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traumtänzer
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Post Wed, 05.Mar.03, 7:42      Reply with quoteBack to top

@ jürgen,

also hast Du auch ein Problem damit, das "gehalten werden" einen Punkt erreichen kann, wo es in andere Bedürfnisse übergeht?

@ alle lesenden Überlebenden
Mir geht es heute so, das ich noch immer das Gefühl habe mit meinem Körper für Liebe bezahlen zu müssen, kennt ihr das Gefühl auch?
Ich habe dann das Gefühl auch von meinem eigenen Körper verraten zu sein, weil der ja sexuelle Gefühle entwickelt, die ich selber nicht will, für die ich mich schäme und vor denen ich mich ekel.
Würde ich wenigstens nicht körperlich erregt, könnte mir eigentlich nichts passieren, oder?


Nach was wichtiges!
Bei all meinen Zweifeln, ob ich jemals "normele Sexualität" erleben kann, habe ich doch schon viel gelernt mit meinen verwirrten Gefühlen umzugehen.
Es geht mir heute wenigstens nicht mehr ständig so, das ich mich so ekelerregend fühle. Kann die Streicheleinheiten vorher mitlerweile öfter als schön empfinden, solange, bis es Zeit wird für mich auszusteigen. War früher auch nicht möglich!

Es gib auf alle Fälle Hoffnung irgendwnn einmal nicht mehr in die Abgründe zu stürzen, wenn es um Sex geht.

Ich werde mich jetzt um eine Therapie kümmern, in der ich dieses Thema endlich mal wirklich behandeln kann.
Kennt jemand andere Therapieformen zu diesem Thema als eine tiefenpsychologische? Hat jemand da Erfahrungen? Es gibt doch noch andere Therapieformen, wie Kunsttherapie oder so.

Liebe und Glück

traumtänzer

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juergen
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Post Thu, 06.Mar.03, 13:02      Reply with quoteBack to top

Hallo Traumtänzer Very Happy , lieben Gruß , Danke für dien Mail Laughing

Nein , Es gibt keine Zauber oder Traum Thera. Hab jetzt schon einiges gemacht , Thera, SHG, Tiefenpyscho,und und das einzige was mir noch fehlt ist und bleibt die Klinik, Ja muss ich wohl irgendwann, Ich Trau mich zur zeit nicht. traurig
Besserung , Ja und nein ,Ja ich kann darüber reden , Ja ich kann mit verzeihen, Ja ich bin mit schuldig , oh ich glaub du kennst das .
Ja festhalten , so lange bis der Körper oder das Hirn verücktspielt.
wo da der Punkt ist wo es unerträglich wir kann vielseitig sein ,
ersten komm Ich oder Sie , Brauche ich oder Sie die nähe , ( schon wieder hab ich ein problem damit , ist das nicht unfair ihr gegenüber ) leider verstehe ich es manchmal selbst nicht ! Ja ich will und brauche es , aber ich kann es nicht !!. Versuche ich über diese gefühle zu übertreten klappen ja auch aber nur kurzzeitig, ja ich glaube ich könnte mich auch dazu zwingen ( den frieden willen ) aber das danach kommt dann ganz gewaltig , The day after; Depressionen, Angst, Mega Streß, Traurichkeit und einen wirren Kopf weil ich das nicht verarbeiten kann warum das so ist und ich nicht ändern kann ( ÄH Bitte Apollon keinen Thalk von dir Heute dazu , bin Heute am Boden , Auch du wohnst schon in meinen Kopf, OK ist ja auch gut so ) Hatte erst gestern wieder damit zu tun )War heute schon bei der Thera ( wiedereinmal das gleiche Thema ) Warum und was kann ich tun .

Oh Mit den Gefühle von einen selbst schämen ,ekel, erregt sein . HI ich hab schon mal daran gedacht mir Hormone verscheiben zu lassen die diesen erregungen unterdrücken !! Das ich wollte ich echt tun , aber vergewaltige ich mich nur selbst PS Risenanschiß vom DR. war ja klar !

RES. Es hat sich vieles geändert , im Jetzt Reale Zeit . wenn aber das Kind kommt wirds eng

Gruß Jürgen Embarassed


Last edited by juergen on Thu, 06.Mar.03, 13:24; edited 1 time in total
traumtänzer
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Post Sun, 09.Mar.03, 15:36      Reply with quoteBack to top

schön, weiter im thema, ich versuchs Very Happy !

hab mir noch nie gedanken gemacht, wie mein "krankheitsbild" betitelt wird.
als borderliner wurde ich von einem therapeuten auch benannt. auch in der klinik, wo ich ja ziemlich auf film war.

mir fällt es einfach schwer das zu begreifen, wie das definiert wird und mache mir darum auch nicht so viele gedanken.

es hilft mir nicht wirklich weiter zu wissen wie das heißt, wie es mir geht. es recht mir das ich merke wie es mir geht. find ich anstrengend genug.


ZUM THEMA:
ich denke un der letzten zeit viel darüber nach, ob eine platonische beziehung nicht doch viel einfacher wär.
es bedeutet für mich einfach immer einen absturz, wenn es um sex geht. ich weiß einfach nicht, wie und ob es da überhaupt einen weg raus gibt. zweifel grad immer mehr daran.
kann einfach nicht mit meiner frau drüber reden, weil sie dabei selber so dermaßen auf film kommt, das einfach kein aussprechen möglich ist.

@jürgen
du hast gepostet, das du lange nichts davon gewußt hast.
wie konntest du es zu der zeit empfinden?
hm, hab ich dich glaub ich schon gefragt, oder?

Question gibt es hier im forum eigentlich eine/n überlebende/n die schon weiter ist?
kann jemand sagen, das es auch schön sein kann, der/die es vorher nicht so empfunden hat Question

lasst´s euch gut gehen!

liebe und glück

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hope62
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Post Fri, 14.Jan.05, 11:55      Prägt sex. Missbrauch für immer die Sexualität ? Reply with quoteBack to top

Diese Frage quält mich nun seit Jahren. Seitdem ich weiß, dass mein Mann missbraucht wurde und mein Mann Probleme hatte, mit mir Sex zu haben.

Er hat dies dann anders ausgelebt. Obsessive Selbstbefriedigung, Hardcore Pornos, andere Frauen. Dann Zustände, die ziemlich nach Psychose aussahen. Dinge die er gesagt und getan hat und sich nicht mehr daran erinnern kann.

All dies kam nun er so nach und nach raus. Eine Höllenfahrt für uns beide. Denn da er sich nicht richtig traute mit mir zu reden, kam es zu sehr schlimmen Auseinandertsetzungen zwischen uns.

Ich weiß, ich kann ein Missbrauchsopfer nicht zwingen, mit mir zu reden. Aber all dies geht nun seit 6 Jahren so. Ich liebe ihn und er mich auch. Aber wohl auf andere Weise als ich ihn. Für mich gehört der Sex mit in die Beziehung. Ich bin niemand der mal schnell mit jemand anderem ins Bett gehen kann. Bei mir gehört viel Gefühl dazu und Vertrauen.

Haben wir überhaupt eine Chance. Ich habe ihm neulich gesagt, wenn er der Meinung ist, er kann mit mir nicht darüber offen reden, dann muss er mich loslassen. Darauf sagt er, dass wollen wir doch beide nicht. Ich weiß aber, dass ich keine Beziehung führen kann, in der der Sex vom Missbrauch bestimmt wird. Und mir macht das alles auch irgendwie Angst. All dies Unausgesprochene.

Ich kann das schlecht ausdrücken. Mein Mann hatte Sex mit Frauen, mit denen er gar keine Beziehung will. Es ist, als lebe er den Missbrauch weiter.

Kann jemand verstehen, was ich meine? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
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Post Fri, 14.Jan.05, 12:07      Re: Prägt sex. Missbrauch für immer die Sexualität ? Reply with quoteBack to top

hallo hope62!

ich kann dein not sehr gut nachvollziehen: man will helfen, kann aber nicht. man will verstehen, kann aber nicht. man will trost spenden, braucht aber selbst welchen.
vielleicht hilft es dir, wenn du dir erst einmal bewußt machst, dass das leben betroffener vor allem durch zwei erfahrungen aus dem sex. mißbrauch bestimmt wird, nämlich:
.) hilflose ohnmacht gegenüber der übermächtigen fremdbestimmung durch den täter und
.) isolation durch unterbindung sozialer kontakte.

deshalb ist es wichtig, die hilfe in diesen bereichen anzusetzen. du kannst deinen mann nicht zwingen/überreden zu erzählen. er muß es selbst wollen. erste voraussetzung dafü ist absolute SICHERHEIT. die sicherheit, nicht wieder mißbraucht zu werden.

ich denke, ihr könnt eure "geschichte" nur in einer paartherapie lösen und dafür möchte ich dir/euch mut machen.

lg
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Post Fri, 14.Jan.05, 12:14      Re: Prägt sex. Missbrauch für immer die Sexualität ? Reply with quoteBack to top

nachtrag liebe hope62,

so auf die schnelle schaffe ich eine entsprechende antwort nicht. aber ich werde mich bemühen, dir so bald es mir möglich ist, zu erzählen, was in einem mißbrauchsopfer während des sex vorgehen kann - ich kann nur von mir erzählen, ob und wie das bei deinem mann aussieht, das müßt ihr euch selber erarbeiten und dazu rate ich dringend im rahmen einer paartherapie, mit einer/m thera, der erfahrung mit mißbrauchsopfern hat. die möglichkeit des gegenseitigen mißverstehens ist einfach zu groß, und dadurch wieder nur auseinandersetzung!

alles liebe
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hope62
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Post Fri, 14.Jan.05, 12:18      Re: Prägt sex. Missbrauch für immer die Sexualität ? Reply with quoteBack to top

Danke für Deine Antwort. Ich sitze jetzt hier und weine...

Er soll mir nicht erzählen, was vorgefallen ist. Einiges weiss ich und ich weiss auch, was mit "Euch" ist. Ich weiss das alles.

Bei mir ist er sicher, das weiss er. Ich komme nicht damit klar, dass er im Grunde seinen Missbrauch weiter auslebt (bzw. auslebte).

Wir haben mehrfach eine Paartherapie begonnen. Unser Hauptproblem ist der Sex. Und genau darüber kann ich mit ihm nicht reden.
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black and white
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Post Fri, 14.Jan.05, 13:56      Re: Prägt sex. Missbrauch für immer die Sexualität ? Reply with quoteBack to top

liebe hope 62,

hat er denn abgesehen von der paartherapie eine therapie alleine gemacht?
du bist der meinung er lebt seinen missbrauch weiter?! es kann die suche nach etwas sein das er selbst nicht definieren kann.

er kann mit dir nicht darüber reden?
gerade mit dem der einem am wichtigsten ist, der einem am meisten bedeutet ist es sehr schwierig darüber zu reden.
ich kann meinem mann z.b nur davon im dunkeln erzählen, ich kann ihn dabei nicht ansehen ; es kostet einen enorme anstrengung und ich kenne ihn schon seit 15 jahren

ich weiß nicht ob dir all dies weiterhilft
ich wünsche dir viel kraft und mut
blackwhite

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Gib jedem Tag die Chance der schönste deines Lebens zu werden.
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vita
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Post Tue, 18.Jan.05, 13:14      Re: "Normale" Sexualität nach einen Missbrauch ? Reply with quoteBack to top

Hallo Jürgen, Anna, Heidi-Anne,Traumtänzer und alle anderen:

ich freue mich über eueren Mut, hier zu posten und wünsche euch weiterhin viel Kraft für eure Therapien. Ich weiß selber aus eigener Erfahrung, wie schmerzhaft die Therapie ist. Es geht einem tatsächlich erst einmal schlechter als voher, erheblich schlechter, als erwartet. Jedoch, wenn ich zurückschaue, ging's mir schon immer schlecht, ich wußte nur nicht, warum. In der Therapie habe ich dann endlich die Wahrheit erfahren und konnte nur so mein Leben wieder selber in die Hand nehmen, ohne von den Geistern der Vergangenheit gejagt zu werden. Der Heilungsprozeß dauert seine Zeit und bitte nicht vergessen, auch die positiven Veränderungen zu bemerken, wie z. B. Körpererfahrungen, daß Schmerzen auf einmal verschwinden, wie anna schreibt, als Zeichen, daß man tatächlich auf dem richtigen Weg ist.

Ich habe meine Therapie so verstanden, daß ich in die Hölle hinabgetaucht bin, um mir meine gestohlenen Gefühle zurückzuerobern. Ich denke, das ist eine heldenhafte Tat.



Hallo hope62,

ohne die Geschichte deines Mannes zu kennen, antworte ich dir auf deinen post, jedoch nicht unbedingt so, wie du es gerne hören möchtest.

Ich weiß, daß du es gut meinst und sicherlich mit all deiner Liebe deinem Mann helfen willst. Aber dein Mann braucht meiner Meinung nach professionelle Hilfe. Ich schließe mich hier der Frage von black-and-white an, ob dein Mann schon einmal eine Einzeltherapie in Erwägung gezogen hat. Warum habt ihr die Paartherapie abgebrochen ?

Da dein Mann in sexueller Hinsicht deine Erwartenshaltung kennt, und natürlich auch den Druck, den du damit auf ihn ausübst - erreichst du, ohne das zu wollen - genau das Gegenteil von dem, was du gerne möchtest.

Es besteht die Möglichkeit, daß dein Mann eine Mißbrauchsituation wiederholt. Oft haben Survivor aufgrund ihres meist gesamten destruktiven familiären Umfelds nichts anderes kennengelernt, als Mißbrauchsituationen. Schwer traumatisierte Menschen neigen dazu, ihr Trauma in irgendeiner (meist abgemilderter Form) zu wiederholen, um es unter Kontrolle zu bringen. Das ist natürlich ein schreckliches Paradox, was aber therapeutisch aufgearbeitet werden muß.

Eine andere Möglichkeit wäre, daß eine Frau, die von all diesen Problemen nichts weiß, auch keinen Druck auf deinen Mann ausübt.

Du schreibst, er soll dich loslassen. Du bist doch aber nicht angekettet. Du könntest ihn loslassen, in dem du dich einmal fragst, warum du seit Jahren unter solch schwierigen und wohl auch für dich emotional sehr verletzenden Umständen lebst und trotz all deiner Liebe und Fürsorge jedoch nicht die erwünschte Heilung deines Mannes erreicht hast.

Ich bin selber Überlebende, seit 27 Jahren verheiratet, wobei die Sexualität ebenfalls die größte Schwierigkeit war und ist. Jedoch haben wir beide vor einigen Jahren eine Therpie gemacht. Erst ich und als dann meine Heilung und somit eine erhebliche Veränderung meines Verhaltens begann, begab sich mein Mann in Therapie - da sonst unsere Ehe zerbrochen wäre. Erstaunlicherweise kam bei meinem Mann so Einiges zum Vorschein, was ebenfalls nicht in Ordnung war und ist. Wir hatten nämlich beide eine recht verquerte Vorstellung von menschlicher Nähe.

Vielleicht wäre für euch beide eine Einzeltherapie ein guter Ansatz.

Ich wünsche dir und deinem Mann viel Kraft und Mut.


lg
vita
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Post Tue, 18.Jan.05, 13:41      Re: "Normale" Sexualität nach einen Missbrauch ? Reply with quoteBack to top

liebe hope62!

weiter oben habe ich dir versprochen, zu antworten, sobald ich die richtigen worte dafür finde. göttin sei dank, ist mir vita zuvor gekommen. denn ich hätte nicht (aber schon gar nicht) eindrucksvoller formulieren und die problematik ausprechen können. ich kann das gesagte von vita nur voll und ganz bestätigen und doppelt unterstreichen!

liebe vita!

ein extra DANKE noch für dich. meine ehe nimmt und nahm denselben verlauf. erst ich in therapie und nun wir beide. und bei meinem mann kommt nun auch viel unverarbeitetes aus der kindheit zum vorschein. seine überlebensstrategie ist die "projektion". es ist für ihn absolut nicht leicht, da hinzuschauen und seinen anteil an unseren eheproblemen zu erkennen. darum ist ja die frage "warum habe ich mir gerade diesen partner ausgesucht" so interessant. und wie du sagst: man ist an seinen partner nicht gekettet. man ist freiwillig bei ihm und kann, wenn man es nicht mehr aushält, ihn jederzeit verlassen!

mp
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Curley
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Post Wed, 19.Jan.05, 0:14      Re: "Normale" Sexualität nach einen Missbrauch ? Reply with quoteBack to top

Hallo Jürgen !

Tut mir leid was du erfahren mußtest...ich glaub es ist für Männer die mißbrauch erleben mußten noch schwieriger es wird ja so schon mehr oder weniger totgeschwiegen und bei männern denke ich noch mehr.... ich hab mir jetzt auch nicht komplett alles durchgelesen ist einfach schon zu spät....

Sexualität ist schwierig ich selbst wurde auch mißbraucht von meinem Bruder...und es stimmt das jeder mensch anders reagiert anders fühlt u.s.w ich kann Dir nur von meiner sicht erzählen wie ich es emfpinde und fühle.... ich habe seit kurzen einen Freund habe ihm erzählt was passiert ist er hat echt voll lieb reagiert er wollte mir zeit geben hat dies auch getan irgendwann kam es zu mehr zärtlichkeiten irgendwann haben wir miteinander geschlafen und ich bin froh das ich es genießen kann seine berührungen u.s.w allerdings ist das nicht immer so...also das ganze ansich kann ich wirklich immer genießen und wäre es mal nicht so würde ich es ihm sagen das einzige was nicht immer funktioniert das ich danach in seinen armen liege oft dreh ich mich weg und er darf mich nicht anfassen.....

Wie ich gelesen habe machst Du therapy und hast gewisse zweifel...kann ich gut verstehen so ging es mir auch und es ist ein langer harter Weg auch ich hab mich oft gefragt Warum mach ich das und hör nicht auf aber glaub mir Jürgen irgendwann erkennst du das es sich gelohnt hat ganz bestimmt es ist schwer und wird dauern aber es wird besser...

Ich wünsche Dir alles liebe


Curley

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Gib niemals auf egal was Dir passiert ist
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teardrop
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Post Wed, 19.Jan.05, 13:16      Re: "Normale" Sexualität nach einen Missbrauch ? Reply with quoteBack to top

hallo jürgen!

deine geschichte hat mich sehr berührt, weil sie mich sehr an meine eigene erinnert.
ich bin über viele jahre von meiner mutter und von meinem stiefvater sexuell missbraucht worden.
ich hab das immer verdrängt, aber als ich 18 war und schwere bulimie hatte, kam dann alles schonungslos ans tageslicht.
zu diesem zeitpunkt erkannte ich erst, dass ich zwar regelmässig sex hatte, eigentlich aber nie da war. man nennt das in der fachsprache `dissoziieren.
ich hab immer an alles gedacht, nur nicht an sex, geschweige denn lust dabei empfunden. ich habe dann eine therapie gemacht und dann ging`s aber irgenswie immer noch nicht.

hab dann viel durchgemacht, habe mich dann zeitweise mit sehr komischen typen getroffen und mit ihnen sex gehabt nur um mir zu beweisen das ich sex wie "normale` menschen haben kann.
ich glaub ich brauch dir wohl nicht zu erzählen das dieser schuss nach hinten los ging und das es mir noch viel schlechter ging.
vor kurzem ist dann der knopf aufgegangen, weisst du warum?
ich hab mir endlich zugestanden das ich zeit brauche und nicht beweisen muss das ich "normal" bin.

vor drei wochen hatte ich dann ein total schönes erlebnis. ich hab mit einem mann geschlafen den ich schon länger kenne und dem ich sehr vertraue. wir waren unterwegs und dann ist es einfach passiert. es war wunderschön und ich war zum ersten mal in meinem leben auch in meinem kopf beim sex dabei.
für mich war das unglaublich, ich bin tagelang auf wolke sieben geschwebt.
und das beste ist, es war kein einmaliges erlebnis, wir haben in der zwischenzeit schon öfters miteinander geschlafen und es war jedesmal so schön. man muss dazusagen das dieser mann ein sehr einfühlsamer mensch ist und ich ihm einfach sehr vertraue.
wir sind gut befreundet und vor kurzem habe ich ihm auch meine "geschichte" erzählt.

ich weiß das es natürlich auch wieder rückschläge geben wird, aber das ist nur natürlich und verständlich . ich werde das dann mit meinen engsten freunden und natürlich mit meinem therapeuten besprechen und es nicht wieder kramphaft runterschlucken und dann wieder rauskotzen.
also, jürgen gib dir selbst zeit, mach dir keinen druck und beginne das wort "normal" aus deinem kopf zu streichen. jeder hat sein eigenes `normal`.

ich wünsch dir das du deinen weg findest.

ich drück dich ganz fest und schick dir einen regenbogen voll licht, lg teardrop
freude
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Post Thu, 20.Jan.05, 12:12      Re: "Normale" Sexualität nach einen Missbrauch ? Reply with quoteBack to top

Hallo Vita,
danke für Deine Antwort.

Mein Mann ist seit fast 5 Jahren in Therapie. Auch schon 3 Klinikaufenthalte. Ich habe ein halbes Jahr nach meinem Mann eine Therapie begonnen und diese 2 1/2 jahre gemacht.

Die paartherapien haben wir abgebrochen, weil mein Mann nicht bereit war, über dieses Thema ehrlich zu sprechen (Sex).

Ich habe keine Erwartungshaltungen an meinen Mann gestellt. Mein Mann hatte mich verlassen, mit der Aussage, Sex sei für ihn sehr wichtig. Da habe ich erstmal gedacht, was meint er denn damit. Ich empfand es als Frechheit, weil es auch für mich wichtig ist. Heute weiß ich, dass er anderen Sex meint. So ganz genau, weiß ich natürlich nicht, was er damit meint, denn er redet nicht darüber. Neulich habe ich ihn gefragt, ob er sich schämt. Darauf antwortete er mit ja. Die Frauen, mit denen er Sex hatte, mit denen würde er keine Beziehung haben wollen. Wir kamen auf das Thema Frauen, die auch als Kind missbraucht wurden, und später immer wieder Sex mit total ekligen Männern suchten. So einen Thread gab es hier auch mal. Er sagte, bei ihm wäre es ähnlich.

Ich bin noch bei meinem Mann, weil ich ihn liebe. Und weil ich sehe, dass er schlimme Probleme hat. Ich weiß, das ich ihn nicht "heilen" kann. Das ist auch nicht meine Absicht und Aufgabe. Sicher steckt bei mir auch die Angst dahinter, dass er es ohne mich nicht schaffen wird. Ich habe das alles hinter mir mit ihm. Er hat nun eine neue Therapeutin und bekommt auch endlich Medikamente, da er wie ich schon mal erwähnt habe, schon ziemlich am durchdrehen war. Er hat nur noch wirres Zeug geredet, und auch völlig paradox gehandelt.

Ich bin einfach nicht der Typ, der sich von jemandem trennen kann, den er liebt. Und das mein Mann mich liebt, das weiß ich auch. In der Paartherapie wurde mir schon mehrfach gesagt, dass ich für meinen Mann der wichtigste Mensch bin. Das kann auch ziemlich belastend sein.

Leider wurde bisher nicht meine Frage beantwortet. Mein Thread wurde ja an den von Jürgen angehängt, da die Thematik die selbe ist:

Ist eine "normale" Sexualität möglich?????? Im Kopf meines Mannes muss doch irgendein Film während des Sex ablaufen. Bleibt das immer so? Mir macht das Angst, denn ich fühle mich dann auch mitten in diesem Missbrauch.

Gibt es jemanden, der sein Trauma weitergelebt hat, es aber geschafft hat?
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Post Fri, 21.Jan.05, 18:57      Re: "Normale" Sexualität nach einen Missbrauch ? Reply with quoteBack to top

Hallo Teardrop, Hallo ihr anderen,

Was Du sagst hat mich sehr berührt: '... und nicht beweisen muss das ich "normal" bin.' Das trifft auch bei mir den Nagel auf den Kopf. Bei dieser Zeile schossen Tränen in meine Augen, dabei bin ich sonst nicht so nah am Wasser gebaut.

Ich bin auch ein Überlebender. Ich habe eine Partnerin und auch bei uns gibt es Probleme im Bett. Und viele Missverständnisse.

Wir haben 2 Probleme denke ich, meines und ihres. Sie leidet unter Vaginismus ( Scheidenkrampf beim Sex ). Daher hatte ich bisher keinen 'normalen' Sex. Seit gut einem Jahr. Mein Anfangsverdacht war, dass sie selbst eine Überlebende ist. Ich habe ihr von mir erzählt aber sie hat soetwas nicht berichtet. Viele andere Anzeichen sprechen auch dagegen nach allem was ich bisher weiss ( Trotzdem die Frage an die Damen : Kennt ihr das oder ist das eher untypisch als Folge von Missbrauch? ). Ich muß zugeben, dass ein Teil von mir wahrscheinlich gehofft hatte, sie könnte 'verstehen' weil sie es selber von sich kennt - und gleichzeitig wünsche ich, dass sie das nie erleben mußte oder erleben muß.

Es gab eine Reihe von Mißverständnissen. Eine Sache mit dem Sex hatte sie zuerst nicht verstanden - und ich vielleicht selber nicht.

Ich hatte Stück für Stück alles aus meinem Trauma hinter mir gelassen, habe Orte besucht vor denen ich Panik hatte ( weil sie auf die Traumaauslösende Zeit zurückgehen ) usw. Auch Zärtlichkeit war kein Problem mehr. 'Normalen' Sex haben sah ich quasi als die letzte Seite eines Buches. Wenn ich diese letzte Seite abhaken, kann kann ich endlich das Buch zur Seite legen.

Ja, ich glaube an der Vorstellung nach 'normalen' Sex zu hängen kann sehr kontraproduktiv sein. Ich habe nun nach einem Jahr meine Partnerin, die ich über alles liebe, an Sexualität 'gewöhnt'. Sie war 'Jungfrau' und sehr 'katholisch' erzogen worden, daher sicherlich auch der Vaginismus. Jetzt meint sie Sexualität ist etwas, das allen gehören sollte und - im Gegensatz zu früher - wird sie auch schnell erregt (auch 'Mann' kann das an 'Frau' z.B. an den Brustwarzen erkennen ). Doch nun - auch nachdem sie die Pille nimmt - könnte ich wahrscheinlich eindringen. Aber die vielen 'Zurückweisungen' im letzten Moment haben mein bestes Stück 'gelehrnt' im letzten Moment wieder einzuknicken. Und die Vorstellung, dass es wichtig für mich ist, damit ich dieses Buch schließen kann.

Ich denke auch ich muß lernen, nicht 'normalen' Sex haben zu müssen. Erst dann kann ich ihn haben
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Post Sun, 23.Jan.05, 21:27      Re: "Normale" Sexualität nach einen Missbrauch ? Reply with quoteBack to top

Hallo,

ich möchte über das Thema loslassen sprechen. Während ich lese, kommt es mir nämlich so vor, dass das nicht so einfach zu sein scheint. Und auch ich persönlich habe noch immer Probleme damit.

@hope
Es tut mir leid, deine tragische Geschichte zu hören. Deine Frage wurde bereits von teardrop beantwortet. Sie hat ihr Trauma wohl loslassen können und liebevolles Geben und Nehmen in sinnlicher Hinsicht erfahren. Deine Angst, dass es dein Mann ohne dich nicht schaffen würde, ist ein sehr hoher Anspruch an dich selber und an ihn. Ich frage mich, warum es dich so sehr beschäftigt, was in deinem Mann vor sich geht anstatt zu prüfen, was in dir vorgeht. Ja, es gibt viele, die es geschafft haben. Sie haben ihr Trauma losgelassen und mußten sich nichts mehr beweisen.

@teardrop
Ich freue mich sehr für dich, danke für deinen Beitrag. Das mit dem "normal" hat mich ebenfalls sehr bewegt.

@prinz
Dir geht's ganz ähnlich wie mir. Ich glaube, dass, so lange der Partner ein Problem hat, wir das prima lösen können und somit nicht unser eigenes Problem zu sehen brauchen. Ich dachte auch mal, ich führe meinen Partner zur "Sexualität" hin, einer Sexualität, die ich jedoch selber nicht so losgelöst leben konnte. Ich habe die Impotenz meines Mannes zu meinem Lebensinhalt gemacht, da ich ja die rein technische Ahnung hatte. REIN TECHNISCH, wohl gemerkt ! Deine Partnerin (NICHT du) hat jedoch, wie ich lese, ihr Problem gelöst oder ist auf dem besten Wege. Und nun stehst du wieder am Anfang, das deine zu lösen. Dein letzter Satz ist sehr bemerkenswert. Wir müssen uns nämlich tatsächlich gar nichts beweisen, sondern dürfen einfach wir sein.

@mitplauderin
Ich freue mich jedes mal, einen Beitrag von dir zu lesen. Ich hoffe, es geht dir weiterhin gut auf deinem Heilungsweg, den du sehr mutig beschritten hast.

lg
vita
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