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Morgaine
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Post Sat, 16.Sep.06, 9:58      Re: Psychologische Beratung pro Quartal? Reply with quoteBack to top

Hallo Stöpsel2!

Quote:
Die Frau sagte allerdings auch, wenn das so wäre wie ich beschrieben hätte (ich nehme an, sie meinte zur Streckung der Therapie und nicht nur als Krisenintervention), wäre das nicht im Sinne des Gesetzes. Und dann fraglich, ob meine Therapeutin das macht.


Fragen! Ich würde das nicht von vorneherein ausschließen.

Quote:
Hast Du nach den 60 Stunden keine mehr gekriegt?


Meine Therapeutin meinte, dass ich im Akutfall bzw. wenn jetzt etwas Unvorhersehenes (z.B. Tod eines Familienmitglieds usw.) schon noch weitere 20h Therapie beantragen könnte und die dann wohl auch genehmigt werden würden.
Ich habe aber jetzt für mich entschieden, dass es mir im Moment soweit gut geht, dass es 1.) nicht richtig wäre, die Stunden in Anspruch zu nehmen (weil eigentlich kein akuter Grund vorliegt) und ich mir die Stunden außerdem lieber für einen Krisenfall (der hoffentlich nie eintritt) aufsparen möchte. So lange ich mit der 3-Stunden-pro-Quartal-Regelung zu Recht komme, bin ich erstmal zufrieden.


Quote:
Der Gutachter, mit dem Du gesprochen hast, hörte der sich so an, als ob man da eine Begründung finden kann?


Ja, er war sehr zuversichtlich und ich denke auch, dass erfahrene Gutachter die Tricks und Kniffe kennen....

Quote:
Ich denk mir immer, daß das wahrscheinlich nur auf die schweren Fälle zutrifft.


Es liegt im Auge des Betrachters, wie man "schwerer Fall" definiert.

Quote:
Bei mir ist es so, daß es sehr von meinen äußeren Lebensumständen abhängt, wie es mir geht. Und wenn die besser werden, würde es mir wahrscheinlich insgesamt besser gehen.


Du schreibst "würde"....wie sieht dein "defacto-Zustand" aus? Denn schließlich geht es doch darum, wie es dir JETZT geht.


Quote:
Insgesamt weiß ich selbst nicht, wie schwer ich meinen Fall einschätzen würde.


Denke, es fällt jedem Patienten schwer, seinen Zustand einzuschätzen....Ich denke mir auch immer: im Grunde geht es mir doch super, wenn ich bedenke, dass es Millionen von Menschen gibt, die Hunger leiden, Krieg erleben müssen...usw. Aber man kann diese Dinge nicht 1 zu 1 vergleichen.

Aber ich höre bei dir schon heraus, dass du unter anderem gerade noch psychosomatische Beschwerden hast...
Generell würde ich sagen, dass du für dich entscheiden musst, ob du das Gefühl hast, schon alleine klar zu kommen oder ob dir eine weitere Therapie doch noch etwas bringen würde. Klar, Therapie bringt an sich immer etwas, aber ich meinte das so, dass es manchmal Phasen gibt, in denen man mehr bzw. weniger stark von Therapie profitiert bzw. Dinge, die man in der Therapie lernt, unter Umständen auch selbst anwenden kann. Das Gefühl habe ich gerade bei mir. Würde ich weiterhin 1x die Woche zur Therapie gehen, dann wäre das zwar schön für mich, aber an sich kann ich es zurzeit auch alleine leisten.

Viele Grüße

Morgaine
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Post Sat, 16.Sep.06, 11:46      Re: Psychologische Beratung pro Quartal? Reply with quoteBack to top

Hallo,
Stöpsel2 wrote:


Was meinst Du damit? Daß Du diese Quartalsstunden WÄHREND Deiner regulären Therapie bekommen hast?

Wie war das bei Dir, hattest Du das volle Stundenkontigent ausgeschöpft? Oder hatte Dein Therapeut eine weitere Verlängerung beantragt, die dann nicht durchging? Und in einem halben Jahr könnte sie seiner Meinung nach doch noch durchgehen? Was ist denn Dein Problem/Diagnose (natürlich nur, wenn Du was dazu schreiben magst)?


Also mein Thera hat während der regulär bewilligten Stunden seit April letzten Jahres immer die drei Stunden, die die Kasse wohl ohne Antrag zahlt, abgerechnet.
Wiegenau er das beziffert hat und so, weiß ich nicht.
Und jetzt habe ich halt immer im Quatal die 3 Stunden und den Rest zahle ich selber. Er hat mir auch einen niedrigeren Preis gemacht,als den, den Privatpatienten normalerweise zahlen.
Und ich habe eben das Glück, dass meine Eltern sagen, dass ich die Therapie wirklich so lange machen soll, bis ich wirklich stabil bin. Denn schließlich bin ich Studentin und könnte mir das sonst gar nicht leisten.

Ich habe die Höchststundengrenze erreicht bzw schon überschritten.
Ich mache eine tiefenpsychologisch fundierte PT und normalerweise gibt es dort eine Höchstgrenze von 100 Std. Allerdings wurden mir 130 Std gezahlt.
Mein Therapeut dachte auch immer an die Höchststundenrgenze und meinte, es hätte keinen Sinn, noch einen Antrag zu stellen. Meine KK (gesetzlich) dagegen meinte, dass sie nichts von einer Höchststundengrenze wüssten und dass eben der Gutachter entscheiden würde, ob die Therapie bewilligt wird oder nicht.
Also hat mein Thera nochmal ein Gutachten geschrieben und der Gutachter hat es auch bewilligt, so dass meine KK eben 130 Std gezahlt hat.
Allerdings meine der Gutachter damals wohl, dass das die letzten Stunden wären und dass mein Thera nicht noch mal im Anschluss einen Antrag stellen solle.
Die KK sagte aber sogar nach den 130 Std, dass es keine Grenze ihrerseits gäbe. Aber mein Thera meinte, dass ein weiterer Antrag eben wegen des Kommentars des Gutachters keinen Sinn mehr machen würde.
Er erwähnte aber damals, dass man nach einem halben oder einem Jahr es mit einem neuen Antrag nochmals versuchen könnte.
Jetzt zahle ich also erst einmal selber, aber zur Zeit läuft auch noch ein Antrag bei einer privaten Beihilfeversicherung meines Vaters. Es kann sein, dass sie vielleicht die Hälfte oder so der Kosten übernehmen.

Klar darfst du fragen, warum ich die Therapie mache.
Ich habe sie angefangen, nachdem ich die erste Therapie (VT) abgebrochen hatte und in einer Tagesklinik war.
Ich litt unter schweren Depressionen und jetzt nach drei Jahren geht es mir langsam besser. Allerdings eben nicht so, als dass ich stabil wäre. Ich nehme auch seit vier Jahren Medikamente. Unddie Therapie brauche ich für mich auch noch sehr.
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sm
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Post Sat, 16.Sep.06, 12:35      Re: Psychologische Beratung pro Quartal? Reply with quoteBack to top

Hallo ihr Lieben,
Quote:

Die Frau sagte allerdings auch, wenn das so wäre wie ich beschrieben hätte (ich nehme an, sie meinte zur Streckung der Therapie und nicht nur als Krisenintervention), wäre das nicht im Sinne des Gesetzes.

Gefühlsmäßig tippe ich auch darauf, dass diese drei Stunden irgendein "Schlupfloch" sind, wenn man den Abrechnungkatalog etwas weiter auslegt... und erbrachte Leistungen entsprechend verschlüsselt... Z.B. als Krisenintervention, die sicher bei dem einen oder anderen Patienten legitim ist Confused. So sieht jedenfalls ein entsprechender Auszug aus:
http://www.bbpp.de/gesetze2000/gopziffern.htm
Sprich: Diese Stunden als regelmäßige Kassenleistung gibt es in dieser Form also "eigentlich" nicht. Denn sonst hätte man im Internet dazu schon was konkretes gefunden... Schade!

Quote:
Fragen! Ich würde das nicht von vorneherein ausschließen.

Sehe ich auch so: Die Frage wird halt sein: An was leidet der Patient?, was eben von Patient zu Patient recht unterschiedlich sein kann, so dass man schwer allgemeingültige Aussagen treffen kann. Und: Gibt es dafür irgendwelche Abrechnungsmöglichkeiten? Wenn nein, sollte es wohl so sein, dass der Thera nicht in Blaue hinein abrechnet - worauf sich seriöse Theras wohl auch nicht unbedingt einlassen werden. Außerdem dürfte es auch von der Kapazität des Theras abhängen und welche vielleicht schwereren Fälle er noch auf der Warteliste stehen hat... Denn einen Therapieplatz brauchen meist mehr Leute als aktuell Plätze frei sind... Confused. Fazit: Wie es nach der Therapie weitergeht, sollte man wohl am sinnvollsten mit dem Thera klären. Wenn es finanziell schwer zu tragen ist, gibt es ja, wie bereits angesprochen, vielleicht die Möglichkeit, dass der Thera mit dem Preis etwas entgegenkommt...

LG
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Stöpsel2
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Post Wed, 20.Sep.06, 20:52      Re: Psychologische Beratung pro Quartal? Reply with quoteBack to top

Hallo Morgaine,

Quote:
Quote:
Bei mir ist es so, daß es sehr von meinen äußeren Lebensumständen abhängt, wie es mir geht. Und wenn die besser werden, würde es mir wahrscheinlich insgesamt besser gehen.


Du schreibst "würde"....wie sieht dein "defacto-Zustand" aus? Denn schließlich geht es doch darum, wie es dir JETZT geht.


Na ja, meine meiste Energie stecke ich immer noch dahinein, eine Arbeit zu finden in dem Bereich, wo ich mein zweites Studium gemacht habe (bin da Berufsanfängerin und die Aussichten sind nicht so gut). Hab jetzt eine schlecht bezahlte halbe Stelle (bzgl. meinem Erststudium) und entsprechend krebse ich finanziell dahin. Freunde hab ich kaum, aber auch keine Energie, um neben all dem welche suchen zu können. An Beziehung traue ich mich nicht so recht wieder, weil da zuletzt einiges schiefgegangen ist. Zu meinen Eltern hab ich schon seit mehreren Jahren den Kontakt abgebrochen (was nur vorübergehend sein sollte,weil ich nicht weiterwußte, da erstmal einiges geklärt werden muß und ich soviele Alltagsprobleme habe, um die ich mich zuerst kümmern muß). Ich hab in meinem Bemühen, Arbeit zu finden, mich ziemlich überladen mit Ansätzen, die ich verfolgen wollte und war ganz froh, daß die Therapeutin das jetzt gesehen hat. Trotzdem, ich überfordere mich manchmal und werde dann krank.

Quote:
im Grunde geht es mir doch super, wenn ich bedenke, dass es Millionen von Menschen gibt, die Hunger leiden, Krieg erleben müssen...usw. Aber man kann diese Dinge nicht 1 zu 1 vergleichen.


Da hast Du recht. Aber scheinbar vergleichen es Gutachter mit anderen schweren Fällen in D.
Ich mu0 auch sagen, daß ich diese Regelungen ziemlich blöde finde, weil ich glaube, wenn ich jetzt noch ein halbes Jahr oder so Therapie bekommen würde, bräuchte ihc dann in 2 Jahren nicht wieder "vor der Tür stehen". Na ja, ich setze immer mehr aufs Prinzip Vorsorge, aber die Kassen sehen das leider scheinbar anders.
Quote:

Klar, Therapie bringt an sich immer etwas, aber ich meinte das so, dass es manchmal Phasen gibt, in denen man mehr bzw. weniger stark von Therapie profitiert bzw. Dinge, die man in der Therapie lernt, unter Umständen auch selbst anwenden kann.


Hm, ich hab zwar öfters mal den Eindruck, daß die Therapie nicht so sehr effektiv ist (aus verschiedensten Gründen) und es dauert manchmal lang, bis ich einen wichtigen Hinweis kriege, aber alleine würde ich nicht auf die Idee kommen und anderseits hilft der mir echt weiter (z.B. sagte mir die Therapeutin, daß ich mich nur auf ganz wenige Stellen bewerben soll, die ich wirklich will statt alles gleichzeitig zu verfolgen. Dann überfordere ich mich nicht).
Was die Effektivität angeht, denke ich, daß die deutlich höher wäre, wenn wir mal beim Thema zwischenmenschlicher Kontakte richtig einsteigen würden (das Thema macht aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht so richtig viel Sinn).

Viele Grüße
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Post Wed, 20.Sep.06, 21:06      Re: Psychologische Beratung pro Quartal? Reply with quoteBack to top

Hallo tearless,

Quote:
Also mein Thera hat während der regulär bewilligten Stunden seit April letzten Jahres immer die drei Stunden, die die Kasse wohl ohne Antrag zahlt, abgerechnet.


Also Du hast parallel die genehmigten Therapiestunden aufgebraucht und die Quartalsstunden?

Quote:
Und ich habe eben das Glück, dass meine Eltern sagen, dass ich die Therapie wirklich so lange machen soll, bis ich wirklich stabil bin.


Ja, das ist wirklich klasse. Und daß Du da noch mehr Stunden bekommen hast als üblich, auch. Dann hoffe ich mal, daß Dir die Therapie weiter so gut hilft bei Deinem Aufwärtstrend.

Hallo sternenmeer,

Interessant, der Link.
Na ja, was Wartelisten bzgl. Therapieplätzen angeht, brauche ich mir hier keine Gedanken zu machen. Hier kriegt man innerhalb einer Woche einen Platz und hat noch Auswahl (wobei ich nicht weiß, wie das bei anderen Verfahren als VT ist).

@all:
Ihr habt schon recht, ich sollte die Therapeutin direkt fragen. Und wegen Wechsel der Therapieform werde ich sie wahrscheinlich auch mal fragen (auch wenn ich wohl lieber bei ihr bleiben will). Morgen hab ich wieder...
Und mir ist auch grade eingefallen, daß sie bzgl. der Abrechnungssache ja vielleicht auch ihren Supervisor fragt, da sie noch in der Ausbildung ist. Ich kann mir vorstellen, daß der sich ganz gut auskennt. Ich hoffe es jedenfalls...

Also danke für Eure Antworten und viele Grüße!
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Post Thu, 21.Sep.06, 10:11      Re: Psychologische Beratung pro Quartal? Reply with quoteBack to top

Hallo Stöpsel2,

Stöpsel2 wrote:


Quote:
Also mein Thera hat während der regulär bewilligten Stunden seit April letzten Jahres immer die drei Stunden, die die Kasse wohl ohne Antrag zahlt, abgerechnet.


Also Du hast parallel die genehmigten Therapiestunden aufgebraucht und die Quartalsstunden?


Ja, ganz genau.
Wie er das gemacht hat, weiß ich nicht. Aber es hat wohl so geklappt. Denn es kam von den Stundenzahlen so hin. Und eben auch jetzt rechnet er immer die erste Stunde im Monat von diesen "Quatalsstunden" ab.
Und das wird wohl auch klappen, schließlich würde er ja nicht unbezahltdie Situngen mit mir machen (auch wenn er oft vergisst, dass ich ja mittlerweile die anderen Sitzungen selber zahle und ich ihn da eher dran erinnern muss...)

Stöpsel2 wrote:

Ja, das ist wirklich klasse. Und daß Du da noch mehr Stunden bekommen hast als üblich, auch. Dann hoffe ich mal, daß Dir die Therapie weiter so gut hilft bei Deinem Aufwärtstrend.

Danke danke grinsend
Und jetzt schaffe ich es auch, nach Jahren noch mal in Urlaub zu fahren, und das sogar fast ohne die Angst, dass mich im Urlaub alles wieder einholt.
Also dann, bis in ca. 2 Wochen!

Liebe Grüße!
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