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SHINZON
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Post Tue, 30.Dec.03, 17:09      Re: "sollte" man in seinen Therapeuten verliebt se Reply with quoteBack to top

Hallo Molly,

danke fuer deine Antwort. Ich habe deine Beitraege auch ein bisschen verfolgt und glaube gelesen zu haben, dass du eignetlich eine glueckliche Beziehung lebst. Das unterscheidet uns beide. Ich wuerde sofort mit meiner Therapeutin durchbrennen, mit Ihr bis zum ende des Universums reisen und ihr einen Stern vom Himmel holen. Und die kalte nackte Realitaet sieht aber leider anders aus. Dieser Konflikt ist doch ziemlich gross in mir und ich weiss im moment nicht, wie ich das handeln soll.
Mit dem gefuehl leben zu muessen, die frau des lebens zu kennen, verdammt viel fuer sie zu empfinden, und trotzdem nichts zu erreichen, ist einfach das absolut haerteste, das ich je erfahren habe, und ich habe die hoelle auf erden nicht nur einen Tag oder eine Woche erlebt, das kann ich dir mit sicherheit sagen. Vielleicht hat ja Dr. Fellner einen Rat.

Shinzon
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r.l.fellner
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Post Tue, 30.Dec.03, 20:19      Re: "sollte" man in seinen Therapeuten verliebt se Reply with quoteBack to top

Lieber Shinzon,

SHINZON wrote:
Mit dem gefuehl leben zu muessen, die frau des lebens zu kennen, (..)

sie ist nicht die Frau Ihres Lebens.

Und Ihnen verbleibt, ohne es zu wissen oder zu wollen, wenigstens eine Genugtuung in dieser schwierigen Situation: nirgendwo und nie mehr wieder im "wirklichen Leben" wird dies so sicher sein wie jetzt - in der Therapie....
Was Sie nun erleben, ist ein typisches Beispiel für die sogenannte "Projektion" (Ihrer Erwartungen und Hoffnungen bezüglich Ihrer "idealen Frau" in Ihre Therapeutin), und zeigt, welch geradezu unglaublichen Streiche uns unsere eigenen Wahrnehmungen und Gefühle spielen können.

Fragen Sie Ihren Verstand, ob Ihnen diese Therapeutin auch real bis jetzt helfen konnte. Wenn ja, dann bleiben Sie bei ihr.

Allerdings folgendes:

- das mit den Umarmungen halte ich in dieser Situation für völligen Unsinn, wobei soll das in dieser Situation helfen? Tun Sie sich das nicht an, wenn da schon Ihre Therapeutin keinen Grund für eine klare Abgrenzung sieht

- aufgrund bestimmter "Töne", die ich da heraushöre, bin ich mir nicht ganz sicher, ob Ihre Therapeutin die Situation vollständig im Griff hat (damit kann ich allerdings auch völlig falsch liegen, da ich ja nur Ihren Beitrag zur Grundlage meiner Einschätzung machen kann!). Setzen Sie sich in jedem Fall eine bestimmte Grenze (z.B. "Ende Januar"), danach sollten Sie in eigenem Interesse die PT abbrechen, wenn sich an Ihren Problemen, derentwegen Sie ja eigentlich die Therapie begannen, noch nichts verändert hat (oder wenigstens deutliche Anzeichen dazu vorliegen).

- bleiben Sie beide im Gespräch über den aktuellen "status quo" der Verliebtheit, wie es Ihnen damit geht und wie die Therapie dadurch beeinflußt wird. Wenn das gelingt, dann kann viel Förderliches daraus entstehen, geradezu ein 'push-Effekt'. Andernfalls: siehe oben.

Freundliche Grüße und alles Gute
Richard L. Fellner

Anm.: bin nicht Dr, sondern DSP zwinkernd..

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molly
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Post Tue, 30.Dec.03, 20:39      Re: "sollte" man in seinen Therapeuten verliebt se Reply with quoteBack to top

Hallo Shinzon!

Wenn du wüßtest wie gut ich deine Gefühle nachempfinden kann. Ich glaube als mein Blickwinkel noch ganz eng war, da wäre auch ich bis ans Ende der Welt mit ihm gegangen, um einfach seine Nähe zu spüren. Mehr als einen Händedruck bin ich meinen Therapeuten nie nähergekommen. Er wußte sich gut abzugrenzen (im Gegensatz zu deiner Thera).

All diese Gefühle die noch immer in abgeschwächter Form vorhanden sind, habe ich trotz intakter und langjähriger Ehe. Ich möchte einfach beides. Wahrscheinlich ergänzen sich die beiden und miteinander wäre für mich alles vollkommen. Ich werde es schon noch lernen meine Gefühle, die ich noch immer für meinen Thera empfinde, auf den Platz zu bringen, wo sie auch hingehören.

Alles Liebe
Molly
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SHINZON
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Post Wed, 31.Dec.03, 10:52      Re: "sollte" man in seinen Therapeuten verliebt se Reply with quoteBack to top

Danke fuer die Antworten Herr Dr. Fellner und Molly.

Den Grund, warum ich zur Thraepeutin gegangen bin, war anfaenglich die Beziehung zu meiner Frau. Aber im Laufe der Zeit habe ich als folgeerscheinung von Suizidgefuehlen ueber normale depressive verstimmungen, liebeskummer durch meine Frau, Erziehungsprobleme meiner kinder und so weiter eigentlich alles besprochen, was eben gerade aufgetaucht ist. Und dadurch ist die Therapeutin zu meiner Vertrauten geworden. Sie weiss so verdammt viel ueber mich, das mich das auch zwischendurch erschreckt hat. Aber sie ist die einzige Person im universum, die soviel weiss ueber mich, und trotzdem noch mit mir spricht. Insofern muss ich eigentlich schon deshalb unendlich dankbar sein, fuer ihre hingabe, mir zuzuhoeren. Ich spuere die austrahlung von menschen sehr stark, und dihre ausstrahlung der ruhe und kraft ist einfach unendliche liebe fuer mich. Wieweit das nur ein psychologisches modell oder eine fehlinterpretation ist, kann ich natuerlich nicht sagen, aber meine gefuehle sind schon ein messinstrument fuer die Umgebung, und mein gefuehl truegt mich selten. DAs alles macht es nicht gerade leicht fuer mich, mit der Liebe, hingabe oder einfach auch nur geschaeftssinn meiner therapeutin umzugehen. Aber ich koennte noch stundenlang darueber schreiben. Ich werde es dabei bewenden lassen, da auch andere Menschen, wie z.B. Molly, damit leben muessen.

Ein gluekliches neues Jahr alles verliebten und exverliebten wuenscht Euch
Shinzon
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molly
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Post Wed, 31.Dec.03, 13:10      Re: "sollte" man in seinen Therapeuten verliebt se Reply with quoteBack to top

Hi Shizon,

entschuldige aber auf meinen Lippen zeigt sich ein Lächeln weil dein Posting könnte auch ich geschrieben haben. Auch mein Thera wusste alles und jedes von mir. Ich beschrieb ihm auch tausend Mal meine Gefühle und Gedanken in der Hoffnung es gemeinsam bearbeiten zu können. Ich habe sicher sehr viel aus der Therapie für mich gelernt aber der Rest ist halt doch nur diese Zuneigung, die nicht vergehen will.

Du brauchst deiner Thera nicht dankbar zu sein, dass sie dir zuhört und es ist auch nicht Geschäftssinn der dir diese Liebesgefühle hochkommen lässt. Sie macht einfach ihren Job. Vielleicht haben wir beide die falsche Therapieform erwischt. Ich mache jetzt mit meiner neuen Thera Gestalttherapie, die sich ja bekanntlich mit dem Hier und Jetzt beschäftigt und nicht wie vorher eine analytische Therapie. Ich werde jetzt fast gezwungen zu handeln, denn ich lasse mich furchtbar gerne hängen und glaube alles fällt mir in den Schoß.

Ja wissen, würde ich ja alles aber umsetzen ????

Ich wünsche dir, Herrn Fellner und dem ganzen Forum Gesundheit, Glück und viel Energie für das Jahr 2004.

Eure Molly
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panther77
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Post Fri, 02.Jan.04, 3:03      Re: "sollte" man in seinen Therapeuten verliebt se Reply with quoteBack to top

SHINZON wrote:
Danke fuer die Antworten Herr Dr. Fellner und Molly.

Aber sie ist die einzige Person im universum, die soviel weiss ueber mich, und trotzdem noch mit mir spricht. Insofern muss ich eigentlich schon deshalb unendlich dankbar sein, fuer ihre hingabe, mir zuzuhoeren(...) DAs alles macht es nicht gerade leicht fuer mich, mit der Liebe, hingabe oder einfach auch nur geschaeftssinn meiner therapeutin umzugehen.


Hi Shinzon,
ich glaub, Du vermischst da was, was ich auch manchmal gern vermische: Den Therapeuten und die Person die dahinter steckt.
Ich hab meinen Therapeuten sehr gern, und ich möchte das Gefühl nie wieder verlieren, was er mir gibt: das Gefühl, verstanden zu werden, geachtet, geborgen...(ist wohl doch mehr als "ein" Gefühl).
Aber die Person, die dahinter steckt kenn ich nicht. Ich find´s manchmal auch schade, dass wir uns unter den Umständen kennengelernt haben, aber ich bin froh darüber, dass er mein Therapeut ist. Und auch wenn es seinerseits "Geschäftssinn" ist, ich kann aus dieser Beziehung sehr viel lernen und ziehen und darauf kommt´s mir an. Ich bin froh, dass er mich ein Stück meines Wegs begleitet und stützt, ich will aber auch irgendwann allein stehen können und das werd ich nie, wenn ich ihn nicht loslassen kann.
Wenn ich Therapeut und "Person" vermische, dann fang ich auch schnell zu träumen an (meist enden diese Träume aber, wenn ich mir "alltagssituationen" vorstelle).
Ich weiß nicht, ob Dir meine "Erfahrungen" weiterhelfen, aber ich hoffe, Du merkst bald, dass Du ein Ideal liebst, dass so nicht existiert.
Liebe Grüße, Panther

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Alle Lust will Ewigkeit - F. Nietzsche
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SHINZON
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Post Sat, 03.Jan.04, 8:42      Re: "sollte" man in seinen Therapeuten verliebt se Reply with quoteBack to top

Hallo Panther77,

danke fuer deine Anteilnahme.

Ich glaube nicht, dass ich Person und Therapeutin verwechsle. Ich weiss einfach auch private Dinge oder Eigenschaften von meiner Therapeutin. Zum Beispiel welche Musik sie mag, ob sie gern tanzt, dass sie aehnliche Erfahrungen wie ich gemacht hat, dass alle anderen Patienten nicht umarmt werden, usw. Also so ganz ist das nicht nur das Verhaeltnis Therapeutin und Klient, oder ich schaetze diese Informationen falsch ein, was natuerlich auch sein kann. Sie hat mir auch erzaehlt, dass andere therapeuten AUCH erotische erfahrungen mit ihren klienten gemacht haben, aber dann einen process hatten, da das ja rechtlich verboten ist. Allerdings ist allein schon die tatsache, dass sie mir das erzaehlt hat, schon wieder eigenartig fuer mich. Also ich waere ihr sehr gern sehr nahe, und so sehr ich mir selbst auch rational zurede, meine gefuehle aendern sich leider nicht!!!!!!!!! Mir waere am liebsten, wenn ich alle gefuehle ausschalten koennte - die Pharmaindustrie hat ja fuer alles ein Mittel, warum nicht auch fuer unerweunschte gefuehle? Oder kennt jemand eine Neurochirugischen eingriff, wo diverse hirnteile einfach stillgelegt werden? Klingt schraeg, aber ich fuehle mich dieser situation einfach nicht wirklich gewachsen.

Ein Shinzon in der virtuellen Welt der falschen gefuehle
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SHINZON
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Post Wed, 07.Jan.04, 13:30      Re: "sollte" man in seinen Therapeuten verliebt se Reply with quoteBack to top

vorgestern war ich wieder bei meiner Therapeutin. Ich habe ihr direkt gesagt, was ich fuer sie empfinde, und habe sie auch gefragt, was sie fuer mich empfindet. Sie hat dann gemeint, dass sie schon gemeinsame schwingungen gespuert hat, und sie hat auch etwas im herzen fuer mich empfunden. Aber sie wolle nicht mit mir die Therapie abbrechen und eine sexulelle beziehung leben, sondern ich koenne weiterhin zu ihr kommen und darueber reden, was ich halt so empfinde. Sie hat unglaublich viele verschiedene Beziehungen hinter sich, und diese sei fuer sie keine Bedrohung. Sie bietet mir auch das du wort an, aber das koenne ich mir noch ueberlegen. Und umarmungen sind ok wenn sie spontan passieren, sollten aber nicht zu einem fixen ritual werden. Ein naechster Termin ist bereits fixiert. Sie bietet eine therapiegestuetzte freundschaft an.
Tja dass war fuer mich schon ziemlich verletzend, zumindest ist es das jetzt. Das Du wort ist auch ganz witzig, aber es wuerde wieder eine groessere naehe bewirken, und wozu wirklich? Ich bin ziemlich verwirrt, ob ich ueberhaupt noch hingehen soll, obwohl ich natuerlich gerne ihre naehe erlebe.

Naja, ich schreibe das nurmehr aus dokumentationszwecken auf.
Shinzon
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Post Wed, 07.Jan.04, 17:22      Re: "sollte" man in seinen Therapeuten verliebt se Reply with quoteBack to top

hm, shinzon, auch wenn du das "nur fuer dokumentationszwecken" aufgeschrieben hast, regt es mich an, dir doch n paar fragen zu stellen:

willst du denn wirklich dafuer bezahlen (oder die krankenkasse dafuer bezahlen lassen), dass da eine frau (auch wenn du meinst, dass sie deine traumfrau ist...) mit dir spielt? so nach dem motto: oh, mein liebster, du darfst mich dann auch duzen, und ueber deine gefuehle reden, irgendwie erwiedere ich sie schon, aber "geben" tu ich dir nix davon... klingt fuer mich irgendwie ganz schoen verdreht...

ich hoffe, ich trete dir nicht zu nahe

ashira
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nachttau
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Post Wed, 07.Jan.04, 17:38      Re: "sollte" man in seinen Therapeuten verliebt se Reply with quoteBack to top

Hallo SHINZON, beim Lesen deiner Beiträge beschleicht mich schon ein komisches Gefühl. Ohne Deine Therapeutin zu kennen (von außen "reinquatschen" ist in den meisten Fällen sowieso eher schlecht) habe ich den Eindruck, daß sie notwendige Grenzen entweder nicht sieht oder ganz bewußt beiseite läßt.

Erstens: persönliche Beziehungen zwischen Therapeut/Klient sind generell schlecht für den Therapieprozeß. Ich denke schon, daß echte, tiefgehende Gefühle zwischen beiden entstehen können - allerdings wäre selbst dann angezeigt, die ART der Beziehung neu zu definieren. Das heißt beispielsweise, die therapeutische Beziehung beenden, idealerweise eine längere Zeit KEINEN Kontakt mehr zueinander, bis Du als Klient Deinen Therapieprozeß woanders wieder aufgenommen hast. Erst dann wieder Kontaktaufnahme zur Noch-Therapeutin um zu sehen, wie viel von den Gefühlen füreinander tatsächlich tragfähig für eine Beziehung sind.

Allerdings: wenn Deine Therapeutin solche Spielchen veranstaltet - sorry - dann ist sie in diesem Beruf auf sehr wackligen Füßen (gelinde gesagt).

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Denken ist oft schwerer, als man denkt.
(Werner Mitsch)
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Post Wed, 07.Jan.04, 19:16      Re: "sollte" man in seinen Therapeuten verliebt se Reply with quoteBack to top

Hi Shinzon,

bei allen Gefühlen für diese Frau, ist Dir selbst nicht auf irgendeine Weise klar, daß Du die Therapie machst, um Dich selbst weiterzuentwickeln und das das eigentlich wichtige ist? Beides zusammen geht eben nicht. Hat Dir die Therapeutin nicht irgendwas zu dem Thema gesagt, wie Du mit den Gefühlen klarkommst?
Es ist schön für sie, wenn sie es nicht als Bedrohung auffaßt, aber es geht auch um Dich! Deswegen fand ich es auch ein bißchen schwach, daß sie meinte, das mit dem Umarmen wäre ok, sie könne darüber in der Supervisionsgruppe reden. Und was ist mit Dir? Hat sie sich nie gefragt, ob das Umarmen Dir die Situation noch schwerer macht? Hast Du sie mal darauf angesprochen?
Was ist eine therapiegestuetzte freundschaft? Eine Freundschaft jetzt, parallel zur Therapie? Sorry, das kann nicht funktionieren (meine Meinung). Du mußt lernen, auf eigenen Füßen zu stehen, das geht nicht mit ner Freundschaft nebenher.
Ich würde mir auch eine Freundschaft zu meinem Therapeuten wünschen, ich weiß aber genau, daß ich das erst nach der Therapie wollen würde und auch erst dann, wenn ich danach einige Zeit allein klargekommen bin (will ja schließlich nicht immer am Rockzipfel von jemandem hängen). Aber ich trau mich das jetzt auch gar nicht anzusprechen, weil , egal, welche Antwort ich bekäme, sie mir nicht recht wäre. Würde er sagen, "ja", würde ich mich wohl für was besonderes halten und das wäre für den Therapieprozeß nicht ok, würde er sagen "nein", wäre ich schon enttäuscht. So lebe ich lieber in der Ungewißheit und werde gegen Ende mal fragen.

Wieder zu Dir: Warum bist Du verletzt? Was wolltest Du hören? Daß sie auch viel für Dich empfindet und deshalb lieber die Therapie abbrechen möchte? Da bist Du wieder bei dem, was ich im ersten Absatz geschrieben habe.

Ich denke, es wäre besser, wenn Dir die Therapeutin, bei allen "gemeinsamen Schwingungen" klare Grenzen setzt. Und Dir dabei hilft, damit klarzukommen. Und wenns gar nicht geht, solltest Du Dir einen neuen Therapieplatz suchen.

Viele Grüße
Stöpsel
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molly
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Post Wed, 07.Jan.04, 19:43      Re: "sollte" man in seinen Therapeuten verliebt se Reply with quoteBack to top

Hi Shinzon,

ich kann mich nur meinen Vorschreibern anschliessen. Mir kommt deine Therapeutin auch nicht sehr sattelfest vor. Mein ex Thera ist mit mir nicht einmal mit dem Lift gefahren, als er meine Gefühle für ihn wusste. Ich denke er ist ein guter Therapeut, er konnte sich gut abgrenzen, was mir natürlich nicht immer recht war. Aber wie gesagt, ich gehe zur Therapie weil ich etwas daraus lernen soll. Eine nur freundschaftliche Beziehung wäre für mich auch ok gewesen, aber wenn ich die postings vor mir lese, ist mir auch wieder klar, dass es besser war die Therapie zu beenden.
So wahnsinnig weh, wie es mir auch heute noch tut, er hat richtig gehandelt. Ich bin stolz, dass ich ihn als Therapeut haben durfte.

Eine noch immer verträumte
Molly
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SHINZON
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Post Sat, 10.Jan.04, 9:51      Re: "sollte" man in seinen Therapeuten verliebt se Reply with quoteBack to top

Ich habe am Donnerstag abend auf den Anrufbeantworter meiner Therapeutin gesprochen und gesagt, dass ich die Therapie beenden moechte. Ich konnte fast nicht sprechen und meine Stimme ist ziemlich gestockt. Ich habe auch gesagt, wie sehr ich mich schaeme, ihr alles ueber meine gefuehle gesagt zu haben. Irgendwie ist das alles absolut schwierig. Naja, mal abwarten, wie ich das selbst aushalte, keine anspechperson fuer meine pesoenlichen probleme mehr zu haben.....

Meine therapeutin hat sich seit dem nicht mehr gemeldet, obwohl ich weiss, dass sie nicht Urlaub ist, sondern normal Stunden hat. Das hat mich ganz schoen getroffen, da ich ihr anscheinend nicht einmal mehr einen Rueckruf wert bin. Und ich denke dauernd an sie, ihren Mann, ihren Sohn...

Mit meiner Frau moechte ich nicht darueber reden, obwohl sie die Dinge schon erkannt hat. Ich glaube Frauen haben da einen sechsten Sinn.
Ich wollte heute schon selbst noch einmal anrufen, und alles wieder aufnehmen, aber ich bin einfach zu zerrissen. Eine neue Therapeutin will ich nicht, da das gleich ja noch einmal passieren kann. Und mit einem Mann will ich ueber meine gefuehle nicht reden. Da bleibt eigentlich nicht mehr viel ueber. Tja was eigentlich?

Ich denke dauernd an ihre worte, dass sie so unendlich viele Maenner gehabt hat, und dass es sexuell sicher nicht zwischen ihr und mir geklappt haette. Ich weiss bis heute nicht, was sie da speziell gemeint hat, aber es beschaeftigt mich, und bei jedem sexuellen gefuehl oder regung denke ich nicht an meine frau, sondern nur an sie und ihre vielen maenner. Ich hasse mich fuer diese gefuehle, aber ich verstehe das alles einfach nicht. Ich hasse mein verdammtes leben dafuer, dass ich einfach allem ausgeliefert bin, und einfach schutzlos allen orkanen und stuermen und gefuehlsregungen nichts entgegenzusetzen habe. Ich habe sicher ein megaschlechtes charma.

Ein sehr trauriger (eher depressiver) Shinzon
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r.l.fellner
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Post Sat, 10.Jan.04, 10:40      Re: "sollte" man in seinen Therapeuten verliebt se Reply with quoteBack to top

Lieber Shinzon,

ich halte Ihren Schritt (in Ihrem ganz persönlichen Fall) für einen guten. Die Art und Weise, wie Ihre Therapeutin mit dieser Situation umging, gefiel mir leider ganz und gar nicht (insofern hat sich meine bereits weiter oben angedeutete Befürchtung bestätigt, und ich freu' mich umso mehr, daß Sie diese wohl folgerichtige Entscheidung gefällt haben).

Ja, Verliebtheitsgefühle können in einer Therapie schon mal aufkommen. Und es ist nie leicht, damit umzugehen (weil es Frustration und Enttäuschung bedeutet, wenn klar wird, daß diese Gefühle ja nicht erwidert werden können). Es ist aber möglich und kann ganz wichtig für den therapeutischen Prozeß sein, damit umzugehen zu lernen, denn meist passiert's ja nicht gerade "zufällig", sondern hat Gründe, die tief in einem selbst liegen.

Für all dies muß aber der(die) Therapeut(in) in sich gefestigt genug sein - in vielerlei Hinsicht. Nach einigen Stunden verfliegen dann diese Gefühle plötzlich oder werden deutlich schwächer, und man merkt, plötzlich um eine Erfahrung reicher zu sein. Genauer zu spüren, was man wirklich braucht....

Als Therapeut tut's mir leid, lesen zu müssen, daß Ihnen diese Erfahrung bei dieser Kollegin wohl leider nicht möglich gewesen wäre.

Herzliche Grüße
Richard L. Fellner

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Post Sat, 10.Jan.04, 10:49      Re: "sollte" man in seinen Therapeuten verliebt se Reply with quoteBack to top

sg herr fellner!

glauben sie, dass auch mein therapeut nicht gefestigt genug war?
ich kann mir gar nicht vorstellen, dass ich meine zustände, die sich ja schon etwas gebessert haben aber doch nicht ganz weg sind, mit meiner jetzigen therapeutin in die richtige bahn zu bringen. ich glaube einfach nicht mehr daran nach so langer zeit. eher noch an das sprichtwort die zeit heilt wunden. auch wenn es jahre dauert. bin ich nur stur oder hartnäckig oder an was liegt es, dass diese gefühle nicht vergehen wollen.

liebe grüsse
molly
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