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wickie
Helferlein


36
Heidelberg W, 18
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Sat, 04.Oct.03, 9:42 Re: Borderline - wie helfen? |
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hallo!
ich würd erst ma sagen, dass alle menschen irgendwie auf irgendne Weise krank sind und teilweise auch richtig gestört (wenn ich das ma so sagen darf...) Aber die Frage is, ob die Mehrheit so krank is, wie die wenigen die dann in Therapie sind.
Was die Politiker bzw. uns Höher gestellten Personen uns vormachen,d as wird dann als normal betitelt und jeder der in groben Zügen davon abweicht is dann krank.
grüße
wickie
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_________________ the dream is over and i'm still fighting to wake up |
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darius
Forums-InsiderIn


366
vienna M, 28
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Mon, 06.Oct.03, 18:00 Re: Borderline - wie helfen? |
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Krankhaft wird es ab dem Moment, wo du oder andere über deinen Zustand nachzudenken beginnen, weil es nicht so ist, wie man es gern hätte
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_________________ Alles beginnt und endet am rechten Ort und zur rechten Zeit. |
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Jürgen
Guest

W
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Mon, 06.Oct.03, 20:57 Re: Borderline - wie helfen? |
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darius wrote: | Krankhaft wird es ab dem Moment, wo du oder andere über deinen Zustand nachzudenken beginnen, weil es nicht so ist, wie man es gern hätte  |
Stop Darius "?" so denkt ein "gesunder Mensch " aber auch nur vieleicht ? oder doch , was solls !
aber diese "selbst Revision" so nenne ich das jetzt einfach , haben wir ja nicht !!!
Jürgen
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samuel2
neu an Bord!


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deutschland M, 25
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Thu, 05.Jan.06, 21:23 wie kann ich einem kumpel mit borderline helfen? |
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habt ihr konkrete tipps?
ich habe eine freund den kenne ich seit der kindheit und wir wohnen in seinem haus zur miete. er ist trockener alkoholiker und hat das borderline syndrom. vor einer zeit ist sein artz gestorben und er hat eine alkohol rückfall gehabt. jetz trinkt er aber nichts mehr. er ist aber der meinung, dass er immernoch alkoholiker sein würde und das sein leben lang bleiben würde und dass er in seinem ganzen leben nicht mehr gesund würde.
wenn er kommt, dann sitzt er oft da und guckt so vor sich hin. ich spreche ihn dann z.b. darauf an und er sagt zu mir ich würde das nicht verstehen. wir versuchen ihn mit allen möglichen dingen aufzuheitern aber er regt sich darüber nur auf. wenn man z.b. essen für ihn kocht meint er nur dass ihm das nicht schmeckt. wenn man ihm sagt, dass draussen die sonne scheint sagt er, dass ihm die sonne nichts bedeutet.
dann sagt er "verstehst du nicht? ich bin unheilbar krank" und das klingt so als würde ihm das gut gefallen.
er ist jetzt bei einem andern artz. da geht er aberf nur alle zwei monatze hin, weil man keine richtigen termine kriegt. der artz wollte ihn eigentlich weiter schicken. das hat er aber bis jetzt nicht getan, weil er angeblich keine unterlagen hat. er will grundschulzeugnisse und ein gutachten vom allgemein artz haben.
mein kumpel tut nichts um die unterlagen zusammen zu kriegen.
meine konkreten fragen sind: er wohnt wenn kein semester ist bei uns oben im haus (beziehungsweise richtiger bei sich oben im haus). wenn wir ihn fragen ob er mal bei uns vorbeikommt, kommt er nie. dann geht man gucken und dann macht er total verschmuddelt die tür auf, hat die fenster geschlossen.
man fragt ihn dann was er den ganzen tag getan hat und er meint entweder "nichts" oder "geschrieben". er hat aber nie einem erzählt was er schreibt.
okay, dann fragt man ihn ob er kommt. er sagt dann immer er würde noch kurz etwas zuende schreiben. man wartet stunden. er kommt aber nicht. man muss mindestens noch drei mal hoch laufen bis er mal kommt.
einmal war ich sehr sauer und hab ihn angeranzt. da sagte er zu mir er wäre unheilbar krank. es wäre so schrecklich für ihn, wenn er kommen müsste.
da fragte ich ob er denn lieber bleiben und sein zeugs schreiben will. da meinte er nein, das wäre noch viel schlimmer.
was soll ich denn da tun? soll ich ihn schreiben lassen oder nicht oder doch?
meine frau sagt man soll ihm sagen "um so und so viel uhr gibt es essen", wenn er nicht da ist, dann hat er pech gehabt.
dann würde er aber garnichts essen.
das ist auch meine zweite frage: soll man ihn zwingen etwas zu essen?
soll man ihn zwingen auf parties zu gehen und an die frische luft zu gehen und wenn ja wie zwingt man ihn am besten?
er labert oft ziemlich blödes deprizeugs, als ein beispiel: "ich werde jeden tag ein bisschen ausgehölter. ich hab angst, ich werde eines tages wach und bin nur noch eine leere hülle". so ungefähr, nur noch viel konfuser.
dann muss ich ihm versprechen, dass ich aufpasse, dass das nicht passiert.
soll ich das weiter versprechen. man muss ihm dauernd sowas versprechen, aber er lässt ja nicht mal zu, dass man ihm hilft. macht das nicht alles nur nicht schlimmer, weil er sich selbst als inkompetent ansieht.
soll ich ihn zu einem zweiten artz schleppen. das würde aber nichts bringen, weil er nicht will, oder? soll ich versuchen seine grundschulzeugnisse wo immer die auch sein möge zu finden, oder mache ich damit alles nur noch schlimmer, weil er abhängig von mir wird?
danke!
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Cliff
sporadischer Gast


5
Duisburg M, 24
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Sun, 24.Sep.06, 17:02 Wie umgehen mit Borderline - brauche tipps |
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hey.
ich habe da jemanden kennengelernt. mag die person sehr aber ich weiss von ihr, dass sie an borderline erkrankt ist. hat therapien hinter sich und aktuell ebenfalls.
bisher war es nur eine "bettgeschichte" aber selbst wenn es dabei bleiben sollte, würde ich gerne ein paar allgemeine tips haben zum nahen umgang mit borderline-patienten, gerade was eine intime beziehung angeht. ich will da nicht ins fettnäpfchen treten oder etwas schlechtes auslösen. danke. tia
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menamaus
sporadischer Gast


5
Österreich W, 15
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Tue, 16.Jan.07, 18:32 Re: Borderline - wie helfen? |
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Also ich habe das problem das mein freund(17) mir neulich unter tränen erzälte das er borderline hat! ich wußte bis dahin nicht einmal das es sowaß gibt! und ich weiß nicht einmal ob es stimmt das er es hat, ich hab mich zwar im internet erkuntigt aber ich bin mir nicht so ganz sicher.
Seine ältern trennten sich vor ein paar jahren und er ist von natur aus sehr sensibel!zeiten weise heult er ohne wirklichen grund nur wegen kleinigkeiten und ich beruige ihn und alles ist wieder gut. am anfang hab ich mir vorwürfe gemacht das ich schuld wäre das er heult und ich war dan meist ziemlich fertig! ich hatte in meiner kindheit sehr viele probleme und weiß wie nur kleinigkeiten einen fertig machen können. ich weiß auch das er einiges durchgemacht hat... aber wegen kleinigkeiten wie als ich sagte es wäre klug wenn er jetzt lernen gehe und ich bot ihn an ihm zu helfen! er sagte wie ein trotziges kind nein! und fing zu weinen an
oder wenn seine mutter sagt nein heult er meist los dann kommt er mir meist wie ein kleines kind vor wenn es das nicht bekommt was es will ist es protzig!... ich liebe ihn und möchte ihn helfen aber ich weiß nicht wie! und ich weiß nicht weiter...
bitte helft mir ihn zu helfen
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_________________ Wenn das Leben keinen Sinn hat für was Lebt man dann? |
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darius
Forums-InsiderIn


366
vienna M, 28
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Wed, 17.Jan.07, 0:07 Re: Borderline - wie helfen? |
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Es ist interessant diesen alten thread von mir wieder zu finden. Ist schon ein Zeitchen her - Mi, 01.Okt.03, 17:09. Seit 21. März 2004 bin ich mit meiner Freundin zusammen - Sie hat seit Ihrem 16. oder 17. Lebensjahr BL Diagnose - Mittlerweile sind wir beide 28 Jahre alt. Wer hätte das damals ahnen können?
Also zum Thema helfen - dazu müßte man das ganze erst mal verstehen um sinnvoll Hilfen anbieten zu können. Und ich muß zugeben, obwohl ich meine Freundin schon lese wie ein offenes Buch - und sie mich möglicherweise auch, bleibt einem die eigentliche Erfahrung des Zustandes vom anderen natürlich in gewisser Weise verwehrt, trotzdem man ein Teil der Geschichte ist.
Hilfe anbieten. Stell dir vor ich sitze vor einer schwierigen mathematischen Aufgabe. Die macht mich so richtig fertig, zumal ich in den nächsten Tagen Prüfung habe. Du kommst zu mir und fragst mich ob du mir helfen kannst. Meine Antwort ist: Ja natürlich - kannst du mir bei der Aufgabe helfen, oder es mir gar erklären? Welche Antwort gibst du mir?
Solange du dir die Aufgabe nicht angesehen hast, kannst du mir Ratschläge geben wie - Mach dich nicht fertig, du hast genug gelernt für heute. Geh schlafen und mach dich morgen in aller Frische ans Werk. Oder Beileidsbekundungen, wie - Du bist so arm, ich fühle mit dir. Oder du lädst mich zum Essen ein um mich ein wenig aufzuheitern. Das ist sehr nett von dir und gut gemeint. Alle Anstrengungen in Ehren.
Jedoch haben all jene Versuche 2 Dinge gemeinsam. Erstens - Du hast dich mit meiner Aufgabe - dem wirklichen Problem nicht befaßt, deswegen bleibt das tatsächliche Thema unberührt - also ungelöst. Und zweitens, und das geht Hand in Hand mit dem ersten, wirst du mir Hilfe in einer Form anbieten die mein eigentliches Problem gar nicht berührt, also möglicherweise eine kontraproduktive Hilfe. Denn wenn mich ein mathematisches Problem habe, kann ich mich vielleicht gar nicht richtig über ein Essen freuen.
Wie kann man also helfen? Indem du dich hinsetzt und meine mathematische Aufgabe studierst. Je nach deinem Verständnis oder Einfühlungsvermögen wirst du eine ganze Menge Zeit und Energie in die Mathematik investieren müssen (ersetze hier Mathematik mit einer psychischen Belastung des anderen) Zweifellos hat das Auswirkungen auf dein Leben. Die Frage ist - Ob du dir das immer noch antun willst, wenn sich nach 3 Monaten oder 3 Jahren herausstellt, daß die mathematische Aufgabe gar nicht so leicht zu lösen ist, wie zu Beginn angenommen. Jedenfalls konnten wir sie nicht durch ein Essen oder mit einem Abend unter Freunden am Samstag Abend auf einer Fete lösen.
Die Frage nach der Hife für jemanden ist immer abhängig davon wie sehr du dich einlassen/einfühlen kannst ohne daß du dich selbst in die Sache hineinziehen läßt, damit dir ein Rest von Objektivität bleibt, oder ob du selbst schon genug Erfahrung am eigenen Leib gemacht hast um konstruktiv helfen zu können.
Biete deine Hilfe an, wenn dir danach ist, warte aber immer ab, ob der andere sie auch in Anspruch nimmt. Dränge dich niemals auf. Zumindest das ist mit Sicherheit immer kontraproduktiv. Aufgezwungene Hilfe ist nicht Hilfe sondern Belastung für den anderen.
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_________________ Alles beginnt und endet am rechten Ort und zur rechten Zeit. |
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darius
Forums-InsiderIn


366
vienna M, 28
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Wed, 17.Jan.07, 0:39 Re: Borderline - wie helfen? |
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Ich würde mir heute eine andere Antwort geben als ich damals erwartet hätte. Es ist schwer zu sagen - versuchs damit, mach dieses oder jenes. Denn es kommt immer auf die Situation an und auf die beiden Menschen die daran teilhaben. Meine Antwort wäre ein Teilhaben lassen an meinen Erfahrungen damit du - oder ich damals mir eine etwas besseres Bild machen kann von dem was da eigentlich vor sich geht. Ich werde zuerst über meine Freundin schreiben - so wie ich sie wahrgenommen und ihren Zustand verstanden habe.
Ich bin damals sehr schnell - innerhalb einiger weniger Tage mit meiner Freundin zusammen gekommen. Unüblich - normalerweise dauert das ein wenig länger - das Kennenlernen und so mein ich. Meine Freundin (BL) ist von Typ zu Typ gesprungen, immer auf der Suche nach dem Richtigen. Sie hat immer innerhalb kürzester Zeit die unerträglichste Nähe und Intimität aufgebaut zum Partner, mit der gleichen Intensität wie eine Motte vom Licht angezogen wird um danach, wenn das Licht ausging (ganz normal - keine Lampe brennt 24/7) wie betäubt und zutiefst enttäuscht nach kurzer Zeit von dannen zu ziehen und nach der nächsten Lampe zu suchen.
Problem Nummer 1) Nähe - Distanz. Dieses Verhältnis ist total unreguliert. Die Nähe die meine BL sucht gibt es nur im Mutterleib - 24/7.
Das führt uns zu Problem Nummer 2) Die Angst vor dem Verlassen werden. Wer mich 24/7 belagert oder in Anspruch nimmt erfährt in Kürze seine erste Verlassenwerden-Situation von mir. Die meisten halten eine derartig intensive nonstop Gib-Mir-Alles! Intimität nicht lange auf Dauer aus - also Short-Break. Und obwohl es nur eine kurze Pause, ein wenig Zeit für sich selbst, ein nur allzu normaler Rückzug um seine Reserven wieder aufzuladen ist - wird das als Todesfall gewertet. Der BLer wurde verlassen - FÜR IMMER! (so stimmt das ja gar nicht, könnte man jetzt einwenden) Ist aber irellevant für den BLer, denn es war die Wahrnemung meiner Freundin von der Situation.
Problem Nummer 3) Die Leere. BL --
(Anm. für alle Borderliner - ich werde für meine Freundin bewußt und ohne Abwertung meist einfach nur BL verwenden, das vereinfacht für mich das Schreiben. Wer will kann sich trotzdem beschweren)
also BL fühlt sich sodann leer. Aber nicht nur einfach leer, sondern wird beherrscht von einer totalen und ausfüllenden Leere - eine depressive und bedrückend, schwer beklemmend und unerträglichen Leere. Wie wenn jemand gestorben ist dem man jahrelang sehr nahe gestanden hat. Dieser Mensch ist nun einfach fort.
(Ich wollte ja nicht für immer weg, nur kurz mal wieder allein sein)
Problem Nummer 4) Die Selbstverletzung. Denn schon nach kürzester Zeit kommt die Einsicht beim BL daß man dieses Verlassenwerden ja selbst verursacht hat. Warum auch immer.. Jedenfalls ist man selber schuld. Man hat das Liebste auf der Welt vertrieben. Und es wird nie wieder zurück kommen. Ich bin ganz allein. Schuld. Also muß ich mich bestrafen oder einfach nur aufschneiden, damit das Blut rausrinnt. Das ist das Überdruckventil. Danach geht´s zwar nicht besser, aber das extrem getriebene Gefühl, die aggressive Selbstbeschuldigung ist in seiner körperlichen Empfindung gelindert. Zurück bleibt Leere, Betäubung, starke Depression. Trotzdem hört das Gedankenkreisen nicht auf. Das geht durch - davor hat man nie Ruhe.
So, wie kann man Hilfe anbieten? Möchte man überhaupt Hilfe anbieten und ein Tel dieses Kreislaufes sein, oder wird es einem über den Kopf wachsen?
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Last edited by darius on Wed, 17.Jan.07, 2:03; edited 1 time in total |
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darius
Forums-InsiderIn


366
vienna M, 28
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Wed, 17.Jan.07, 1:08 Re: Borderline - wie helfen? |
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Auch wenn ich zu Beginn schon Hilfe anbieten wollte, so wurde ich bestenfalls doch nur ein Teil des Spiels für etwa ein halbes oder ganzes Jahr. Das hat damit geendet daß ich am dritten Tag in unserem gemeinsamen Urlaub bei Regen, Blitz und Donner auf einen Berg gewandert bin, mich zwischen ein paar Steinhaufen in den Matsch gelegt habe in der Hoffnung von einer Schlange gebissen zu werden um nie wieder aufzustehen. Der Reiseleiter hat nämlich gleich bei der Begrüssung vor Giftschlagen gewarnt die überall in kleinen Steinhaufen versteckt sind. Als mich nach einer Stunde immer noch keine Schlange beissen wollte wurd's mir kalt und ich bin wieder ins Hotel runter, hab meine Sachen gepackt und bin in ein anderes Hotel umgezogen.
Wer sich auf eine schwere mathematische Aufgabe einläßt ohne zu wissen worum es geht, der wird schnell Teil davon und ist weiter weg Hilfe anzubieten als am Anfang.
Das war die Wende.
Ich war immer überzeugt, daß meine Freundin im Herzen ein guter Mensch ist. All die scharfen Zwiebelschalen die diesen Kern verdecken konnte ich bis zu diesem Zeitpunkt ertragen aus Liebe zu dem Wesen das sich dahinter verbirgt und sich in seltenen Augenblicken zeigte - dann aber mit einer derartigen Wahrheit mit der nur Kinder ihren Gefühlen Ausdruck zu geben vermögen. Bis dahin habe ich es aber nicht geschafft diese Schalen zu durchdringen. Und mit jedem Tag ertragen wurde ich mehr Teil des Borderlinespiels. Borderline ist ein grausames Spiel. Meine Freunin war nicht Übeltäter per se, aber an jenem Punkt habe ich mir die Frage gestellt, ob es eine schlimme Krankheit ist, oder einfach nur pure Bösartigkeit ist. Ja! - Das muß man an dieser Stelle erwähnen. Auch wenn BL ein schlimmes Schicksal für den Betroffenen selbst ist, so ist es mindestens genauso schlimm auf der anderen Seite - solange man Teil des Spiels ist und nicht gelernt hat das Spiel zu beeinflussen.
Deshalb hier noch einmal - Versucht euch klarzumachen worauf Ihr euch einlaßt. Ein Psychospiel hat Auswirkungen auf die eigene Psyche. Man kann sich nicht entziehen, wenn man Teil davon wird. Borderline ist eine Persönlichkeitsstörung, die ihre Energie in der Interaktion - in der Beziehung zum anderen Menschen sein volles Potential aktiviert.
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Last edited by darius on Wed, 17.Jan.07, 2:06; edited 1 time in total |
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darius
Forums-InsiderIn


366
vienna M, 28
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Wed, 17.Jan.07, 1:27 Re: Borderline - wie helfen? |
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Aussicht auf bessere Zeiten.
Nach etwa einem Jahre oder etwas mehr habe ich gelernt. Sie hat auch gelernt - nämlich: Daß ich nicht einfach weggehe, für immer. Damit hat eine Art Entspannung stattgefunden. Nachdem wir gemeinsam Schreckliches durchgemacht hatten und ich immer noch an ihrer Seite war hat sie schön langsam verinnerlicht daß nicht alles schwarz-weiß, sondern das ganze Leben irgendwie eine Grauzone ist.
Problem Nummer 5) Schwarz-Weiß-Denken
Es ist für mich heute noch schwer vorstellbar. Dieses Schwarz-Weiß. Heiß-Kalt. Es gibt nichts dazwischen - oder doch? Mittlerweile gibt es das - zwischen uns. Nach 3 Jahren. Früher war der Ausdruck ihrer Gefühle wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Energie hat sich angestaut und beim ersten Anlaß mit Urgewalt entladen. Das gibt dem Leben eine gewisse Form von Instabilität.
Problem 6) Instabilität.
Denn wenn ich mich nicht unter Kontrolle habe, habe ich auch mein Leben nicht unter Kontrolle. Dann kontrollieren mich meine Zustände. Das Schwarz-Weiß-Ding. An das mußte ich mich erst gewöhnen. Ich habe es lange Zeit nicht verstanden. Schließlich konnte ich es verstehen, aber nicht nachvollziehen, weil mir die Erfahrung fehlte. Für Borderliner gibt es oft nur extrem eines, und dann wieder das extrem andere. Irgendwie hatte ich lange Zeit ein falsches Bild davon. Das Leben in Extremen. Es ist im Wesentlichen gar nicht so extrem von natur aus. Wir haben beide erkannt, daß wir eigentlich im Grunde die selben Gefühle haben. Was macht dann dieses Schwarz-Weiß-Empfinden aus? Es ist das Abhandensein des Übergangs. Es fehlt die Vermischung der Gefühle. Meine BL wollt ich jetzt sagen, meine Freundin also empfindet in einem Moment ein Gefühl und wenn es sich ändert, wird es Abgelöst von einem anderen Gefühl. Ich und die meisten anderen Menschen auch sind in der Lage mehrere Gefühle zu gleichen Zeit zu empfinden. Es ist eine Vermischung - eine Ursuppe an Gefühlen. Bei meiner Freundin ist es jetzt ein Gefühl, und wenn das vorbei ist - ohne jegliche Vermischung oder Übergang ein anderes Gefühl.
Dazu hatte ich irgendwann mal ein Schlüsselerlebnis.
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darius
Forums-InsiderIn


366
vienna M, 28
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Wed, 17.Jan.07, 1:58 Re: Borderline - wie helfen? |
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SchlüsselErlebnis
Als Kind, wenn ich starkes Fieber hatte, dann war ich manchmal im Delirium. Es waren unerträgliche psychotische Zustände kann ich mich erinnern. Das hat mit ca 10-11 Jahren aber wieder aufgehört. Ich hatte es vergessen. Vor einem Jahr etwa tauchte dieser Zustand zum ersten mal wieder auf. Ich arbeite vor dem PC den ganzen Tag und muß mein Gehirn ziemlich anstrengen. Muß eigentlich immer Lernen. Das hört nie auf in dieser Branche. Und als ich wieder mal 14 oder 15 Stunden vor dem Rechner gesessen habe passierte mir eben jener Bewußtseinszustand aus meiner Kindheit wieder.
Der Zustand - Ich weiß, ein Erklärungsversuch erzeugt noch lange nicht die Empfindndung, aber dennoch. Es klingt auch irgendwie lächerlich, aber am Ende habe ich das Gefühl verrückt zu werden und durchzudrehen -
Ich beginne mir einen kleinen Ball vorzustellen. Der Ball bleibt klein und kompakt. - Das ist der Zustand Weiss. Er ist eingehüllt von Leere oder weißem Hintergrund. Dann mache ich den Ball größer in Gedanken. Der wird aber nicht größer, weil ich nichts habe mit dem ich ihn vergleichen kann. Er bleibt klein und kompakt - wird aber dennoch größer. Das ist die erste Phase wo ich ein körperlich spürbares Unbehagen empfinde. Eine Unvereinbarkeit. Wie kann etwas gleichzeitig klein und groß sein? Wäre der Ball jetzt groß, symbolisierte das den Zustand Schwarz. Im normalen Leben erleben wir den Übergang von einem zum anderen, wie auch bei den Gefühlen. Zuerst ist der Ball klein (weiss), dann wird er grösser (grau) und schließlich ist er groß (schwarz), wie ein Luftballon, den man aufbläst
In meinen Gedanken sollte der Ball immer größer werden - wird er aber nicht und dennoch ist er bereits riesengroß. Diese Dualität ist unfaßbar. Es ist mir dann nicht mehr möglich einen Übergang herzustellen und mein Gehirn versucht stattdessen beides zugleich zu fassen. Das geht aber nicht. Da ist der Zeitpunk erreicht, wo ich mich nicht mehr auf die Arbeit konzentrieren kann und mich Panik ergreift. Schauer laufen durch mein Gehirn. Sie sind wie Stromstöße - es fühlt sich an als ob sich meine Gehirnwindungen spürbar zusammenkrampfen. Das alles nur weil ich versuche ein normales Bild herzustellen von einem kleinen Ball der grösser wird. Am Ende ist der Ball gleichzeitig so klein, daß ich ihn in meinen Mund nehmen könnte und doch so unfassbar groß wie die ganze Welt. Es ist mir aber nicht möglich diese Dualität gleichzeitig zu visualisieren, deshalb ist der Ball abwechselnd klein und groß, dennoch - gleichzeitig. Das ist der Punkt wo dann echter Wahnsinn einsetzt und ich vollkommen out of order bin. Ich habe Angst für immer meinen Verstand zu verlieren. Der Zusatnd verschwindet nach 10 - 15 Minuten.
Danach hatte ich einen Eindruck wie es sein könnte Schwarz-Weiß ohne Grau, sprich ohne Übergang zwischen den Elementen zu empfinden. Bei meiner Freundin ist die Gefühlswelt eine temporäre Aneinanderreihung von Zuständen - angeblich - schwer vorstellbar. Genauso wie ich es in jenem Moment nicht zustande bringe einen Übergang herzustellen ist sie ihr Leben lang einer Aneinanderreihung von Zuständen ohne Gleichzeitigkeit oder Übergang unterworfen. Ich persönlich war nach nur 10 Minuten so gepeinigt, daß ich mir schwere Medikamente gewünscht habe.
Also noch einmal. Die Frage nach der Hilfe. Wer ein Bedürfnis hat Hilfe anzubieten bei psychischen Problemen - nehmt es nicht auf die Leichte Schulter. Es bedeutet sich einzulassen - vor allem wenn es an eine Beziehung geht. Dabei wird man viel Herzblut investieren.
Ich lebe seit 10 Monaten in einem anderen Bundesland - beruflich. Zu Beginn wäre das für meine Freundin undenkbar gewesen - weil Getrenntsein. Eine Todsünde für BL. Aber mittlerweile haben wir die Krankheit - wenn schon nicht besiegt, so doch gemeinsam in den Griff bekommen. Und es funktioniert immer besser. Man lernt umzugehen mit der Zeit. Und es ist schön wie es sich entwickeln kann.
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menamaus
sporadischer Gast


5
Österreich W, 15
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Wed, 17.Jan.07, 20:10 Re: Borderline - wie helfen? |
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ich weiß was du mit den ball meinst! ich weiß immer wenn ich fieber habe denn mir kommt es vor als ob ich halos hätte. ich lag in meinem bett und mir kam vor meine hand wäre extrem lang aber ich wusste das sie nicht so sein könnte weil ich ja auf ihr lag. aber irgendwie kam sie mir meter lang vor es war unheimlich oder mein papa kam mit einem tee in mein zimmer und ich sah das er in der tür stand (vor mir) und doch sehr weit weg war, man kann es nicht so wirklich beschreiben. ich erzählte meinen papa das und er sah mich nur schräg an und fragte mich ob es mir gut gehe! kann man so bie BLer besser verstehen? meintest du sowas in der art! wenn ja dan danke ich dir den es hilft sicherlich sehr!
Es gibt nur ein problem er geht zu keinen arzt oder sonst wo hin! er stellt immer eigendiagnosen... er hat schon die an anzeichen aber bei manchen sachen ist er das glate gegenteil! er lässt seinen gefühlen immer freien lauf und er hasst es zu streiten und noch ein paar sachen. aber dann sprechen wieder einige zu wie z.b. er ist sehr sensibel hat angst vor trennungen und er bindet sich regelrecht an mich, wenn wir uns ein paar tage nicht sehen geht es ihm richtig schlecht. er geht oft mit freunden was trinken(aber es hält sichin grenzen also alki ist er keiner) aber wenn ich mal ohne ihn wo hin gehen will, will er meist mitgehn(naja i versteh ihn ja da er meine vergangenheit kennt). er sagt mir jeden tag 1000 mal wie sehr er mich liebt (was mich immer freut und wenn er es nicht sagt ich meinst traurig bin)
meinst du das er BL hat und wenn ja ist das schon eine hartknackende nuss? den ich will die Matheaufgabe machen! Ich liebe Mathe aber ich muss neben bei noch meine schuuhle abschliessen! und beides kann ich nicht obersten rang geben! was meinst du?
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_________________ Wenn das Leben keinen Sinn hat für was Lebt man dann? |
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darius
Forums-InsiderIn


366
vienna M, 28
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Wed, 17.Jan.07, 20:53 Re: Borderline - wie helfen? |
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Ich finde zuerst kommt die Schule, danach alles andere. Später im Leben wirst du erkennen, wie richtig die Eltern gelegen haben, wenn sie einen antreiben in der Schule. Wir wollten das nie einsehen, weil wir nicht wußten warum mit 15 oder 16. Nachdem ich mit 25 immer noch keine Ausbildung hatte - Leben funtioniert auch so, aber eben nicht so toll - habe ich mir alles was ich für Beruf brauchte selber beigebracht - und glaub mir - das ist ungleich viel schwerer. Ich könnte heute schon 3000 - 8000 Euro netto im Monat verdienen, wenn ich mich nur früher für Schule interessiert hätte. So mache ich nun einen Job der mit 80 Euro pro Stunde verrechnet wird, davon sehe ich aber nur 8 Euro. Weil ich eben zu faul war in deinem Alter.
Deswegen sage ich dir - Dein Freund wird dir noch früh genug auf den Sack gehen, vertrau mir! Dafür bist du noch zu jung, als daß er der letzte war. Ich kann dir zwar nicht sagen worin du deine Zeit investieren solltest, aber eins ist sicher - Zuerst kommst du, danach lange nichts und dann alles andere. Mag jetzt egoistisch klingen, aber wenn du dir später Geld für Essen und Miete ausborgen mußt, dann reden wir weiter.
Im Übrigen - wenn er sich Selbstdiagnosen stellt und nicht zum Arzt gehen will - wo ist dann das Problem für dich? Behandle ihn wie einen normalen Menschen und steig nicht auf irgendwelche Psychospielchen ein. Wenn er wirklich Borderline hätte, dann wäre das so eine Belastung, daß er sich freiwillig Hilfe sucht, glaub mir das.
Hast du dir schon mal was gebrochen? Mir ist mal ne 20 Kilo Eisenscheibe mit der Kante auf den Fuß gefallen. Die hat mir den Mittelfußknochen gebrochen. Am Anfang war es nicht so schlimm und ich hab noch weitertrainiert. Aber nach ca drei Stunden bin ich dann ganz schnell freiwillig ins Spital gefahren..
Verstehst du was ich dir sagen will?
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menamaus
sporadischer Gast


5
Österreich W, 15
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Thu, 18.Jan.07, 16:55 Re: Borderline - wie helfen? |
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danke!
nur bei mir ist das Problem das die Mitmenschen Immer schon eine große rolle in meinem Leben gespielt hat. ich hab mir auch schon mal überlegt wie das leben ohne mich wäre und ob es vielleicht nicht gescheiter wäre einfach zu sterben. aber dan denke/dachte ich immer an meine freunde, familie und ich könnte es ihnen nie antuen. wenn sie hilfe brauchen bin ich die erste zu der sie kommen weil sie wissen ich sage nichts weiter und ich meistens helfen kann. und das behindert mich dan auch ein bisschen weil ich mich ja dann mit den problem beschäftige und ja. ich interessiere mich einfach für meine Umgebung.
Und es macht mir ja sorgen wenn es meinen schatz seelisch nicht gut geht.
ich hoffe/glaube du verstehst mich!
und danke für alles
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darius
Forums-InsiderIn


366
vienna M, 28
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Thu, 18.Jan.07, 18:39 Re: Borderline - wie helfen? |
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Quote: | (naja i versteh ihn ja da er meine vergangenheit kennt) |
Was ist deine Vergangenheit?
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_________________ Alles beginnt und endet am rechten Ort und zur rechten Zeit. |
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