dems besser wird.

Ich persönlich hab da keine konkreten erfahrungen und daher meine Zurückhaltung, bevor es aus unbedachten glaube und vermute meinerseits in Richtung Stockholmsyndrom geht..... das wäre meines Erachtens kontraproduktiv! Da lasse ich lieber jemanden den Vortritt ders abschätzen kann!

Das dir jetzt immer mehr hochkommt ist auch klar, wahrscheinlich gehts dir jetzt teilweise sogar schlechter als mit der harten Maske mit der Du verdrängst, aber bleib am Ball!
Ganz banal gesprochen... eine Wunde die heilt juckt, zwickt und ist unangenehm, aber das sind Erscheinungen der Heilung!

scu

Helferlein 73 nahe zu belanglos M, 39

hallo kleine maus

ich kann dir leider nicht mit irgendwelchen ratschlägen weiterhelfen, aber vielleicht solltest du deinen nicknamen ändern in "starke frau", weil das halte ich nämlich für einen angemesseneren namen nach all dem, was ich bisher von deiner geschichte gelesen habe.

ich glaube, scu hat es schon einmal geschrieben: es ist eine besondere stärke, wenn du nach solchen erlebnissen nicht im sumpf des lebens geblieben bist.

alles gute und weiters viel stärke...

atomo

p.s. eine frage noch: kennst du zufällig den australischen film "the goddess of 1967" (auf deutsch hat er den blöden titel "der japaner und die göttin"). an diesen film haben mich deine erlebnisse erinnert. vielleicht kommt er dir mal unter.

Forums-Gruftie 531 Germany W, 39

Hallo Kleine Maus,

ich hoffe die nächsten zwei Tage mehr hier sein zu können, denn Dein Schicksal geht mir sehr nahe.
Ich denke viel an Dich und wie es Dir geht.

Was meinst Du? Das Chaos war doch bestimmt schon jahrelang da?
So etwas entsteht ja nicht von jetzt auf gleich?

Liebe Grüße
Williams

Helferlein 132 Österreich W, 25

hallo williams!
es freut mich sehr, dass du dich so für mich einsetzt *snif*

ich habe nun eine weile über mein elternhaus nachgedacht und komme auf keinen grünen zweig.
ich hatte eine sehr schöne kindheit, meine mutter war damals noch hausfrau. wir haben immer viel unternommen, meine eltern haben viel für mich in die wege geleitet und immer darauf geachtet, dass aus mir ein gebildeter mensch wird (klavierunterricht, ballett unterricht, zeichenunterricht, jedes jahr mehrere urlaube, wo sie sich immer zeit genommen haben uns alles zu erklären was wir besichtigten....)
als sich meine eltern dann selbständig gemacht haben, hat sich das geändert. da war ich grade frisch am gymnasium und kam wohl gerade voll in die pubertät. ich habe mich völlig zurückgezogen und neue kreise für mich entdeckt, die mich fasziniert haben.
da war wohl auch diese faszination des 'bösen'. ich war neugierig und wissbegierig und wollte alles ausprobieren und alles kennenlernen, auch wenn ich damals erst 12 war.
und dieser mann damals hat mir das eben eröffnet. er hat viel mit mir unternommen, mich überall mitgenommen... er war von beruf musikproduzent und eventmanager der metal szene, ich durfte immer in proberäume mit, zu konzertproben etc... das habe ich wahnsinnig cool gefunden.
ich konnte da einfach nicht widerstehen. es war zu verlockend...

@atomo: vielen dank für deine netten worte! diesen film kenne ich leider nicht. ich finde irgendwie kaum zeit, filme anzusehen... Sad

Forums-Gruftie 531 Germany W, 39

Hallo Kleine Maus,

vielleicht könnte man zusammenfassend sagen, das Dein Elternhaus ein Elternhaus gewesen ist, in dem Du gefördert wurdest und Bildung einen hohen Stellenwert hatte.

Das würde ich sagen, ist der grüne Zweig Very Happy

- daher kommt Deine Stärke.
Wenn Du in jungen Jahren Liebe und Respekt erlebt hast, auch das sich genügend Menschen um Dich gekümmert haben, dann hast Du Deine Reise in die Schattenwelt mit einem ziemlich vollen Tank angetreten.

Zu dem Mann:
Hat es Dich fasziniert, das er Dich geschlagen hat?
Ist es nicht eher ein schockierendes Erlebnis gewesen?

Mißbrauch lähmt den Menschen, Scham läßt ihn schweigen.

Meinst Du backstage sein zu dürfen, hat den Preis gekostet, gewalttätige Situationen aushalten zu müssen?

Es mag sein, das Du jahrelang gedacht hast und überzeugt warst, das alles zu verkraften. Es scheint aber Deine Seele doch maßlos überfordert zu haben, vor allem, weil Du so jung gewesen bist.
Ich kenne das von mir. Da kamen in genau Deinem Alter die jahrelang unterdrückten Gefühle hoch, auch ich konnte mir nur zuschauen, wie meine Stärke, die von allen Seiten bewundert wurde, plötzlich bröckelte.

Ich kann Dir nur von mir sagen, das es ein Irrtum ist zu glauben, das Du "eigentlich" diese starke Frau bist und die Bilder die jetzt auftreten als krank oder krank machend zu bezeichnen.
Denn krank ist Deine Seele schon. Es spricht eher ein Genesungswunsch aus Deiner Seele, was wieder von Gesundheit zeugt.

Die einseitig starke Person, das ist die "Kranke", denn Du bist stark und berauscht davon (ich spreche jetzt von meiner Erinnerung), Du schaffst alles. Es handelt sich aber um eine Art Selbstschutzgrößenwahn.
Denn im Grunde liegt da eine Kleine Maus, in Deinem Inneren, ganz schön am Boden. Sie weint vor allem deshalb, weil Du nicht für sie da sein magst. Weil Du sie jahrelang vernachlässigt hast.

Gewalt erleben zu müssen, vor allem mit sexuellen Übergriffen gepaart, ist immer ein Massaker an Deiner Seele.
Und egal ob Du mitgegangen bist, bis zu dem Bett, oder Dich sogar noch darauf gelegt hast: Wenn Du NEIN sagst und der andere zwingt Dich mit Gewalt, dann hast Du keine Schuld, sondern bist ein Opfer der Gewalt geworden.

Das zu erkennen ist schmerzhaft, denn es bedeutet, Du hast keinerlei Macht besessen, daran etwas zu ändern.
Das ist die Demütigung.

Dann kommt die Scham darüber.

Dann kommt die Lähmung.

Dann kommt er und danach die Seele und sagen:

Du/Ich bin es ja selbst schuld.

Dann kommt das Schweigen aus Scham, die Tat die sich wiederholt, das Gefühl es verdient zu haben, weil man sich blöd anstellt.

Das ist ein Teufelskreislauf.

Wann hast Du ihn durchbrochen?
Wann war Schluß mit diesem Mann?

Liebe Grüße
Williams

Helferlein 132 Österreich W, 25

hallo williams!

das ist auch ein grund, warum ich meine eltern sehr hoch einschätze weil sie sich wirklich bemüht haben, mir einen guten start zu geben. die entscheidung mich zurückzuziehen habe ich mehr oder weniger aktiv getroffen (gut, vielleicht mag es so sein dass mich die umstände dazu gedrängt haben), aber ich habe mich von selbst zurückgezogen und erkenne, dass meine eltern damals kaum eine chance gehabt hätten, wenn sie versucht hätten sich mir zu nähern. dieses gefühl habe ich irgendwie.

es ist nicht so recht so, dass ich mich von der gewalt abgezogen gefühlt habe. nur war er ein recht einflussreicher mann in einer hohen position. zum beispiel hat er sich für nachwuchsbands eingesetzt, ihnen vieles beigebracht damit sie einen durchbruch schaffen oder einen vertrag bekommen. daher war er für viele jugendliche eine art 'gott'. wer gut mit ihm stand, hatte gute chancen auf einen auftritt oder eine demo für die plattenfirma. auch hatte er kontakte zu einschlägigen musikzeitschriften und konnte die eine oder andere band so bekannt machen.
er ist allgemein mit jedem recht ruppig und streng umgegangen, aber die leute kamen immer zu ihm weil er zwar streng war, aber so ist das businss eben, dafür zeigte er sich sehr anerkennend und half einem, wenn man sich bemüht hat und gute ergebnisse gebracht hat.
und genau das hat mich so angezogen an ihm. wenn ich in seinen augen etwas gutes gemacht habe, hat er mir das gefühl gegeben, ich könne wirklich stolz auf mich sein. und das hat gutgetan.
die gewalt habe ich auf der anderen seite als eine art zurechtweisung empfunden, nur damit ich selbst einsehe wie ich es besser machen könnte.
so war es anfangs. mit der zeit hat sich dann eine persönliche beziehung entwickelt (aber keine richtige beziehung in dem sinn), das heißt ich als person war weniger das thema, sondern ich als tauglichkeit, seine freundin zu sein und in seine nahe privatsphäre treten zu dürfen.
(viele nachwuchskünstler hätten damals alles dafür gegeben, in seinem wohnzimmer mit ihm ein bier trinken zu dürfen, weil das schon einen schritt nach oben bedeutet hätte). ich war also irgendwie stolz auf meine position.
nur wandelte sich das dann zu meinem verhalten ihm gegenüber. das heißt ich musste mit der zeit immer mehr gehorchen und das ganze wurde zum alltag. ich habe irgendwann gar nichts mehr entschieden sondern nur ihn machen lassen. hatte ich bei etwas doch ein schlechtes gefühl sagte er 'ich weiß das du es doch willst, du willst es dir nur nicht eingestehen'
diesen satz sagte er sehr oft zu mir, und ich habe es irgendwann dann auch geglaubt.
als er die ersten male gewalttätig wurde war es erstmal ein schock für mich, aber er gab mir keine zeit über den schock nachzudenken und so hat sich das thema schnell erledigen müssen.
als er mich das erste mal vergewaltigte war ich danach wie weggetreten, wie erstarrt. er hat mich in irgendwelche doofen gespräche verwickelt, hat mir so lange blöde fragen gestellt bis ich auch wirklich geantwortet hab. 'wie gefällt dir dieses lied, was hältst du von diesem sound, wie findest du das oder das oder das' und so musste ich schnell auf andere gedanken kommen.
und so hat er es immer gemacht. meisten folgte nach der gewalt irgendeine völlig andere situation, wo er mich dann gelobt und bestätigt hat, so war ich dann doch wieder bei anderen gedanken.

Helferlein 132 Österreich W, 25

*fortsetzung*

wie ich dann von ihm loskam, das war ein schleichender prozess. ist auch irgendwie schwer zu erklären weil es da noch viele details gibt, an die ich mich nur stückweise erinnern kann.
gestern ist mir eingefallen dass es da noch eine andere frau gab, mit der er eine art offene beziehung führte. auch von ihr war ich, blödes kleines mädchen, sehr beeindruckt. aber von ihr weiß ich nur mehr wenig, da gibt es nur wenige szenen, die ich in erinnerung habe.
sie war bisexuell, das weiß ich noch. sie hat versucht sich mir zu nähern, was mich damals extrem irritiert hat, aber ich habe mich strikt dagegen gewehrt und habe sie von da an gemieden.
naja... sie hat viel zeit mit ihm verbracht, er hatte auch mehr stress in der arbeit und so hatte ich immer mehr das gefühl, hier wäre kein platz mehr für mich. also bin ich dann etwas seltener zu ihm gefahren, er hat keine anstalten gemacht mich zurückzuhalten. er hat mich nicht mehr gefragt, wie es mir geht, er hat mich nicht mehr zur arbeit mitgenommen, ich bemerkte einfach wachsendes desinteresse.
und so hat sich das dann verloren..
ich bin dann noch einige zeit durch diese szene gegeistert und habe ihn ab und zu getroffen aber von ihm kam nicht viel und so hat sich der kontakt dann eingestellt nach einigen wochen und monaten.
ich bin dann wieder zu meinen eltern gegangen, wo aber nur schweigen herrschte und habe einige zeit neben ihnen her gelebt, die schule habe ich grade noch so recht und schlecht über die bühne gebracht, ich war oft betrunken im unterricht.
irgendwann dann habe ich wieder eine beziehung begonnen, die nicht sehr innig aber dafür stabil war zu einem mann (auch um einiges älter als ich), der sehr friedliebend, zurückhaltend und ziemlich oberflächlich war. mit ihm war ich unglaubliche 5 jahre zusammen, das waren 5 jahre der bewegungslosigkeit. aber da er keinen alkohol getrunken hat, habe ich durch ihn auch aufgehört zu trinken, wenigstens etwas hat es mir gebracht.
und dann... habe ich maturiert, studium begonnen und mich von ihm getrennt.
seitdem geht es bergauf, aber das ist wieder eine andere lange geschichte, was da wieder die auslöser waren...

Forums-Gruftie 531 Germany W, 39

Hallo Kleine Maus,

danke das Du soviel von Dir erzählt hast.

Ich bin jetzt vom Einkaufen zurück und muß gleich noch etwas erledigen, werde mir aber später oder morgen mehr Zeit nehmen.

Ich bin erschüttert was für ein fürchterlicher Typ das war.
Er ist pädophil, mißbraucht Dich immer wieder und zwar richtig, inklusive psychischer Manipulationen der schlimmsten Art.

Willst Du ihm das wirklich durchgehen lassen? Shocked

Und wenn er es mit anderen auch wieder so macht, er kommt ja an die jungen Leute über seinen Job gut dran!

Machst Du Dir auch mal in diese Richtung Gedanken? Das ist kein Vorwurf, ich weiß Du bist unglaublich stark belastet mit der Situation.
War nur ein Gedanke.

Ich glaube Dir ist immer noch nicht wirklich klar, wie Du benutzt wurdest.
Das kommt jetzt immer in Wellen hoch, so wie Du es verkraften kannst.
Man sagt ja nicht ohne Grund: "Das hätte ich mir nicht mal im Traum vorstellen können."
Bei Dir fängt es jetzt langsam an.

Bis später
Liebe Grüße
Williams

Helferlein 132 Österreich W, 25

ich habe eine zeitlang darüber nachgedacht ob ich ihn anzeigen sollte. ich habe es nie getan weil ich zu große angst hatte.
ich hatte angst davor, dass meine erlebnisse irgendwo in banalem 'papierkram' nüchtern niedergeschrieben und protkolliert werden und dass ich mit unangenehmen beamten zu tun habe, in dieser sache die mir selbst so wehtut.
ich hatte auch immer angst davor, ihn mir zum feind zu machen. ich glaube diese angst hab ich bis heute obwohl ich ihn seit jahren nicht gesehen habe. ich könnte es nicht, ich würde es nicht fertig bringen. ich könnte nichtmal in einem raum mit ihm sitzen wenn das um das thema geht, wie er für seine taten an mir bestraft werden sollte. das macht mir viel zu große angst.

Helferlein 75 M, 28

Hi kleine maus!

Hab wieder ein bißchen mitgelesen! Respekt! Also von den vagen Andeutungen zu Anfang sind wir ja mittlerweile tiefer in der "Sache" drin als du es dir vor ein paar Tagen überhaupt vorstellen konntest!

Wie gehts dir jetzt? Tut sicher tierisch weh, aber ist es nicht auch ein gutes Gefühl das es mal raus ist und jemand (einige) da ist der dir zuhört und dem dein Leben nache geht?

Williams hat mit der Anzeige moralisch absolut recht! Allerdings bin ich der Meinung das Dein Wohl jetzt erstmal vorgeht! Zum jetzigen Zeitpunkt würde die Sache eher negative Auswirkungen für dich haben (Vermutung).

Meine Frau und ich kämpfen auch gerade wieder mit dem Thema Vergangenheitsbewältigung. Schön ist leider anders aber da müssen wir durch! Genau wie Du auch, ich zwicke mir mal ein Stück Kraft ab um dich mal kurz virtuell zu drücken! Viel kraft wünsch ich dir!

Übrigens bin ich heil froh das ich weiß was damals bei meiner Frau abgelaufen ist. Wäre wohl sehr tragisch und unverständlich was zeitweise auf mich zukommt wüßte ich es nicht.

Lg
scu

Helferlein 132 Österreich W, 25

hallo!
tja.. wieder eine nacht vorbei mit alpträumen, das wird langsam zur gewohnheit. der alltag wird für mich zunehmend anstrengender, aber derweil bekomme ich alles gut hin. mein freund ist sehr sensibel für meine stimmungen und hat schon bemerkt, dass ich etwas anders bin. zurückgezogener, freudloser und stiller.
aber ich kann ihm nichts sagen. er ist nicht die sorte mensch, die man ansudern kann einfach so. er würde reagieren, und er würde einen mord begehen. er könnte es nicht einfach so hinnehmen und sagen 'tragisch aber das wird schon'. nein.. er würde etwas unternehmen und das kann ich nicht verantworten.
einerseits fühle ich dass etwas weitergeht, andererseits wird es mit jedem tag schwerer. ich kann meine gedanken nicht mehr gut unter kontrolle halten, ich vernachlässige meine arbeit, die wohnung, den kühlschrank.. alles worum ich mich sonst immer so eifrig und gerne kümmere.
dafür habe ich wieder andere dinge entdeckt. ich spiele wieder mehr klavier. das ist das einzige hobby das ich mein leben lang betrieben habe und das mir treu geblieben ist. ich habe wieder alte beethoven sonaten ausgegraben, die ich damals einstudiert habe, ich stelle mich immer mehr der erinnerung. es ist anstrengend aber irgendetwas treibt mich dazu.

ich werde das schon schaffen, irgendwie. wie auch immer es weitergeht, ich habe nicht vor aufzugeben oder mich gehen zu lassen. ich werde es irgendwie hinbekommen.

Helferlein 75 M, 28

Hello,

Sag mal, wie meinst du das mit Deinem Freund das er kein Typ zum ansudern ist?

Glaubst Du er würde damit nicht umgehen können, oder dich nicht unterstützen? Das mit dem Mord sehe ich relativ, er müßte ja nich erfahren wer der Typ genau war, respektive das er noch hier, oder überhaupt noch lebt!
Dann wäre zumindestens das auskelammert?!

Ich kanns irgendwie nachvollziehen das es eine schwere Zeit ist, bin ja selber indirekt betroffen. Wir haben resümiert und sind an dem Punkt angelangt an dem wir meinen das alles was alleine zu meistern geht bereits erledigt ist.
Jetzt kommt der Punkt der professionellen Unterstützung! Ich bin guter Dinge das das hilft die letzten Steine der Vergangenheit aus dem Weg zu räumen.

Lg
scu

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