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Rose of Midnight
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Post Wed, 06.Aug.03, 21:29      Reply with quoteBack to top

Quote:
Sie war intelligent, hat alles verstanden, hatte die Möglichkeiten vor sich, und wollte/konnte trotzdem nicht. Schlußendlich hat sie sich für ewiges Tablettennehmen entschieden.


Das ist wohl meistens das Problem...die Intelligenz. Verständnis, Auffassungsgabe und Problemlösungen liegen meistens ganz klar auf dem Tisch.
Man könnte meinen, man müsste nur zugreifen und das Problem wäre gelöst.

leider ist es nicht so einfach. Eine Sache, die verstanden wird, also vom Intellekt behandelt wird, hat bei einem Borderliner noch lange nichts mit einem gefühlsmäßigen Verstehen zu tun.
Und ohne eine wirkliche, gefühlsmäßige Einsicht und ohne ein Verständnis vom Gefühl her kann man verhaltensweisen nicht ändern.

Man weiss vielleicht viel, kann aber trotzdem wenig damit anfangen.

Gefühl und verstand sind oft so 100%ig getrennt, dass der Verstand keine Kontrolle über die Gefühle hat. Also reicht reines Wissen der Lösungswege noch nicht aus.

Und man entwickelt ja auch Lösungswege für sich. Selbstverletzung ist einer davon. Und er funktioniert. nicht wirklich lange, nicht wirklich gut- sagen die Therapeuten.
Ich habe noch nicht die gefühlsmäßige Einsicht gehabt, dass das Schneiden mir nicht hilft.
Ich weiss das aber.

Also bin ich noch nicht dazu bereit und in der Lage, etwas zu ändern.
Das wird wohl noch ein langer, langer Weg.

Ich hoffe, das war jetzt nicht zu wirr.

Rose

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Moment...Hunde zersägen??? Das macht man nicht...
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skatelady
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Wohnort Mannheim
, 23


Post Thu, 14.Aug.03, 23:31      Reply with quoteBack to top

Prüfungsangst?
Das kenne ich! Vor einem Jahr bin ich bei der mündlichen und schriftlichen Prüfung durchgeflogen. Und nun ist es wieder soweit. Ich darf nun die Prüfung wiederholen. Aber ich habe so ene Angst, dass ich kaum was in meinen Kopf bekomme. Es hemmt mich von Tag zu Tag immer mehr. Was ist, wenn ich es nicht schaffe? Ich enttäusche alle! Die denken bestimmt ich hätte nicht gelernt. Ich bin zu unfähig zu dumm. Ich kann die Erwartungen und Wünsche meiner Eltern nicht erfüllen. Sie sind sicherlich enttäuscht von mir. Mein Vater kann nicht stolz auf mich sein.
Anstatt zu lernen, hänge ich fast den ganzen Tag über dem Klo oder meine Gedanken kreisen die ganze Zeit rund ums Essen.
Wenn ich meine Narben anschaue komme ich immer mehr auf die Idee meinen Druck loszuwerden.
Ich merke immer mehr, dass ich Hilfe brauche!
Ich bin schon seit 3 Monaten auf der Suche nach einer ambulanten Therapeutin. Komme mir allein gelassen vor. Ich habe es nicht verdient, dass moir geholfen wird.
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ponder99
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Wohnort behind you
M, 43


Post Tue, 26.Aug.03, 20:38      Borderlining Reply with quoteBack to top

Hallo Apollon,

bin zum ersten Mal hier dabei, nachdem ich seit Ende April 03 geschlitzt habe. Es war wunderschön, wie eine fürchterliche Droge und ich war dagegen völlig wehrlos. 2 Stunden lang war ich nach dem Schlitzen wieder einigermaßen ok, bis es wieder losging. Jetzt bin ich aus eigener Kraft weg davon, wie lange weis ich nicht. Deine These mag stimmen, bzw. eine Grundlage sein, muß aber auch nicht immer zutreffen. Das Leben ist manchmal knallhart und die Kombination verschiedener, bei mir jahrzehntelanger Streßsituationen, können auch Ursachen sein. Das Thema ist unendlich komplex und so ein kleiner Beitrag wie meiner hier ist halt nur die berühmte Spitze eines Eisbergs.

Ponder
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may76
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Post Fri, 13.Oct.06, 16:53      Re: These zu Borderline Reply with quoteBack to top

Hallo Apollon,

ich finde deinen Eingangstext sehr gut!
Er spiegelt vieles wieder, was ich empfinde.

Ich hab vor ca. vier Monaten die Diagnose BL bekommen und war seitdem am Boden zerstört, so dass ich mich entschieden habe, in eine Klinik zu gehen. Dort bin ich jetzt seit zwei Monaten und muss noch einen Monaten dort bleiben (allerdings seit gestern als Tagespatientin).
Ich habe dort einen BL-Test gemacht und 6 Punkte "erreicht". 7 braucht man, um wirklich BL zu haben, mittlerweile find ich dieses ganze diagnostizieren und testen dämlich.
Sagen wir's doch am besten so: am besten passt es in den Oberbegriff Borderline, aber diese Schublade ist so offen, wie sie nur offen sein kann.
Ich habe viele Paralellen mit Mitpatienten erlebt, dennoch sind viele Dinge bei jedem komplett anders.
Der eine ritzt sich, der andere haut den Kopf gegen die Wand, der eine hat eine Beziehung nach der nächsten, der andere hat schon psychotische Schübe (Anteile von schizophrenie z.B.).
Wir sind alle "gleich" in den "Emotionsregulationsstörungen", wie auch immer geartet. Emotionen werden stärker und "übertriebener" als bei "gesunden" Menschen empfunden und dies führt zu "Überreaktionen" oder starken Anspannungen, die durch irgend ein handeln gelöst werden müssen.

Die dialektisch behaviorale Therapie ist schon echt ganz hilfreich, muss ich sagen. Überwiegend ist sie verhaltenstherapeutisch aufgebaut und es sollen verletzende Verhaltensweisen durch andere (bessere) ersetzt werden.

Zottel erwähnte die 12-Schritte-Therapie. Kannst du mir erzählen, wie das so ist?
Ich wollte evtl. eine Therapie/Selbsthilfegruppe mit der Arbeit mit dem inneren Kind anfangen und in dieser Therapie wird, so hörte ich, auch das 12-Schritte-Programm angewandt.
Kannst du was darüber erzählen?

Ansonsten finde ich auch eine Traumatherapie nicht schlecht. Ich denke, dass bei mir persönlich (und vielleicht bei vielen Persönlichkeitsstörungen?) auch eine posttraumatische Belastungsstörung vorliegt.
Hat jemand Erfahrung mit der Traumatherapie?

Lg,
May
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